IR-Sensor Denon CD-Player

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Hifi74
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Aug 2024, 14:13
Hallo,

ich bin gerade dabei, einen CD-Player "Denon DCD-560" instandzusetzen.

Anscheinend hat sich der IR-Sensor auf der Frontplatine im CD-Player verabschiedet, denn die Fernbedienung konnte ich testen mit der Kamera meines Smartphones und da scheint alles in Ordnung.

Verbaut ist im CD-Player ein Sensor "Sony SBX 1610-52". Siehe Bild:



Ich nehme mal an, dass das Innenleben genauso korrodiert ist wie das Gehäuse, obwohl der CD-Player eigentlich immer an einem warmen trockenen Platz stand.

Weiß jemand, wo man sowas heute noch herbekommt, oder weiß von euch vielleicht zumindest jemand die technischen Daten? Dieser Sensor wurde offenbar in vielen japanischen CD-Playern aus der Bauzeit (ca. 1990-91) verbaut.

Im Betrieb konnte ich an dem IR-Sensor an dem einen äußeren Pin 5,03V messen und an dem mittleren Pin 4,99 Volt. Schätze also mal, dass der mittlere Pin Signal-Out ist:




Meine Idee wäre alternativ gewesen, einen generischen IR-Sensor zu verbauen. Ich konnte herausbekommen, dass es sich wohl um einen 38 kHz-Sensor handelt wie er heute immer noch gebräuchlich ist.


Hat von euch jemand irgendwelche Unterlagen zu dem Originalteil?


- Hifi74


[Beitrag von Hifi74 am 03. Aug 2024, 15:01 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2024, 15:21
Moin,

Der Rost wird hier nicht das Problem sein. Im Innern befindet sich eine kleine Platine und die darauf befindliche RX-Diode lässt sich durch eine andere für 38 kHz erneuern.

Lies dir diesen Thread mal durch:

Yamaha RX-V3900 / Fernbedienung Probleme

Evtl. bringt er dich schon auf die richtige Spur.

Bei weiteren Fragen helfe ich sonst auch gerne weiter.

P.S.:
Ich hätte hier noch einen recht baugleichen DCD-690 zum schlachten. Bei Interesse gerne PM.
Hifi74
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Aug 2024, 15:42
danke für die schnelle Antwort

Könnte man die Diode auch direkt auf der Frontplatine verlöten, ohne dass ich das rostige Gehäuse der alten Diode auseinanderklamüsern muss? Oder ist auf der kleinen Platine innen drin noch weitere Elektronik drauf?

Ich würde mir sonst einfach eine RX-Diode besorgen und aus einem Stück Lochrasterplatine eine Adapterplatine fertigen. Die Pin-Reihenfolge bei den meisten Dioden ist ja offenbar anders als bei mir (GND innen, bei mir auf der Platine GND außen), und das wäre dann das sauberste.

Würde als Empfängerdiode auch eine Vishay TSOP34138 passen? Die hab ich gerade bei Google gefunden...

Hier der Link zum Datenblatt:

https://www.vishay.com/doc?82490


- Hifi74
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 03. Aug 2024, 16:01

Könnte man die Diode auch direkt auf der Frontplatine verlöten, ohne dass ich das rostige Gehäuse der alten Diode auseinanderklamüsern muss? Oder ist auf der kleinen Platine innen drin noch weitere Elektronik drauf?


So ein Ding habe ich tatsächlich noch nie göffnet und kann dazu nichts sagen.
Aber da die Diode sehr wahrscheinlich defekt sein wird, könntest du das Teil ja mal vorsichtig öffnen und nachschauen.
Ein Bild vom Innenleben wäre hier sehr willkommen.

Aber eigentlich könnte man die Funktion zuvor mit einem Oszilloskop überprüfen ...


Ich würde mir sonst einfach eine RX-Diode besorgen und aus einem Stück Lochrasterplatine eine Adapterplatine fertigen. Die Pin-Reihenfolge bei den meisten Dioden ist ja offenbar anders als bei mir (GND innen, bei mir auf der Platine GND außen), und das wäre dann das sauberste.


Kann man machen, falls sich darin wirklich keine weitere Elektronik befinden sollte. Aber es wird im Datenblatt ein "Circuit" angegeben.


Würde als Empfängerdiode auch eine Vishay TSOP34138 passen?


Da gehe ich stark von aus.

P.S.:
Evtl. könnte sich "Techelfe" aus dem verlinkten Thread von einer ihrer 9 herumliegenden Dioden trennen wollen.
Ich würde sie mal anschreiben.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Aug 2024, 16:21 bearbeitet]
Hifi74
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Aug 2024, 17:45
Bei eBay gibts zwei neue Vishay für 5€ inkl. Porto, macht m.M.n. mehr Sinn...

