Superscope - Lagerschaden?

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MacFrank
Inventar
#1 erstellt: 21. Jan 2008, 09:38
Grüße euch!

Seit kurzer Zeit steht bei mir hier ein ca. 25 Jahre alter Superscope-Verstärker herum, scheinbar eher ein Einsteigermodell (laut Besitzer).
Bei der genauen Bezeichnung muss ich jetzt leider passen, er sieht im Prinzip aber, sowohl äußerlich als auch vom Innenleben, fast wie ein alter Marantz 1050 aus, bis auf eine Plastikfront anstatt des Alus sowie einen Mikrofoneingang + Mixingeinheit. Ich vermute mal, die Leistung des Marantz wird der Japanamp aber nicht erreichen.

Ist wohl auch eher nebensächlich, da meine Frage eine generelle ist. Gestern wurde der Amp nach 20 Jahren Stillstand (lange Zeit davon verbrachte er in einem Keller, die letzten Wochen stand er in einem Kofferraum, wo die Temperatur bis zu -10°C erreichte) wieder einmal in Betrieb genommen.

Klangliches Fazit: Autsch!
Der Bass verzerrt links drastisch, rechts ists halbwegs okay. Mittenton ist, wenn vorhanden, furchtbar verzerrt und verwaschen und die Höhen klingen Kalotten-gefährdend.
Dazu noch interessant: Der Volumeknopf musste auf ca 13:00 Uhr gestellt werden, was mir wahnsinnig viel vorkam für normale Gesprächslautstärke - normalerweise komme ich mit 8:30 an einer alten Sony Kompaktanlage aus.

Gibt es eine Möglichkeit das Gerät wieder fit zu machen? Neukauf eines Verstärkers ist derzeit beim Besitzer des Superscope nicht drin, davon abgesehen hängen einige Erinnerungen an diesem kleinen Vestärker.
Meine unbedarfte Erstdiagnose war, dass die Elkos nach so langer Zeit wohl kaputt seien. Danach hätte ich die Potis in Verdacht.
Ist eine Einschätzung überhaupt möglich? Wenn ja, ist meine Version der Fehlerbehebung eventuell richtig?
Bisher habe ich noch nie an alten Verstärkern herum gebastelt, daher wäre ich für ein paar Tips sehr dankbar.


Alsdann, vielen Dank im Voraus,

lg,
Chris
DB
Inventar
#2 erstellt: 21. Jan 2008, 10:03
Wenns richtig verzerrt, ist es zumeist ein Problem mit den Halbleitern. Kann auch eine kalte Lötstelle sein oder ein hochohmig gewordener Widerstand.

Die heutzutage gern verwendete Methode, erstmal alle Kondensatoren ungeachtet ihres Zustandes zu tauschen, ist keine systematische Vorgehensweise.
Zunächst sollte man sich Unterlagen verschaffen und dann exakt den Fehler diagnostizieren.

MfG

DB
MacFrank
Inventar
#3 erstellt: 21. Jan 2008, 10:51
Hallo DB,

vielen Dank für Deine Antwort.

Gut, ich sollte also zuerst mal versuchen, den Schaltplan zu bekommen und mit dem Multimeter alle Widerstände durchmessen, habe ich das richtig verstanden?
Könnten die Transistoren theoretisch auch Schaden genommen haben?
DB
Inventar
#4 erstellt: 21. Jan 2008, 11:15
Wenn Du den Schaltplan hast, solltest Du alle Spannungswerte mit denen im Schaltplan vergleichen. Dann kommt man der Lösung zumeist schnell näher.

MfG

DB
MacFrank
Inventar
#5 erstellt: 21. Jan 2008, 11:28
Daran hatte ich garnicht gedacht. Danke für den Tipp!

Dann werde ich mich mal auf die Suche nach einem Schaltplan machen und mich dann bei Bedarf, der sicher vorhanden sein wird, wieder melden. Vielen Dank!
norman0
Inventar
#6 erstellt: 21. Jan 2008, 12:25
Hallo Chris,

als erstes würde ich alle Potis und Schalter reinigen (Kontakt61). Außerdem solltest Du dir das Lautsprecherrelais mal anschauen und eventuell auch reinigen. Tips dazu findest Du hier im Forum zu Hauf.

Viele Grüße Norman
MacFrank
Inventar
#7 erstellt: 21. Jan 2008, 15:06
Hallo Norman,

vielen Dank für Deinen Beitrag zur Problematik.
Das wird wohl überhaupt die erste Tätigkeit werden - mit etwas Glück bessern sich die Symptome, sollte es nicht so sein, ist es zumindest der günstigste Versuch der Reperatur.
Ich nehme an, Kontakt61 bekomme ich im Elektrofachhandel?

Bez. "Lautsprecherrelais" habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, was das genau sein sollte, ich habe im ganzen Verstärker auch nichts gefunden, was nach Relais aussähe.
_Muss_ soetwas vorhanden sein? Ich habe nämlich den Verdacht, dass Superscope sich das bei diesem etwas kleineren Modell gespart hat.


lg,
Chris


[Beitrag von MacFrank am 21. Jan 2008, 15:06 bearbeitet]
norman0
Inventar
#8 erstellt: 21. Jan 2008, 16:25
Hallo Chris,

K61 bekommst du in jedem Elektronikladen. Ich habe hier auch schon von Oszillin gelesen. Das geht auch, habe ich allerdings noch nicht selbst ausprobiert.
Nicht alle Verstärker haben ein Relais. Wenn er eins hat hörst Du es ein paar Sekunden nach dem Einschalten klicken. Wenn es klickt ist das Relais normalerweise ein kleiner durchsichtiger oder schwarzer Würfel mit ca 2cm Kantenlänge. Er befindet sich im Bereich der Endstufenplatine oder bei den Lautsprecherklemmen.

Viele Grüße Norman
turbino
Stammgast
#9 erstellt: 24. Jan 2008, 22:25
Hallo allerseits,
sicher haben die Superscopes ein LS-Relais.

Habe selber 1979 vom ersten Lohn einen A-530 erstanden, damals für satte 400 Märker bei Schöpflin. Nach ca. 4 Jahren dann der oben erwähnte Defekt. Damals wars das Mixing-Poti, was total verharzt war - und das nach so kurzer Zeit. Ist aber auch ein Teil was ich nicht gebraucht habe, also auch seltenst bewegt habe.

Kann mich deshalb Norman nur anschließen u. würde erstmal alle Potis u. Schalter/Taster mit Kontakt61 behandeln (oder Oszilin). Aber auch nur damit, andere Kontaktsprays können böse Folgen nach sich ziehen.

Wenn er dann immer noch nicht vernünftig läuft ist's wohl ein Fehler in der Schaltung, den der normal-user nicht so einfach beseitigen kann - sprich Fachwerkstatt oder Verkauf als Defekt, mit Fehlerbeschreibung versteht sich.

Viel Erfolg,

Alex
MacFrank
Inventar
#10 erstellt: 24. Jan 2008, 22:48
Hallo Alex,

das ist aber ein lustiger Zufall - der zu besprechende Superscope ist eben der von dir genannte A-530, wie ich heute gelesen habe.

Normans Tipp mit dem Kontaktspray werde ich wie gesagt aufgreifen, war heute sogar beim Conrad - und hab vor lauter Gedanken daran, was ich nicht noch alles besorgen müsste, auf den Spray vergessen. Gut gemacht, Sternchen für Aufmersamkeit!

Dauert also noch, ich werde auf jeden Fall berichten!


lg
chris
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