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Braun A501 defekt+A -A |
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Autor |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 20. Jan 2021, 17:49 | |||
Braun A501 Verstärker mit defekter Endstufe Knallfrosch mit Gestank und Rauch geplatzt (Entstörungs-C), ausgetauscht und defekte Hauptsicherung gefunden und erneuert,anschließend Sicherung erneut durchgebrannt. Vermute der Entstör-C war schon länger geplatzt und wurde wegen des Endstufenschadens jetzt bemerkt. Die weitere Fehlersuche ergab defekte Endtransistoren, entfernt und ausgelötet bestätigt defekt. Dachte ich könnte erneut starten, Sicherung hielt aber der Widerstand R721 brannte ab. Im Seitenvergleich fanden sich keine gravierenden Differenzen an den verschiedenen Bauteilen mit Multimeter gemessen. Wegen des R721 hatte ich dennoch die Treiber T706 und T707 in Verdacht. Unter Reihenschaltung mit Glühbirne ließ sich zeigen, dass diese auch defekt sind. Es fand sich volle Spannung (30V) an B, C und E. Habe alle Teile beisammen, bitte um Rat, wo ich sonst noch suchen sollte, bevor ich nach Fleißarbeit wieder alles wegen einer kleinen Sache erneut zerstöre. Bei der Ursachensuche fiel mir ein Kabeldefekt am Trafo auf. Er betrifft eine von 2 parallel geschalteten Sekundärwicklungen, die die Vorstufe versorgen. Hier fiel nie was auf, vermutlich noch winziger Kabelrest oder eine Wicklung reicht der Vorstufe Bitte und Grüsse Herbert |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 20. Jan 2021, 22:00 | |||
In Anbetracht der Halbleiterpreise (die BC-Typen gibt es für 0,03 € z.B. von Diotec) würde ich alle ausnahmlos ersetzen. Ersetzen würde ich auch C703 und C705. Das Trimmpoti und die Dioden kann man (fast alle) auf der Platine prüfen, wenn die genannten ausgelötet sind. Insbesondere die Dioden die in Reihe mit oder parallel zu C-E-Strecken von Transistoren liegen, können zu Schäden führen, wenn sie durchlegiert sein sollten. Bei C707 würde ich in Erwägung ziehen, die Kapazität moderat zu erhöhen, um beim Einstellen des Ruhestroms etwas mehr Abpufferung zu haben. Insbesondere dazu solltest Du aber andere Meinungen mit einbeziehen. [Beitrag von CarlM. am 20. Jan 2021, 22:01 bearbeitet] |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 22. Jan 2021, 20:30 | |||
Danke für den Rat. Mein großes Manko ist eine "Lötasthenie", zu langsam und nicht immer schön. Versuche also zunächst den gut gemeinten Vorschlag zu verzögern. Habe die Hoffnung über den durchgebrannten R721 einen lötärmeren Weg zu finden. Er kam zu Tode nach Entfernung der Endtransistoren und vor Auslöten der T706 / 707. Meine Messungen ergaben an diesen Spannungen, die nach durchgebrannt aussahen, bei nicht so wesentlich abweichender Diodenmessung im Vergleich zum 2. Kanal. Die Treiber als schuldig angesehen und entfernt und den defekten R721 ausgelötet. Mit Lampen-Hilfs-Netzteil bleibt alles friedlich. Die T706 und T707 sind mit Diodenmessung und Widerstandsmessung außerhalb nun scheinbar intakt !!?? Die Lötpunkte von R721 zeigen keine Spannung. Die Frage ist, was den R721 zerstörte, wenn die Treiber tatsächlich intakt sind? Eine zweite Frage wäre: Welche Chance habe ich zum Test der Dioden D712 und D713 ohne sie auszulöten? Finde mit Durchgangsmessung schillernde uneindeutige Ergebnisse, was auch am intakten Kanal so ist. Grüsse Herbert |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 22. Jan 2021, 21:44 | |||
Zu den Dioden: Man prüft sie ja indem man im Diodentest-Modus zweimal misst - man vertauscht nach der Messung die Messspitzen. Beide Werte sollten unterschiedlich sein. Und das gezeigte Verhalten sollte in beiden Fällen ähnlich dem auf dem anderen Kanal sein. Am wichtigsten bei diesen beiden Dioden ist aber, dass sie keinen Kurzschluss im Inneren haben. Waren denn die vier Widerstände R 722 bis 725 okay? Zum Löten Welches Gerät und welches Lötzinn benutzt Du? Das "Geheimnis" des Lötens ist zum einen, bei der Temperatur eher zu hoch als zu niedrig zu liegen. Das Löten muss innerhalb von ca. 3-5 Sekunden derart abgeschlossen sein, dass sich der anfänglich eher kugelförmige Lötzinntropfen abflacht. Neben der Temperatur ist dann noch wichtig, dass man eine saubere Lötspitze verwendet und das Lötzinn direkt an die Lötstelle hält. Nur so kann das enthaltene Flussmittel auch seine Wirkung auf das Kupfer der Platine auswirken. Bei alten Geräte ist es ggf. ein Problem, dass seinerzeit mit bleihaltigem Zinn gearbeitet wurde. Falls Du heute ein bleifreies Zinn verwenden solltest, muss das alte Zinn restlos entfernt werden. Bleifreies Zinn ist schwieriger in der Anwendung und benötigt höhere Temperaturen. Für diese alten Geräte nutze ich deshalb noch Restbestände an bleihaltigem Zinn. |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 24. Jan 2021, 11:00 | |||
