HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Tandberg TR 2025 - ein Kanal rauscht und knackt | |
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Tandberg TR 2025 - ein Kanal rauscht und knackt+A -A |
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Autor |
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philbert1985
Neuling |
13:41
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#1
erstellt: 20. Nov 2016, |
Hallo liebe HIFI-Freunde, ich wende mich an euch mit einem Problem, das meinen Tandberg TR 2025 Receiver betrifft: Der Tandberg stammt aus dem Nachlass meines Großvaters und war immer wieder regelmäßig im Einsatz. Zuletzt verrichtete er ein Jahr lang täglich seinen Dienst, bis dann während des Musikhörens ein lautes Knacken im rechten Kanal zu hören war. Seit dem rauscht dieser Kanal dauerhaft. Ich versuche mal, das Problem etwas genauer zu beschreiben: - Es handelt sich nicht um ein gleichmäßiges Rauschen, zwischendurch ist immer wieder auch ein lautes Knacken hörbar. - Das Rauschen/Knacken ist unabhängig von der eingestellten Lautstärke, es ist auch dann laut und deutlich hörbar, wenn der Lautstärkeregler auf den linken Anschlag (ganz leise) eingestellt ist. - Das Rauschen/Knacken überlagert das eigentliche "Nutzsignal". - Das Rauschen/Knacken ist unabhängig vom gewählten Eingang und den Klangeinstellungen. Auch Balance und High-/Low-Filter haben m.E. keinen Einfluss. - Das Rauschen/Knacken wird hörbar, sobald die Lautsprecher mittels Schalter (A/B) aktiviert werden. - Das Rauschen/Knacken tritt beim Anschluss der Lautsprecher an "Terminal A" im rechten Kanal auf. Werden die Lautsprecher an "Terminal B" angeschlossen, treten die Störgeräusche im linken Kanal auf. - Ich habe nach der Lektüre ähnlicher Threads hier im Forum sämtliche Potis, Schalter und Steckverbindungen gereinigt - auf die Störgeräusche hatte das aber leider keinen Einfluss. Auch offensichtlich geschädigte Bauteile konnte ich nicht erkennen. - Der Tandberg ist unverbastelt und 100 % im Originalzustand. Leider bin ich zu wenig in der Materie drin, um mich mit Hilfe des großartigen Service-Manuals (http://sportsbil.com/tandberg/tr-2025-sm.pdf) zur Fehlerursache vorzuarbeiten. Ich bin aber durchaus in der Lage, Hand an das Gerät zu legen, sofern erforderlich. Ich würde den Tandberg wirklich gerne reanimieren. Ich freue mich über alle Hilfestellungen zur Lösung des Problems und bedanke mich ganz herzlich im Voraus! Beste Grüße Phil |
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wamamebo
Ist häufiger hier |
14:49
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#2
erstellt: 20. Nov 2016, |
Hallo, also um den Fehler einzugrenzen würde ich zunächst die beiden Steckverbindungen J707 und J708 von der PA-Platine abziehen (das ist der NF-Input für die Endstufen) und das Gerät mal einschalten. Tritt besagter Effekt auf, liegt es an der Endstufe. Aus meiner Erfahrung mit dem TR2025 heraus (renoviere gerade den dritten .... ), zunächst die Emitterwiderstände R749 - R752 prüfen. Diese scheinen IMO etwas zu knapp hinsichtlich der Belastbarkeit zu dimensioniert sein. Jedenfalls waren diese Widerstände bei meinen drei 2025 jedesmal kurz vorm zerbröseln .......... Wenn diese ersetzt werden sollten/müssen bitte 4 Watt Typen verbauen ............ Ruhestromtrimmer ist auch so ein Kandidat, ich ersetzte ihn grundsätzlich durch ein staubgeschütztes Exemplar (Piher) Nächster Kandidat Elkos der Endstufen (pro Endstufe sind das vier Stück). Ich ersetzte den Eingangskondensator C701 und C702 pauschal mit einem WIMA MKS2 Folienkondensator 4,7 uF. Die restlichen 3 Elkos mit Panasonic 105 Grad-Typen. Ferner werden die weiteren Folienkondensatoren C717/718, sowie C713 bis C716 durch neue ersetzt. Das LS-Relais kann auch ein Kandidat sein, wobei ich das noch nicht erlebt habe .... Das sind so die ersten Schritte die ich ergreifen würde. Da der 2025 ein gemeinsames Netzteil für beiden Endstufen hat, schließe ich das Netzteil (Elkos und die drei kleinen Folien-C's) mal aus. Ich hoffe, das hilft ein bischen weiter. mit besten Grüßen vom platten Land Christian |
