Probleme mit Denon DRM-510

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martinWien
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Dez 2007, 17:32
Hallo Leute!

Ich habe folgendes Problem, und zwar fängt mein Tapedeck nach ca. 15-30 Minuten Laufzeit fürchterlich zu quietschen an. Stellt man es ab und wartet ne Zeit, dann ist es wieder verschwunden, um dann nach einiger Zeit wieder anzufangen. Drückt man die Play-Taste, so fängt es sofort zu quietschen an, noch bevor die Einheit mit dem Tonkopf nach oben gefahren ist. Also vermute ich, dass es die Welle ist, auf die dann die Rolle drückt, die den Ärger verursacht.

Nun habe ich versucht das Teil zu zerlegen, habe die Abdeckung der Vorderfront demontiert, die 4 Schrauben auf der Seite und die Widerhacken auf der Seite innen gefunden, kann dennoch nicht die Vorderfront abnehmen. Die hängt noch irgendwo in der Mitte unten, kann aber keine Schrauben oder Widerhacken finden.

Weiß jemand, wie man die Vorderfront ab bekommt?
Wie kann ich die Antriebswelle am besten schmieren?
Welche Stellen sollte man noch schmieren oder reinigen, wenn man schon einmal alles offen hat?

Vielen Dank, Martin.
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 17. Dez 2007, 10:27
Bei geöffnetem Gerät (Gehäusedeckel) müsste man eigentlich die Quelle des Störgeräusches lokalisieren können.
Bei älteren Bandgeräten sind meistens die Gummiriemen abgeschlafft, erneuern.
Laufflächen der Gummiriemen mit Alkohol (Isopropanol,Spiritus) reinigen (Wattestäbchen). Etwa so wie die Tonköpfe,Capstanwelle,Andruckrolle.
Kunststofflager nicht mit Oel, sondern mit Vaseline schmieren. Das Sinterbronzelager der Capstanwelle/Schwungmasse braucht ein spezielles Oel.
Vielleicht kann man auch von der Art des Quietschens (konstant oder an/abschwellend) auf die Drehzahl des Störenfrieds schliessen und ihn so finden.
Nach meinen Erfahrungen ist für Servicearbeiten am Laufwerk eine Demontage der Frontplatte unnötig. Meist kann man das Laufwerk komplett ausbauen und kommt erst dann überall heran.
gruss
bukongahelas
martinWien
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Dez 2007, 12:19
Hallo Bukongahelas!

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Leider kommt man nicht zu bei den beiden unteren Schrauben des Laufwerks, ohne die Frontplatte auszubauen.

Was für ein Öl brauch ich für die Capstanwelle?

Das Quietschen ist ziemlich gleichmässig und fängt sofort an, wenn man auf Play drückt, also noch bevor die Andrucksrolle auf die Captanwelle drückt.

Danke, Martin.
hf500
Moderator
#4 erstellt: 17. Dez 2007, 21:49
Moin,
die Sinterlager der Capstanwelle brauchen Sinterlageroel.
Anderes nehmen sie nicht an.
Ich habe es aber noch nie erlebt, dass die Capstanwelle quietscht.
Eher habe ich den Motor in Verdacht, vor einiger Zeit hatte ich einen aehnlichen Fall.

73
Peter
martinWien
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Dez 2007, 23:34
Hallo Peter!

Ich habe mir nun nochmals das Tapedeck genauer unter die Lupe genommen, scheint wirklich vom Motor oder eventuell vom Riemen zu kommen. Wie bekomme ich den Motor raus, sehe hier keine Schrauben, nur Plastikstege, an denen er anscheinend festgemacht ist. Damit wäre ich dann wohl auch wieder beim Problem wie ich die Frontseite abbekomme. Um dann die ganze Antriebseinheit auszubauen und da dann hoffentlich irgendwie weiter zu kommen.
Was und wie wäre der Motor zu schmieren. Kann es eventuell auch sein, dass der Riemen quietscht?

Danke nochmals, Martin.
hf500
Moderator
#6 erstellt: 18. Dez 2007, 00:28
Moin,
mit der Front muss ich dich allein lassen, Dein Forschungsgebiet ;-)

Den Motor koennte man natuerlich auch mit Sinterlageroel versorgen, wenn das Lager
(meist ist es das vordere) aber schon laermt, ist es auch hinueber.
Ein defekter Motor ist kein Beinbruch, bis auf Ausnahmen sind es Standardtypen.
Wichtig ist nur Betriebsspannung (meist 12V), die Drehrichtung und hoffentlich ist die Rienemscheibe aus Kunststoff.
Dann laesst sie sich leicht tauschen.

