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Braun Cockpi 250 - Stereoanzeige defekt?+A -A |
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Autor |
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Norbär
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 26. Jul 2023, 15:49 | |
Hallo! Ich bastele immer noch an meiner alten Braunanlage. Jetzt habe ich folgendes Problem: Wenn ich eine Stereo-Sendung empfange fängt die Stereo-Leuchte nur ganz langsam an zu leuchten. Das heißt, zuerst sieht man gar nichts, dann glimmt sie leicht und irgendwann kann man dann auch von einer Leuchte sprechen, aber immer noch recht schwach. Ich habe mal die Spannung an der Glühbirne gemessen: Anfangs sind es nur 2,5V, dann steigert es sich sehr mühsam auf ca. 7V. Laut Schaltplan soll die Glühbirne 12V haben. Ich denke die Spannung bei Stereoempfang sollte dann also mindestens auf etwa 10V kommen. Von Braun gibt es eine ausführliche Beschreibung zum Stereo-Decoder: Im entsprechenden Teil des Schaltplans sind auch einige Spannungswerte angegeben: Am Transistor T902 messe ich am Collector -17,6V, am Emitter -2,1V T903 Emitter: -2,9V T904 Basis: bei mono 0V, bei stereo -2,5V T904 Collector: bei mono -23V, stereo -21V T905 Collector: mono -23V, stereo -17V Wäre toll, wenn jemand sich da auskennt und mir einen Tipp zur Fehlersuche geben könnte. Die Elkos auf der Platine wurden übrigens komplett getauscht. Vielen Dank und viele Grüße Norbert |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 26. Jul 2023, 17:12 | |
Eigentlich interessiert die Basis von T905 am meisten, weil bei hinreichender Spannung die C-E-Strecke die Verbindung zu GND herstellt. Dann müssen die -17 VDC auf nahezu 0 V ansteigen. Was nutzt Du aktuell ... einen nahezu rauschfrei empfangbaren Stereosender? Ich denke, dass man an Messungen mit Oszi (und optimalerweise Verwendung eines FM-Stereo-Generators) nicht vorbeikommt. Gleichspannungen sind hier ja eher zweitrangig. Vielleicht musst Du auch ein wenig Geduld haben, bis die Tuner-Spezis aus dem Urlaub zurück sind ... manchmal gibt es ja auch besonders effiziente Problemlösungen. |
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Norbär
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 28. Jul 2023, 15:41 | |
Hallo. Das macht auf jeden Fall Sinn. Die Frage ist nur, warum bekommt die Basis vom T905 nicht genug Spannung ab? Ich habe jetzt mal die Transistoren T902, T904 und T 905 ausgebaut und mit dem Komponententester geprüft. Die Spannungswerte liegen bei 669 mV, 680 mV und 693 mV. Bei hFE ergaben sich 162, 132 und 127. Die sollten also alle in Ordnung sein. Bei den Dioden D902 bis D909 konnte ich im eingebauten Zustand mit dem Multimeter jeweils in Sperrrichtung OL und in der Durchlassrichtung die üblichen Spannungswerte ablesen. Lediglich die Diode D905 zeigte in Sperrrichtung auch einen Spannungswert von 2,5V an. Diese habe ich dann ausgebaut und nochmal geprüft. Jetzt hatte sie in Sperrrichtung auch OL. Ich nutze zwar nur eine einfache Wurfantenne, aber der Empfang ist schon sehr gut. Einen alten Oszi habe ich und seit kurzem auch einen FM-Prüfsender. Allerdings habe ich mit beiden Geräten wenig, bzw. gar keine Erfahrung, so dass ich da schon etwas Hilfestellung bräuchte. Oder gibt es da irgendwo im Netz schon eine gute Anleitung? Vielen Dank und viele Grüße Norbert |
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holli05
Stammgast |
#4 erstellt: 29. Jul 2023, 06:59 | |
Moin, in den Serviceunterlagen Blatt10 und 11 ist der Abgleich des Gerätes beschrieben. Wenn die Einstellung der Schwingkreise des Stereodekoders auf Pilotton und Hilfsträger nicht genügt, muß auch der Demodulator und ggfs. das UKW-Empfangsteil korrigiert werden. https://elektrotanya...pdf/download.html#dl |
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Norbär
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 30. Jul 2023, 17:13 | |
