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Bandmaschine Werkstatt oder Beratung gesucht+A -A |
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Autor |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 12. Dez 2017, 18:01 | |
Guten Abend, ich möchte meine alten Tonbänder digitalisieren, teilweise kleine Spulen, teilweise grössere, die meisten Mono, jede Spur separat bespielt. Ich habe zwei Tonbandgeräte und zwar ein Uher Ultracord 63 S und ein Akai X201D beide bei Ebay erstanden, beide funktionierten. Das Uher hat einen seltsamen Mechanismus, der dafür sorgt, dass das Gerät erst Strom bekommt, wenn das Band auf Spannung steht. Vermutlich bin ich schlichtweg zu dumm, aber was eine Zeitlang funktionierte, bekomm ich nun nicht mehr ans Laufen, das Gerät bleibt tot. Das Akai läuft wunderbar, aber die Tonbänder klingen seit kurzem furchtbar dumpf, deutlich schlechter als sie nach dem Alter der Bänder klingen dürften. Auch ein Band, das ich vor kurzem digitalisiert habe und das recht passabel klang klingt mittlerweile dumpf. Ich kann mir vorstellen, dass da einfach ein Tonkopf verstellt ist o.ä. Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen ist, dass die Tonbänder tatsächlich in der kurzen Zeit unbrauchbar geworden sind und zumindest das Akai in Ordnung ist. Jetzt bin ich nach der Suche nach Hilfe. Das kann z.b. sein eine -Werkstatt, die die Geräte überprüft -jemand, der mir ein altes Gerät verkauft Gern auch Tipps, wie ich selbst den Fehler beheben kann. Die Technik ist eigentlich zu alt, als dass ich mich noch drantraue, aber vielleicht weiss jemand eine Lösung Ein bezahlbarer Digitalisierungsservice würde mir ebenfalls helfen. liebe Grüße Chris |
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Rabia_sorda
Inventar |
#2 erstellt: 12. Dez 2017, 19:05 | |
Die Tonköpfe, Andruckrolle(n) und Bandführungen sind aber gereinigt? Eine Entmagnetisierung ist auch immer willkommen. Verstellen sollte sich von alleine nichts. |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 13. Dez 2017, 09:38 | |
vielen Dank für die Antwort :-) Beide Geräte sind gereinigt verkauft worden, entmagnetisiert habe ich allerdings noch nie und hab auch keinen Entmagnetisierer. Das wird aber vermutlich kein Hexenwerk sein, Versuch schadet nichts. liebe Grüße Chris |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 14. Dez 2017, 00:04 | |
Wenn Du Pech hast ist das Originalband nun beschädigt. Magnetisierung ist leider nur einer der potentiellen Killer. Nicht selten löst sich das Bindemittel der alten Bänder auf, wonach sich die Beschichtung mitsamt Magnetpartikeln an den Bandführungen abbreibt. Meistens liegt das an zu feuchter Lagerung, aber auch in halbwegs trockener Umgebung kann das nach vielen Jahren auftreten. Auch manche Schimmelpilze mögen das Bindemittel, selbst auf relativ neuen Bändern (ggf. erkennbare Stockflecken auf dem Wickel). Je nach Ausgangszustand kann das schon beim ersten Abspielen das Band erheblich zerstören. Das Problem betrifft viele Bandtypen, Hinweise findet man zuhauf unter Begriffen wie "Schmierbänder". Manchmal kann ein Band noch gerettet werden, indem es vorsichtig getrocknet bzw. "gebacken" wird. Auch dazu findet man zahlreiche Hinweise. Kontrolliere unbedingt nach, ob die Bandführungen wirklich noch sauber sind. Am besten mit etwas Isopropanol auf einem Wattestäbchen abreiben. Starke braune Verunreinigungen wären ein entsprechender Hinweis, wenn man es nicht schon mit bloßem Auge auf den Teilen erkennt. Ein dritter Faktor kann von defekter Elektronik kommen, wenn z.Bsp. die Tonköpfe kleine Gleichströme führen, weil alte Koppelkondensatoren ggf nicht mehr isolieren. |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 11. Feb 2018, 18:27 | |