Die Riemen quietschen in der Regel nicht, sondern rutschen still durch ;-)

73
Peter
martinWien
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Dez 2007, 00:58
Hallo Peter!

Nochmals vielen Dank für deine Antwort.

Tja, ich habe inzwischen ein wenig weiter geforscht, aber anscheinend dürfte das Teil Autos einer französischen Automarke gleichen, die man nur genau in der umgekehrten Reihenfolge des Zusammenbaus auch wieder zerlegen kann. Vom Boden geht ein Stift nach oben in die Vorderfront, die verhindert, dass ich das Teil nach vorne wegziehen kann. Nach oben kann ich nicht, da die Achsen von Reglern im Weg stehen und die Platine (auf der die Reglerachsen sind) kann man anscheinend aber nur ausbauen, wenn die Vorderfront weg ist.

Aber eventuell schaffe ich es die unteren Schrauben von der Antriebseinheit mit einer Ratsche mit Verlängerung und Gelenk aufzubekommen. Habe mich zwischenzeitlich auch bei einem Ersatzteilshop umgeschaut und die wollen schlappe 51€ + Versand für den Motor. Das scheint mir dann schon wohl eher der finanzielle Totalschaden. Seufz. Mit der Riemenscheibe, meinst Du die Aufnahme des Riemens am Motor? Die wäre soweit ich das von aussen sehen kann aus Plastik. D.h. ich könnte da mehr oder weniger jeden Motor einbauen, so Halterung etc. passt?
Wenn ich einen neuen Motor einbaue, muss ich dann aber wohl oder übel das Ding auch neu kalibrieren? Oder laufen die mit einer Standardgeschwindigkeit (mal eher nicht glaub).

Vielen Dank nochmals, Martin.
martinWien
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Dez 2007, 01:00
Nochmals ich,

ist es symphotamisch für einen Lagerschaden, dass das Quietschen immer erst nach einer Zeit auftritt und wenn man ihn länger ausgeschalten lässt, dann wieder weg ist? Also anscheinend mit der Wärme des Motors zusammenhängt.

Danke, Martin.
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 18. Dez 2007, 10:47
Bei den Ersatzmotoren muss man auf die richtige Gleichspannung zB 12 Volt, die Drehzahl bei Nennspannung (zB 2400 rpm (rounds per minute)) und die Drehrichtung (im Uhrzeigersinn = "CW" , dagegen = "CCW" (ClockWise / CounterClockWise)) achten.
Bei "meinem" Elektroniklieferanten bekam ich für 10 Euro ein komplettes einfaches Laufwerk , neu , aus Überproduktion mit dem benötigten Motor. So konnte ich ein grosses PIONEER Tape retten.
Wie man den Mot demontiert ist ohne Servicemanual immer eine Puzzlearbeit, einige Fotos mit DigiCam helfen es wieder zusammenzubauen. Irgendwie muss jedes Gerät ja mal zusammengebaut worden sein, also gehts auch zu demontieren.
Wenn man Pech hat sind die Leitungen zum LW fest verlötet, dann wirds fummelig, schnell ist ein Draht ab, gut wenn man dann ein Foto hat.
Ich musste mal an einem AIWA 6900 die Riemen wechseln, der Capstanriemen hatte sich schon völlig aufgelöst.
Das LW liess sich auch nicht ausbauen, nur etwas zurückschwenken, dahinter nur 5 cm Platz bis zur nächsten Printplatte. LW in eingebautem Zustand demontiert bis Riemenwechsel möglich war, mit mehreren Pinzetten, Drahthaken und vieel Geduld.
Beim Reinigen mit Alkohol löste sich dann noch der Gummibelag eines Zwischenreibrades auf, Zwischenrad demontiert und neuen Belag mit mehreren Lagen Schrumpfschlauch versucht zu ersetzen. Nach mehren Versuchen hatte ich den richtigen Durchmesser,Belagdicke gefunden.
Dagegen war der Motorwechsel am PIONEER eine Kleinigkeit.
Mechanische Ersatzteile sind viel schwieriger zu beschaffen als Elektronikteile, die sind in allen Geräten immer wieder gleich.
gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 18. Dez 2007, 11:23
Hallo!

die Tatsache, dass es den Original-Motor für 40 oder 50 Euro noch gibt, heißt aber nicht, dass nicht trotzdem ein Universal-Motor paßt. Mach doch mal ein Foto von dem Motor!
Hat er hinten ein Löchlein zum Geschwindigkeit einstellen?

Den Universal-Motor gibts für ca. 5 Euro.

Gruß
Bernhard
martinWien
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Dez 2007, 19:09
Hallo!

