Vorstufe vom REVOX B750 MK2

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**StaS**
Stammgast
#1 erstellt: 23. Nov 2022, 15:45
Hallo zusammen,
Der B750 MK2 ist aus meiner Sicht ein großartige Vollverstärker, in dem meiner Einschätzung nach noch viel Potential drinsteckt. Das wurde mir noch deutlicher als ich zum ersten Mal einen separaten Vorverstärker wie Luxman C-03 an die Endstufe des B750 MK2 angeschlossen habe! Es ist schon erstaunlich wie die Anlage auf einmal deutlich besser, offener, gelassener, räumlicher und ausgewogener und fundamentaler klingt, indem man nur eine andere Vorstufe anschließt. Es war klar, dass man mit integrierter Vorstufe etwas experimentieren sollte/könnte, um die mögliche Klangqualitätsverbesserung rausholen zu können. Für den Zweck (für A/B Vergleich) habe ich mir einen weiteren Revox B750 MK2 gekauft, die Seriennummer von beiden Geräten nur um ca. 50er Zahl abweichen.

In dem Thread würde ich sehr gerne mit allen die das Thema interessant finden über mögliche Optimierung von Vorstufe (Vorverstärker, Pre-Amp) unterhalten, vielleicht aber auch Erfahrungsaustausch machen. Damit habe ich kein Ziel die Entwicklungen und Umsetzungen von Revox (Studer) Entwickler unter Frage zu stellen. Es wird hier nicht modifiziert, man bleibt bei den vom Hersteller vorgegebenen Werten bzw. Typen (außer Tantal Kondensatoren) von Komponenten.

Der Fokus wird hier auf folgenden Platinen der Vorstufe liegen:
-Input Amp 1.178.115 (MK1) 1.178.117 (MK2)
-Phono Amp 1.178.125
-Filter Board 1.178.201
-Balance Amp 1.178.206
-Filter Amp 1.178.210
-Tone Control Amp 1.178.216 (x2)

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass man von einwandfreien, gereinigten und gepflegten Kontakten im Verstärker ausgeht. Meine beide Verstärker weisen keine fehlerhaften oder verschmutzten Steckkontakten im Schalter oder Kabelverbindungsbereichen auf.
Aus dem Grund, dass ich noch kein Plattenspieler habe, werde ich mich mehr auf AUX und Tuner Inputlinie fokussieren, nicht desto trotzt können wir hier gerne über die Änderungen im Phono Bereich Meinungs- Erfahrungsaustauch machen.
Als erstes habe ich angefangen im Bereich Kondensatoren auszuprobieren. Es war sofort deutlich, dass das Thema Kondensatoren in der Vorstufe sehr hörbare Klangs unterschiede bringt. Das gilt fast für alle Kondensatoren von 22pF bis 47uF die in der Vorstufe drinstecken. Die Kondensatoren im Netzteil (4x 2200uf/40v und 4x 3,3uf) würde ich erstmal nicht betrachten, wobei auch die gewisse Rolle am Ende spielen könnten.
Zum Thema Kondensatoren werde ich in den späteren Beiträgen etwas mehr über meine Erfahrungen teilen.

Zweite Bereich ist die kleinere Bipolare Transistoren. Das ist nämlich auch ein spannendes Thema. In allen Schaltplänen werden Transistoren in TO18 (Metall Gehäuse) wie BC107B, BC179B angegeben bzw. abgebildet. Tatsächlich sitzen in beiden Verstärker BC309B (M-Motorola oder TFK-Telefunken) BC237B (TFK-Telefunken). Die Stücklisten geben auch teilweise die späteren Ausführungen vor, nur manchmal werden die BC107B und DC179B als äquivalent angegeben. Meistens werden aber BC559B und BC547B angegeben.
Ich bin sehr neugierig die ursprünglich bei der Entwicklung vorgesehen Transistoren auszuprobieren. Also habe ich die TO18 Varianten BC107b und BC179B besorgt, nachher auch eine Vorstufe damit bestückt. Alle Paare aufeinander möglichst genau ausgesucht, so das Verstärkungsgrad möglichst identisch pro Kanal ist. Wie sich nur durch Zufall herausstellt, spielt das auch eine wichtigere Rolle für harmonischen Klang am Ende. Dazu werde ich dann auch etwas später mit euch teilen.

