Verstärker: ein Kanal wird leiser, dreht man am Poti ist alles wieder OK

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vman.cc
Neuling
#1 erstellt: 19. Mrz 2018, 10:10
Hallo liebe Gemeinde,

ich habe zwei Verstärker (1 x Pioneer SA-610 und 1 x Grundig Fine Arts V1) welche das gleiche Problem haben. Bei beiden Verstärkern kratzte das Lautstärke Poti. Die Lösung dieses Problems wurde hier im Forum ja schon ausgiebig diskutiert. Es scheint generell 3 Lösungsansätze zu geben:

1. Balistol (Für die einen Heilsbringer, für die Anderen Teufelszeug)
2. Tuner 600 / Kontakt 61 (Für die einen Heilsbringer, für die Anderen Teufelszeug)
3. Poti Zerlegen / Ultraschall Bad

Ich habe beim Pioneer Tuner 600 und beim Grundig Balistol angewendet. Bei beiden Verstärkern ist das Kratzen verschwunden. Wenn ich die Verstärker mit geringer Lautstärke betreibe so wird bei beiden Geräten nach einiger Zeit der linke Kanal leiser. Drehe ich die Lautstärke auf und danach wieder in die ursprüngliche Position, dann ist das Problem wieder behoben, tritt nach einiger Zeit aber wieder auf.

Meine Frage an die Profis hier: Liegt das Problem bei den (möglicherweise immer noch verschmutzten) Potis oder habe ich doch eher ein Problem in Vorverstärker / Endstufe.

Vielen dank für Eure Tipps
vman.cc
Neuling
#2 erstellt: 19. Mrz 2018, 18:54
So wie es aussieht habe ich das Problem gefunden. Habe mal ein bisschen hier im Forum herum gestöbert und bin dann auf einen Hinweis gestoßen der die Lautsprecher Relais "beschuldigte".

Ich habe bei beiden Verstärkern die Relais ausgebaut und auseinandergenommen. Die Kontakte waren in der Tat stark korrodiert (Kontaktflächen waren schwarz). Ich habe dann Kontakt 60 drauf gesprüht und mit einer Nagelfeile die Kontakte gereinigt bis sie wieder blank waren. Anschließend habe ich die Kontaktflächen mit Kontakt 61 gespült. Das Problem ist seit dem nicht mehr aufgetreten.
klausES
Inventar
#3 erstellt: 19. Mrz 2018, 19:30

vman.cc (Beitrag #2) schrieb:
...und mit einer Nagelfeile die Kontakte gereinigt bis sie wieder blank waren...

Alles andere war ok, nur "das" nicht Schade um die Beschichtung.

PS.
Meiner Meinung nach müssten die Folgen, wenn Kontakte mit Schleifpapier, Feilen etc. malträtiert werden, oben ganz gross als Thema gepinnt werden.


[Beitrag von klausES am 19. Mrz 2018, 19:36 bearbeitet]
vman.cc
Neuling
#4 erstellt: 19. Mrz 2018, 19:44
Hallo Klaus,

danke für Deinen Kommentar. Wie hätte ich es denn Deiner Meinung nach machen sollen? Nur Kontakt 60 hat nicht gereicht um die Korrosion zu beseitigen. Kannst Du mir einen Tip geben wie ich es in Zukunft besser machen kann?

Gruß Dierk
klausES
Inventar
#5 erstellt: 19. Mrz 2018, 19:57
In deinem Fall, bei angelaufener Beschichtung von Relaiskontakten (also praktisch alle Relais im AV Bereich)
wenn zur chemischen Reinigung auch eine mechanische erforderlich ist eignet sich die "Papiermethode".

Von möglichst weissem (glatter, reissfester, fusselt weniger) Kopierpapier ganz kleine Streifen abschneiden und durch die Kontakte ziehen.
Dabei, nach einlegen des Streifen quasi die Kontakte am Anker von Hand schliessen (so wie es das Relais auch selbst gemacht hätte)
und den Streifen durchziehen.

Bei weissem Papier sieht man dann sehr schön den schwarzen Belag der da im Papier bleibt.
Solange wiederholen bis der Streifen weiss bleibt.

Man kann die Streifen auch mit Kontaktreiniger o.ä. geeigneten Mitteln benetzen und nass durchziehen
(spätestens da merkt man einen weiteren Vorteil von weissem nicht-recyceltem Papier).
Das gilt ebenso am Ende für konservierende Mittel.


[Beitrag von klausES am 19. Mrz 2018, 20:24 bearbeitet]
vman.cc
Neuling
#6 erstellt: 19. Mrz 2018, 19:59
Danke, werde ich beim nächsten Projekt mal ausprobieren.
Lennart777
Inventar
#7 erstellt: 21. Mrz 2018, 10:58
Zum Glück gibt es diese Relais alle noch als Ersatzteil zu kaufen, so dass der Fehler wieder beseitigt werden kann.
Einfach mal "Relais Pioneer" bzw. "Relais Grundig" bei ebay eingeben - schon wird man fündig.

Grüße
Lennart
hf500
Moderator
#8 erstellt: 21. Mrz 2018, 23:58

klaus52 (Beitrag #5) schrieb:

Man kann die Streifen auch mit Kontaktreiniger o.ä. geeigneten Mitteln benetzen und nass durchziehen


Moin,
bei meinem letzten Relais, das ich zunaechst trocken "durchzog", hat sich gezeigt, dass man besser den Papierstreifen mit K61 traenkt. Dann wird die Methode wirksamer, die Kontakte "faerben kraeftiger ab". K60 ist dabei auch nicht notwendig, es genuegt Papier und K61.

Die Kontakte sind oft oberflaechenveredelt, daher ist eine mechanische Bearbeitung mit Feilen nicht statthaft. Damit ruiniert man sie nur.
Wenn man doch mal mit haerteren Mitteln dran will, dann nur mit Schleifpapier einer Koernung grosser als 1000, das mit K61 getraenkt wird. Und danach mit Papier nachpolieren, um Schleimittelkoerner, die sich in die Kontaktoberflaechen gegraben haben, herauszuholen. Aber das sind eher Notmethoden fuer Relais, die Netzspannungen zu schalten haben. Diese Relais haben robustere Kontakte als die fuer den Lautsprecherschutz.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 21. Mrz 2018, 23:59 bearbeitet]
klausES
Inventar
#9 erstellt: 22. Mrz 2018, 00:15
Wollte dem TE nach der Nagelfeilen Aktion nur einen Ansatz "einer" grundsätzlich geeigneteren Methode aufzeigen.

Mit etwas mehr Erfahrung werden sich natürlich "Verfeinerungen" der eigenen Methoden und auch der verwendeten Mittel einstellen.
(Schreibe lieber nicht mit welchen Mitteln, z.B. nur alleine schon als Alternative für K60 & Co zur bereinigung von Korrosion gearbeitet werden kann)...


[Beitrag von klausES am 22. Mrz 2018, 00:20 bearbeitet]
hf500
Moderator
#10 erstellt: 22. Mrz 2018, 21:26
Moin,
der Papierstreifen mit K60 oder T6 ist schon das Mittel der Wahl, genuegt meist, um das Relais wieder fuer eine ganze Weile funktionsfaehig zu machen. Es ist bei den meisten Relais allerdings auch etwas fummelig, aber das muss man bis zum Ueberdruss durchhalten, sonst kann der Erfolg nur kurzzeitig sein.

73
Peter
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