Suche Ersatztrafo für Yamaha AX-10

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heha
Neuling
#1 erstellt: 14. Okt 2013, 11:48
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe von einem Bekannten einen Yamaha AX-10 Verstärker auf den Tisch bekommen, der laut Auskunft die Party der Tochter nicht überstanden hat.

Ich bat ihn zuerst, den Verstärker aus Zeitgründen zu einem örtlichen Reparaturbetrieb für Unterhaltungselektronik zu bringen, weil ich eigentlich nur im PA-Bereich tätig bin und die Zeit immer ein knappes Gut ist.

Nun kam das Gerät leider mit der Aussage "Ersatzteil nicht mehr zu beschaffen" von dort zurück und ist nun doch bei mir gelandet.

Diagnose ist relativ einfach - die Primärwicklung des großen Trafo ist dahin - die Vermutung eines Thermo-Schutzes habe ich woanders schon gelesen, kann aber auch mit Pinzette und Taschenlampe zwischen den Wicklungen nichts entdecken.

Daher die erste Frage: Hat der Trafo sicher eine innenliegende Sicherung, die evtl. dauerhaft hin sein könnte, und kann man diese "herausoperieren" ? Außer einer Verbindung zweier Teilwicklungen habe ich nichts entdecken können, aber es ist viel mit Papier ummantelt da drin. Eine Teilwicklung konnte ich daher messen, die hat einen messbaren, sinnvollen Widerstand, der andere Teil liegt bei unendlich, genau wie wenn ich über die herausgeführten Anschlüsse messe.

Nächster Schritt: Gibt es noch irgendwelche eventuellen Quellen für ein Original-Ersatzteil? Evtl. Lagerbestände in größeren Werkstätten o.ä.?

Dritte Frage: die genauen Spannungen fehlen mir auch, habe im Netz was gelesen von vermutlich 2x16,5 und irgendwas um die 2x40V sym. - aber genaueres konnte ich nicht herausfinden - das wäre wichtig für einen eventuellen Ersatztyp.

Leider hat der vorherige Reparateur alle Leitungen der Sekundärseite abgeklemmt, aber nichts beschriftet. Hat hier jemand entweder Schaltungsunterlagen oder wenigstens eine Zuordnung, an welches Beinchen der Steckverbinder auf der Amp-Platine welche Spannung bzw. welche Farbe des Originaltrafos gehört? Sonst muss ich versuchen, den Kollegen, der das verpfuscht hat, nochmals zu erwischen und hoffen, dass er es notiert hat, oder die Platine ausbauen und versuchen unten die Zuordnung anhand der Leiterbahnführung zu erkennen.
Wegen der Farben würde mir schon ein Innenfoto der Amp-Platine genügen, dann sollte das lösbar sein, falls ich den Originaltrafo bekomme.

Über Tipps und Hilfen jeglicher Art bin ich sehr dankbar!

Mit besten Grüßen, Heiko
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 15. Okt 2013, 08:23
Also der AX-10 hat eine Thermosicherung im Primärkreis, sofern es ein Modell mit Spannungsumschaltung ist! Sie liegt zwischen dem grauen und grünen Anschlusskabel an der Primarseite des Haupttrafos.
Wenn es ein Europamodell (H) ist, dann hat er nur eine Primarwicklung, die nicht abgesichert ist. Die Sekundärleitungen der Europaversion werden wie folgt angeschlossen: blau-blau und rot-schwarz-rot.

Die Bestell-Nr. für den Haupttrafo lautet XP754A00. Ob der noch erhältlich ist, erfährst Du bei der Fa. Busalt in Mannheim, Tel. 0621-878800

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 15. Okt 2013, 08:23 bearbeitet]
heha
Neuling
#3 erstellt: 15. Okt 2013, 10:00
Hallo Lennart,

vielen Dank für die Auskunft. Leider hat sich - wie erwartet - bestätigt, dass keine Type dieses Trafos offiziell mehr lieferbar ist, habe extra nach europäischer oder schaltbarer Primärseite gefragt, aber laut Auskunft Busalt ist nichts mehr verfügbar.

Zurück zum Problem:
Ich habe hier die europäische Version, also ohne Spannungsumschaltung - daher finde ich wohl auch keine Thermosicherung. In der Konsequenz heisst das wohl auch, dass es wirklich die Primärwicklung direkt erwischt hat.