Verwende zum Löten ein einfaches noname-Gerät. Die Qualität, denke ich, wird von Hand und Kopf dahinter wesentlich beeinflußt. Einzelne Ent- und Lötungen gehen +/-, bei vielen wirds eng. DANKE FÜR DIE RATSCHLÄGE! Ausgelötet habe ich nun T708-711, T706, T707, R721, D712, D713 und R723. Ausgelötet sind eindeutig nach Diodenmessung und R-messung defekt nur: R721, T708, T711 .Alle anderen erscheinen intakt. Der R721 ist erst bei Anschalten nach Entfernung von T708-711 abgefackelt. Die Lastwiderstände R722-725 messen auf der Platine 1,1 - 1,5 Ohm, das messe ich im 2. Kanal an R622-625 genauso. Um sicher zu gehen habe ich R723 bei fehlendem Transistor auf der Emitter abgewandten Seite ausgelötet und messe wieder 1,1 Ohm. Angeschrieben ist: KFD0618/R 0,68+/-10% . Gemessen habe ich an allen 8 R ca. 50% mehr. Habe auch die verschiedenen Spannungen für Vor- und Endverstärker, die Relaisfunktion und auf der Platine alle restlichen Bauteile vergleichend zum 2. Kanal gemessen. Hierbei keine Besonderheiten festgestellt. Leider war ich beim Urknall nicht dabei, nach den Schilderungen kommt mich für Verschleiß (240V) und wahrscheinlicher Anschluß defekten Kabels oder Lautsprechers infrage. Grüße Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#6 erstellt: 24. Jan 2021, 17:19 | |||
Deine Beschreibung deutet auf einen echten Endstufenschaden hin, Endtransistoren und Treiber hast Du ja schon identifiziert. Der Widerstand R721 ist der Arbeitswiderstand zwischen den Treibern und damit natürlich ebenfalls betroffen. Was Du auch checken solltest - falls noch nicht geschehen - sind die Emitter-Widerstände, welche zwischen den Endtransistoren liegen. T702 ist das Arbeitstier der zweiten Stufe und könnte ebenfalls einen Schaden bekommen haben. Gleiches gilt für T703, den Ruhestromtransistor. Der Kondensator C705 ist als Bootstrap-Kondensator ebenfalls zu überprüfen, wenn Du volle Rail-Spannung am Ausgang hattest. Die Transistoren T704 und T705 dienen der Überstrom-Schutzschaltung und opfern sich bei einem solchen Kapitalschaden häufig ebenfalls, besonders wenn ein Emitterwiderstand Unterbrechung hatte. Die Bauteile darum herum sind natürlich dann auch zu prüfen. Für den OpAmp vorne würde ich ebenfalls noch keine Entwarnung geben. Merke gerade, dass Carl das alles schon empfohlen hat, was ich Dir empfehlen würde. Man kann jetzt noch eine Weile defekte Teile suchen oder eben doch pauschal die Bauteile der hinteren Stufen tauschen und dann noch mal Restfehler suchen. Die Beschaffung der ganzen Bauteile ist halt etwas Arbeit. - Johannes |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 24. Jan 2021, 19:22 | |||
Johannes, ich denke die Beiträge haben sich etwas überschnitten. Muß wohl ein paar Details klarstellen. Definitiv defekt im ausgelöteten Zustand waren 2 der 4 Endstufentransistoren (T708 und 710), die beiden andern und auch die Treiber T706 und 707 scheinen intakt. Der R721 brannte durch nachdem ich bereits alle Endstufentransistoren (T708-711) ausgelötet hatte, die Treiber aber noch auf der Platine waren. Ausgelötet habe ich dann die Treiber, weil ich dachte, sie wären schuld am defekten R721 und die Messung eingelötet zwar ähnlich dem intakten Kanal waren, ich ihr aber wegen des defekten R721 nicht traute. Die 4 Emitterwiderstände irritieren mich, sie sollen 0,68 Ohm ( Plan und Aufdruck) haben, ich messe an allen 4 werte zwischen 1,1 und 1,5 Ohm, diese erhalte ich auch am intakten Kanal. Sicherheitshalber habe ich den R723 ausgelötet , das Messergebnis bleibt gleich. Ich habe dafür keine Erklärung, scheinbar alle 8 in etwa gleich. Mein Multimeter scheint zumindest bei mehr als 10 Ohm ausreichend genau. C705 läd entspr. Polung, kein Durchgang, Kapazität ? T702 ok; T703 -T705 bei Messung wie Gegenseite. Gewinne den Eindruck, dass vielleicht doch nur T708 und T710 durchgebrannt sind. Eine Frage: Kann der R721 bei fehlenden T708-711 und intakten Treibern durchbrennen, ist ja nur für 1/4W gebaut? Es hat bei diesem unsinnigen Anschalten die Sicherung nicht reagiert. Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#8 erstellt: 25. Jan 2021, 19:30 | |||
