Onkyo A-8051 Tone Control Board

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Keksdose
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Apr 2022, 17:10
Hallo in die Runde.

Zur Vorgeschichte:
Habe hier besagten Verstärker bekommen, bei dem nur ein springender Quellenwahlschalter
bemängelt wurde.

Ein erster Test bestätigte die Aussage, via Source Direkt absolut unauffällig.
Schaltet man um, kratzt es beim betätigen des Tasters, die Beeinflussung ist ungleichmäßig.

Komisch war die Änderung des Klangbildes.

Nun, mal gewinnt man, mal verliert man...

Oszilloskop dran und 500hz rein. Am Ausgang (Kopfhörer, LSP A und B identisches Bild) war die
Differenz zu sehen und auch der Grund für das eigenartige Klangbild. Die Sinuskurve der Kanäle
untereinander laufen nicht mehr sychron, sobald das Klangregelmodul zugeschaltet wird.

Als ich die Frontplatte zerlegte, hätte ich <zensiert> können. Keine Ahnung, welche Flüssigkeit da
drüber lief, schnell verflüchtigt hat diese sich jedoch nicht.

Nun habe ich folgendes Problem:
Der übliche Schaltplan hat einige Widerstände nicht gelistet, zumal auf dem verbautem Board
NCSW-4840 steht, in den Unterlagen steht jedoch NASW-4840.

Der Bass Poti (doppelter Doppelpoti ) wird wohl nicht mehr reparabel sein, also murksen.
Dafür müsste ich jedoch die Werte kennen. Laut den (falschen?) Unterlagen, ist es ein N16RQM11C70K88K25.

Bin mir jetzt nicht im klaren darüber, ob R303:
Der erste Poti 2x70k, der andere 2x88k ODER ob der erste 70K+88K hat und der andere identisch ist.
Das Gehäuse von dem hinteren ist halt fertig, da erkennt man nicht´s mehr.
Bassregler/Poti
Anmerkung: Das Blech ist nicht krumm, das ist einer Vorsatzlinse für´s Handy geschuldet.

Ferner fehlen mir die Werte von den Widerständen R312, 315,316. Sind nur noch Klumpen zu sehen,
keine Farbcodes und die Beinchen sind Geschichte.

Weder in der Teileliste noch auf dem Schaltplan bin ich fündig geworden, einzig die C´s standen drin und der R312. Die anderen genannten Teile müssen halt auch neu.
Tone Control Mudul

Deshalb: Wer kann mir hier weiter helfen?


[Beitrag von Keksdose am 15. Apr 2022, 01:06 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 14. Apr 2022, 17:22
Zunächst einmal ... sind am Gehäuseblech Spuren zu erkennen? Ist also etwas von außen hinein getropft oder ist das Elektrolyt benachbarter Elkos?

Grundsätzlich können die Potis noch reparabel sein. Das Gehäuse kann ja das meiste der Flüssigkeit abgehalten haben. Die Kohlebahnen sind zudem gegenüber Säuren und Laugen weitgehend unempfindlich.

Aus meiner Sicht solltest Du alle beschädigten Teile auslöten und mit Wasser reinigen (immer wieder wechseln).
Dann die komplette Platine ausbauen und ebenfalls reinigen.
Danach kannst Du eine Bestandsaufnahme machen und beurteilen, wie der Zustand wirklich ist. Vielleicht lassen sich dann sogar die Widerstände wieder ausmessen. Wie gesagt .. Säuren und Laugen greifen Metalle (und eventuell Keramik) an, nicht aber "Kohle" oder Graphit.

Das Service Manual gibt es hier:
https://elektrotanya...ile=onkyo_a-8051.pdf

Die Werte sind zumindest einigermaßen gut lesbar. Es gibt auch Grafiken der Platinenlayouts.

Das Bass-Poti ist ein Vierfach-Poti. Je nach Stellung der Loudness-Taste wird das hintere oder das vordere Stereo-Poti genutzt.


[Beitrag von CarlM. am 14. Apr 2022, 17:29 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Apr 2022, 17:40
Ja, an der Blende und am Gehäuseboden ist deutlich zu sehen, dass die Flüssigkeit von aussen kam.
Frontblende Innenseite

Die Elko´s sind durchweg im ganzen Gerät optisch ok, es riecht auch nichts.

Waschen (oder Ultraschallbad?) lieber mit destilliertem Wasser oder geht auch Leitungswasser?
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 14. Apr 2022, 17:51
Zunächst geht Leitungswasser mit ein paar Tropfen Geschirrspülmittel.
Erst zum Schluss würde ich mit dest. Wasser spülen.

Die gebildeten Eisen-, Nickel und Kupferverbindungen können - je nach verursachender Substanz - lösliche Salze (wie z.B. Kupfersulfat) oder unlösliche Verbindungen (z.B. Oxide, Hydroxide, ...) sein. Wenn sie nicht löslich sind, kannst Du mit einer alten Zahnbürste versuchen, die Feststoffe abzubürsten.
Ansonsten könntest Du es mit Plastikschabern versuchen.
Keksdose
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Apr 2022, 20:37
Ok, vielleicht kann ich den ein oder anderen C oder R ja noch retten. Poti sieht übel aus. Es "blubberte" kurz
beim erhitzen der betroffenen Lötstellen, 3 Beinchen stecken noch in der Platine, der Rest
müsste im Rostklumpenhaufen liegen.

Keine Ahnung, ob der Vorbesitzer den Verstärker als Untersatz für Autobatterien benutzt hat, wenn er
die geladen hat. Ein "Rostschaden" durch Wasser dürfte anders aussehen und beim erhitzen der Lötstelle
kein "aufkochen" verursachen.

Kein Kommentar...
Sieht ja schlimmer aus als die Einstigskästen von meinem ersten Auto damals.

