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Yamaha AX-10 Verstärker macht Aussetzer+A -A |
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Autor |
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redtide
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 07. Jan 2015, 21:09 | |
Hallo, mein geliebter Verstärker Ax-10 meiner Yamaha Anlage "Classic Line" hat neuerdings Aussetzer. Habe hier schon einen älteren Thread gefunden in dem der Fehler ganz klar bei den Relais lag. Dieses Relais-Set kann man in der Bucht für kleines Geld noch bekommen. Jetzt meine Frage, kann ich dieses Set mit meinen Kenntnissen selbst austauschen? Bin Tischlermeister und Modellbauer im RC-Car Bereich. Also löten ist kein Problem. Aber ich habe wenig Ahnung von Elektrik und keinen Schaltplan von dem Ding. Kann mir wer helfen? Gruß aus dem Münsterland, Wolfgang Schmittmann |
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Bollze
Inventar |
#2 erstellt: 07. Jan 2015, 22:00 | |
Ich denke schon. Die Herausforderung ist : Das Gerät zu zerlegen, so dass man an die Relais und dessen Lötstellen ran kommt. Danach das Gerät wieder richtig zusammenzubauen. Das Ganze ohne ein Schaden anzurichten. Zum möglichst schadlosen Auslöten der alten Relais braucht man Entlötlitze oder eine Entlötpumpe. Zum Einlöten, eine Lötstation oder einen 30 Watt Lötkolben, dazu Elektroniklot kein Lötfett oder Lötwasser. Das Elektroniklot hat eine Flussmittelseele, das Zinn läuft von allein breit. Übringens kann man die meisten Relais zerlegen und die Kontakte reinigen mit Kontaktspray z.B. mit den wirkungsvollen Kontakt 60, in harten Fällen : die Kontakte mit den feinen Schleifpapier aus den Baumarkt blank polieren. Die Leitfähigkeit der Kontakte kann man mit den Multimeter prüfen... Der Widertsand sollte praktisch null Ohm sein. Danach sollten die Relais wieder funzen. Sind die Kontaktflächen stark verbrannt, dann die alten Relais besser wegwerfen. Bollze. [Beitrag von Bollze am 07. Jan 2015, 22:09 bearbeitet] |
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redtide
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 08. Jan 2015, 12:32 | |
Hallo Bollze, danke für deine schnelle Antwort. Habe gerade das Ding aufgeschraubt und, Yamaha sei Dank, ist an der Unterseite ein "Service-Blech", unter dem die komplette Unterseite der Hauptplatine freiliegt. Dann ist dieses also schon mal kein Problem, nix auseinander bauen oder so. Geile Firma! Das Relais-Pärchen habe ich für 7,10€ incl. Versand in der Bucht bestellt, dafür baue ich nix auseinander. Eine Entlötpumpe und eine Lötstation habe ich (RC-Modellbauer). Aber der Tip mit dem Lot ist gut, aber meinst du nicht das mit dem Flussmittelkern das Lot zu breit läuft? Die nächste Leiterbahn ist ziemlich dicht dran. Das Lot darf um den Stift maximal 2mm verlaufen. Im Modellbau brate ich Akkus zu einem Akkupack zusammen oder fette Verbinder an AWG 6 Kabel, da gehen ja auch schnell mal 170A durch! An diese kleinen Dinger traue ich mich aber durchaus ran. Oder mus ich einfach ein sehr dünnes Lot nehmen um besser dosieren zu können? |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 08. Jan 2015, 18:17 | |
Löten mit Elektroniklot , Draht mit Flußmittelseele : Das Lot selbst ist eine Mischung aus Blei und Zinn mit ein paar % Kupfer . Das Flußmittel (Kolophonium) macht die Metallmischung fließfähig . Sie wird bei korrekter Löttemperatur 300-400° flüssig wie Milch . Daher gibt es einen Kapillareffekt , dh solange das Lot flüssig und genug Flußmittel vorhanden ist zieht es sich tropfenartig zusammen , kriecht in feinste Spalten und bleibt auf dem Lötauge . So wie Quecksilber , aber heißer . Die Lötspitze sollte etwa so dick sein wie die Lötstelle selbst . Ein LötStopLack verhindert daß das Lot weiterkriecht . Eine gute Lötstelle ist nach dem Abkühlen hochglänzend . Aber nur wenn - die Löttemperatur stimmt - die Lötstelle (Metallflächen) blank und sauber sind - genug Flußmittel vorhanden ist Leider verbrät das Flußmittel , so daß die Lötstellen dann körnig und matt werden . Auch die Leiterbahnen bzw Lötaugen mögen lange Bratorgien nicht , lösen sich ab . Ebenso wenn man sie heiß macht und dann mechanisch belastet . Also kurz und heiß löten , nicht "lauwarm" und lange braten . Zum Entlöten nimmt man eigentlich Vakuum Lotabsauger . Notweise geht auch Entlötpumpe oder Lötsauglitze . Leider macht die Entlötpumpe einen Rückschlag , der gern Lötaugen abreißt . Trick: Frisches Lot auf alle Lötstellen , dann am Bauteil ziehen (wird heiß) und schnell von Lötstelle zu Lötstelle "springen" . Im Idealfall gibt es einen Moment , an dem alle Lötstellen gleichzeitig flüssig sind und dann kommt das Bauteil heraus . Diesen Effekt kann man auch mit einem Heißluftfön erreichen , aber vorsicht man verbrennt schnell die Platine . So würde ich es machen , mit einfachem Werkzeug : Lötstelle neu nachlöten , frisches Flußmittel , altes Lot fließt ab . Dazu die Schwerkraft nutzen , das Lot fließt immer nach unten , also kann man auch durch Zugabe von frischem Lot=Flußmittel altes Lot entfernen . Nun Lotreste mit Sauglitze restentfernen , dabei am Relais sanft wackeln , damit sich die Lötstelle beim Abkühlen nicht wieder festsetzt . So alle Relaiskontakte bearbeiten , bis das Relais ohne Gewalt rauskommt . Die Platine unter dem Relais mit Alkohol reinigen . Neues Relais einstecken . Gerät auf Seite hochkant stellen , daß beim nun folgenden Einlöten das Lot nicht an den RelaisPins runterläuft ; also leicht "unterhängig" löten , so daß das Lot zur Lötspitze HIN abläuft . So ergibt sich durch die Kapillarspannung an jeder Lötstelle die gleiche Menge und es ist immer genug Flußmittel vorhanden damit die Lötstelle nach dem Abkühlen glänzt . Mit Alkohol , Zahnbürste und Papiertuch kann man die Flußmittelreste entfernen . Leiten zwar nicht und könnten dranbleiben , sieht aber besser aus und man erkennt Lötfehler . bukongahelas [Beitrag von bukongahelas am 08. Jan 2015, 18:19 bearbeitet] |
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redtide
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 08. Jan 2015, 18:41 | |
Wow, das ist ja ein Spitzenmäßiger Chrashkurs für Anfänger. Alles top erklärt. Danke, danke, danke. Werde mich melden ob alles mit Erfolg abgeschlossen wurde. |
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