Das ist normal. Bei Widerständen unter 1 Ohm darf man keine genauen Ergebnisse erwarten, zumindest nicht wenn man nicht spezielle Messmethoden anwendet. Alleine das Messkabel hat eventuell ein paar 'zip Milliohm. Dann kommen noch Übergangswiderstände der Messspitzen dazu und schon hat man mindestens ein halbes Ohm mehr, als der Widerstand wirklich hat. Die vier Emitter-Widerstände sind also in Ordnung. [Beitrag von Poetry2me am 25. Jan 2021, 19:31 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#9 erstellt: 25. Jan 2021, 19:37 | |||
Transistoren, welche in analogen Verstärkerschaltungen arbeiten, sind pratisch IMMER im Arbeitspunkt betrieben. Die Basis-Emitter-Strecke hat demnach im Betrieb immer eine Spannung von 0,6V. I-M-M-E-R Sollte das einmal nicht der Fall sein, dann ist der Transistor evtl. nur als Schalter betrieben oder es ist etwas nicht in Ordnung. Daher meine Empfehlung: Messe im Betrieb an allen Transistoren, ob zwischen Basis und Emitter eine Spannung von ca. 0,6V herrscht. (0,55V bis 0,65V) Dass der Arbeitswiderstand zwischen den Treibern durchbrennt heißt: Irgendetwas muss noch defekt sein. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 25. Jan 2021, 19:38 bearbeitet] |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 25. Jan 2021, 19:55 | |||
Poetry: Hab`s gehofft, danke für Bestätigung! Johannes: Das empfohlene Messen werde ich durchführen. Wäre es denkbar, dass der R721 gerade wegen der fehlenden T708-T711 durchgebrannt ist? Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#11 erstellt: 26. Jan 2021, 01:02 | |||
Nein, wenn wirklich nur die vier Leistungstransistoren des Kanals gefehlt hätten, und sonst alles OK, dann hätte R721 nicht durchbrennen dürfen. Zwar hätte die Gegenkopplung keine Wirkung gehabt und OpAmp sowie vordere Stufen hätten eine Vollaussteuerung gemacht, aber das hätte nichts durchgebrannt. - Johannes |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 26. Jan 2021, 09:42 | |||
R721 hat nur 1/4Watt und 100Ohm, Unter Glühbirnenschutz habe ich an T706 und T707 (E,C,B) immerhin + bzw.- 30v gemessen, was ja über R geht und zur Überlastung würden dann 0,005A reichen. So sah meine Anfänger Erklärung aus, zumal ich auf der Platine keine Unterschiede zur Gegenseite fand. Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#13 erstellt: 26. Jan 2021, 20:49 | |||
Im original Schaltplan sind tatsächlich keine Spannungen eingezeichnet. Sehr schade, denn die braucht man zur Fehlersuche. Das habe ich mal nachgeholt und die Spnnungsangaben (hellgrün unterlegt) eingezeichnet. Auch sonst habe ich den Schaltplan versucht etwas verständlicher zu machen und auch die Schaltungsstufen farblich markiert. Braun Studio A 501 Schaltplan der linken Endstufe: Viele der Spannungen habe ich berechnet und einige wenige auch nur abgeschätzt (unten an Stufe 2 und 3). Ich hoffe trotzdem es hilft. Die Schaltungsstufen kann man auch jede für sich betrachten. Durch jede der Stufen fließt von oben nach unten ein eigener Ruhestrom entlang des farblich markierten Pfades. Alle Bauteile entlang dieses Pfades sollte man jeweils überprüfen, angefangen bei der letzten Stufe 5 (hellblau). Alle Transistoren (bis auf die beiden Protection Transistoren T704 und T705, die bei Übersteuerung "einschalten") sind mitten in ihrer Kennlinie betrieben. Dadurch haben sie einen feste Basis-Emitter-Spannung von 0,6V. Das kann man ausnutzen, um defekte Transistoren zu finden oder falsche Ansteuerung. Ich empfehle Dir, die im Schaltplan enigezeichneten Spannungspunkte alle mal zu überprüfen. Vor allem Aufschlussreich sind immer wieder die Spannungen um den Ruhestrom-Transistor herum (rote Stufe 3), also die Ansteuerung der Stromverstärkungsstufen 4 und 5 mit +/-1,2V bzw. hinter den Treibern mit +/-0,6V. Wenn diese Spannungen irgendwie verschoben oder im Abstand zueinander nicht korrekt sind, dann ist das ein sicheres Zeichen, dass die Stromverstärkung immer noch defekt ist. Die größte Belastung muss (außer den Leistungstransistoren) der Arbeitstransistor der roten Stufe 3 aushalten: T702 (Typ BD139). - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 26. Jan 2021, 22:08 bearbeitet] |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 27. Jan 2021, 16:13 | |||
