Elektromotoren in heissem Lageröl baden

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 21. Mai 2018, 11:17
Erinnrt ihr euch an C3PO, wie er ime ersten Star Wars zur Reinigung in ein Ölbad verenkt wird?
Daran dachte ich, als ich die Sinter-Gleitlager in meinem CD-Player kürzlich, nach vielleicht 10 Jahren seit der letzten Ölung, prophylaktisch
nachölte. Ziemlich umständlich, den Mabuchi-Spindelmotor für die CD hatte ich seinerzeit getauscht und mit einem Messingaufsatz
samt Lager versehen, (Spätere Versionen des Motors hatten eine längere Welle) zwischen Plattenteller und Lager kam ich nur mit einer Spritzkanüle.
Ebenso der Motor für den Laserschlitten, auch da gab ich mittels Spritzkanüle einen Tropfen zwischen Welle und Lager und wartete über Nacht, bis er verschwunden war.
Nur - kamen beide Tropfen auch dorthin, wohin sie sollten - in die Poren des Sinterlagers?

Daher die Frage in die Runde: Könnte man bürstenbasierte Elektromotoren nicht auch komplett in Lageröl baden,
bei den oft vorgeschlagenen 80 Grad?
Sollten das der Isolationslack der Ankerwicklungen und die Bürsten überstehen können?
Dann bestände die Kunst ja nur darin, das überschüssige Öl so ablaufen zu lassen, dass kein Dreck in die Welle kommt, wobei ich aber annehme,
dass bei guter Passung und wenig Verschleiss kaum was zwischen Welle und Lager passt...

Zum Öl: gibt es ja auch in größeren Mengen. Und zur Reinigung des Öls nach dem Tauchen
zwecks Wiederverwendung:
Da ist mir als einziges von Chemie hängengeblieben, wie effektiv Kaffefilter sind...
Mechwerkandi
Inventar
#2 erstellt: 21. Mai 2018, 12:09

Sal (Beitrag #1) schrieb:

Daher die Frage in die Runde: Könnte man bürstenbasierte Elektromotoren nicht auch komplett in Lageröl baden,
bei den oft vorgeschlagenen 80 Grad?

Ich würd's lassen.
Einfacher Grund:
Die Wicklungen dieser Motoren sind nicht vergossen, d.h. bei einem Ölbad gelang über die Kapillarwirkung Öl zwischen die Drähte der Wicklungen.
Da bleibt es auch (>> Adhäsionskraft), wenn man das Restöl ablaufen lässt.

Beim nächsten Einschalten wird es dann durch die Fliehkräfte nach außen befördert und richtet zumindest eine Sauerei, wenn nicht noch Kontaktprobleme auf dem Kollektor an.
hf500
Moderator
#3 erstellt: 21. Mai 2018, 17:41
Moin,
die Lager nehmen geeignetes Oel auch kalt an, man muss es nicht "hineinkochen". Im Oel ertraenken sollte man die Motoerchen auch nicht, denn der Kollektor ist dagegen. Der vertraegt hoechstens Kontakt 61 oder vergleichbares.
Test fuer das Oel: Einen Tropfen auf das Lager geben, wenn der Sinterkoerper das Oel annimmt, ist der Tropfen nach einiger Zeit verschwunden.
Nach meiner bisherigen Erfahrung ist ausser Sinterlageroel auch vollsynth. Motoroel 0W30 geeignet. Mit Naehmaschinenoel (Universal-Haushaltsoel) wollen die Lager weniger zu tun haben.

73
Peter
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