Im Datenblatt der TSOP34138 heißt es, die Diode hat einen integrierten Vorverstärker zum Anschluss direkt an einen Mikrocontroller. Ich könnte mir vorstellen, dass man das vor 34 Jahren noch nicht so miniaturisiert bauen konnte, und dass deshalb die Sony SBX 1610-52 eine separate Schaltung innerhalb ihres Gehäuses braucht. Nur so rein als Theorie.

Ich kann mich erinnern, dass ich vor ein paar Jahren mal einen Billig-DVD-Player aufgeschraubt hab, und da war innen auf der Platine einfach nur eine so ähnlich aussehende Diode wie die Vishay direkt draufgelötet. Ohne irgendwelches Beiwerk.


- Hifi74
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 03. Aug 2024, 18:07
Die Spannungsangabe der TSOP34138 liegt ja bei 5,5 Vdc und somit würde es bei anliegenden 5,03Vdc zu keinem Defekt führen - ausprobieren.
Michi71MM
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Aug 2024, 19:41
In den Sony IR Empfängern befinden sich SMD-Elkos, bei den denen das Elektrolyt ausläuft.

Das rostige Gehäuse deutet auf auslaufendes Elektrolyt hin.

Bei den Tapeheads gibt es dazu auch einen Thread:

https://www.tapehead...talled-micro.100145/

Die Vishay TSOP IR-Empfänger gehen normalerweise auch. Man muß nur die Pin-Belegung überprüfen. Die paßt meistens nicht.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2024, 21:34

Im Datenblatt der TSOP34138 heißt es, die Diode hat einen integrierten Vorverstärker zum Anschluss direkt an einen Mikrocontroller. Ich könnte mir vorstellen, dass man das vor 34 Jahren noch nicht so miniaturisiert bauen konnte, und dass deshalb die Sony SBX 1610-52 eine separate Schaltung innerhalb ihres Gehäuses braucht. Nur so rein als Theorie.


Damit scheinst du recht zu haben. Schaue mal hier:

Technics SL-PG100 hardware hacks: Adding digital audio output and remote control

Ab 8:30 min geht es mit dem Umbau auf einen IR-Empfänger los und es wurde auch nur eine "nackte" Diode verbaut, wofür früher eigentlich auch so eine "Büchse" gebraucht wurde.


Bei den Tapeheads gibt es dazu auch einen Thread:

https://www.tapehead...talled-micro.100145/


Dazu müsste man dort wohl angemeldet sein, denn ich bekomme da keinen Zugang.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Aug 2024, 21:43 bearbeitet]
Hifi74
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Aug 2024, 01:05
Würde die TSOP58138 auch passen?

Hier der Link zum Datenblatt:

https://www.vishay.com/docs/82462/tsop581.pdf


Was ist eigentlich bei IR-Dioden der Unterschied zwischen "Short Burst" und "Long Burst", und was ist mutmaßlich besser geeignet für diesen Zweck hier?


- Hifi74
Hifi74
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Aug 2024, 22:05
So, "Onkel Hifi" hat heute abend mal ein bisschen gebastelt, und es gibt tolle Neuigkeiten!

Ungeduldig wie ich bin, wollte ich nicht darauf warten dass bei mir per Post ne neue Rx-Diode ankommt, und habe mich heute nachmittag durch meinem Elektronikschrott-Stapel gewühlt und hab eine alte Streaming-Box mit IR-Empfänger gefunden. Also die Diode dort von der Platine rausgelötet und auf ein Stück Lochrasterplatine aufgelötet.

An einem anderen Gerät das leider eine 36 kHz-Diode hatte ist mir dann auf die Schnelle noch aufgefallen, dass dort parallel zu Vcc und GND ein 47 uF-Elko auf dem Board war. Dachte mir, kann nicht schaden um für eine Stabilisierung der Spannung an der Stelle zu sorgen, also habe ich mir von woanders nen halbwegs neuen passenden Elko geschnappt und das ganze mal "quick and dirty" auf Lochraster aufgelötet, siehe Bild:



Ich sagte nicht umsonst "quick and dirty"... Aber das auf nem Stück Lochraster zu machen kann echt nicht schaden, um sauber einen Elko unterzubringen und da die Pin-Reihenfolge der Diode tatsächlich anders ist als auf der Platine des CD-Players.

Aber es funzt tatsächlich, und das Gerät reagiert wieder auf die Fernbienung.

