Philips N4414 Sekundärspannung Trafo

Aus Trafo Sekundärspannungen werden meist via Gleichrichter und Siebelko (ungeregelte) Gleichspannungen erzeugt .
Wenn die erzeugte Gleichspannung am zugehörigen SiebElko ca 80-90% der auf dem Elko aufgedruckten
Spannung beträgt , was sich leicht messen läßt , muß auch die zugehörige AC Spannung korrekt sein ,
Umrechnungsfaktor bei Brückengleichrichter und Sinuswellenform ist Wurzel2 = ca 1,41 = caca 1,5 .
Die erzeugte Gleichspannung ist also grob 1/3 höher als die TrafosekSpannung ,
umgekehrt die SekAC nur ca 70% der DC Spannung.
bukongahelas

Hallo Ulrich,

das Netzteil des N4414 ist ein wenig speziell und wurde wenigstens ein mal in der Serie geändert. Ich habe gefunden, dass die im Service-Manual von Philips genannten Spannungen von der Realität leider etwas mehr abweichen als üblich, wahrscheinlich bezogen sie sich auf ein vorgängiges Labormodell, dass danach noch etwas modifiziert wurde.

Ich kann Dir zwar nicht die gemessene Trafo-Sekundärspannung nennen, aber die Spannung, die am Ausgang des Brückengleichrichters gegen Masse anliegen soll. Daraus lässt sich die Trafo-Sekundärspannung zurückschätzen.

Die Spannung am Ausgang des Brückengleichrichters gegen Masse ist von Philips angegeben mit +19,3 V DC. Tatsächlich ist sie aber höher, 22,7V DC habe ich bei mir gemessen. Demnach ist die Trafo-Sekundärspannung etwa 15 +/- 1V.

Hinter der Diode D502 (vor R501) sollen nach Philips 33,5V DC gegen Masse anliegen, bei mir sind es 37,7V.

Achtung:
Der von Philips in diesem Typ verbaute Brückengleichrichter ist oft kaputt (bei mir schon 3 Jahre nach Kauf des Geräts 1974, in verschiedenen Foren wurde das ebenfalls berichtet), dann arbeitet die nachgeschaltete Ladungspumpe im Netzteil nicht mehr korrekt (das ist die erwähnte Spezialität) und der Trafo brummt dann. Die Ladungspumpe stellt sehr hohe Anforderungen an die Qualität der Elkos C504 und C503 (ersetzen durch 220 µF/63V), die heute oft defekt sind, weil sie einen hohen Ripplestrom verkraften müssen und dabei recht warm wurden.

Bei Netzteilproblem (Trafobrummen) also den Gleichrichter und diese beiden Elkos erneuern!



Weil wir schon mal beim N4414 sind (das hat aber nichts mit dem Netzteil zu tun, wenn das Gerät kein Problem mit dem Abgleich hat, rührt man das besser nicht an).

Die im Service-Manual angegebene Prozedur zum Abgleich der Aussteuerungsanzeige und Rec/Play Verstärkung ist komplett falsch. So wie dort angegeben, geht das nicht!

Korrekt ist diese Prozedur:

A) Aussteuerungsanzeige und REC/PLAY Verstärkung
1. Neues, unbespieltes Band bester Qualität einlegen
2. Einstellung: STEREO; 19 cm/s; REC gedrückt (alle anderen Regler auf Minimum)
3. An Buchse PHONO, Pins 3 & 5 Tongeneratorsignal (Sinus) 333 Hz, 1Veff, REC Regler auf „6“
4. Ausgangsspannung des Tongenerators so einstellen, dass an der Messbuchse PIN 1/gegen PIN 2 (PIN 4/gegen PIN 2) jeweils 1,6 mVeff stehen (NF-Millivoltmeter)
5. Mit R27 Aussteuerungsanzeige auf 100% (0 dB) einstellen
6. Das Signal aufnehmen und abspielen. Bei der Wiedergabe in TRACK 1-4 (2-3) mit R6 (R106) die Aussteuerungsanzeige für jede Spur (Kanal) auf 100% (0 dB) einstellen.
7. Spannung an der IN/OUT Buchse PIN 3/Masse (PIN 5/Masse) soll jeweils 1,4 V eff sein

Die HF-Vormagnetisierung muss i.d.R. nicht eingestellt werden. Die entsprechenden Spulenkerne sind ab Werk dick mit Lack gesichert und wenn man versucht, sie zu lösen, riskiert man, sie mechanisch zu beschädigen. Also besser dort nichts anfassen!


Gruss,
Reinhard