kleines Update: durch Reinigung und Entmagnetisierung konnte ich die Soundqualität tatsächlich enorm steigern. Allerdings leider nur für 15 Minuten, danach wurde es wieder dumpf. Man hört auf der digitalisierung quasi, wie die Soundqualität innerhalb von Sekunden nachlässt, als würde das Band von dem Tonkopf abrutschen. Irgendeine Idee? Den Soundsample könnte ich hier auch hochladen |
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Rabia_sorda
Inventar |
#6 erstellt: 11. Feb 2018, 19:44 | |
Ist danach der TK wieder verdreckt? Nicht das du (wie schon erwähnt) "Schmierbänder" verwendest. Ansonsten käme auch eine abgenutzte/verhärtete Andruckrolle in Betracht. |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 11. Feb 2018, 19:45 | |
nein, verdreckt ist der Tonkopf nicht, die andruckrolle hab ich "normal" gereinigt, sieht ganz passabel aus. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#8 erstellt: 11. Feb 2018, 20:04 | |
Die Kassetten haben aber danach keinen dauerhaften Höhenverlust? Es gab mal Fälle, wo die Kassetten angelöscht wurden, sobald sie abgespielt wurden. Dies lag an einem magnetisierten Löschkopf und er musste erneuert werden. Auch gab es mal Fälle, wo das Deck längere Zeit neben einem Lautsprecher gelagert wurde und sich dadurch das LW magnetisierte. Dadurch gab es auch ähnliche Zustände. |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 12. Feb 2018, 11:35 | |
Weil Reinigen und Entmagnetisieren zuvor geholfen haben, jetzt aber kein neuer Dreck auftritt, könnte man schlussfolgern, dass eine zunehmende Magnetisierung der Auslöser des Problems ist. Versuche es noch einmal NUR mit Entmagnetisieren und berichte, wie lange das gut läuft. |
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AkaiUher
Stammgast |
#10 erstellt: 12. Feb 2018, 13:42 | |
Hallo! Um welches Bandmaterial handelt es sich denn? M.E. werden die Tonköpfe immer wieder vom Band verschmutzt, der Schmutzfilm muss dabei noch nicht unbedingt sichtbar sein. Das Band braucht unbedingt direkten Kopfkontakt, die kleinste Verunreinigung kann schon Probleme verursachen. Das die Köpfe ständig magnetisiert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Sollte es sich um Schmierbänder handeln, können diese "gebacken" werden um sie temporär wieder brauchbar zu machen. Für einmaliges digitalisieren reicht das. Bei dem Uher Variocord 63 ist es schon korrekt so, dass es nur bei eingelegtem Band funktioniert. Da müsste unter der Tonkopfabdeckung irgendwo ein Fühlhebel sein, der einen Schalter betätigt. Viele Grüße, Andreas |
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Smokinfish
Stammgast |
#11 erstellt: 18. Feb 2018, 22:03 | |
Die Akai mit Crossfieldtechnik klingt eigentlich sehr gut, nur die Reinigung ist etwas umständlich, man muß den Deckel abschrauben. Wichtig, auch den Crossfieldkopf reinigen. Wenn es nach einer Viertelstunde wieder dumpf klingt, kann es sein, daß die Bänder nicht mehr in Ordnung sind und sich das Bandmaterial am Kopf festsetzt. Dann siehts schlecht aus. Mit den Uhers kenne ich mich nicht aus, ich hoffe du kriegst die Uher wieder zu laufen, dann kannst du sie als Vergleichsgerät nehmen. Wenn auf beiden Geräten dasselbe, sind es die Bänder. |
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AkaiUher
Stammgast |
#12 erstellt: 19. Feb 2018, 08:06 | |
Hallo!
