"Abartiges" Verhalten Reihenschaltung zeitgesteuerte Skalenbeleuchtung Grundig C 5000

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HiFi-Boy61
Stammgast
#1 erstellt: 24. Feb 2021, 11:57
Hallo Reparaturgemeinde,

irgendwie stehe ich nun auf dem Schlauch :-) mein Grundig C 5000 hat bei der Restauration eine seltsames Verhalten der zeitgesteuerten Beleuchtung für Skala und Tuninginstrument zu Tage gebracht.

Wie man anhand des Schaltplanausschnittes sehen kann, sind hier 3 Lampen zu je 3V/80 mA in Reihe geschaltet (für die 9V Betriebsspannung). Alle 3 Lampen funktionieren, haben alle 3 korrekte (!) Werte (V/mA). Schaltet man nun die Skalenbeleuchtung an für den Tippschalter so leuchtet eine der Lampen sehr hell, die 2. glimmt nur fast unmerklich, die 3. (im Tuninginstrument) überhaupt nicht. Wie üblich schaltet sich die Beleuchtung nach kurzer Zeit dann wieder aus in dem sie sich immer dunkler dimmt, was so ja korrekt ist. Nimmt man eine der Birnen raus, unterbricht also die Reihenschaltung ist logischerweise alles aus, egal welche man raus nimmt. Schließt man eine der Fassungen (Lötfahnen) kurz leuchtet die welche sehr hell leuchtet ebenso wie zuvor ohne kurzschließen. Es ist immer die gleiche die hell leuchtet. Mir ist klar, dass die Birnen einen drastisch anderen Widerstand haben je nachdem ob sie leuchten oder nicht (heiß/kalt). Aber wo liegt das Problem? Die Zeitsteuerung und abschalten funktionieren ja. Wäre dennoch ein Fehler in D117, C 541, einem der beiden Transistoren oder der 4 Widerständen R 147, R 551, 552 oder 553 möglich? Habe so was noch nicht erlebt :-(

Gruß Mathias


C5000 Beleuchtung


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 24. Feb 2021, 12:00 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2021, 13:39

HiFi-Boy61 (Beitrag #1) schrieb:
... hier 3 Lampen zu je 3V/80 mA in Reihe geschaltet (für die 9V Betriebsspannung). Alle 3 Lampen funktionieren, haben alle 3 korrekte (!) Werte (V/mA). Schaltet man nun die Skalenbeleuchtung an für den Tippschalter so leuchtet eine der Lampen sehr hell, die zweite glimmt nur fast unmerklich, die dritte überhaupt nicht... Mir ist klar, dass die Birnen einen drastisch anderen Widerstand haben je nachdem ob sie leuchten oder nicht (heiß/kalt). Aber wo liegt das Problem?

Genau in dem Widerstandsverhalten. Das Widerstandsverhältnis warm/kalt ist etwa 10:1. Schon kleinere Abweichung der Lampen untereinander führen dazu, dass sich die Temperaturen nach dem Einschalten unterschiedlich entwickeln. Der Widerstand der heißesten Lampe ist am größten, daher bekommt sie den größten Teil der Spannung ab und den größten Teil der (Gesamt-) Leistung. Das System bleibt dann in dieser Lage gefangen. Je mehr Lampen im Spiel sind desto deutlicher können die Unterschiede ausfallen, manche Lampen gehen evtl. gar nicht an.
Abhilfe bekommt man entweder mit selektierten Lampen (die aber ggf. unterschiedlich schnell altern), oder mit Lampen, die nicht allzu hell/heiß werden, denn das reduziert das warm/kalt Widerstandsverhältnis und erhöht die Stabilität. Ein Ausweg könnten hier passende, parallel geschaltete Lampen oder auch "warmweiße" LED sein.
HiFi-Boy61
Stammgast
#3 erstellt: 24. Feb 2021, 13:48
Danke dir, Valenzband,

ich schaue mal, was ich noch an anderen Lampen zwecks testen habe. Andernfalls wäre es vs. das sinnvollste auf LED umbauen. Letztlich müsste dann ja aber Grundig alle dieser Birnen in den verbauten C 5000 selektiert haben oder sie hatten einen ganz speziellen Typ, wobei darüber keine Infos zu finden sind.
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 24. Feb 2021, 15:35
Ich glaube nicht an die Theorie, dass die Lämpchen genau gleich sein müssen. Ist bei der Weihnachtsbaumbeleuchtung auch nicht so. Hast du jedes Lämpchen mal einzelnd gemessen auf Spannung und Strom?
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2021, 15:45
Es ist zwar eine theoretisch logische Erklärung. Zum einen glaube ich aber nicht daran, weil kein Hersteller sich darauf verlässt, dass er immer nur "Glück" hat, die richtigen Lämpchen zu erwischen. Zum anderen habe ich es ausprobiert. Ich habe dann bei den drei gleich hell leuchtenden Lämpchen immer eines versucht zu kühlen. Der Unterschied war aber marginal. Schließlich ist die Temperatur des Glühdrahts entscheidend und der ist wiederum durch den Glaskolben gegenüber äußeren Einflüssen zu gut abgeschirmt.

Ich würde die Reihenfolge der Lämpchen probeweise ändern. Vielleicht ist es ja etwas Banales wie eine defekte/verschmutzte Fassung oder ähnlich.
HiFi-Boy61
Stammgast
#6 erstellt: 24. Feb 2021, 16:15
Hallo,

Danke für eure Tipps. Ich konnte das Problem lösen. Ich hatte noch ein Gehäuse eines anderen C 5000 fiel mir dann ein. Dort waren noch Birnen drin. Jedoch nur 2. Ich habe diese dann gewechselt mit den 5 die ich somit insgesamt hatte. Zunächst gingen dann 2 und nach weiterem wechseln dann alle 3 mit gleicher Helligkeit. Das Problem is also glücklicherweise behoben. Wobei es mir dennoch unklar ist. Alle Birnen sind vom gleichen Hersteller (Philips), haben die gleichen Werte aufgedruckt. Eine schlechte Kontalktierung einer der Fassungen hatte ich gleich im Visier daher jede bis 10x rein/raus gesteckt. Trotzdem ist ein Kontaktproblem nicht auszuschließen. Ich werde aber die Lampenm nochmals einzeln am Netzteil testen bezügl. Stromaufnahme bei gleicher Spannung usw. Das hier selektierte Birnen eingesetzt werden ist mir auch nicht plausibel. Das wäre zum einen im SM vermerkt wo nichts dazu steht zum anderen gäbe es ja vorprogrammierte Probleme beim Austausch immer wieder.

Gruß Mathias.
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2021, 17:19

Ingor (Beitrag #4) schrieb:
Ist bei der Weihnachtsbaumbeleuchtung auch nicht so.

Die sind ein gutes Beispiel für "Funzel-Temperatur", soll ja auch farblich schön "warm " erscheinen. Der Widerstandszuwachs ist dabei nicht so hoch wie bei helleren Lampen.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2021, 17:43
Die Lampen haben ca. 2 Ohm im kalten Zustand und 37,5 Ohm als Sollwert bei 3V Betriebsspannung.
Sobald die Lampen überhaupt leuchten, hat der Glühfaden eine Temperatur von ca. 1000°C und ein Vielfaches vom 2 Ohm-Widerstand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Glut_(Lichtausstrahlung)

Es ist ja auch so, dass dieselbe Stromstärke durch alle drei Lämpchen fließt. Damit wird selbst bei niedrigen Widerständen Wärme frei, die wiederum den Widerstand erhöht. Das System sollte sich also mit zunehmender Betriebsdauer selbst ausbalancieren.
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