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Grundig V1000: Endstufe defekt und evtl. mehr+A -A |
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Autor |
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olimuc
Inventar |
09:44
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#1
erstellt: 16. Dez 2020, ||
Hallo zusammen, über mehrere Ecken habe ich einen neuen Patienten: einen Grundig V1000. Das Gerät gibt keinen Ton aus, weder über die DIN-LS-Anschlüsse ( ![]() ![]() Optisch ist das Gerät brauchbar, die Front hat wenige leichte Kratzer, alle Knöpfe sind noch vorhanden und auch die Beschriftung ist tadellos. Lediglich der Gehäusedeckel hat einige Kratzer und aus welchem Grund auch immer wurden auf der Deckelseite zur Front hin oben und an den beiden Seiten insgesamt vier Löcher gebohrt ![]() Also Deckel runter und inspiziert: Den Trafo wollte schon mal jemand losschrauben, die Schlitzschraubenköpfe haben deutliche Spuren. Also habe ich als erstes den Trafo gemessen, dessen ordnungsgemäße Funktion für mich Grundbedingung für eine Reparatur ist. Er liefert aber an beiden Ausgängen die laut SM vorgegebene Spannung von knapp 64 V bzw. knapp 20 V, das passt also. Als nächstes habe ich mir die Sicherungen 702 und 702 auf der Netzplatine angesehen: Eine war durch, bei der anderen war das Glas gebrochen und deshalb außen mit Tape geklebt - ohne Worte. Da ich keine T6,3AL da habe, habe ich ein paar Stück bestellt. Weiter zur Hauptplatine: Ich habe keine optischen Auffälligkeiten bezüglich Defekten entdeckt. Aber die Endstufen bieten einen exotischen Anblick - die alten Endstufentransistoren wurden bestückungsseitig bei der vorherigen Reparatur einfach abgezwickt und die neuen Transistoren mit gekürzten Beinen einfach daran angelötet. ![]() ![]() Als Pausenfüller bis zum Eintreffen der Ersatzteile nun meine Fragen: 1. Habt ihr sonst noch Tipps/Hinweise, wo ich nach zusätzlichen Fehlern suchen sollte? Nach dem Einbau mache ich natürlich einen Test mit vorgeschalteter Glühlampe. ![]() 2. Ich werde in der Zwischenzeit auch die Potis überholen, auch wenn ich sie nicht in Aktion gehört habe. Kratzen werden sie aber bestimmt. Da die Drehung nicht durch Fett gedämpft wird, sondern durch ein Zahnrad am ende der Welle, würde ich es mal mit einem US-Bad probieren, ohne die Potis zu öffnen. Ist doch einen Versuch wert, oder? So, das war ziemlich viel Text ![]() |
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shabbel
Inventar |
12:11
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#2
erstellt: 18. Dez 2020, ||
Alle Elkos ausser den Ladeelkos erneuern. Es kann ja sein, dass wegen Leckströmern der Elkos die Schutzschaltung blockiert. |
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Rabia_sorda
Inventar |
13:26
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#3
erstellt: 18. Dez 2020, ||
Also das halte ich für eine (sehr) vage These ... Gerade weil :
So wird´s wohl sein. Die Endstufentransistoren hast du ja schon auf dem Schirm, aber nimm dir bitte noch die Halbleiter in deren Treiber-Sektionen vor. |
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olimuc
Inventar |
13:41
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#4
erstellt: 18. Dez 2020, ||
Hallo Karsten, die "großen" Treiber T2005 und 3005 sind wie gesagt ok. Da ich bisher nicht mal eine Versandbestätigung für die bestellten Ersatzteile habe, werde ich mir die Zeit mit der Prüfung der anderen Treiber-Transistoren vertreiben, sind ja nur sechs pro Kanal ![]() ... und je nach Eintreffen der Ersatzteile dann vielleicht noch alle anderen Bauteile ![]() Die Potis habe ich inzwischen alle durch, bei der Aktion bin ich auch auf einen wackeligen Steckersockel CA6 auf der Reglerplatine gestoßen und habe diesen wieder festgelötet. |
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Rabia_sorda
Inventar |
14:06
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#5
erstellt: 18. Dez 2020, ||
![]() Ja, nach kalten Lötstellen sollte man natürlich immer schauen. Prüfe auch noch unbedingt die Emitter-Widerstände der Endtransen. Aber hat denn irgendeine Endstufe einen messbaren DC-Offset? |
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olimuc
Inventar |
14:43
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#6
erstellt: 18. Dez 2020, ||
Die Emitterwiderstände haben alle 0,4 ![]() Da mir die beiden Feinsicherungen für die Stromversorgung der Hauptplatine noch fehlen, kann ich leider noch keine "live" Messungen durchführen ![]() |
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olimuc