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philbert1985
Neuling |
16:38
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#3
erstellt: 20. Nov 2016, |
Hallo Christian, besten Dank für deine schnelle Rückmeldung und deine Hilfestellungen - das läuft ja super hier ![]() Ich habe deinen Ratschlag befolgt und die Steckverbindungen J707 und J708 von der PA-Platine abgezogen. Wenn ich dann einschalte, treten keine Störgeräusche mehr auf. Allerdings bleibt bei abgezogenen Steckern auch das "charakteristische Klacken" (ich tippe auf Relais K771) kurz nach dem Einschalten aus. Sofern K771 wirklich nicht auslöst, erscheint es mir logisch, dass kein Signal an den Lautsprechern ankommt. Mache ich hier einen Fehler? Deute ich das Klacken falsch? Odern können wir die Endstufe schon als Fehlerquelle ausschließen? Beste Grüße Phil |
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wamamebo
Ist häufiger hier |
00:53
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#4
erstellt: 21. Nov 2016, |
Hallo Phil, also normal mit offenem Eingang zieht das Relais der Einschaltverzögerung und Schutzschaltung an. Es sei denn sie bekommt aus dem Lautsprecherausgang eine Gleichspannung. Zubeachten ist bei der Einschaltverzögerung, dass sie zwei Versorgungsspannungen bekommt. Zum einen +U der Endstufen und zum anderem ca. + 40 Volt aus dem Vorstufennetzteil. Dieses befindet sich auf der Pre-Amp-Platine und erzeugt die 25 Volt für alle Vorstufen inkl. Tuner und besagte 40 Volt. Zwischen den beiden Widerstandspärchen R753/R755 und R754/R756 (das sind die beiden 10 Ohm / 2 Watt Widerstände direkt hinter den Lautsprecherbuchsen) sollen annähernd Null Volt Gleichspannung liegen. Also Multimeter raus und prüfen. Wenn da ein paar kleine Millivolt zu messen sind (aus dem Bauch heraus bis max. 10 Millivolt), ist die betreffende Endstufe ok. Wenn nicht, liegt ein Defekt vor. Diese Messung würde ich mit gesteckten Kabeln machen (also die beiden Eingangssteckverbinder drauf), Speaker auf OFF und Lautstärkepoti auf Minimum. Dann noch ein kleiner Tipp am Rande und auch um einen richtigen "Suchfehler" auszuschließen: Bitte mal die vier Steckverbinder hinter den Tape-Eingängen abziehen und das Gerät mal nur mit dem Tuner oder CD betreiben. Diese vier Steckverbinder sind die Tape-Out Ausgänge. Ich hatte hier mal einen 2025 der mir den rechten Kanal runterzog, was dann in einer mehrstündigen Reinigungsorgie aller Schalter/Potis endete und der Fehler immer noch da war ............... Selbst nach Neubestückung der Pre-Amp-Platine war der noch da ...... Erst als aus lautem Frust und als letzte Verzweiflungstat die Spannungsteiler (das sind die acht Widerstände hinter den vier Steckverbindern) für die Tape-Out erneuert wurden, war der Fehler weg ........... Hinsichtlich der Elkos im gesamten Gerät: Wenn das "Gute Stück" jetzt schon gewartet wird, dann würde ich die komplett erneuern, weil ich hier die Erfahrung gemacht habe, dass sie zwar optisch noch gut aussehen (keine Beulen etc), aber dennoch teilweise nicht mehr fit waren. Aber das ist momentan nicht angesagt, erstmal das Knacken weg. mit besten Grüßen vom platten Land Christian |
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