Was mich heute sehr interessieren würde, ob jemand kurz erklären könnte, weshalb in manchen Service Manuals von B750 an dem Board 1.178.206 Filter Amp und 1.178.210 Balance Amp in der Schematischer Abbildung, aber auch in der Stückliste (am Rande), werden die 4 kleinere Kondensatoren mit 680 pF. Dargestellt. In Wirklichkeit fehlen diese auf beiden Platinen bei beiden Verstärkern, die ich hier zu Verfügung habe. Wurden diese später als kontraproduktiv gesehen, oder sind die nur im Zusammenhang mit BC176B Transistoren notwendig bzw. sinnvoll?

Revox B750 MK2 PreAmpRevox B750 MK2 PreAmp

Das ist die Frage, die mich schon etwas interessieren würde. Kann jemand vielleicht hierzu etwas sagen oder Meinung äußern?

Das wars erstmal für Anfang und ich würde mich auch freuen, wenn Interesse eurerseits geweckt wird.

VG, Stas
gst
Inventar
#2 erstellt: 23. Nov 2022, 19:53
Ich glaube nicht, dass du im harten Blindtest akustische Unterschiede zwischen der revidierten und der nicht revidierten Vorstufe feststellen wirst.
Vielleicht ergeben sich Unterschiede an den Stellen, wo die originalen Elkos einfach "auf" sind.
Trotzdem ist es ein schönes Projekt. Wenn du schon Transistoren tauschen willst, würde ich als PNP-Typ BC559C oder wenn spannungsmäsßig gefordert 560C nehmen, entsprechend BC549C oder BC550C. Das waren schon seinerzeit (laut z.B. Valvo) die offiziellen Nachfolger von BC 179, 237 etc und BC 107, 147.
Ich wünsche Erfolg und Zufriedenheit!
gst
hf500
Moderator
#3 erstellt: 23. Nov 2022, 21:22
Moin,
es lohnt nicht, die alten Typen hervorzukramen und einzusetzen. Diese Transistoren sind sich aehnlicher, als man denkt und in einer praktischen Schaltung kaum unterscheidbar. Dafuer sorgt schon die Gegenkopplung der Verstaerker. Sie sorgt dafuer, dass sich die Unterschiede der Transistoren ausnivellieren. Anders ist es nicht moeglich, solche Geraete in (Gross-) Serie zu bauen, die man nicht mit selektierten Bauteilen bestuecken will. Sie _muessen_ ihre technischen Daten (fuer die Revox garantierte) einhalten, wenn sie mit den Bauteilen bestueckt werden, so, wie sie angeliefert wurden. Daher ist es auch sinnlos, die Transistoren hier auszumessen. Die Gesamtschaltung bestimmt den Verstaerkungsfaktor, die Transistoren fallen nur auf, wenn sie grob ausreissen.
Dass sich die Transistortypen mit der Zeit in den Stuecklisten aendern, hat einen simplen Grund: Es gab die aelteren Typen fuer Neubestueckung nicht mehr, bzw. es war sinnlos, an den alten Typen festzuhalten.

Wenn ich da was neubestuecken muesste, wuerde ich BC550/560 nehmen, wenn die Spannungsfestigkeit es zulaesst. Es sind sehr rauscharme Typen fuer NF-Eingangsstufen und auch fuer "weiter hinten" liegende Stufen verwendbar.

Die kleinen 680pF-Kondensatoren zwischen Basis und Emitter der Eingangstransistoren haben die Aufgabe, die HF-Einstroemfestigkeit zu verbessern. Sie schliessen die Basis-Emitterstrecke fuer HF kurz. Anscheinend hat man irgendwann festgestellt, dass diese Kondensatoren nicht (ueberall) notwendig sind und auf diesen Posten verzichtet.

Etwa Ende der 70er war die HF-Einstrahl-/-Einstroemfestigkeit ein grosses Thema, weil mit dem Aufkommen des CB-Funks verbunden, der in so einige Geraete einstreute. Das fuehrte z.B. hier in DL zu einer Verschaerfung einschlaegiger Funkschutzvorschriften, die sich in diesen Kondensatoren hier niedergeschlagen haben koennen.

73
Peter
**StaS**
Stammgast
#4 erstellt: 24. Nov 2022, 08:41

gst (Beitrag #2) schrieb:
Ich glaube nicht, dass du im harten Blindtest akustische Unterschiede zwischen der revidierten und der nicht revidierten Vorstufe feststellen wirst.
Vielleicht ergeben sich Unterschiede an den Stellen, wo die originalen Elkos einfach "auf" sind.

