JBL SUB 200/230 defekt - leichtes knacken, dann tot

Moin,

R148 ist hier mit 680 Ohm angegeben.

Schaltbild

Falls du es nicht repariert bekommen solltest, gibt es hier vom Michael eine eigene verbesserte Neuauflage der Platine:

Endstufe, Netzteil JBL SCS 140, SCS 200, CS60SUB/230, SUB200/230

Den Transistor 2D669A gibt es im Handel für weniger als 1 € und Widerstände sind auch preiswert.

Beispiel:
www.reichelt.de/bipo...?&trstct=pos_0&nbc=1
Vielleicht gibt es auch noch leistungsfähigere Ersatztypen.

Preislich lohnt eine Reparatur fast immer.

Zum Widerstand: auf dem letzten Bild unten in der Mitte scheint es denselben Widestand nochmals zu geben (wie es bei symmetrischen Netzteilen üblich ist). Ich lese da blau-grau-schwarz-gold also 68 Ohm 5% Toleranz. Das kann man aber sicherlich durch Messung überprüfen. Edit: Messung ist unbedingt erforderlich, siehe Differenz zum Schaltbild.

Der Kleber muss sowieso vollständig entfernt werden. Das ist die Hauptarbeit, die man zudem am besten vor einer Bestellung verrichtet - manchmal geht ja beim Reinigen etwas kaputt.

p.s.
Fokussiere Deine Kamera bitte zukünftig auf die Platinenoberfläche, damit man besser lesen und Farben beurteilen kann.

Moin Moin,
euch beiden erst mal ein großer Dank für die schnellen Antworten.
Der Widerstand scheint wirklich stark verbrannt zu sein, der Farbcode ist teiles schon weg. Insofern ist der Hinweis zum "Identischen", R144 mit blau, weiß, schwarz, gold - bestens!!! - Leider ist der Link zum Schaltplan defekt, um das nochmals zu überprüfen.
Wenn die Reparatur nur der Tausch der beiden Bauteile (Widerstand/Transistor) ist, gehe ich das mal an.

Der Tipp mit der "Alternativen, neu konzeptionierten Platine" scheint aber nicht unklug zu sein, das überlege ich mal.
Eigentlich beabsichtigte ich ja das Teil hier zu reparieren und keine Module zu tauschen, wie das leider heutzutage, auch sehr stark in der Kfz-Brange üblich ist, aber die technischen Neuerungen sind nicht von der Hand zu weisen.

Gruß an euch Beide hier im Forum!!
Und die nächsten Fotos werden auch bestimmt schärfer- versprochen
Toppen

Hallo zusammen,

EDIT!

Jetzt habe ich mich durch die bereits geposteten Beiträge doch etwas hinters Licht führen lassen

Offenbar geht es um Q106 und gar nicht um Q117 aus dem Netzteil. Q106 ist der Treibertransistor für Q108 (TIP36C). Bei einem defekten Treibertransistor - sofern er wirklich defekt sein sollte - muss man grundsätzlich auch den Endstufentransistor prüfen (der rechte auf dem Kühlkörper), sowie den zugehörigen Emitterwiderstand R122 (0,1 Ohm/5 Watt) - der linke große, aufrecht stehende Keramikwiderstand. Ein defekter Endstufentransistor reist aber fast immer auch ein paar umliegende Widerstände mit in den Tod, was hier zumindest optisch nicht der Fall zu sein scheint. Sollte man aber dennoch prüfen.

Gruß
PBienlein

Moin PBienlein,
ja, Du hast gewiss Recht! Bin aber kein Profi und taste mich so einfach mal heran.
Den Widerstand R148 habe ich durchgemessen, 68 Ohm, ist so okay, obwohl optisch stark mitgenommen. Auch der R122 ist okay.

Ich tausche erst mal den Q106, H669A Transistor, dann sehe ich weiter.

Leider habe ich keinen Schaltplan bisher bekommen können. Hat jemend noch einen Link, der funzt? Schon mal besten Dank.

Gruß Toppen und einen schönen Sonntag in das Forum.

Bei mir hat der Link zunächst auch einen Fehler produziert. Dann habe ich den Cursor rechts neben den Link in die Adresszeile gesetzt und ENTER gedrückt ... Heureka!

p.s.
Die Tipps von PBienlein zum Transistor auf dem Kühlkörper und dem 0,1Ohm-Widerstand solltest Du aber unbedingt auch umsetzen. Salamitaktik ist in diesen Bereichen manchmal /häufig kontraproduktiv.

passt,
besten Dank.

Leider ist der Link zum Schaltplan defekt, um das nochmals zu überprüfen

Wenn ich ihn anklicke gehts

Dann halt so:

Den Widerstand R148 habe ich durchgemessen, 68 Ohm ...

