Heathkit FM Stereo Generator IG-37

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Fieplitz
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jun 2023, 16:13
Ist so ein Gerät gut für den Einstieg ins Thema Radio FM Abgleich .
Ich finde mich da nicht zurecht was brauchbar ist und was auch noch zu reparieren ist.
Könnt ihr mir da weiterhelfen?
hf500
Moderator
#2 erstellt: 16. Jun 2023, 22:30
Moin,
so ein Stereocoder hat fuer modernere Geraete nur noch einen begrenzten Nutzen. Er erzeugt definierte Signale fuer den Abgleich von Stereodecodern. Die bestehen seit etwa Mitte-Ende der 70er aus Schaltungen (klassisch der MC1310P), die kaum noch einen Abgleich benoetigen, in der Regel den des internen Oszillators, wofuer eigentlich ein Stereorundfunksender reicht. Gebraucht wird der Coder in erster Linie fuer aeltere Decoder, die noch einen ganzen Satz abzugleichender Spulen und Trimmpotis haben. Und eben wegen des Abgleichaufwandes beim Geraetehersteller ausgestorben sind.

Ergo: Wenn ma oefter Geraete bis etwa 1975 zu verarzten hat, kann die Anschaffung eines Stereocoders sinnvoll sein, wenn man guenstig an so ein Ding kommt, spricht auch wenig dagegen. Fuer juengere Geraete sind erstmal andere Messgeraete sinnvoller, z.B. ein ordentlicher Abgleichsender.
Ein Grundig AS5 z.B. liefert auch den Stereo-Pilotton, was fuer den Oszillatorabgleich des Decoders genuegt. Der AS5 ist ebenfalls ein Wobbelsender.

Probleme mit Stereodecodern, die auf deren Abgleich zurueckzufuehren sind, hatte ich bislang noch nicht. Die meisten Probleme mit dem Decoder stammen eigentlich aus einem schlecht abgeglichenen Empfaenger, insbesondere Dessen ZF-Vestaerker. Oft genug ist es nur der Demodulator, der etwas "schief haengt".

73
Peter
Fieplitz
Stammgast
#3 erstellt: 20. Jun 2023, 05:36
Danke für die Klarstellung.
Der Grundig AS5 wird auch nicht oft angeboten.

Ich werde mal auf die suche gehen.
gst
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2023, 08:49
ELV bietet noch einen UKW-Stereo-Mess-Sender an? Ich hatte mir den Bausatz gekauft, aber noch nicht zusammengelötet.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2023, 11:49
Ich habe den Bausatz SUP2 ... und auch funktionsfähig. Funktioniert und macht was er soll.

https://de.elv.com/search?sSearch=UKW+Pr%C3%BCfgenerator
hf500
Moderator
#6 erstellt: 21. Jun 2023, 19:20
Moin,
ich habe hier so einen kleinen "FM-Transmitter", eins von den 50pW Dingern, das zu meiner Ueberraschung angeblich auf Stereo sendet.
Fuer den HF-Abgleich kann so ein Ding genuegen, fuer den vollstaendigen Abgleich eines (UKW) Empfaengers wird aber Anderes gebraucht. Zumindest dann, wenn das SM des Herstellers Wobblerabgleich vorsieht. Damit kann man auch "Schiefheiten" im ZF-Verstaerker feststellen, die man beim Messenderabgleich nicht sieht.

Das Erzeugen von RDS-Signalen ist ganz nett, aber ich habe fuer den Servicefall auch hier den Verdacht, dass die meisten Probleme bei der RDS-Decodierung ihre Ursache im ZF-Verstaerker haben.

73
Peter
Fieplitz
Stammgast
#7 erstellt: 22. Jun 2023, 07:55
Die ELV SUP Bausätze habe ich auch gesehen.
Wie hoch ist der Ausgangspegel ?
Geht der auf zB. 5µV runter ?
Braucht man dann noch Adapter / Konverter für die Impedanz oder Ähnliches?
gst
Inventar
#8 erstellt: 22. Jun 2023, 08:34
Ich hatte für meinen Bausatz zwei regelbare Abschwächer 0..20db mit besorgt. Leider kann ich nicht technisch nachweisen, ob das soweit heruntergeht, angeblich bis -40dB.
oldiefan1
Inventar
#9 erstellt: 22. Jun 2023, 12:53
Der kleinste am SUP2 noch einstellbare Ausgangspegel ist ca. 18 mVeff an 50 Ohm. Das ist kein Prospektwert, sondern an meinem Exemplar bei 100 MHz bei niedrigster Einstellung aktuell gemessen. Der Datenblattwert ist aber damit fast übereinstimmend auch um 20 mVeff (an 50 Ohm), 88 dBµV.