Danke, Deine Super-Fleißarbeit hat mir das ganze erheblich klarer gemacht. Ich habe Deine postulierten Werte nachgemessen, dabei sind T706-711, die Dioden D712 und D713 und R721 ausgelötet. Die Werte habe ich in deinen Plan eingetragen. Mir fallen die hohen Spannungen zu den Bs von T706/7auf, daneben T702 und T703. Für den IC701 findet man bei Braun nur 1,1V als NF-Spannung (Effektivwert) für Anschluß 3. Meine Werte entsprechen dem IC der Gegenseite. Muß wohl zumindest auch T702 u. T703 ersetzen. Werde wohl auch alle Treiber- und PowerTransistoren ersetzen, obwohl ich nur T708 u. T710 als defekt gemessen habe. Herbert Muß es noch einmal sagen: Wie sich Johannes hier für elektronische Dummies engagiert ist toll. Er hilft sachlich fundiert, man lernt echt dazu, wird ernstgenommen und nicht wie von manch anderem mit Häme übergossen. Dank dafür! |
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CarlM.
Inventar |
#15 erstellt: 27. Jan 2021, 17:30 | |||
Da bin ich gespannt auf Johannes' Einschätzung. Ich frage mich, ob man ohne die ausgebauten Teile überhaupt sinnvoll messen kann. Stutzig macht mich, dass an keinem der Widerstände ein merklicher Spannungsabfall festzustellen ist ... überall +33V. Das heisst dann ja auch, dass nahezu kein Strom fließt. Es könnte also sein, dass die 33V am Emitter von T703 nichts mit einem Defekt des Transistors zu tun haben, sondern einfach den Weg über die Widerstandsstrecke R709 .... R714 gefunden haben. [Beitrag von CarlM. am 27. Jan 2021, 17:32 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#16 erstellt: 27. Jan 2021, 19:36 | |||
Freut mich wenn es geholfen hat. Und danke für die Blumen Das ist natürlich Alles kein angeborenes Wissen Ich versuche mal Deine Messwerte zu deuten. Rail-Spannungen +/-33V anstatt +/-29,5V ist normal, das war zu erwarten. Das Gerät wurde vor 1987 entwickelt und damals hatten wir in Mitteleuropa noch 220V~ als Netzspannung. Erst seit 1987 sind es 230V~ Netzspannung (mit +/-10% erlaubter Toleranz). Am Trafo kommt daher auch auf der Sekundärseite höhere Spannung heraus, als vom Konstrukteur vorgesehen. Nach Gleichrichtung und Siebung ist dann auch die Gleichspannung im Gerät höher. Falls Du das Gerät auf 240V einstellen kannst (manche international verkaufte Geräte haben diese Option), würde ich das empfehlen, weil sich durch die höheren Spannungen im Gerät auch in manchen Schaltungsteilen höhere Verluste (Hitze) ergeben, z.B. Regler. Treiber und Leistungstransistoren sind gerade ausgelötet "...dabei sind T706-711, die Dioden D712 und D713 und R721 ausgelötet" Das geht in diesem Fall denke ich schadlos. Du darfst also erst mal die beiden Stromvberstärkungsstufen 4 (violett) und 5 (hellblau) ignorieren. Nachteil ist - wie oben schon mal erwähnt - dass die Gegenkopplung keine realistische Rückmeldung vom Ausgang bekommt und der gesamte vordere Teil der Schaltung (die Spannungsverstärkung), eine vermeintliche Abweichungen am "Ausgang" wegzuregeln versucht und dabei in Vollausschlag gehen wird, also positiver oder negativer Anschlag. Das wird natürlich auch dann so sein, wenn die Gegenkopplung nur wenige Mikrovolt Abweichung vom Sollwert erkennt, also praktisch immer. Dies alles passiert unter der Vorausgesetzung, dass die Spannungsverstärkung der ersten drei Stufen (gelb, orange, rot) auch tatsächlich funktioniert. Spannungen in den Stufen 1 - 3 Funktionieren tun sie wohl nicht. Da scheinen ein paar Spannungen daneben zu liegen. Carl hat es auch schon gesehen. Ab dem OpAmp Ausgang passen die Spannungen irgendwie nicht zu einem funktionierenden Verstärker. Erst einmal findet sich die positive Railspannung +33V sogar noch unterhalb des Ruhestromtransistors, der als 2,4V Konstantstromquelle funktionieren sollte. Es gibt keinen Grund, warum die Spannung unterhalb des Ruhestromtransistors nicht zumindest 2,4V niedriger als +33V sein sollte. Außer: Der Ruhestromtransistor ist durchgebrannt und hat zwischen Collector und Emitter Null Ohm. Es