Weshalb er im Schaltplan mit 680 Ohm angegeben ist, ist auch wieder so ein Ding

Den Widerstand R148 habe ich durchgemessen, 68 Ohm ... Weshalb er im Schaltplan mit 680 Ohm angegeben ist, ist auch wieder so ein Ding

Ganz einfach: der mit Kleber bedeckte Widerling hört auf die Bezeichnung R146 - siehe Bestückungsplan:



In dem weiter oben verlinkten Netzteil-Ausschnitt des Schaltplans ist der allerdings mit einer Brücke bestückt. Kann man bei 68 Ohm machen, die ja ohnehin lediglich als "Sicherungswiderstand" da drin sitzen, denn die +/-15V werden kaum großartig gefordert. R148 hingegen ist tatsächlich ein 680 Ohm Widerstand, jedoch mit nur 1/4 Watt und auch entsprechend bestückt.

Ach übrigens: bitte am schwarzen Poti nach den Reparaturarbeiten NICHT drehen! Das ist kein Ruhestrompoti, sondern legt die Temperatur fest, bei der die Kiste abschaltet, falls der Kühlkörper zu heiß werden sollte. Der zugehörige "Temperaturfühler" ist Q115

Gruß
PBienlein

Ganz einfach: der mit Kleber bedeckte Widerling hört auf die Bezeichnung R146...

So wird auch ein Schuh drauss.
Ich hatte nämlich die ganze Zeit schon an eine falsche Bzg. des Widerstandes gedacht, welche Toppen hier erwähnte.

Hier gibt es das vollständige Service Manual:
https://elektrotanya.com/jbl_sub200_sm.pdf/download.html#dl

Ich weiß noch nicht genau, woran es liegt, aber die Endstufenmodule dieser Subwoofer können echte Mimosen sein. Das ist sicher der Anlass der genannten Neuauflage, die ich gut finde, bislang aber aus preislichen Gründen noch nicht weiterverfolgt habe.

Jedenfalls: Ich hatte bei einem solchen Modul einen schweren Defekt, die Endstufentransistoren waren durchgebrannt und hatten dabei auch viel aus der Umgebung (Stromverstärkungs-Treiber Q105 / 106, Dioden D111 / 112, Treiber Q103 / 104, Schwärzung der Emitterwiderstände) mitgerissen. Seitdem ich alles ersetzt habe, gibt es eine Schwingneigung, die nach ein paar Minuten entsteht und sich durch das Kühlen von Q103 und Q104 sofort und dann für ein paar weitere Minuten symptomatisch kurieren, aber bislang noch nicht dauerhaft beseitigen lässt.

Ersetzt habe ich die defekten Teile damals auch mit Reichelt-Bauteilen. Ich bin mir nicht sicher, ob mit ihnen die ürsprünglichen Spezifikationen eingehalten werden können, hier scheint leider etwas Vorsicht ratsam zu sein – ganz ausschließen kann ich aber auch nicht, die eigentliche Ursache der Schwingneigung trotz akribischer Suche noch gar nicht gefunden zu haben.

Leider nicht so erbauliche und dennoch schöne Grüße
Thomas

P.S.: Bei einem zweiten Modul wird nach kurzer Zeit der Trafo irre heiß, aufgrund der ungelösten Probleme bei ersten Modul habe ich da die Fehlersuche noch zurückgestellt ...

@Glimmlämpchen:
Die Treiber Q105 und Q106 sind nicht nur Stromverstärkungstreiber, sondern auch Spannungsverstärker. So eine Konstruktion mit auch mächtig Spannungsverstärkung in den letzten drei Stufen ist schon eher bekannt für Schwingneigung und Instabilität. Wenn du testweise C129 und C130 entlötest, sollte die Spannungsverstärkung sich etwas verringern, aber das Ganze stabilisieren. Ich würde es mal austesten.
Q103 und Q104 haben jeweils schon zur Schwingungsdämpfung C139 und C140 zur Seite gestellt bekommen. Theoretisch könnten Q105 und Q106 auch jeweils 100pF zwischen Basis und Kollektor bekommen, aber das wäre in meinen Augen die eher schlechtere Lösung.
@Carl:
Was hältst du davon, C135 und C136 zu verdoppeln?

Moin Moin zusammen,

so, das Ding läuft nun wieder, halbe Stunde Probebetrieb erfolgreich abgeschlossen, ich hoffe, das es das gewesen ist .
Es lag wirklich "nur" an dem einen, defekten Transistor, Q106 (H669A).

Parallel habe ich den Widerstand R146 nochmals ausgelötet und überprüft, war heil und wirklich nur 68 Ohm (entgegen dem Schaltplan mit 680 Ohm).
Habe, der Sysmetrie wegen zum R149, ihn so belassen, lief ja über 12 Jahre so.

Euch allen ein Dank ins Forum!!!

Die Reparatur hat nun 0,35 EUR gekostet, plus Porto und einer Menge Spaß, besser als Wegschmeißen und was Neues kaufen.
So, bis die Tage und bleibt gesund.
Toppen

Glückwunsch!