Man sollte natürlich beim Reinigen immer alle Köpfe und den kompletten Bandpfad reinigen. Bei reiner Wiedergabe, was der TE ja anscheinend macht, hat der Crossfieldkopf aber keine Funktion. Da er auch von unten gegen das Band zeigt, würde eine Verschmutzung nichts ausmachen. Viele Grüße, Andreas |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 22. Feb 2018, 20:57 | |
Guten Abend, erst einmal herzlichen Dank für die vielfältigen und engagierten Antworten. Ich empfinde die Hilfsbereitschaft hier als sehr besonders und hoffe, irgendwann auch einmal derjenige zu sein, der anderen mit guten Tipps zur Seite stehen kann. Der aktuelle Stand: Das Uher Variocord 63 habe ich wieder ans Laufen bekommen. Die Bänder haben eine ausgezeichnete Klangqualität, vergleichbar einer qualitativ guten MC. Die gleichen Bänder klingen auf der Akai dumpf, es liegt also nicht an den Bändern sondern am Gerät. Erneutes Entmagnetisieren des Akai brachte keinen Gewinn im Klang, erneutes Reinigen ebenfalls nicht. Noch eine Idee, wie ich das Akai zum Klingen bringen kann, habe ich leider nicht. Das Uher lief bis heute stabil, seit heute nachmittag läuft die rechte Spule nicht mehr. Jemand eine Idee, woran das liegen kann? Ich hoffe mal, dass nicht der Motor das zeitliche gesegnet hat. Die linke Spule läuft noch ganz normal, Strom bekommt das Gerät auch, nur rechts zieht er nicht mehr, was bedeutet dass das Band nicht mehr aufrollt. liebe Grüße und vielen Dank Chris |
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AkaiUher
Stammgast |
#14 erstellt: 23. Feb 2018, 09:35 | |
Hallo Chris! Weißt Du denn, in welcher Spurlage die Bänder aufgenommen sind, die Du abspielst? Die Variocord 63 ist m.W. ein Mono-Gerät, je nach Kopfträger Viertel- oder Halbspur. Die Akai ist ein Viertelspur-Stereo-Gerät. Auf dem Kopfträger der Uher müsste irgendwo 2-Spur oder 4-Spur stehen, was dann für Halb- oder Viertelspur steht. Wenn Deine Bänder z.B. in Halbspur-Mono aufgezeichnet sind, werden sie auf der Akai nur vom linken Kanal gut wiedergegeben. Stereoaufnahmen lassen sich mit der Uher dagegen nicht wiedergeben bzw. immer nur ein Kanal. Infos zu den Spurlagen findest Du hier. Mal unabhängig von den Spurlagen muss auch die Stellung der Köpfe stimmen, um eine optimale Wiedergabe zu haben. Wenn's aber mit der Akai anfangs gut funktionierte, kann's daran nicht liegen, außer Du hast an den Kopfschrauben gedreht oder durch zu großes Kraftaufwenden beim Putzen die Einstellung verändert. Du hast auch das Bandmaterial noch nicht genannt. Kannst Du herausfinden um welchen Typ es sich handelt oder sind die Verpackungen nicht mehr vorhanden? Bei manchen Typen findet man noch Hinweise auf dem Vorlaufband. Die Variocord hat, wie viele Uher-Geräte damals, eine mechanische Bandzuregelung, genannt der "Bandzugkomparator". Der Bandzug wird über die beiden Umlenkhebel gemessen. Damit das funktioniert muss das Band richtig eingelegt sein, also außen um die Hebel. Du kannst auch mal den rechten Hebel ein wenig bewegen, evtl. läuft dann die Spule wieder. Es kann aber auch die rechte Rutschkupplung verschlissen sein. Das passiert bei diesen Geräten vorallem dann, wenn sie lange in der Pause-Stellung betrieben werden. Abhilfe schafft das Erneuern der Filze in den Kupplungen, evtl. könnte man die Kupplung auch etwas nachstellen. Beides erfordert aber die passenden Messgeräte (Federwaage). Die Filze würde es m.W. noch als Ersatz geben. Viele Grüße, Andreas |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#15 erstellt: 23. Feb 2018, 14:05 | |
