Sony TA-F730ES Transistor durch bei Offseteinstellung

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Gahana
Neuling
#1 erstellt: 27. Feb 2017, 21:47
Hallo liebe HiFi-Gemeinde,

eifrig habe ich schon den einen oder anderen Thread gelesen und schon einiges lernen können. Nun musste ich ein seltsames Phänomen beobachten und eröffne hiermit mein erstes Thema. Ich hoffe, eure Erfahrung kann mit weiterhelfen.

Ich habe einen alten Sony TA-F730ES zu einem relativ guten Preis erschwingen können. Leider ist er in sehr verwahrlostem Zustand und dementsprechend mit einer sehr dicken Staubschicht bedeckt. Innen wie außen. Das Relais gibt zwar brav frei, allerdings hat es außer Rauschen und Kratzen sonst nicht viel gespielt. Also habe mir mal alle Potis vorgenommen. Ausgebaut, geöffnet und die Kohleschichtbahnen sowie Schleifer ordentlich gereinigt und mit Kontakt 61 wieder versiegelt. Nach dem Zusammenbau hat dann der rechte Kanal schon ordentlich Musik gemacht. Nur der linke Kanal blieb stumm. Daraufhin habe ich auf der Fehlersuche bemerkt, dass die Lötstellen der Lautsprecherterminals allesamt kalt waren. Diese habe ich nun brav nachgelötet (neugelötet) und nun kommt zu meiner Freude auch schon aus dem linken Kanal Musik heraus. BIAS und OFFSET habe ich übrigens auch nachjustiert. Nun zu meinem Problem, dass ich habe:

Wenn ich den Volume-Poti aufdrehe (lauter drehe), dann kann man optisch sehr gut erkennen, wie es bei dem Basstreiber vom linken Lautsprecher die Membran nach innen zieht. Als würde ich die Membran nach innen saugen mit dem Lautstärkeregler. Das muss eindeutig am Verstärker liegen, da ich die Lautsprecher schon getauscht habe und die vermeintlich intakte Box vom rechten Kanal am linken Kanal genau die selben Anzeichen aufweist. Auch wenn ich den Muting-Knopf betätige, dann drückt es die Membran sichtbar heraus. Stimmt da irgendetwas mit der Ausgangsspannung nicht?

Danke schonmal für etwaige Antworten!

Michael
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 27. Feb 2017, 23:12
Das liegt erstmal definitiv nur an dem Verstärker.
Hier könntest du einen DC am Ausgang haben. Dieser muss noch nichtmal aus der Endstufe selbst kommen. Es kann auch von der Vor-, oder Klangregelstufe erzeugt werden. Evtl. sind Elkos im Signalweg defekt, die ja vorhandenen DC "Filtern".
Gahana
Neuling
#3 erstellt: 27. Feb 2017, 23:58
Puh. Ja, ich dachte auch schon daran, dass evtl. Gleichstrom beim Ausgang mitspielt. Kann ich das irgendwie mit dem Multimeter feststellen?

Die Elkos sind optisch alle in Ordnung. Soll ja nichts heißen. Aber wie gehe ich da am Besten vor, um einen defekten Elko zu finden, der äußerlich keine Mängel anzeigt?


[Beitrag von Gahana am 27. Feb 2017, 23:58 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 28. Feb 2017, 11:09
Schalte zunächst einmal den Verstärker vorne auf "DIRECT IN", ohne dort (hinten) etwas anzuschließen. Gibt es nun den Effekt mit der Tieftonmembran noch immer? Falls nein, solltest Du den Fehler im Klangregelteil suchen - einfach alle Elekos tauschen und prüfen, ob der Fehler weg ist. Falls ja, liegt der Fehler eher doch in der Endstufe.

Grüße
Lennart
Gahana
Neuling
#5 erstellt: 28. Feb 2017, 12:01
Hallo!

Danke für die Tipps. Soweit ich mich recht entsinne, tritt dieser Effekt nur bei angeschlossener Quelle und auch bei aktiviertem Source-Direct auf. Allerdings werde ich das heute Abend nochmal genau prüfen und dann Medlung machen.

Michael
Gahana
Neuling
#6 erstellt: 28. Feb 2017, 21:30
Hallo Leute,

es gibt Neuigkeiten von der Front! Ich habe jetzt mal herumgesteckt und probiert und bin zum Entschluss gekommen, dass es am Quellmedium liegt, also am CD-Player selbst. Ich habe einen anderen CD-Player und einen Tuner angesteckt. Bei beiden keine Abweichungen von der Norm zu erkennen. Dann wieder retour zum ersten Testgerät: sobald es per Cinch verbunden ist, zieht es bei Erhöhung der Lautstärke die Membran rein. Auf Play braucht noch gar nicht gedrückt sein. Kabel habe ich auch hin- und hergewechselt, um auch das auszuschließen.

Und wenn gar kein Quellmedium angesteckt ist, dann verhält sich ohnehin alles "normal". Sonst hätte ich ja den Offset nicht auf ca. 3 MV einstellen können, oder?

Kann es eine technische Erklärung dafür geben, dass das Quellmedium solch ein Symptom verursacht?


Michael
Lennart777
Inventar
#7 erstellt: 01. Mrz 2017, 10:44
uihhh, 3MV Offset! Du meintest sicherlich 3mV

Aber, wie man sieht, durch das Ausschlussverfahren kommt man ganz schön weit.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 01. Mrz 2017, 10:46 bearbeitet]
Gahana
Neuling
#8 erstellt: 01. Mrz 2017, 12:03
Megavolt, Millivolt - ist doch alles das Gleiche.

