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Reparaturhilfe ERA MK6 Plattenspieler+A -A |
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Autor |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 29. Jan 2020, 18:33 | |
Hallo liebes Forum, diesmal geht es um meinen ERA MK6. Hier ein Porträt, damit ihr wisst um wen es geht: Bisher war er ein zuverlässiger Begleiter und hat mir schon viel Freude bereitet. Seit kurzem zuckt der Teller allerdings nur noch und dreht nicht mehr. Nach etwas Internet-Recherche könnte dies an den, dem Motor vorgeschalteten, Kondensatoren liegen. Folgende Kondensatoren sind im Gerät verbaut: Und Die Werte sind einmal 6,8/630 und einmal 68/250. Zusätzlich gibt es noch das auf dem zweiten Foto zu sehende gelbe Bauteil. Bei dem bin ich mir nicht ganz sicher bin was es ist, aber ich tippe auf einen Endstörkondensator. Es steht 18/10/250 drauf. Mein Plan war nun die beiden schwarzen Kondensatoren zu ersetzen. Jedoch scheinen mir die Werte nicht ganz schlüssig und ich überlege ob die Kapazität evtl in nano statt microfarad angegeben sein könnte. Ist ja schließlich ein Franzose der ERA, vielleicht gab es da andere Gepflogenheiten. Und was meint ihr zu dem vermeintlichen Endstörkondensator? Gleich mit ersetzen wenn der Lötkolben einmal heiß ist? Wenn ja, wodurch? Beste Grüße, Ingo |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 29. Jan 2020, 21:47 | |
Moin, bei den schwarzen Kondensatoren duerfte die Kapazitaet in Nanofarad angegeben sein, dazu die Spannungsfestigkeit in Volt. 6,8 und 68 Nanofarad sehen allerdings sehr nach Entstoerkondensator aus, als Motorkondensator sind die viel zu klein. Das dicke gelbe Ding ist auch ein Kondensator, ich grueble noch ueber die Aufschluesselung der Aufschrift. 250V scheint klar, aber der Rest... 73 Peter |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 30. Jan 2020, 17:05 | |
Hallo Peter, vielen Dank für deine Antwort. Das hilft ja schonmal weiter. Die beiden schwarzen könnte ich also tauschen, würde aber den Defekt nicht beheben. Ich habe mir den gelben Kondensator noch einmal angesehen und festgestellt dass dort noch mehr steht: 0,18/10/250 341-ma-wc3 Lautet der gesamte Aufdruck. Sehr schwer zu entziffern, das 0, am Anfang habe ich gar nicht gesehen, sondern durch schrafieren mit Butterbrotpapier und Bleistift entdeckt. Mit bloßem Auge ist da fast nichts zu sehen. Es wäre super wenn jemand den Kondensator identifizieren kann. Viele Grüße und besten Dank, Ingo |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 30. Jan 2020, 17:29 | |
Moin, ok, jetzt wird es deutlicher. Der Kondensator hat 0,18µF, 10% Toleranz und ist fuer 250V. Man muesste noch feststellen, ob damit Gleich- oder Wechselspannung gemeint ist (noch ein Symbol hinter der 250?), im Zweifel Gleichspannung (waere fuer einen Motorkondensator aber knapp- bis unterdimensioniert). Die zweite Zeile sind Produktionsinterna, das Herstellungsdatum duerfte auch darin "versteckt" sein. Mache mal ein Bild vom Motor und wie ist der gelbe Kondensator daran angeschlossen? 73 Peter |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 31. Jan 2020, 14:09 | |
Hallo Peter, klasse, das hilft ja schonmal sehr viel weiter. Der gelbe Kondensator ist am Spannungswahlschalter verlötet. Hier ein Foto davon : Ich hoffe man kann auf dem Foto das Notwendige erkennen. Das Orange geringelte Kabel kommt vom Geschwindigkeitswahlschalter und ist über den schwarzen Kondensator mit dem gelben Kondensator und dem blauen Kabel verbunden. Blau, rot und eines der grauen Kabel führen zum Motor. Das andere graue kommt direkt vom Stecker. Hier zwei Fotos vom Motor : Auf dem ersten Bild sieht man den Motor samt Pulley und Geschwindigkeitswahlschalter, auf dem zweiten sieht man die drei Kabel die am Motor ankommen. Viele Grüße, Ingo |
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hf500
Moderator |
#6 erstellt: 31. Jan 2020, 17:49 | |
Moin, ok, das wollte ich wissen. Der Motor ist ein Synchronmotor mit Hilfsphase, die ueber den Motorkondensator angeschlossen wird, um ein phasenverschobenes Feld zu bekommen, damit man die Drehbewegung und -richtung bekommt. Fuer so einen kleinen Motor ist ein Kondensator von 180nF (0,18µF) plausibel. Hat der Kondensator nicht mehr seine Nennkapazitaet, verliert der Motor zuerst an Drehmoment, um dann ganz auszufallen. Ein Zittern vermoege der verbliebenen Hauptwicklung bleibt dann uebrig. Der Ersatz sollte eine groessere Spannungsfestigkeit als 250V haben, min 630V-. Im Betrieb, mit der korrekten Kapazitaet, kann an dem Kondensator durchaus eine hoehere als die Netzspannung stehen (Kondensator und Motorwicklung bilden einen Reihenschwingkreis). 73 Peter |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 31. Jan 2020, 19:20 | |
Moin, klasse, dann muß ich nur noch so einen Kondensator finden. Weder bei Conrad noch bei reichelt haben sie die. https://www.ebay.es/itm/323935335972 Hier gäbe es einen, allerdings in Spanien. Scheint ja ein eher exotisches Teil zu sein. Viele Grüße und nochmals vielen Dank, Ingo |