Einen harten Blindtest sauber zu organisieren ist natürlich sehr schwierig (vor allem wenn zwei Verstärker vergleichen werden müssen) , aber mittlerweile kenne ich die Anlage und Tonmaterial so gut und auswendig, dass ich wirklich sofort und sicher erkennen kann, was sich im Klang ändert. Vorstufe mit Tantalen klingt dumpf und leblos, das habe ich noch vor kurzem erlebt indem ich den zweiten B750 besorgt habe.


gst (Beitrag #2) schrieb:
Trotzdem ist es ein schönes Projekt. Wenn du schon Transistoren tauschen willst, würde ich als PNP-Typ BC559C oder wenn spannungsmäsßig gefordert 560C nehmen, entsprechend BC549C oder BC550C. Das waren schon seinerzeit (laut z.B. Valvo) die offiziellen Nachfolger von BC 179, 237 etc und BC 107, 147.
Ich wünsche Erfolg und Zufriedenheit!
gst

Vielen Dank gst, an dem Projekt habe ich auch richtig Spaß!
Die BC550C und BC560C würde ich besonders als Ersatz für BC107B, BC179B, BC174B, BC266B, BC309B, BC237B usw. für die Vorstufe des B750 nicht empfehlen. Wenn, dann nicht die C, vielleicht A oder B Klassifizierung. Vor acht Jahren hatte ich bereits genau BC550C und BC560C installiert, bis ich mit eine andere Vorstufe verglichen habe. Meiner Meinung nach müssen hier Transistoren mit hFE nicht höher als 300 rein. Je kleiner bzw. feiner Verstärkung hier stattfindet, desto feiner, transparenter und auflösender klingt der Verstärker am Ende. Wie gesagt, es ist nur meine persönliche Meinung die sich aus mehreren Stunden Praxis resultiert. Zum Thema Transistoren werde ich später etwas mehr teilen.

Gruß, Stas
**StaS**
Stammgast
#5 erstellt: 24. Nov 2022, 09:11

hf500 (Beitrag #3) schrieb:
Die kleinen 680pF-Kondensatoren zwischen Basis und Emitter der Eingangstransistoren haben die Aufgabe, die HF-Einstroemfestigkeit zu verbessern. Sie schliessen die Basis-Emitterstrecke fuer HF kurz. Anscheinend hat man irgendwann festgestellt, dass diese Kondensatoren nicht (ueberall) notwendig sind und auf diesen Posten verzichtet.
Etwa Ende der 70er war die HF-Einstrahl-/-Einstroemfestigkeit ein grosses Thema, weil mit dem Aufkommen des CB-Funks verbunden, der in so einige Geraete einstreute. Das fuehrte z.B. hier in DL zu einer Verschaerfung einschlaegiger Funkschutzvorschriften, die sich in diesen Kondensatoren hier niedergeschlagen haben koennen. r


Hallo Peter,

ein Riesen Dank für die ausführliche Erklärung meiner Frage. Das hilft mir sehr weiter! Aus Neugier habe ich an diesen Stellen die Styroflex mit 680pF ausprobiert. Nach 2 - 3 Std. Einspielzeit konnte ich nur Verschlechterung des Klanges feststellen, also ausgebaut.


hf500 (Beitrag #3) schrieb:

es lohnt nicht, die alten Typen hervorzukramen und einzusetzen. Diese Transistoren sind sich aehnlicher, als man denkt und in einer praktischen Schaltung kaum unterscheidbar. Dafuer sorgt schon die Gegenkopplung der Verstaerker. Sie sorgt dafuer, dass sich die Unterschiede der Transistoren ausnivellieren. Anders ist es nicht moeglich, solche Geraete in (Gross-) Serie zu bauen, die man nicht mit selektierten Bauteilen bestuecken will. Sie _muessen_ ihre technischen Daten (fuer die Revox garantierte) einhalten, wenn sie mit den Bauteilen bestueckt werden, so, wie sie angeliefert wurden. Daher ist es auch sinnlos, die Transistoren hier auszumessen. Die Gesamtschaltung bestimmt den Verstaerkungsfaktor, die Transistoren fallen nur auf, wenn sie grob ausreissen.
Dass sich die Transistortypen mit der Zeit in den Stuecklisten aendern, hat einen simplen Grund: Es gab die aelteren Typen fuer Neubestueckung nicht mehr, bzw. es war sinnlos, an den alten Typen festzuhalten.