Guten Morgen :-) also, das Bandmaterial ist "Kraut und Rüben", teilweise BASF, Agfa, Philips, bei den Philips meistens DP 18. Die meisten Bänder 18 cm, einige wenige kleinere sind auch dabei, Bespielt sind sie zum Teil Viertelspur Mono, zum Teil Halbspur Stereo. Der Bandzugkomparator bei der Variocord funktioniert, sonst würde das Variocord vermutlich keinen Strom bekommen. Messgeräte habe ich leider nicht. Anbei nochmal ein Video vom aktuellen Stand. https://www.dropbox....ObHrY4kNWVhrG6a?dl=0 Eine Werkstatt kennt nicht zufällig jemand? Ich würd auch beide einfach zur Reparatur geben oder alternativ ein gutes Ersatzgerät kaufen, falls noch jemand eins abzugeben hat. Aber vielleicht schaff ich die Reparatur ja doch irgendwie selbst, ich bin für weitere Hinweise jedenfalls sehr dankbar. liebe Grüße Chris |
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AkaiUher
Stammgast |
#16 erstellt: 24. Feb 2018, 15:44 | |
Hallo Chris! Wo bist Du denn her, wegen der Werkstatt? Das kann aber bei so alten Geräten gleich mächtig in's Geld gehen. Es gibt auch Leute, die das Digitalisieren gegen Entgelt machen. Kommt aber natürlich darauf an, wie viele Bänder es sind und in welchen Zustand sich diese befinden, um zu sagen, ob sich das lohnt. Der Bandzugkomparator hat mit dem Strom nichts zu tun. Die Uher-Geräte haben nur einen Motor, der über Riemen, Zwischenräder etc. alles antreibt. D.h. wenn der Bandtransport funktioniert, ist der Motor schon mal in Ordnung. Das Band hast Du auf jeden Fall richtig eingelegt, wie man es auf dem Video sieht. Es muss hier mechanisch etwas nicht stimmen. Entweder ist der Riemen gerissen/abgesprungen, das Friktionsrad greift nicht mehr oder die Kupplung verschlissen. Oder es ist was verstellt. Eine Serviceanleitung zur Variocord findest Du hier. Da sind auch alle mechanischen Vorgänge und Einstellarbeiten beschrieben, vielleicht hilft dir das was. Was die Bänder angeht: Bei BASF, Agfa und Philips gibt es viele Schmier/Klebe-Kandidaten. Bei Philips-Bändern sind i.d.R. die neueren in der grauen Verpackung mit den dunkelgrauen Punkten unbrauchbar. Die Älteren, in der weißen Verpackung mit den farbigen Punkten (rot bei LP, blau bei DP) sind viel besser. Viele Grüße, Andreas |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 02. Mrz 2018, 17:49 | |
Guten Abend, vielen Dank für das Servicemanual, dadurch habe ich nun das Gerät auch endlich geöffnet bekommen. Dass die Schrauben sich hinter den Griff befinden....auf so etwas kommt ein Laie nicht :-) Gefunden habe ich im Inneren dann tatsächlich einen gerissenen Riemen. Einen Ersatzriemen gab es glücklicherweise bei Ebay, jetzt muss er nur noch heil ankommen und ich muss den montiert bekommen. Ich halte euch auf dem Laufenden. lieben Gruß Chris |
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Smokinfish
Stammgast |
#18 erstellt: 04. Mrz 2018, 17:34 | |
Eine Werkstatt zu finden, die noch Bandmaschinen repariert, ist nicht ganz einfach. Aber kennst du das Tonbandforum? https://forum2.magnetofon.de/ Vielleicht kann dir dort jemand weiterhelfen. Digitalisieren könnte ich dir die Viertelspurbänder, aber...weiteres per PM. |
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chriselstrodt
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 04. Mrz 2018, 18:47 | |
vielen Dank für den Hinweis, da schau ich mich gerne einmal um. Wobei die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit hier im Forum schon legendär ist :-) |
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