fließt andererseits aber auch kein Strom, sonst würde ein Spannungsabfall an den beiden Widerständen R709 und R710 oben in der 3. Stufe entstehen und wir würden weniger als +33V weiter unten sehen. Ähnliches spielt sich am unteren Ende der Stufen 2 und 3 ab. Die negative Rail-Spannung -33V ist unverändert auch weiter oben zu sehen. Auch hier fließt kein Strom. Es fragt sich also, warum nichts fließt. Der Ausgang des OpAmp müsste (abgeschätzt)ca. -1,6V haben, um den Transistor T701 in Stufe 2 (orange) auszusteuern und zu öffnen. Warum sehen wir aber +0,6V zumindest gäbe es eine Erklärung dafür, wenn man annimmt, dass die Diode D718 leitend wird und der OpAmp-Ausgang durch sie hindurch einen kleinen Strom durch den Widerstand R707 in Richtung Masse schickt. Dadurch bekommt der Aufsetzpunkt der Gegenkopplung das Potential 0V und das bringt dei gegenkopplung ins Gleichgewicht. Das könnte bedeuten, dass der OpAmp OK ist. Auch der Transistor T701 scheint aufgrund dieser Situation OK zu sein, nur muss er sperren, denn seine Basis-Emitter-Spannung ist falsch herum gepolt. Da T701 nicht aussteuert, wird auch kein Strom in Richtung negative Rail geschickt. Wenn kein Strom fließt wird auch T702 und T715 nicht ausgesteuert. Die negative Spannung -33V dringt ohne Spannungsabfall durch die beiden Widerstände R715 und R708 nach oben. man kann dadurch nicht feststellen, ob einer der beiden Transistoren noch einen Defekt hat. Wenn die ganzen Überlegungen stimmen, dann kann es sein, dass bis auf den Ruhestromtransistor T703 alle Halbleiter in den Spannungsverstärkungsstufen in Ordnung sind. Ohne Reaktion vom Ausgang steuert nur leider der OpAmp in die falsche Richtung und alles sperrt. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 27. Jan 2021, 19:36 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#17 erstellt: 27. Jan 2021, 20:17 | |||
Die Gegenkopplung des IC701 läuft aktuell offensichtlich über die Diode D718, R706, R705. Etwas gefährlich ist dabei, dass R707 mit nur 47 Ohm direkt hinter der Diode praktisch einen Kurzschluß für IC701 darstellt. Solange noch kein Eingangssignal anliegt überlebt(e) er wahrscheinlich. Da D718 leitet bleiben T701 und damit auch T702 komplett gesperrt. Deswegen gibt es für Bias Transistor T703 auch nichts mehr zu regeln. Mit einem hochohmigen Meßgerät liegt dann ab Kollektor T702 praktisch Alles auf positiver Railspannung.
Ob T701, T702 oder T703 funktionieren oder beschädigt/defekt sind, kann man anhand der vorliegenden Meßdaten noch nicht eindeutig bestimmen, obwohl sie "wahrscheinlich" noch OK sind. Da es sich um wenige billige 08-15 Artikel handelt sollte man aber lieber gleich das ganze Feld abernten und neu einsäen. To much pain for the outcome.
Das ist richtig und indirekt ein Argument für die vorgeschlagene Tabula rasa Methode. |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#18 erstellt: 28. Jan 2021, 15:22 | |||
Bin dabei, das Geschriebene zu durchdringen. Hier schon mal ein paar Punkte. Das mit der Umstellung auf 230/240V ist klar, das Gerät bietet nicht an, im Netzteil dies umzustellen, deshalb wollte ich nach gelungener Reparatur den Ruhestrom etwas reduzieren. Die am Op-amp IC701 gemessenen Werte entsprechen exakt der Gegenseite, lediglich wird hier an 6 minus 0,6V gemessen. Der einzige Wert von Braun betraf 3 mit 1,1V Nf effektiv. Hier noch nachgereicht die Spannungen an den Transistoren der Gegenseite in Klammern, davor die der defekten Seite: T701 B 0.06 (-0,7) E 0 (-0.06) C -32,6 (-31,3) C - E hoch Ohm T702 B 32,6 (-32) E -32,6 (-32,6) C 32,7 (1,2) C - E hoch " -65V T703 B 32,3 (0,0) E 32,8 (-1,2) C32,8 (1,2) C - E 1400 " Wenn ich alles richtig verstehe, wäre auch das Abbrennen von R721 erklärt, das stattfand ,als T706 u. 707 und die D712 u. D713 noch eingelötet waren. War halt eindrucksvoll, sowas erstmals zu sehen. Bin dabei, mit neuer Lötausrüstung an alter Platinen das Löten besser zu trainieren, da ich sehe, dass hier noch einiges auf mich zu kommt. Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#19 erstellt: 28. Jan 2021, 16:08 | |||
Hallo Herbert, danke für die Rückmeldung. Mit Deinen Spannungsangaben konnte ich jetzt eine aktualisierte Version v2 des Schaltplans vom Braun Studio A 501 machen. Möge es allen helfen, die nach uns das Gerät reparieren.
