Hitachi HMA-6500

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pinogiudice
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Apr 2017, 10:13
Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem mit der Hitachi HMA-6500 Endstufe.
Das Gerät spielt eine Zeit lang tadellos. Allerdings setzt dann sporadisch das Ausgangsrelais aus und der Ton wird demnacht abgeschaltet bzw. die Lautsprecherausgänge.
Habe versucht mit leichtem Klopfen auf der hauptplatine den ehler zu provozieren, aber leider erfolglos. daher glaube ich nicht an einen Wackler bzw. kalte Lötstelle.

Hat ja jemand einen Tipp für mich ?

Vielen dank im Voraus
sealpin
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2017, 10:16
Nicht weiter betreiben, da Gefahr von Folgeschäden.
Ab mit dem guten Stück zur Reparatur.

Die Schutzschaltung setzt nicht grundlos ein...

Ciao
sealpin
pinogiudice
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Apr 2017, 10:17
Das heißt, ich habe Gleichspannung auf den Ausgängen ?

Ich bin Fernsehtechniker, allerdings habe ich schon einige Jahre nicht mehr HIFI repariert.
Von daher würde ich mich schon gern selbst dran trauen.
sealpin
Inventar
#4 erstellt: 29. Apr 2017, 10:22
Ok, dann besorge Dir den Schaltplan und setze Dich mit Ozzi und Co. ran und checke das. Gleichstrom wäre eine Möglichkeit...und die hat sicher auch eine Ursache.
Das Teil ist halt nicht mehr taufrisch, wer weiß ob nicht ein paar Bauteile gealtert oder defekt sind.

Ciao
sealpin
pinogiudice
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Apr 2017, 10:32
Ich dachte, vielleicht jemand einen Erfahrungswert mit diesem Gerät.
Das evtl. Potis aussetzen, oder bestimmte Kondensatoren verantwortlich sind
sealpin
Inventar
#6 erstellt: 29. Apr 2017, 10:45
Bei hifiengine.com gibt es das Service Manual zum Download. Darin sind auch die Infos zum Abgleich sowie zur Prüfung der Schutzschaltung enthalten. Damit würde ich mal anfangen.

Ciao
sealpin
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 29. Apr 2017, 11:12
Hallo,

soweit mir bekannt ist, hat der User Johannes (Poetry2me - hier im Forum unterwegs) reichlich Reparaturerfahrung mit den MosFET-Endstufen von Hitachi und das auch entsprechend dokumentiert. Allerdings handelte es sich wohl um ein anderes Modell. Schreib ihm doch einfach mal eine PN.

Gruß
Harald
pinogiudice
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 29. Apr 2017, 11:14
wenn er damit kein problem hat, dass ich ihm eine PM schicke, dann gerne
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 29. Apr 2017, 18:19
Habs gerade gelesen. Bin nur unterwgs gerade.

Mein erster Tipp geht in Richtung "fuse resistors" bzw. "fusible resistors". Diese altern und verändern ihren Wert, auch thermisch abhängig. Im Schaltplan sind sie markiert. Sehen aus wie und können ersetzt werden mit normalen Metallfilm Widerständen 1/4 Watt. Das mache ich bei den Hitachis immer als erstes.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 29. Apr 2017, 18:22 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 29. Apr 2017, 22:18
Ja, wie Jo schon sagt: Die Fuse Resistors sind bei Hitachi leider nicht für lange Betriebszeiten ausgelegt. In meinem Schaltplan von der HMA 6500 sehe ich aber keine Fuse Resistors eingezeichnet. Also würde ich die thermisch belasteten Widerstände auch und alle Arbeitswiderstände der Differenzverstärker und die Widerstände am Q705 erneuern. Die Potis für Offset und Ruhestrom erneuern. Außerdem die Elkos tauschen, die haben ihre beste Zeit auch hinter sich. Die beiden Zener- Dioden in der Strombegrenzung wären vielleicht auch noch Kandidaten.
Das kriegst du sicher hin, die Endstufe ist ja sehr "überschaubar" aufgebaut.