Wenn ich da was neubestuecken muesste, wuerde ich BC550/560 nehmen, wenn die Spannungsfestigkeit es zulaesst. Es sind sehr rauscharme Typen fuer NF-Eingangsstufen und auch fuer "weiter hinten" liegende Stufen verwendbar.


Mir ist schon aufgefallen, dass die meisten Transistoren die ich pro Platine ausgebaut habe, ziemlich alle genau aufeinander selektiert waren. Ob die damals so hergestellt oder später genau selektiert waren, bleibt natürlich offen. Heute bin ich aber der Meinung, dass die alten Transistoren in TO18 besser klingen, wenn man räumlicher, realistisch raumbildende Atmosphäre Klangbild bevorzugt.

Gruß, Stas
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 24. Nov 2022, 14:19
Es freut mich sehr, dass Tuning hier im Forumsbereich "Reparatur und Wartung" wieder thematisiert wird.

Ich sehe das auch als einen wichtigen Aspekt zur Erhaltung der Geräte, damit sie nachhaltig aufgearbeitet und weiter verwendet werden können. Nur so können wir der ständigen Ressourcenverschwendung durch Neuanschaffung die Stirn bieten, ist es nicht so?

Tuning von HiFi-Klassiker ist eine starke Motivation zur Wiederverwendung. So werden alte Geräte zweifellos konkurrenzfähig zu heutigen Modellen, denn es gibt in der Tat Einiges an Kangpotential zu gewinnen, genau wie der Themenersteller dieses Threads es schon erkannt hat (Post #1).

Noch bis vor Kurzem hat die Moderation jeglichen Ansatz von Tuning leider unterbunden und solche Reparatur&Wartung Threads dann verschoben in den Bereich

HIFI-FORUM » Fernbedienungen, Zubehör, Kabel, HiFi-Möbel » Kabel, Adapter, Tuning, Zubehör

Es war wirklich an der Zeit, dass sich das HiFi-Forum konsequenter für Nachhaltigkeit einsetzt!
Dadurch wird es für alle Verbraucher um so interessanter.

- Johannes
hf500
Moderator
#7 erstellt: 24. Nov 2022, 22:16

Poetry2me (Beitrag #6) schrieb:

1.:Es freut mich sehr, dass Tuning hier im Forumsbereich "Reparatur und Wartung" wieder thematisiert wird.

2.: Noch bis vor Kurzem hat die Moderation jeglichen Ansatz von Tuning leider unterbunden und solche Reparatur&Wartung Threads dann verschoben in den Bereich

3.:Es war wirklich an der Zeit, dass sich das HiFi-Forum konsequenter für Nachhaltigkeit einsetzt!


Moin,
1.: Solange es sich um das Feststellen und Beseitigen von offenkundigen Konstruktionsmaengeln geht...., Nichts dagegen. Auch nicht, wenn man z.B. das eine oder andere dB an Rauschabstand durch rauschaermere Transistoren bekommen kann.
2.: Tja, und nach meinem Dafuerhalten steht es hier auf der Kippe:

Heute bin ich aber der Meinung, dass die alten Transistoren in TO18 besser klingen, wenn man räumlicher, realistisch raumbildende Atmosphäre Klangbild bevorzugt.


Nach 2 - 3 Std. Einspielzeit konnte ich nur Verschlechterung des Klanges feststellen, also ausgebaut.


Je kleiner bzw. feiner Verstärkung hier stattfindet, desto feiner, transparenter und auflösender klingt der Verstärker am Ende. Wie gesagt, es ist nur meine persönliche Meinung die sich aus mehreren Stunden Praxis resultiert.


Derlei Meinungen darf man natuerlich sein, aber interessant wird es, wenn man das auch belegen kann. Ansonsten ist es stark esoterikgefaehrdet.

Es gibt keinen Grund, warum TO18 Transistoren besser als im Grunde identische in TO92 klingen sollten. Der eigentliche Transistorkristall ist der gleiche, sein Einschluss hat auf die Arbeitsweise keinen Einfluss (abnorme Einsatzbedingeungen mal aussen vor). Das Problem mit der Wasserdampfdurchlaessigkeit, das die ersten "Plastiktransistoren" teilweise hatten, kann man als erledigt ansehen.
Styroflexkondensatoren veraendern sich auch nicht mit der Betriebszeit, solange sie nicht an der Grenze ihrer elektrischen und thermischen Belastbarkeit betrieben werden.
Und dass ein Verstaerker "transparenter" klingt, wenn die Transistoren eine geringere Stromverstaerkung haben, muss auch erst noch gezeigt werden.
Die effektive Verstaerkung haengt naemlich von der Schaltung ab, in der der Transistor steckt.