Dass man es irgendwie zerlegen können muss, ist schon klar. Nur manchmal scheinen die Ingenieure ein klein wenig ums Eck zu denken. Wobei es mir letztlich sogar Spaß macht, herauszufinden wie es geht. Bei der Frontpartie bin ich aber gescheitert, habe nun aber die unteren Schrauben auch so heraus bekommen, wenn gleich ein bischen ne Fummelei.

Das mit dem Universalmotor klingt ja schon einmal vielversprechend. Der Motor hat die Bezeichnung MMI6S2LK, hat 12 Volt und dreht gegen den Uhrzeigersinn (von vorne gesehen) und hat die Einstellung der Geschwindigkeit hinten. Wenn diese Bezeichnung allgemein gültig ist, dann dreht er mit 2200rpm (Hätte sogar einen um 3$ gefunden, jedoch bei einem Händler in Venezuela). Kann mir jemand einen Elektroniklieferanten empfehlen. Wenn ich den Motor tausche, werde ich aber wohl die Geschwindigkeit neu justieren müssen? Soweit ich es mitbekommen habe, brauche ich dafür eine Referenzkassette und ein Oszilloskop. Stimmt das? Wie groß ist der Aufwand dafür, nur mal so als Richtwert, ob es lohnen würde die Einstellung in einem Geschäft machen zu lassen.

Danke, Martin.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 18. Dez 2007, 20:26
Moin,
wenn die Werkstatt alles da hat, ist das Auf- und Zuschrauben des Gehaeusedeckels eine laengere Beschaeftigung als das Einstellen der Bandgeschwindigkeit.
Der Motor ist mittlerweile wirklich ein recht billiges Allerweltsteil, fast alle Cassettendecks mit Netzbetrieb und von hinten auf das Laufwerk montierten Motor
hat den gleichen.
(Leider nix mehr mit Tachoregelung, wie sie ab Mittelklasse Anfang der 80er ueblich war :-(

Wenn du gut Tonhoehen unterscheiden kannst, kannst du die Geschwindigkeitseinstellung mit einer sehr gut bekannten alten Aufnahme einstellen.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 18. Dez 2007, 20:30
Hallo!

Soweit ich es mitbekommen habe, brauche ich dafür eine Referenzkassette und ein Oszilloskop. Stimmt das?


Nicht ganz, entweder ein Digital-Oszi mit Frequenz-Mess-Möglichkeit oder einen Frequenzzähler.

Alternativ:

(wenn die Geschwindigkeit jetzt halbwegs paßt)
PC mit Soundkarte: Einen Ton von z.b. 400 Hz erzeugen. Ausgeben, mit dem Tapedeck mit altem Motor aufnehmen.
Motor tauschen.
Danach 400Hz vom PC und vom Tapedeck (auf Wiedergabe) per Gehör vergleichen. Das menschliche Ohr kann sowas ganz gut hören.

Die Standarddrehzahl ist eher 2400Upm, aber man kommt mit dem Regler bestimmt bis auf 2200Upm runter!

Also Mut! Neuen bestellen, rein damit!

Die Drehrichtung mußt mit Blick auf die Motorachse feststellen.
Hast gemacht oder?

Gruß
Bernhard
martinWien
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Dez 2007, 16:31
Hallo!

Das mit den 2200rpm habe ich aus dem Internet, keine Ahnung ob die Angabe stimmt.

Mir ist eingefallen, dass ich noch ein Stimmgerät für den Bass herumkugeln habe, damit müsste ich dann ja wohl die Geschwindigkeit einstellen können, Programm zum Erzeugen eines Referenztones hab ich mir inzwischen heruntergeladen.

Für den Fall, dass ich den Motor hier in Madrid nicht auftreiben kann, kann mir jemand einen guten Versandhandel empfehlen.

Drehrichtung ist mit Blick auf die Motorachse.

Danke nochmals, Martin.
martinWien
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 27. Dez 2007, 22:59
Aktueller Stand, konnte hier (in Madrid) einen Motor auftreiben, leider nur gebraucht. Der, wie eigentlich erwartet, nicht wirklich funktioniert. Macht mehr Geräusche als der vorherige Motor. Werde das wohl dann abschliessen, wenn ich in Berlin lebe und das Teil dorthin übersiedelt habe. Danke nochmals.
moshman*
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 04. Apr 2023, 19:25
Moin,

um kein neues Thema mit gleichlautendem Namen aufzumachen, mache ich hier mal weiter.

Ich wollte ein DRM-510 in Betrieb nehmen, das stand vorher lange unbenutzt bei Schwiegermuttern im Wohnzimmer rum und dann nochmal eine Zeit lang bei mir staubgeschützt im Keller.
Nun spielt es die Cassetten nur mit ca. 3/4 der Geschwindigkeit ab...
Mag da der Riemen fratze sein, oder Motor oder beides?

Gruß
Michael
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