Völlig korrekt. Es macht auch keinen Sinn mehr zu sinnieren, welcher der Treiber oder Leistungstransistoren von der Railspannung her in Richtung Widerstand durchlegiert war. Einfach neu aufbauen und dann mal sehen, ob alles funktioniert. Beim Einschalten wirst Du hoffentlich den Trick mit der Glühbirne verwenden. Falls Dir das nichts sagt, findest Du es hier im Forum an vielen Stellen beschrieben (Suchfunktion). So vermeiden wir nach einer Reparatur einen weiteren Totalschaden beim ersten Einschalten. - Johannes |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 28. Jan 2021, 18:38 | |||
Ich werd mich also an die Arbeit machen und Euch über Fortschritte oder Desaster informieren. Den Glübirnentrick habe ich die ganze Zeit angewendet, um Euch zu informieren. Leider habe ich nur 60 und 100W eingelagert, eine 25W Birne wäre schön gewesen, aber.... Herbert |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 29. Jan 2021, 18:11 | |||
Habe die Fleißarbeit hinter mich gebracht. Die Transistoren T701-T703, T706-T707 und T708-711 ausgetauscht. Desgleichen die D712 und D713, Den R721 und C712. Definitiv defekt sind: T703, T708, T711, R721 und fraglich C712. Die dann gemessenen Rs waren unauffällig, die Ds schienen intakt, die Cs ohne Kurzschlüsse und eher ok. Lediglich in der Umgebung von S701 und RS701, also Thermoschalter und Relais sind die Werte von T715,D714, D715 im eingelöteten Zustand nach Wegfall der obigen Bauteile zweideutig, Den R731 messe ich mit 2,5kOhm und den R729 mit 23 kOhm statt der 47kOhm im Plan. Das Relais arbeitet. Muß ich da was tun oder ist es eingelötet so schräg zu messen? Habe den Ruhestrom eingestellt, beiderseits nach Warmlaufen auf 28mV, Mich irritiert Die Angabe von Braun von 30 mV (=21 mA), die sich auf Emitterwiderstände 2 x 0,68 Ohm, wie es auch auf den Widerständen steht, bezieht. Ich messe diese aber wie auch auf der Gegenseite mit je 1,1 Ohm. Soll ich nun den Ruhestrom mit 46mV (=21mA) justieren? Beim Glühbirnentestlauf, bin jetzt von 60 über 100 bei 150 W angelangt, erwärmt sich die reparierte Seite mit 29° geringer als Gegenseite mit33°. Bedeutsam? Anbau noch ein Foto des Abraums. Grüsse Herbert |
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CarlM.