3.: Natuerlich ist es nachaltiger, wenn man alte Geraete erhaelt, anstatt sie wegzuwerfen (wobei so ein Verstaerker fuer mich nicht "alt" ist). Das Zeug, das bei mir herumsteht, ist auch eher ueber 40 als ueber 30 Jahre alt, von solchem mal abgesehen, das es in seiner technischen Darstellung damals noch nicht gab. Und selbst das sind schon "alt" (ab wann ist ein MP3-Spieler alt? ich habe da zwei Diamond Rio PMP300... ;-)

Aber bitte nicht mit esoterisch anmutenden Begruendungen aufwarten, solange die sich nicht belegen lassen oder wenigstens stichhaltig nachvollziehbar sind.

Irgendwie kommt mir die Schaltung des B750 bekannt vor. Ich gehe doch nicht fehl in der Annahme, dass man diesen Verstaerker mit einigen Abwandlungen zusammen mit einem ebenso modifizierten B760 in ein Gehaeuse gesteckt hat und das Ganze B780 nannte?

73
Peter
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 25. Nov 2022, 00:36
Rauschen ist doch auch Klangqualität, oder?
Also ist Optimierung von Rauschen ebenfalls Tuning. Punkt.

Erwischt, Peter!
gst
Inventar
#9 erstellt: 25. Nov 2022, 09:19
Eine Verbesserung des Rauschabstandes durch einen rauschärmeren Transitor wäre messtechnisch nachweisbar - für mich kein esoterisches Tuning und ggf auch im Sinne des Entwicklers.
Je höher die Verstärkung des Transistors ist, desto besser wirken klirrfaktorbegrenzende Gegenkopplungsmaßnahmen der Schaltung (zumindest auf die Einzelstufe bezogen).
gst
**StaS**
Stammgast
#10 erstellt: 25. Nov 2022, 09:39
Solange man sich alleine mit dem Thema beschäftigt, in eigener Suppe kocht und versucht alles mit dem Ohr zu analysieren, gehört aus meiner Sicht immer eine gute Portion von Abweichungen und Illusionen dazu. Es ist aber nicht selten (in meiner Erfahrung) gewesen, dass das was man an Unterschieden im Klang hört, bekommt von einem Freund (der sich mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt) bei einer Probehören einfach bestätigt in dem er kurz und knapp sagt, was aus dem seiner Sicht einfach nur besser und natürlicher klingt. An der Stelle versteht man alleine für sich, dass alle die verlorene Stunden des Lebens nicht ganz im Eimer gelandet sind )))).


Heute bin ich aber der Meinung, dass die alten Transistoren in TO18 besser klingen, wenn man räumlicher, realistisch raumbildende Atmosphäre Klangbild bevorzugt.

Das versuche ich mir so zu erklären, die Vorstufe mit den BC107B / BC179B wird minimal lauter vom Grundrauschen her (leichtes Rauschen am LS ohne Signal wird minimal deutlicher aus einer Entfernung bis ca 30 cm. ) und möglicherweise könnte genau das auch einen Grund sein, dass es am Ende etwas feiner, sensibler vom Gesamtklang vorkommt. Es ist allerdings nur meine Vermutung.


Nach 2 - 3 Std. Einspielzeit konnte ich nur Verschlechterung des Klanges feststellen, also ausgebaut.

Unterschied war eigentlich direkt zu erkennen, ich habe nur paar Stunden gewartet mit Hoffnung dass es sich nach paar Stunden bessert. Es ist nicht passiert, dann habe ich die entfernt.

Irgendwann werde ich mal auch paar Messungen durchführen.

@Poetry2me
Sollte Moderation eine Entscheidung treffen, dass das unter (HIFI-FORUM » Fernbedienungen, Zubehör, Kabel, HiFi-Möbel » Kabel, Adapter, Tuning, Zubehör) eingetütet werden müsste, dann ist das so. Wer sich für das Thema interessiert, werden es hoffentlich finden.