Na, mal gucken wie es weitergeht. Werde dann die Tage berichten.
...und mal nach den Werten der oben genannten Widerständen suchen.


[Beitrag von Keksdose am 14. Apr 2022, 20:39 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#6 erstellt: 15. Apr 2022, 08:08
Genau DAS passende Poti einzeln zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit. Kommt nicht nur auf die "elektrischen", sondern auch auf die mechanischen Werte wie Achsform und -länge, Platinenabstand, Pinanordnung etc. an.

Besorge dir lieber ein defektes Schlachtgerät, das dich dann auch mittelfristig mit weiteren Ersatzteilen, die du einzeln nie bekommen wirst, versorgen kann.

Grüße
Knulse
Stammgast
#7 erstellt: 15. Apr 2022, 08:38

Keksdose (Beitrag #5) schrieb:
...Ein "Rostschaden" durch Wasser dürfte anders aussehen...

Könnte ein Party-Unfall gewesen sein -> CocaCola (Phosphorsäure)
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 15. Apr 2022, 09:50

Könnte ein Party-Unfall gewesen sein -> CocaCola (Phosphorsäure)


Würde ich auch vermuten.
An einem Sony-Tapedeck wurde damals auf einer Party auch ein Glas Cola verschüttet und das untere Bodenblech wurde damit so stark angegriffen, dass das Blech fast nur noch Papier war.
Blöd: das war die Stelle wo der schwere Trafo saß und der fiel fast heraus.
Mit einem Winkelschleifer habe ich den zerfressenen Bereich herausgetrennt und ein neues Stück Blech eingeschraubt, worauf dann der Trafo saß.


[Beitrag von Rabia_sorda am 15. Apr 2022, 09:51 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 15. Apr 2022, 14:57
Es ist ja "nur" der Bass-Regler und davon nur der hintere Teil. Falls sich der vordere Teil noch nutzen lässt, könnte man den hinteren Teil auch abtrennen und durch Festwiderstände (für eine sinnvolle Einstellung) nachbilden. Zumindest ließe sich so ein Zustand herstellen, der weitere Reparaturen ermöglicht.

Auch, wenn das komplette Vierfach-Poti unbrauchbar sein sollte, könnte man den vorderen Teil durch ein 100 kOhm-Stereo-Poti und den hinteren Teil durch Festwiderstände ersetzen. Ansonsten hilft dann tatsächlich nur ein Schlachtgerät. Ob sich das in Anbetracht der Kosten/Nutzen-Relation rechnet, sei dahin gestellt.
Baldy-017
Stammgast
#10 erstellt: 15. Apr 2022, 19:31
So ein Poti zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit??? Aber mich fragt ja keiner
DSCN4730
und mit Füßen
DSCN4731
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 15. Apr 2022, 19:35
100 Punkte!!!
Keksdose
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Apr 2022, 12:48
Hallo.

Ein kleine Wunder zu Ostern, perfekt!

Danke!

Werde dann über den weiteren Verlauf hier berichten.
Keksdose
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 29. Dez 2022, 17:59
Hallo.

Gut Ding braucht weile, ich habe endlich mal Zeit gefunden mich wieder diesem Gerät zu widmen.

Weiss zufällig jemand hier, mit wieviel Volt dieser motorisierte Quellenwahlschalter betrieben wird?

quellwahlschalter

Wollte den mal ausserhalb des Gerätes VOR dem Einbau ansteuern, da ich mir einbilde, dass die Welle nach der reinigung relativ schwer reinging.

...wäre blöd, wenn ich den noch einmal auslöten & zerlegen müsste, noch liegt er offen hier auf dem Tisch.


Danke vorab für eine Antwort!


[Beitrag von Keksdose am 29. Dez 2022, 18:02 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 29. Dez 2022, 18:32
Das Datenblatt des Motortreiber-IC LB1638 gibt Werte vor.

Wenn ich sehe, dass Vcc 5 VDC (Quelle: Q901 78M05) beträgt, entspricht dies exakt der Vorgabe der Tabelle auf Seite 2.
Die Pins 7 und 9 an denen der Motor angeschlossen ist, sind Vout(1) und Vout(2).
www.rcscomponents.kiev.ua/datasheets/lb1638-datasheet.pdf

Guck' auch einmal hier:
www.ebay.de/itm/254718540911


[Beitrag von CarlM. am 29. Dez 2022, 18:49 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 29. Dez 2022, 18:49
@CarlM.

Perfekt, Danke!

Läuft, macht keine komischen Geräusche, kann wieder an seinen Platz zurück.
Keksdose
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Jan 2023, 02:19
Nachtrag:

Seit dem 31.12.2022 läuft das Teil wieder und ersetzt den nach ausgelaufenen Elkos stinkenden alten Saba Verstärker (das nächste Opfer für meinen Lötkolben, so schlecht war der gar nicht, mieft halt nur) in meiner Gartenhütte.

Danke an alle Beteiligten für die Hilfe (insbesondere @Baldy-017, Du hast bei mir mehrere gut, definitiv!).

Nach Wechsel des Potis, des Loudnesstasters, Revision der Quellwahlahlschalter (Steller/Regler, beide waren fratze) & der Einstellung des Ruhestroms ( minimale Abweichung, beide knapp unter UT und untereinander nicht "sychron", jetzt halt wieder fast in der Mitte (-0,1) nach Vorgabe) spielt das Teilchen imho Top!

OK, eine Sünde, auf Tuner liegt jetzt ein Bluetooth Modul für den individuellen Musikgenuss, im Gerät integriert.

In diesem Sinne, bis zur nächsten Baustelle!


[Beitrag von Keksdose am 11. Jan 2023, 02:22 bearbeitet]
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