Inventar |
19:42
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#7
erstellt: 21. Dez 2020, ||
Lobet den Herrn, ich habe eine Versandbestätigung bekommen ![]() In der Zwischenzeit habe ich dem Kerlchen wieder Gerätefüße spendiert, und zwar niedrige kleine Füße wie bei diesen Baujahren üblich ![]() Ich berichte dann vom Einbau der Endstufen, wenn sie dann mal eingetroffen sind. |
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olimuc
Inventar |
17:48
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#8
erstellt: 25. Dez 2020, ||
... die Ersatzteillieferung hat es gestern immerhin bis in das hiesige Paketverteilzentrum geschafft, aber nicht mehr zu mir ![]() Vielleicht kommen die Teile am Montag an, wer weiss ![]() |
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Elektronator
Stammgast |
22:13
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#9
erstellt: 25. Dez 2020, ||
Während der Fehlersuche ersetze ich manchmal Schmelzeinsätze durch Schichtwiderstände. Die gehen im Überlastfall unterbrechend defekt. Mit zunächst hochohmigem Wert kann man relativ schnell einen Kurzschluss finden, ohne weiteren Schaden anzurichten. Die Endstufen sind Darlington-Transistoren. Bei Überlast werden beide BE-Dioden sehr schnell heiß und deren Durchlass-Spannung sinkt schneller als bei zwei einzelnen Transistoren. Solche Endstufen betrachte ich immer etwas kritisch. Die Thermische Kopplung mit dem Kühlkörper und mit dem Shuntregler T2005/T3005 muss hier auch sehr gut sein. Wegen dem oft kritischen Überlastverhalten würde ich den Ruhestrom eher etwas niedriger einstellen, auch wenn dadurch der Klirrfaktor etwas steigt. |
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olimuc
Inventar |
21:06
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#10
erstellt: 28. Dez 2020, ||
In der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt habe ich nach 14 Tagen endlich meine Ersatzteile bekommen - zugegeben auch corona- und weihnachtsbedingt ![]() Die BD901 & 902 sind schon drinnen. Der Glühlampenschaltungs-Check ergab eine ganz erlöschende Glühbirne, immerhin blieb sie nicht hell. Der Testbetrieb ohne Glühbirne ergab unauffälligen LS-Offset von max. 4 mV und wieder funktionierende Musikwiedergabe. Alle Klangregelungen funktionieren und die Lautstärke ist weiter aufgedreht nicht auszuhalten, zumindest nicht an den KH. Power ist also da, morgen teste ich den LS-Betrieb. Die zuvor revidierten Potis laufen alle wirklich bestens. Operation geglückt, Patient reanimiert ![]() Wie hoch sollte ich denn den Ruhestrom der Endstufen einstellen? |
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Elektronator
Stammgast |
22:13
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#11
erstellt: 28. Dez 2020, ||
Glückwunsch zu erfolgreiche Reanimation. Die Soll-Einstellung ist Uxy = 17 mV -> I = Uxy / (R2031 + R2032) = 17 mV / 0,54 Ohm = 31 mA. Ich würde auf ca. 20 mA (Uxy = 11 mV) einstellen. Die Temperaturdrift wird durch vier Basis-Emitter-Dioden erzeugt, das sind -16 mV/K. 1 K Differenz zwischen den Kristallen der Leistungstransistoren und T2005 erhöht den Ruhestrom um 30 mA. Beim Belastungstest (mit Lautsprecher) würde ich die Leistung nur langsam steigern und dabei die Temperatur der Transistoren beobachten. |
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olimuc
Inventar |
17:28
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#12
erstellt: 29. Dez 2020, ||
Habe das Kerlchen soeben mit 6 Ohm LS probebetrieben: 45 Minuten Tracy Chapman in gemäßigter Zimmerlautstärke ergab minimale Erwärmung des Gerätes ![]() Jetzt kann Musik genossen werden ![]() [Beitrag von olimuc am 29. Dez 2020, 21:47 bearbeitet] |
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Elektronator
Stammgast |
17:47
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#13
erstellt: 29. Dez 2020, ||
Dann viel Spaß mit dem Verstärker. ![]() (Leider gibt's hier kein Emoticon mit zwei Ohrstöpseln ...) |
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olimuc
Inventar |
18:24
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#14
erstellt: 29. Dez 2020, ||
Danke ![]() An dem armen Kerlchen ist ja in der Vergangenheit echt rumgebastelt worden ![]() Jetzt ist er optisch aufgehübscht worden, hat wieder Gerätefüße, die Endstufen sind leistungsfähig und hängen mit Wärmeleitpaste und ohne "Abzwick- und Anlötmurks" richtig am Kühlkörper, und das Gerät wird im Betrieb weder erstickt noch mit LS-Schrott gequält ![]() |
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