Richard
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 30. Apr 2017, 00:35
Stimmt, da sind nun doch keine Fuse Resistors im Schaltplan zu erkennen. Bei vielen anderen Hitachis sind sie drin.

Richard hat schon geschrieben: Damit sind Widerstände als Auslöser von Temperaturdrift aber nicht außen vor.

Ich sehe es auch so: Es macht Sinn nach Stellen zu suchen, die Heiß werden.
Dort in der Nähe stehende Elkos sollten getauscht werden, weil sie durch höhere Umgebungstemperatur deutlich schneller altern und sogar austrocknen können.

Wenn die Schutzschaltung auslöst, dann kann das auch an einer fehlerhaften Funktion dieser Schutzschaltung (hier IC901, HA12002) liegen.
Manchmal sind die Elkos in der Schutzschaltung daran schuld. Besonders verdächtig ist C901 (220µF 6,3V). Diesen habe ich schon bei anderen Hitachi Amps wechseln müssen.
Vorsichtshalber würde ich sowieso alle 6,3V Elkos auswechseln, weil diese grundsätzlich stärker altern. Ersatz durch welche mit höherer Spannung macht als Sinn.

Aber wie gesagt: Auch alle aneren Elkos, die in der Nähe von Wärmequellen oder im warmen Luftstrom stehen.

Dabei würde ich auf die Transistoren des zweiten Diefferenzverstärkers besonderes Augenmerk legen. Diese Bauteile, die mitten auf der Platine stehen, verbraten alleine schon ein paar Watt. Es kann auch sinnvoll sein, diese nachzulöten, da über die Jahre das Lötzinn an heißen Bauteilen porös wird und Kontaktprobleme verursacht.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 30. Apr 2017, 08:49
Schaltplan / Schematic HMA-6500
Hitachi HMA-6500 schematic
Hitachi HMA-6500 PCB layout


Die Schutzschaltung (unten Mitte auf der Platine) prüft zwei Fehlerbedingungen:
1. Offset (unerwünschte Gleichspannung) an den Endstufenausgängen
2. Zu hohe Aussteuerung der MOSFET Transistoren (ASO Schutzschaltung). Dabei helfen drei Transistoren, um bei Fehlererkennung eine positive Spannung zur Schutzschaltung durchzulassen: Q706L/R und Q707.

Bei dem beschriebenen Fehlerbild scheint der 1. Auslösegrund wichtig zu sein.

EDIT: Den Koppelkondensator am Eingang solltest Du mit dem "Condenser Coupling" Schalter aktivieren, so dass keine Gleichspannung vom Vorverstärker zum Eingang der Endstufe gelangt. So könnte ebenfalls der Fehler entstehen.

Den Ausgangs-Offset der beiden Kanäle sollte man vor dem Ausgangs-Relais messen. Recht einfach geht es an beliebigen Beinen der Widerstände Q721L/R und Q723L/R, wo man den Offset der jeweiligen Endstufe gegenüber Masse messen kann. Du findest diese links oben auf der Platine, wo die Spulen und großen Widerstände des Boucherot-Glieder sind.

Wichtig ist auch:
Diese Endstufe hat pro Kanal eine doppelte Einstellung (zwei Potentiometer) des statischen Offset. Es kann also auch sein, dass diese Einstellungen nicht mehr richtig sind. Allerdings altern auch die Einstell-Potentiometer und die beteiligten Widerstände sind wie schon beschrieben ebenfalls nicht ganz unverdächtig.
Im Service Manual befindet sich eine Anleitung, wie man den Offset eines Endstufenkanals einstellt.
Dafür sollte man sich aber unbedingt etwas Zeit lassen, weil die Erwärmung des gesamten Gerätes dabei eine Rolle spielt. Sollte es nach einer Justage später wieder zum Auslösen der Schutzschaltung kommen, dann muss man nach driftenden Bauteilen suchen, was gar nicht so einfach ist. Dazu wurde vorher schon geschrieben.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 30. Apr 2017, 08:55 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 10. Mai 2017, 09:26
Ich hoffe das hat geholfen. Lass' wissen, wenn es schwierig wird.
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