HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Marantz PM-64, kein Klang, wo anfangen? | |
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Marantz PM-64, kein Klang, wo anfangen?+A -A |
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Autor |
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Alchi3487
Neuling |
#1 erstellt: 22. Apr 2022, 06:56 | |
Hallo zusammen Bei einer Hausräumung habe ich eine Marantz Strereo-Anlage ergattert. Leider macht der Verstärker (Marantz PM-64) keinen Wank. Respektive, man hört ganz leise etwas über einen Lautsprecher. Nun bin ich noch ganz unerfahren in diesem Bereich. Deshalb meine Fragen: - Lohnt es sich den Verstärker zu reparieren? - Wo fängt man mit der Fehlersuche an? - Wie gehe ich am besten vor, gibt es empfehlenswerte Literatur? Danke euch für die Tipps und schönen Start in den Frühling Alex |
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Ingor
Inventar |
#2 erstellt: 22. Apr 2022, 09:28 | |
Leise über einen Lautsprecher ist ein sehr gutes Zeichen. Demnach spricht die Schutzschaltung nicht an, die Endstufen sollten wahrscheinlich ok sein. Wichtig ist zunächst, dass du keinen Bedienungsfehler machst. Also eine Signalquelle z.B. an den CD EIngang anschließen, den richtigen Eingang auswählen, die Lautsprecher auswählen indem du die Taster A oder B drückst. Wenn du dann nichts hörst, den Direct Schalter betätigen. Drauf achten, dass die Monitor Tasten nicht gedrückt sind. Probeweise mal einen Kopfhörer anschließen. Wenn das alles nichts nützt, geht es ans Eingemachte. Ob es sich lohnt das Gerät zu reparieren, musst du selber entscheiden. Es ist von Marantz, das ist gut, wenn es dir optisch gefällt, warum nicht reparieren? |
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Alchi3487
Neuling |
#3 erstellt: 22. Apr 2022, 09:48 | |
Hallo Ingor Danke dir für die Antwort. Einen Bedienfehler will ich nicht ausschliessen, da ich wie gesagt „Neuland betrete“. Als Quelle habe ich via AUX mein Handy verbunden, den CD-Player habe ich noch nicht in Betrieb genommen. Entsprechend habe ich beim Eingang AUX ausgewählt und auch die Kabel bei AUX verbunden. Lautsprecher habe ich am A angedchlossen und aktiviert. Da hört man auch einen Unterschied je nachdem welchen Ausgang man aktiviert. Als ich „Direct“ drückte wurde es kurz (sehr) laut und dann war der Ton ganz weg. Anschliessend habe ich das Gerät für 1h vom Strom getrennt und es nochmals probiert, da war wieder leiser Ton da. Heute Abend baue ich eine vereinfachte Versuchseinrichtung mit Technics Lautsprechern auf - um meine PIEGA zu schützen. Dann teste ich es auch mit Kopfhörern. Beste Grüsse Alex |
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Alchi3487
Neuling |
#4 erstellt: 22. Apr 2022, 11:01 | |
Update: Nun habe ich die Versuchseinrichtung aufgebaut und getestet. Ohne Quelle am Eingang habe ich relativ lautes Rauschen auf beiden Lautsprechern. Unabhängig vom Lautsprecher- Reglerstand. Wenn ich via AUX eine Quelle anhänge, ändert das nichts. Erst wenn ich „Direct“ einschalte, hört man die Musik ganz leise (bei voll aufgedrehtem Regler). |
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Ingor
Inventar |
#5 erstellt: 22. Apr 2022, 11:39 | |
Versuche mal den Direct-Schalter ganz häufig zu drücken und auch mal langsam zu drücken. Wahrscheinlich ist der Schalter defekt, wenn es beim Drücken mal kurz laute Musik gab. |
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Alchi3487
Neuling |
#6 erstellt: 22. Apr 2022, 11:46 | |
Kann ich so ausprobieren. Aber bei den Versuchen über Mittag, war die Erfahrung anders: - lautes Rauschen auch ohne Signal am Eingang - keine wahrnehmbare Änderung wenn Signal anliegt - wenn Direct gedrückt musik leise zu hören Werde noch den Versuch mit den Kopfhörern machen und auch die Lautsprecher noch an Ausgang 2 hängen. Eingangssignal kann ich auch noch auf den Eingang CD nehmen, als Versuch. Dann bin ich am Ende mit meinem Latein. Was soll ich testen? Wo könnten die Fehler liegen? Danke dir für deine Tipps und Empfehlungen. Alex |
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Ingor
Inventar |