Zu den Anschlüssen hätte ich noch eine Frage:
Ich habe auf der Platine zwei "Steckverbinder", die aber wohl durch umwickeln der Stifte mit den Sekundärdrähten angeschlossen waren, und nicht mit einem passenden Stecker. Einer hat 3 Beine, der andere 2. Ich nehme an, deine Farbzuordnung bezog sich einmal auf den 3-er und einmal auf den 2er Steckverbinder?

Was mir jetzt noch helfen würde, währen die Spannungen zu den Farben? Was ist der Mittelabgriff, und wie liegen dann symmetrisch welche Spannungen an welchen Punkten bzw. Farben an?

Damit kann ich dann evtl. auf die Suche nach einer kompatiblen Ersatztype gehen, die mechanisch hineinpasst.

Vielen Dank nochmals für die bisher schon geleistete Hilfe!

Heiko
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2013, 15:54
Hallo Heiko,

ja, es ist genau so, wie von Dir vermutet. Der Mittelabgriff ist das schwarze Kabel, die beiden roten sind die Wicklungsenden. Die andere Wicklung hat keinen Mittelabgriff und wird an die beiden blauen Leitungen angeschlossen.

Diese quadratischen Stifte sind keine "Steckverbinder", sondern so genannte wirewrap-Stifte, um die im Werk eine Maschine einen Draht wickelt. Im Reparaturfall ist es schlauer den Stift komplett auszulöten, statt den Draht abzuwickeln!

Grüße
Lennart
heha
Neuling
#5 erstellt: 15. Okt 2013, 16:06
Danke für den Hinweis, das mit dem Abwickeln hat ja schon die Servicewerkstatt vor mir übernommen :-)

Was noch toll wäre, wären ein paar Spannungen. Zwischen Rot-Schwarz-Rot sind es 2x ??? Volt?
Zwischen den beiden blauen die Spannung wäre dazu auch noch toll.

Die beiden blauen sind keine symmetrische Spannung? Das ist aber seltsam (zumindest für mich aus dem PA-Bereich, wir mögen ja für alles symmetrische Spannungen, auch für den OpAmp-/Steuerbereich, dort normal +/-15V)

Vielen Dank nochmal, Heiko
Lennart777
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2013, 07:44
Zwischen den blauen sollen 27V AC anliegen, zwischen den beiden roten 72V (bzw. 36V zwischen rot und schwarz) - aus den 27V AC werden tatsächlich plus minus 16V DC gemacht, das ungeregelte Netzteil macht plus minus 50V DC.

Grüße
Lennart
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2013, 09:34
Übrigens wäre jetzt die Gelegenheit, die Endstufenschaltung anzusehen und zu prüfen, ob es überhaupt klug ist, die an hierzulande üblichen Lasten mit +/-50 V zu fahren, oder ob man nicht vielleicht im Interesse der SOA der Endtransistoren mit 40-45 V besser beraten wäre.

Kein Durchgang bei der Primärwicklung riecht sehr nach irgendeiner Form von Thermosicherung (daß die nicht eingezeichnet ist, kommt nicht ganz selten vor). A propos riechen: Wenn's wirklich die Primärwicklung selbst erwischt hat, müßte man das eigentlich sehen. Es sei denn, es liegt das Analogon zum spontanen Schwingspuldrahtbruch vor, aber beim Trafo rührt sich ja normalerweise nicht viel.
heha
Neuling
#8 erstellt: 20. Okt 2013, 13:07
Danke für die Spannungen, eine Nachfrage vielleicht noch:

Nochmal kurz zu den Drahtwickel-Stiften: auf der dem Trafo zugewandten Stiftleiste (3 Stück) gehören die Spannungen aus rot-schwarz-rot? Die Beschriftung legt nahe "BL RE RE" - wobei BL Verbindung zur Gehäusemasse hat - hier wird also die Mitte hingehören, und daneben die beiden symmetrischen Spannungen für die Endstufe (rot/REd).

Die andere Stiftleiste ist mit "BE BE" beschriftet - wird hoffentlich "BluE" meinen ?

Sorry für die Nachfragen, aber ich habe das Teil leider mit komplett abgeklemmten Leitungen vom Trafo zur Platine bekommen, und wollte die Platine nicht ausbauen, wenn nicht nötig.

Wiegesagt - vielen Dank nochmal an Lennart für die Hilfe!
Lennart777
Inventar
#9 erstellt: 21. Okt 2013, 08:14
Ist alles genau so richtig, Heiko!

Grüße
Lennart
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