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hf500
Moderator |
#8 erstellt: 31. Jan 2020, 20:12 | |
Moin, andere Idee: z.B. hier, 150nF und 33nF parallel schalten: https://atr-shop.de/axiale-kondensatoren/630-volt-toleranz-5/?p=2 oder wo man sonst noch Kondensatoren findet. Die genannten Werte scheinen gaengiger zu sein. 73 Peter |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 31. Jan 2020, 20:41 | |
Ich habe noch diesen hier gefunden: https://www.ebay.de/itm/171967353196 Der hat zwar 1000V Belastbarkeit, das sollte aber kein Problem sein oder? |
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hf500
Moderator |
#10 erstellt: 31. Jan 2020, 22:40 | |
Moin, und wenn er fuer 100000V gut ist, wird's gehen. Er wird irgendwann nur zu gross, um in das Geraet zu passen ;-) Eine hoehere Spannungsfestigkeit geht immer, irgendwann wird es nur sinnlos. Das Angebot sieht soweit gut aus, kann man nehmen, wenn man will. 73 Peter |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 02. Feb 2020, 13:21 | |
Hallo Peter, ich habe jetzt den 1000er Philips Kondensator bestellt. Irgendwie hänge ich da an der exakten Kapazität, auch wenn ich weiß dass die doppel Lösung absolut in der Toleranz liegt. Nochmals vielen Dank für deine Hilfe, hätte ich alleine so nicht hinbekommen. Ich werde nochmal ein Foto mit eingebaute Kondensator schicken wenn es soweit ist. Viele Grüße und einen schönen Sonntag an alle, Ingo |
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sharp117
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 16. Mai 2020, 16:17 | |
Um das Thema hier noch abzuschließen noch ein Foto vom funktionierenden ERA. Nach Einbau des Kondensators ist mir beim Zusammenbau leider der Hebel für das Einschalten und die Geschwindigkeitswahl gebrochen. Madenschraube in irgendeinem Metallguss zu stark angezogen . Kleben klappt natürlich nicht also hatte ich den Dreher erstmal frustriert in die Ecke gestellt. Da er aber so schön klein ist und mit dem neuen Verstärker super ins Regal passt hab ich ihn mir in Ruhe nochmal angeschaut. Jetzt läuft er fest auf 33 Umdrehungen, das ist okay da ich nur sehr wenig Platten besitze die 45 Umdrehungen brauchen. Leider geht er zur Zeit direkt an wenn man den Stecker in die Steckdose steckt, da muss ich mir noch was einfallen lassen. Aber er läuft wieder und spielt mit dem SME Tonarm wirklich klasse. Vielen Dank nochmal an Peter für die tolle Unterstützung. Viele Grüße, Ingo |
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misfits
Inventar |
#13 erstellt: 18. Mai 2020, 04:08 | |
Das ist echt ärgerlich aber immerhin läuft der Dreher wieder |
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d-robser
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 29. Okt 2023, 15:31 | |
Hallo, ich weiß, daß der Thread schon etwas älter ist, möchte es aber trotzdem mal probieren hier Hilfe zu erhalten. Habe das gleiche Problem einen passenden Motorkondensator zu finden, Bin als Laie mit dem Angebot an Kondensatoren hilflos überfordert. Habe im Netz 2 Stück mit der passenden Kapazitär gefunden, weiß jetzt aber nicht ob es die richtigen für diesen Zweck sind. Meine Frage also: Kann ich einen davon für den ERA MK6 nehmen und wenn nicht, wo finde ich einen passenden? oder (gibt es auch mit 0,18 uF) Mfg, Robin [Beitrag von d-robser am 29. Okt 2023, 17:09 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#15 erstellt: 29. Okt 2023, 16:13 | |
Peter hatte oben ja bereits dargelegt, worauf es ankommt. Die Spannung sollte hoch genug sein und die Kapazität sollte möglichst exakt eingehalten werden, weil es hier um die bewirkte Phasenverschiebung geht. Die Mundorf-Typen sind eigentlich für Lautsprecherweichen gedacht. Der andere von ERO ist vermutlich aus einem alten Lagerbestand (NOS). Ich würde beispielsweise so etwas empfehlen. Noch besser kann man beraten, wenn man auch die wichtigen Maße (z.B. Abstand der Anschlussdrähte) kennen würde ... www.darisusgmbh.de/s...0VDC--10---RM15.html |
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Rabia_sorda
Inventar |
#16 erstellt: 29. Okt 2023, 16:59 | |
Zumindest muss hier der Kondensator ein X2-Type sein, weil an Netzspannung betrieben. Die Jantzen Lautsprecherkondensatoren sind es definitiv nicht! |
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d-robser
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 29. Okt 2023, 18:43 | |
Hallo, ich denke, die Maße spielen eine untergeordnete Rolle, da der Kondensator einfach an eines der Kabel die zum Motor gehen dazwischen"geschaltet?" wird. Wahrscheinlich ist der originale Philips Kondensator deshalb auch axial bedrahtet. Hoffe, man kann es auf dem Foto erahnen. Das Netzkabel am Netzschalter fehlt hier, es sind nur die Kabel vom Netzschalter zum Motor verdrahtet. MfG, Robin P.S. Der Ero würde an sich aber schon gehen? [Beitrag von d-robser am 29. Okt 2023, 20:06 bearbeitet] |
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