Gruß
Stas


[Beitrag von **StaS** am 25. Nov 2022, 09:47 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#11 erstellt: 25. Nov 2022, 18:40

**StaS** (Beitrag #10) schrieb:
Solange man sich alleine mit dem Thema beschäftigt, in eigener Suppe kocht und versucht alles mit dem Ohr zu analysieren, gehört aus meiner Sicht immer eine gute Portion von Abweichungen und Illusionen dazu.

Damit entzieht sich dein Vorhaben per se jeder objektiven Bewertbarkeit. Wer soll denn entscheiden, wessen Ohr besser oder schlechter hört, noch dazu aus der Ferne und in Bezug auf dritte "Zeugen-Hörer", von denen keiner irgend etwas wissen kann?

Diese Vorgehensweise wird typischwerweise, auch hier, von etlichen Wunder-Begriffen eingeleitet und begleitet, die rein gar nichts mit wissenschafflich anerkennbaren oder messtechnischen Kriterien zu tun haben, sondern rein individuellen Wahrnehmungen, die von Suggestion und Autosuggestion stark geprägt sind.
Viele hören exakt das, was sie angeblich hören sollen. bzw. erwarten sollen. Das Ganze trägt oftmals sektenartige Züge.


Heute bin ich aber der Meinung, dass die alten Transistoren in TO18 besser klingen, wenn man räumlicher, realistisch raumbildende Atmosphäre Klangbild bevorzugt.

Das ist ein gutes Beispiel für steile Thesen. Am Ende liegt es meistens an der Legierung der Hütchens...


Nach 2 - 3 Std. Einspielzeit konnte ich nur Verschlechterung des Klanges feststellen, also ausgebaut.

Das auditive Gedächtnis spielt dir einen Streich. Schon nach relativ kurzer Zeit passt sich das Gehör selbst an größere Veränderungen an, weil diese Erinnerung z.Bsp. "fehlende" Teile zu ergänzen, bzw. zu korrigieren versucht.


Irgendwann werde ich mal auch paar Messungen durchführen.

Darin liegt der entscheidende Fehler. Bevor man anfängt zu reparieren, macht man erst einmal ein Paar halbwegs sinnvolle Messungen.
Ubrigens: Das Ohr ist in vieler Hinsicht eines der schlechtesten "Messgeräte".
hf500
Moderator
#12 erstellt: 25. Nov 2022, 20:23

**StaS** (Beitrag #10) schrieb:

Sollte Moderation eine Entscheidung treffen, dass das unter (HIFI-FORUM » Fernbedienungen, Zubehör, Kabel, HiFi-Möbel » Kabel, Adapter, Tuning, Zubehör) eingetütet werden müsste, dann ist das so. Wer sich für das Thema interessiert, werden es hoffentlich finden.


Moin,
wenn man/wir hier auf nachvollziehbarem technischen Boden bleibt/bleiben, sehe ich keine Veranlassung dazu.

Zum Rauschen der TO18 Transistoren: Das Rauschmass von BC107/237/547 duerfte sich nicht nennenswert unterscheiden. Das ist praktisch ein Transistor in drei "Typgenerationen". Ein Verstaerker, der aus durchschnittlich begabten Lautsprechern aus 30cm Abstand deutlich rauscht, ist allerdings nach meinem Dafuerhalten fast schon ein "Wasserfall". ;-)
Meine Erfahrung: Ein Verstaerker, der bei 50mW einen Rauschabtand von 80dB hat, ist praktisch rauschfrei.
Und Rauschen/Brummen ist Etwas, das ich schon hoere, wenn es noch gar nicht da ist, ich bin da sehr empfindlich (was hat mich Band- und Nadelrauschen genervt, typisch 50-60dB Abstand).

In diesem Fall hier sollte man durch Kurzschliessen der Eingaenge der einzelnen Verstaerkerstufen nacheinander feststellen, wo das Rauschen erzeugt wird und es dann mit rausarmen Typen versuchen. In einer Kette von rauschenden Vierpolen ist es in der Regel der erste, der den Hauptbeitrag zum Rauschen liefert. Also muss man sich um die jeweiligen Eingangstransistoren kuemmern.

Rauschen/Brummen hat fuer mich auch nichts mit "Klang" zu tun, das ist schlicht schlechter Stoerabstand.
Unter "Klang" verbuche ich eher nichtlineare und (ungewollte) lineare(= Frequenzgang) Verzerrungen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 25. Nov 2022, 20:24 bearbeitet]
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