#7 erstellt: 22. Apr 2022, 12:47 | |
Jetzt wird es halt schwierig. Ich gehe mal davon aus, dass du alle Tasten mal betätigt hast. Leider muss man für weitere Untersuchungen zumindest das Gerät öffnen und ein Multimeter zur Hand haben. Besser noch eine Möglichkeit das Signal im Verstärker zu verfolgen. |
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Alchi3487
Neuling |
#8 erstellt: 22. Apr 2022, 12:56 | |
Motiviert diesen Schritt zu machen, bin ich. Und einen Multimeter habe ich auch. Werde also den Verstärker öffnen und ein Bild vom Innenleben anhängen. Leider habe ich keinen Schaltplan für den Verstärker. |
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Ingor
Inventar |
#9 erstellt: 22. Apr 2022, 13:32 | |
Den Schaltplan gibt es im Netz. Gib einfach in der Suchmaschine PM 64 Service Manual ein. |
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Poetry2me
Inventar |
#10 erstellt: 22. Apr 2022, 22:55 | |
Ingor
Inventar |
#11 erstellt: 23. Apr 2022, 09:20 | |
Das ist natürlich super. So einen Plan hatte ich nicht finden können. Also Alchi, da hast du schon etwas vor dir. Auf dem Board 701 ist die Endstufe. Bestehend aus dem Treiber IC Q 705 und den nachfolgenden Transistoren. Wenn du ein Signal am Anschluss links vom großen IC Bezeichnung J 701 anschließt und es kommt ein gutes Signal aus den Boxen, hast du Glück, dann ist die komplette Endstufe o.k. Vor dem Test Stecker an diesem Anschluss herausziehen. Vorsicht, du solltest keine wertvollen Boxen anschließen, es reicht auch ein Kopfhörer am Kopfhörerausgang. Als Signalquelle verwende z.B. den CD Player, oder einen alten MP3 Player, damit du dein Handy nicht schrottest, wenn du etwas falsch anschließt. |
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Poetry2me
Inventar |
#12 erstellt: 23. Apr 2022, 18:13 | |
Mir ist im Marantz PM-64 und PM-54 Schaltplan eine mysteriöse Platine aufgefallen, die sich "Compo-Multi" nennt. Darauf sitzt ein Doppel-OpAmp (DIP8 Gehäuse) und ein digitales IC "HA 74LS122 P" (Multivibrator). Die Eingänge des Doppel-OpAmp werden über Widerstände vom Ausgang der Endstufen angesteuert. Die Ausgänge des Doppel-OpAmp steuern den Multivibrator. Wenn man sich die Einbettung dieser kleinen Schaltung in die Umgebung anschaut erkennt man, was hier passiert: Marantz PM64 und PM54 haben Class H Technologie implementiert. Nur wird es hier "Voltage Shift" genannt (siehe auch im Blockdiagramm). Das bedeutet: Es gibt zwei Paar Rail-Spannungen für die Versorgung der stromverstärkenden Stufen! Niedrige Railspannungen hier: +B2 = +46,4V -B2 = -46,4V Hohe Railspannungen hier: +B1 = +66,8V -B1 = -66,8V Das STK3102 enthält alle davor liegenden spannungsverstärkenden Stufen der Endverstärker und wird ausschließlich mit der hohen Railspannung +/- B1 betrieben. Wahrscheinlich steuert der Multivibrator die Umschalt-Transistoren QU03 und QU04, welche die hohe Railspannung bei Bedarf auf die Stromstufen schalten. Ein paar (hoffentlich sehr schnelle) Schottky-Dioden müssen dabei als "Rückschlagventile" verhindern, dass die entsprechenden Gleichrichter und Siebkondensatoren sich gegenseitig zerstören. Dadurch ergibt sich in der Versorgung eine rechteckige "Hüllkurve" um das Signal. Sobald bestimmte Pegel überschrietten werden, erweitern sich die Railspannungen quasi augenblicklich auf die hohe Spannung. Ich schätze der Vorteil ist, dass dadurch der Verstärker viel Leistung liefern kann, aber trotz eines relativ hohen Ruhestroms nicht sehr heiß wird (geringe Rail-Spannung wirkt). Kommentare? - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 23. Apr 2022, 18:16 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#13 erstellt: 23. Apr 2022, 18:40 | |
Ich hatte diese Schaltung gar nicht verstanden. Danke für die Erklärung. Die zwei Railspannungen sollen wahrscheinlich die Überlastung der Endstufentransistoren bei niedrigen Impedanzen verhindern. Manche Verstärker haben ja eine Umschaltung der Rail-Spannungen, allerdings manuell. Automatisch habe ich das mal in einem Combo PA Verstärker gesehen. Da war die Ansteuerung aber viel einfacher. |
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