Nein, natürlich mV.

Interessant wäre aber trotzdem, was für ein abnormes Signal ein CD-Player durch den Verstärker jagen kann, dass es zu so einer seltsamen Reaktion beim Lautsprecher kommt. Musik abgespielt hat er ja...


Michael
Lennart777
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2017, 12:39
Die meisten CD-Player haben Koppelkondensatoren im Ausgang - würde ich an Deiner Stelle mal nachschauen.

Grüße
Lennart
Gahana
Neuling
#10 erstellt: 01. Mrz 2017, 12:52
Ja, den werd ich mal öffnen und reingucksen. Ist ein uralter und optisch sehr beanspruchter Philips CD 6-irgendwas. Den habe ich immer für meine Tests verwendet. Fast nicht umzubringen die Dinger. Fast!

Was sind genau Koppelkondensatoren?


Michael
Lennart777
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2017, 13:26
Kondensatoren, durch die das Nutzsignal hindurchgeht, wobei die Gleichspannungsanteile heraus gefiltert werden.

Grüße
Lennart
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 01. Mrz 2017, 20:25
Wenn es ein Philips ist, dann prüfe die blauen hauseigenen Elkos (oft taub) und schau nach kalten Lötstellen.
Gahana
Neuling
#13 erstellt: 09. Mrz 2017, 11:08
Hallo Leute,

leider konnte ich mich noch nicht um den CD-Player kümmern. Es ist etwas Schreckliches dazwischengekommen. Der Sony hat den Testbetrieb leider nicht lange überstanden. Nach längerem Betrieb ohne Last hat das Relais abgeschalten und ein leichtes Rauchfähnchen ist im Bereich des Offset-Trimmpotis auf dem EQ MA BOARD hochgestiegen. Ich habe sofort den Saft abgedreht und mal nachgesehen.
Obwohl ich das Trimmpoti vor dem Einstellen des Offset ordentlich mit Kontakt WL und abschließend mit Kontakt 61 behandelt habe, scheint es hier aufgrund des Alters möglicherweise zu einem Kurzschluss gekommen zu sein.

Auwehh!! Sichtprüfung lässt auf keine Schäden schließen. Ich habe nun alle Transistoren von der betroffenen linken Seite ausgelötet und getestet. Bis auf Q404 (fünfbeiniger 2SA995) waren alle in Ordnung. Der war definitiv dahin. Die Widerstände und Dioden habe ich auf die Schnelle mal alle im eingebauten Zustand durchgemessen und die scheinen auch in Ordnung zu sein. Die Elkos habe ich gleich alle erneuert, da ich schon dabei war. Das 100-Ohm-Offset-Poti habe ich auch erneuert.
Die Endstufentranisitoren und Treiber und Emitterwiderstände habe ich auch getestet. Scheinen in Ordnung.

Was mir negativ aufgefallen ist, sind die Hochvolt-Kondensatoren C207 und C206 (Film, 16 nF und 56 nF, 630V 2%). Die braunen Schönlinge haben Blasen bekommen, die leicht ölig aussehen. Fühlt sich an wie Wachs. Allerdings haben sie den Kapazitätstest ohne weiteres bestanden. Sind solche Blasen normal? Fotos davon folgen heute Abend. Bestelle auf jeden Fall Ersatz dafür.

Habe nun kurz einen Test mit ner 60-Watt-Glühbirne gestart. Relais schalten nicht. Der Offset der linken Seite schwankt stark zwischen 200 und 300 mV. Verdammt!

Hat jemand einen weiteren Ansatz, wo hier der Hund begraben sein könnte??

p.s.: Q401 hat 7 Beinchen. Den konnte ich nicht messen. Zumindest weiß ich nicht, wie...


EQ_MA_BOARD_TA-F730ES


Danke und beste Grüße

Michael
Gahana
Neuling
#14 erstellt: 14. Mrz 2017, 13:12
Und der Ruhestrom ist auf -28 mV und lässt sich nicht verändern...
Dominik.L
Inventar
#15 erstellt: 14. Mrz 2017, 21:07
Erst mal a weng Schelte:
WL und Kontakt-blabla hat nichts in Trimmern zu suchen !
Wer erzählt denn immer so ein Mist.
Wenn die nicht sauber einzustellen sind -> ERSETZEN !!
Dur diesen Unsin mit dem Gesundsprühen von BIAS und
Offsettrimmern gabs schon einige zermanschte Endstufen !!

Nun zur Hilfe:
Messen des DUAL-Transistors 995:
Beinchen: E | C| B | C | E

Dieser ist auch noch als Original "G"-Type lieferbar
(Achtung: Das ist einer der DT´s die China gerne nachgebaut haben, daher wenn der defekt und ersetzt wurde, vorab unbedingt
Testen ob beide Transistoren im Gehäuse gleich!!...sonst viiiiel Spass )

Zu deinen HV Kondensatoren:die sind auf dem PhonoPre und imMo für deinen Fehler uninterresant.

Fehlersuchansatz: "trocken" durchmessen bis zur Endstufe. alle defekten Teile ersetzen.
Mit Signalgenerator und Oskar bewaffnen und nach dem einschalten durchwobbeln.

Grüße
Dominik
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