Inventar |
#22 erstellt: 29. Jan 2021, 18:22 | |||
Schön! Den Ruhestrom würde ich mit 28mV lassen wie er ist. Hattest Du eigentlich bei der Widerstandsmessung auch ausprobiert, was Dein Gerät bei Berührung beider Messspitzen anzeigt? Ich traue den Spannungsmessungen eher als den Widerstandsmessungen in diesem sehr niedrigen Bereich. |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#23 erstellt: 29. Jan 2021, 18:40 | |||
Treffer, hätt ich auch wissen müssen: Bei direktem Kontakt der Meßsonden finden sich 0,4 Ohm, 0,4 + 0,68 = 1,1 ! Das wars wohl. Die komischen Resultate in der Umgebung von Relais und Thermoschalter beachte ich nicht!? |
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Poetry2me
Inventar |
#24 erstellt: 29. Jan 2021, 19:10 | |||
Tja, hier zeichnet sich nun doch ein kapitaler Endstufenschaden ab. Aber Du bist ja auch einem guten Weg. Die Ruhestromeinstellung passt, das sehe ich genauso wie Carl. Widerstandsmessung funktioniert halt anders als Spannungsmessung. Der Ruhestrom wird anhand eines Spannungsabfalls an den Emitter Widerständen indirekt gemessen. Ohm'sches Gesetz ermöglicht die Umrechnung von der gemessenen Spannung auf den tatsächlichen Ruhestrom I = U / R I = 0,028V / (0,68Ω+0,68Ω) = 0,020A = 20mA; ein guter Wert. Die Widerstände R728 und R729 sind Teil der "Offset" DC-Erkennung der Schutzschaltung. Sie führen jeweils von einem der Endstufenausgänge zum Kondensator C716 (Elko 47µF 16V). Die Widerstandswerte sollten im ausgelöteten Zustand stimmen, sonst auswechseln. Dieser Kondensator C716 wird definitiv einen Schaden haben, weil er eine Zeit lang die volle Railspannung 33V abbekommen haben könnte. Schlimmstenfalls noch verkehrt herum gepolt. R731 ist ebefalls in der Schuatzschaltung und sollte den korrekten Wert haben, andernfalls wechseln. Das ist aber nur die Schutzschaltung. Wichtig ist erst mal, dass die Endstufen funktionieren. Wenn Deine Glühbirne ausgeht und nur noch glimmt, dann war es wohl erfolgreich. Miss außer dem Ruhestrom unbedingt auch, ob Gleichspannung am Ausgang der Endstufe bzw. zwischen den Emitterwiderständen herrscht ! +/-50mA würde gerade noch gehen. Ein paar Millivolt bleiben immer stehen. Beobachte den Ruhestrom und den Offset auch ein paar Minuten, ob das jeweils wegdriftet. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 29. Jan 2021, 19:13 bearbeitet] |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#25 erstellt: 30. Jan 2021, 10:39 | |||
Freude : Ruhestrom bleibt auch nach 1 Std. stabil, Zwischen den Emitterwiderständen liegen 1,5 bis 2,5 mV und ca 2 bis 3 mA vor. Letzteres habe ich nicht über längere Zeit gemessen, allerdings bei Temperatur nach langer Ruhestrommessung. Habe im Bereich der Schutzschaltung nun mit Spannung gemessen, Resultate nicht wesentlich anders. T715 ausgelötet, ist defekt. Die 47kO Widerstände messen sich richtig, wenn ein Bein ausgelötet. Die Kondensatoren scheinen intakt, der C716 lädt, hat keinen Durchgang und ist optisch völlig unauffällig, die Kapazität kann ich leider nicht bestimmen. Auch die Dioden messen sich ohne T715 richtig. Natürlich alles schön, wenn da der defekte BC547B nicht wäre. An NPN Transis hätte ich BC548B, BD139 und BD237 vorrätig. Kann ich da einen verwenden? Der erste wird mit 30V angegeben, der 547B mit 50V. Sehe eigentlich nicht, warum 30V nicht reichen würden. Ärgert mich halt, weil ich bis jetzt fast das 3fache des Sachwertzes an Porto ausgegeben habe. Der BC237b kostet bei Reichelt 0,02€ und 6,99 € Porto! Herbert |
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CarlM.
Inventar |
#26 erstellt: 30. Jan 2021, 11:57 | |||
Naja ... T715 hat ja keinen Einfluss auf die Verstärkerschaltung. Wenn die C-E-Strecke von T715 niederohmig wird, wird die Spule des Relais auf der betreffenden Seite auf GND gelegt und somit schaltet das Relais. Bei Überlastung des T715 könnte er durchbrennen ----> das Relais schaltet nicht mehr ... oder er könnte dauerhaft niederohmig werden ---> das Relais schaltet nicht mehr ab. Auswirkungen auf die Verstärkerschaltung im Sinne eines dominoartigen Schadenereignisses hat beides nicht. Zudem: die höchste Spannung liegt an, wenn das Relais noch nicht freigegeben ist. Dann beträgt die Spannung den Wert, der auf dem Relais angegeben ist. Lange Rede kurzer Sinn: BC548B einlöten! (Ich gehe von einem 24V-Relais aus). Bei Gelegenheit zeitnah gegen BC547B tauschen. [Beitrag von CarlM. am 30. Jan 2021, 12:15 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#27 erstellt: 30. Jan 2021, 13:05 | |||