So. Jetzt habe ich einfach das Oszilloskop ausgepackt und etwas herum probiert. Als Prüfsender habe ich den SUP 1 von ELV angeschlossen und auf 90 MHz eingestellt. Nachdem ich den Empfänger auf 90 MHz stereo eingestellt hatte, habe ich dann am Oszi folgendes Bild gesehen: Das Bild ist leider etwas unscharf, aber man kann die Kurve ja erkennen. Das sieht für mich erst mal ganz ok aus. Übrigens hat die Stereoanzeigelampe sofort hell geleuchtet. Anscheinend ist der Empfang mit der Wurfantenne doch nicht so gut. In der Abgleichanleitung steht 90 MHz auf "Nulldurchgang der Ratiospannung". Außerdem steht da: "ca. 1 mV, 38 kHz FM 20 kHz Hub". Damit kann ich jetzt nichts anfangen. Am Prüfsender kann ich ja nur die Sendefrequenz auswählen und stereo zu- oder abschalten. Später soll dann "Stereomodulation 19 kHz 7,5 kHz Hub und 1 kHz 32,5 kHz Hub linker Kanal" eingestellt werden. Wie mache ich das??? Vielen Dank und viele Grüße! Norbert |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 30. Jul 2023, 17:31 | |
Vermutlich ist die Wurfantenne tatsächlich zu schwach und es besteht kein Handlungsbedarf. Bedenke bitte, dass die UKW-Sender teilweise abgeschächt wurden, um DAB+ zu bevorzugen. Ein früher ziemlich starker Sender kann also inzwischen auch schwächer sein. |
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holli05
Stammgast |
#7 erstellt: 31. Jul 2023, 06:50 | |
Wo wurde denn das Oszilloskop bei dem gezeigte Bild angeschlossen? Das Servicemanual enthält alle Angaben zu den Einstellungen einschließlich Anschlußpunkten und notwendiger Technik. Der SUP1 kann nicht wobbeln, damit ist die Einstellung auf Nulldurchgang der Ratiospannung nicht möglich. Für die Einstellung des Empfangsteils, des ZF-Verstärkers und des Demodulators auf maximale und saubere NF sollte er reichen, wenn er beim letzten moduliert wird. Mit einer Modulation von 19kHz, z.B. aus einem PC-NF-Generator können auch die Dekoderschwingkreise auf optimale Einstellungen gezogen werden. Den Dekoder kann man dazu auch ohne den Sup1 direkt mit 19kHz ansteuern. |
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Norbär
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 31. Jul 2023, 15:59 | |
Hallo. Oszilloskop-Tastkopf war zwischen Collector von T903 und R912, also Messpunkt 18 (lt. Schaltplan). Ist denn das Messergebnis überhaupt aussagekräftig wenn man den Nulldurchgang Ratio nicht einstellen kann? Und zum Abgleich von UKW-Empfangsteil, ZF-Verstärker und Demodulator würde der SUP reichen, auch wenn ich die speziellen Einstellungen (Hub, usw.) nicht machen kann? Die geforderten 10,7 MHz kann ich ja nicht einstellen. PC-NF-Generator: ist das einfach nur eine Software für den PC? Reicht dafür eine einfache on-board Soundkarte? Welche Software wäre da empfehlenswert? Vielen Dank und viele Grüße! Norbert |
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holli05
Stammgast |
#9 erstellt: 01. Aug 2023, 06:46 | |
Messungen im Stereodekoder erfordern mM ein moduliertes Signal. Ohne Wobbelmöglichkeit kann man den Nulldurchgang nur indirekt über maximales NF- oder Pilottonsignal einstellen. Zum Abgleich des Empfangsteils reicht weitgehend der unmodulierte SUP, am Antenneneingang einspeisen und am Ausgang des FE/Eingang des ZF-Verstärkers an MP5 die ZF messen. Die ZF ergibt sich aus der Differenz der Empfangs- und der Frequenz des local oscillators, ihr exakter Wert ist bei den vorhandenen LC-Filtern in der ZF in bestimmten Bereichen unkritisch. Wenn die Skalenanzeige stimmt, paßt der LO und die ZF. Wenn MP5 optimal ist, kann das ZF-Signal nach jeder Verstärkerstufe verfolgt werden. Ohne Wobbelmöglichkeit kann man nur auf Signalmaximum einstellen. Ich würde an den ZF-Filtern aber nur wenn unbedingt nötig drehen, Ausnahme ist das Demodulatorfilter 318, wo das NF-Signal optimiert werden kann. Die PC-Soundkarte reicht für NF-Signale und oft auch den Pilotton von 19kHz. Ne Software kann ich nicht empfehlen, weil ich die Modulationsmöglichkeit im Abgleichsender nutze. |
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Norbär
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 01. Aug 2023, 10:30 | |
OK. Vielen Dank für die vielen guten Tipps. Ich werde mich mal näher mit dem Thema befassen müssen und ein wenig ausprobieren. Das Radio läuft ja soweit und die schwache Stereoanzeige liegt offensichtlich nur am schwachen Eingangssignal von der Antenne. Vielen Dank und viele Grüße! Norbert |
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