Da mir das ein wenig zu schlampig war, hab ich dann nochmal eine neue Platine angefertigt:



Rückblickend wäre es vielleicht besser gewesen, die Diode im rechten Winkel zu den Header-Pins zu verlöten um noch ein bisschen mehr Platz zu sparen. Das ist mir erst nach dem Zusammenbau aufgegangen, weil man nach rechts hin mit der Fernbedienung jetzt nen kleineren Empfagswinkel hat als nach links. Aber so wie das Wohnzimmer hier geschnitten ist und dort wo der CD-Player steht fällt das im Betrieb kaum auf.



Und dann hab ich tatsächlich mal den Sony-IR-Empfänger auseinandergenommen. Sieht eigentlich recht unscheinbar aus... ein paar Elkos ohne aufgedruckte Kapaizätswerte und ein paar Widerstände...



Und hier die Rückseite mit der eigentlichen IR-Diode:



Da die Schaltung innerhalb des Empfängers doch etwas komplizierter ist als ich dachte und ich somit nicht zweifelsfrei sagen kann was da drin kaputt ist, macht es keinen Sinn, da irgendwas dran zu reparieren. So ein kleines Adapter-Board wie ich es oben auf dem Bild gemacht hab ist da wohl die bessere Alternative, und die Schaltung da drauf ist denkbar einfacher.

Hoffe das ist auch für dich informativ, Rabia_sorda, du meintest ja, du würdest gern mal sehen wie es in so einem Empfänger drin aussieht.



Es grüßt

Hifi74


[Beitrag von Hifi74 am 05. Aug 2024, 00:08 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 05. Aug 2024, 00:11
Glückwunsch und danke für die Bilder.

P.S.:
Evtl. reicht es, wenn nur die 3 Elkos erneuert werden.
Wie Michi es schon erwähnte, sind da teilweise welche von ausgelaufen.
Hifi74
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Aug 2024, 00:30

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:

Evtl. reicht es, wenn nur die 3 Elkos erneuert werden.



Kann sein, aber da standen wie gesagt keine Werte drauf. Ohne genaue Unterlagen kanns da schwierig werden, die richtigen Werte zu ermitteln.

Und auch SMD-Widerstände können kaputtgehen... und sowas zu löten hab ich keine Lust...
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 05. Aug 2024, 09:12
Das auf den Elkos nichts draufstehen soll, halte ich für ein Gerücht.
Hifi74
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Aug 2024, 13:57

Rabia_sorda (Beitrag #13) schrieb:
Das auf den Elkos nichts draufstehen soll, halte ich für ein Gerücht.


Du hast recht. Hab nochmal nachgeschaut. War schwierig zu erkennen weil sie so verlötet sind dass die Kapazitätsangaben verdeckt sind.

Auf der Platine finden sich je ein Elko mit 1u, 3,3u und 4,7u. Mit jeweiligen Spannungswerten von 50V.

Wenn man sein Gerät absolut originalgetreu restaurieren will, gut, dann kann man das so machen und einfach die Elkos ersetzen. Da man ja aber nicht genau weiß ob wirklich (nur) die Elkos hin sind (meine zeigten überhaupt keine Spuren von Auslaufen, und ich hab auch schon bei anderen Reparaturen erlebt dass SMD-Widerstände kaputt waren), scheint es für eine rein funktionale Reparatur das beste zu sein es so zu machen wie ich, mit ner kleinen Adapterplatine und darauf nem 47u 16V-Elko parallel zu ner modernen RX-Diode.


- Hifi74


[Beitrag von Hifi74 am 05. Aug 2024, 14:04 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 05. Aug 2024, 17:40

Da man ja aber nicht genau weiß ob wirklich (nur) die Elkos hin sind (meine zeigten überhaupt keine Spuren von Auslaufen, ...


Ich meine, dass da ganz sicher Elektrolyt ausgelaufen ist. Das erkennt man an den starken Oxidationen.
Nur mittlerweile wird es auch verdunstet sein.


... und ich hab auch schon bei anderen Reparaturen erlebt dass SMD-Widerstände kaputt waren)


Natürlich können alle Bauteile mal kaputtgehen, aber hier vermute ich keinen Defekt an den anderen Bauteilen.
Ich bin mir relativ sicher, dass nur durch einen Elkotausch das Ding wieder lebt.


... scheint es für eine rein funktionale Reparatur das beste zu sein es so zu machen wie ich, mit ner kleinen Adapterplatine und darauf nem 47u 16V-Elko parallel zu ner modernen RX-Diode.


Ja warum auch nicht?!
Wie etwas hinterher wieder funktioniert, ist doch total egal - Hauptsache, es funktioniert!
Hifi74
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Aug 2024, 22:29
ok hab nochmal mit ner Lupe geschaut, hast wohl recht, da ist Korrosion auf der Platine.

Werd mir das Teil mal aufheben, man weiß ja nie...


- Hifi74
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