Der im Prospekt angegebene Maximalwert von 118 dBµ wird von vielen Exemplaren des SUP2 nicht erreicht, da lässt sich der Pegel nur bis tatsächlich 99-101 dBµ hochfahren (gemessen und lt.SUP2 - Display), darüber hinaus kann man die Anzeige weiter bis max. 118 dBµ steigern, aber der tatsächliche Pegel steigt über 101 dBµ nicht weiter. Das ist auch bei meinem Exemplar so und hat nach Berichten angeblich was mit der tatsächlichen Bestückung der Platine (C10 = 100 pF) zu tun, die in der Serie mal geändert wurde.

Wenn man die zusätzlich mit zwei hintereinandergeschalteten Dämpfungsgliedern von je -20 dB um insgesamt 40 dB dämpft, hat man auch beim kleinstmöglich eingestellten Ausgangspegel (nominell 88 dBµ) immer noch ca. 0,18 mVeff (180 µV) an 50 Ohm. Für Abgleicharbeiten an HF und ZF VIEL zu viel! Selbst 60 dB Dämpfung wäre bei kleinstem Ausgangspegel noch nicht genug, denn damit (18 µV) ist man immer noch in der Empfängerbegrenzung. Zum Einstellen des Stereodecoders oder des FM-Oszillators.kommt man mit dem zu hohen Pegel aber zurecht.

Sehr ärgerlich für Messzwecke ist, dass ein Kompressor im SUP2 vorhanden ist. Der Kompressor lässt sich über das Display abschalten (was man unbedingt immer machen sollte), "Limits" auf "aus" schalten (der Kompressor ist im SUP2 tatsächlich fälschlich "Limiter" genannt). Ein wirklicher Limiter, der bei 8,5 dBV begrenzt, ist zusätzlich vorhanden und nicht abschaltbar.

Die Hub-Anzeige im Display ist eine Hausnummer, wenn man nicht vorher den tatsächlichen Hub auf die Anzeige bei fest gegebenem NF-Eingangspegel und festem "Level-Abschwächer"-Wert mit den Eingangspotis für seine eigenen Bedingungen kalibriert hat. Dazu ist schon mehr Wissen und Messmöglichkeit nötig. Ich arbeite mit genau 1 Veff NF-Eingangsspannung (1 kHz) und habe die SUP2-Eingangspotis so eingestellt, dass ich hinter ihnen noch 200 mVeff NF-Pegel messe. Dann ist bei "Level-Abschwächer" auf "50" und "Hub" auf "40" der tatsächliche (gemessene) Hub bei meinem SUP2 Exemplar ca. 36 kHz (immer Limiter = aus). Erhöht man den Eingangspegel (und damit den Hub) darüber, dann kommt im oberen Audiofrequenzbereich die NF-Amplitude bei 50 µs Preemphasis schon in den Bereich, wo der Limiter begrenzt. Der Hub von 36-40 kHz ist also beim SUP2 das Maximum, wenn man den Frequenzgang und den Dynamikumfang nicht beeinträchtigen will.

Das ist leider alles nicht in der Bedienungsanweisung des SUP2 erwähnt. Die meisten werden sich auch nicht so intensiv damit auseinandersetzten, dass sie diese Einschränkungen erkennen. Ist aber u.U. wichtig zu wissen, wenn man den "Prüfsender" ernsthaft als solchen benutzen möchte.

Frequenzgang (-4 dB bei 40 Hz; +3 dB bei 9 kHz) und Klirrfaktor (bis 1 % bei 7-8 kHz und 36 kHz Hub) sowie Übersprechdämpfung (33 dB bei 1 kHz) sind auch nicht "so dolle", bei dem Preis (und dem verwendeten Chip) darf man nicht die Eigenschaften eines Profi-Geräts erwarten. Wenn man parallel zu C31 und C32 noch je einen SMD-Kerko mit 330 nF huckepack lötet, kann man den Frequenzgang im Bassbereich auf -2 dB bei 40 Hz verbessern.

Weitere Einzelheiten - auch zu "anderen Prüfsendern" der einfachen Art - hatte ich mal in einem Nachbarforum vergleichend zusammengetragen:
http://saba-forum.dl...FM-exciter/?pageNo=1

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 22. Jun 2023, 20:06 bearbeitet]
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