Ja, das Schalten des Ausgangsrelais ist eine Feld-Wald-und-Wiese Aufgabe für so einen Kleinsignaltransistor. Die haben üblicherweise 50mA Maximalstrom, das dürfte reichen. Was den Kondensator C716 angeht würde ich ihn beim nächsten mal wenn Du bestellst gleich mitbestellen. Der war definitiv überlastet und wird irgendwann aufgeben. Auch wenn er sich noch aufladen und entladen lässt. Dieser Test ist wirklich nur sehr grob. Spätestens wenn Deine Schutzschaltung nach dem Einschalten nicht mehr freigibt, wirst Du ihn wechseln. Ich persönlich mag es nicht, wenn ich Geräte noch mal aufschrauben muss, wo ich schon mal dran war. - Johannes |
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Poetry2me
Inventar |
#28 erstellt: 30. Jan 2021, 13:08 | |||
Ansonsten: Ich glaube Du hast es bald geschafft, oder? Willst Du dem Amp schon zusammenschrauben , oder wartest Du noch bis die Schutzschaltung perfekt ist? |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#29 erstellt: 30. Jan 2021, 16:01 | |||
Habe gerade den BC548B statt des BC547B eingelötet, habe nun auch das Löten +/- gelernt. Nochmal nach Stunde ohne Glühbirnenschutz beidseits den Ruhestrom (U) mit 28,x mV bestimmt. Den DC-offset messe ich mit 2,3 mV. Dabei erstaunt mich ein wenig das Pendeln zwischen 2,0 und 2,4 mV. Bei diesem Gerät läßt sich das nicht einstellen. Braun: Die Ausgangsfehlspannung ist gleich der Eingangsnullspannung des OP-amps (kleiner 10mV) ohne dass ein Einstellen erforderlich ist. Sind die Schwankungen Ausdruck eines Regelungsmechanismus? Sind unterschiedliche Temperaturen am Kühlkörper, hier ca. 30° zu 34° normal oder durch modernere Transistoren bedingt, die "neue" Seite ist kühler? Hier sind die Ts mit Kerafol alleine, auf der anderen Seite mit Glimmer plus Paste montiert. Ansonsten laß ich ihn erstmal eine Weile ohne Last laufen, dann folgt die Premiere. Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#30 erstellt: 30. Jan 2021, 16:18 | |||
Den Offset bekommt man nie ganz weg. Zwei bis drei Millvolt sind ein sehr guter Wert. Diese schaden auch nicht. Und ja: Dass der OpAmp seinen Eingangsoffset mit Faktor 1 verstärkt und so ausgibt ist normal. Die Schwankungen sind ebenfalls normal und kommen aus den Eingangstransistoren des OpAmp un ddessen Beschaltung. Es ist ein niederfrequentes Rauschen wenn man so will, also durch thermische Anregung entstanden. Das bekommt man nur mit speziellen OpAmps bez. speziellen Eingangsstufen besser hin. Für Audio-Verstärker wäre das Overkill. Für die Inbetriebnahme sind alle Daumen gedrückt - Johannes |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 05. Feb 2021, 10:29 | |||
Nach mehrstündigem Testlauf ohne "Glühbirne" und nach Anschluß eines Tuners als Quelle und eines Lautsprechers scheint alles gut. Natürlich kann ich nichts über klangliche Qualität bei dieser Notkonfiguration sagen. Nochmal Danke an euch Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#32 erstellt: 05. Feb 2021, 12:27 | |||
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur Das war eine spannende Fehlersuche. Viel Vergnügen mit diesem wunderschönen Klassiker! - Johannes |
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shurev15
Ist häufiger hier |
#33 erstellt: 14. Feb 2021, 10:34 | |||
Funktioniert noch! Nun packt mich die Neugier. Was war die Ursache des Defektes? Der Entstörkondensator liegt außerhalb und dürfte ausscheiden. Der fehlerhafte Anschluß eines Lautsprechers sollte durch Schaltung folgenlos bleiben. Einfache Alterung? Hab jetzt in altem Test gelesen, dass es bei der Bestimmung der Obergrenze der Leistungsbandbreite zum Schwingen kam und abgebrochen werden mußte. Etwas ähnliches wird in verlinkten Beitrag etwas weiter unten beschrieben. https://revoxforum.c...elche-kapazit%C3%A4t Meine Frage ist, läßt sich diese Schwingneigung gegebenenfalls verbessern. Herbert |
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Poetry2me
Inventar |
#34 erstellt: 14. Feb 2021, 23:01 | |||
Lass das lieber auf sich beruhen. Jeder Verstärker ist anders gebaut und reagiert völlig verschieden auf Übersteuerung. Auch haben Entstörkondensatoren damit tatsächlich überhaupt nichts (NULL) zu tun. Dass Instabilität bei Deinem Verstärkerschaden eine Rolle gespielt haben soll, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Bekannt ist aber, dass verschiedene Bauteile, dazu zählen auch Transistoren, altern. Grund sind mehrere sehr verschiedene Mechanismen, welche alleine ein Buch füllen würden. Alterung schreitet bei anhaltender Belastung schneller voran und wer viele Klassiker repariert, der sieht so Einiges an gealterten Bauteilen und kann auch manchmal abschätzen, wieviel sie in den jahrzehnten real gelaufen sind. - Johannes |
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JUMAC3
Schaut ab und zu mal vorbei |
#35 erstellt: 06. Aug 2023, 08:20 | |||
@Poetry2me Hallo, in Beitrag #19 zeigst Du einen Schaltplanausschnitt von dem Braun A501. Da hast Du wunderschön farbige Markierungen angebracht. Darf ich fragen, wie Du die so exakt hinbekommen hast? VG Jürgen |
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