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Pioneer A-757 Fehler im Powerboard?+A -A |
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Autor |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 30. Okt 2024, 14:48 | |
Hallo Leute, Eine Frage an die Spezialisten hier: ich habe einen Verstärker vom Typ A-757 bekommen. Leider defekt. Nach Betätigen der Powerknopfes bleiben alle LED`s dunkel, Ton kommt leider auch keiner aus dem Teil raus, egal was ich schalte. Nun habe ich mich auf die Suche nach der Ursache des Fehlers zuerst im Powerboard gemacht und nach Trennen aller Flachkabelberbindungen zu den anderen Baugruppen bisher folgende Erkenntnisse gewonnen: 1. Der Regulator für die Vorstufenspannungen (Q607/Q609 und Q608/Q610) erzeugt +/- 45V an den Leiterplattenanschlüssen 1 bis 4. Soweit OK, denke ich. 2. IC601/IC602 erzeugen +23,7V und -24V die an CN11 Punkt 6 und 7 bereitstehen 3. Nun mein Problem: Im Schaltplan - bezeichnet als Regulator (für die Phonostufe?) - Q601/Q602 haben jeweils am Emittier die dann über L601/L602 an die Kontakte 4 und 5 von CN11 gehen keine Spannung. Im Vergleich zum Pioneer A-717 stehen da jeweils etwa +/-35V. Alle Widerstände von R615 ... R620 sind in Ordnung. Bleiben nur noch die Kondensatoren und die Dioden übrig. Oder habe ich da einen Denkfehler? 4. Die Konstantstromquelle - eigentlich für die Power LED zuständig - zeigt an Punkt 3 von CN11 keine vernünftige Spannung an. Die läuft nach dem Einschalten von ca. 11V langsam gegen Null runter. Wie gesagt alle Flachbandkabel sind ab! Die Spannungen für die Endstufen +/- 57V sind vorhanden, die Ausgangsspannungen vor dem DC Detektor an den Pkt. 64 u. 65 der Endstufenplatine liegen jeweils bei 5,1 bzw. 4,8 mV gegen Masse. Wer kann mir einen Tip geben? Vielen Dank! Messequipment (Oszi, Multimeter, Bauteilprüfer) ist vorhanden. |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 30. Okt 2024, 15:35 | |
Moin, das ist jedenfalls mal eine präzise Beschreibung des Ist-Zustands. Bei der Spannung für den Phono-EQ hast Du eventuell übersehen, dass über CN13 der Schalter für das Aktivieren dieser beiden Spannungsquellen nicht angeschlossen ist und aktuell quasi wie "OFF" wirkt. Die Spannungen müssten vorhanden sein wenn jeweils 1-2 und 3-4 am CN13 gebrückt werden. Desweiteren muss man bei Längsreglern bedenken, dass sie in ihrer Funktion vom fließenden Strom abhängen. Da kann es sein, dass er ohne Last nicht funktioniert. Und last-not-least muss man bei den Pioneers immer sehr genau - am besten noch im stromlosen Zustand - prüfen, ob alle GND-Anbindungen vorhanden sind. Manche GND-Verbindungen werden auch innerhalb einer Platine über die Schraubverbindungen hergestellt. Bei den Flachkabeln der Platinenverbinder muss man höllisch aufpassen. Die markierte Ader ist nicht immer die "1", weshalb man alles anhand des Schaltplans und des Platinenlayouts kontrollieren sollte. Bei einem neu erhaltenen Gerät würde ich mich auf garnichts verlassen - schon garnicht auf die Position der eingesteckten Flachkabel ... Was ist mit CN14? Die Spannung von 3 geht direkt via Diode vom Trafo ab. CN14 ist wichtig für die Relaissteuerung. Zur Erläuterung: nicht die Ausgangs-Signale der Endstufen laufen über den Speaker-Select-Schalter, sondern die Spannungen für die jeweiligen Relais. Haben die Relais ursprünglich (zeitverzögert) geklickt? Da der DC-Offset okay zu sein scheint, sollten sie dies getan haben ... [Beitrag von CarlM. am 30. Okt 2024, 16:10 bearbeitet] |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 30. Okt 2024, 17:25 | |
Hallo CarlM Super, super und Danke für die schnelle Antwort. CN13: Das Brücken von 1-2 und 3-4 ist nachvollziehbar, da ja sonst die Basis von Q601/Q602 ohne Versorgung bleibt. An die Kollektoren liegen die +/- 45,8V an. Das mit den Brücken mache ich als Erstes und messe dann alles nochmal. CN14: Punkt 3: habe ich bisher nicht betrachtet, gucke ich mir das dann auch noch an. CN15: Hier gibt es ein kleines Problem: Das Flachkabel hat an beiden Seiten eine graue Ader (Markierung), so dass ich nicht sicher weiß, was 1 oder 5 ist. Die andere Seitedes Kabels geht ja über J15 vorn an den Speaker-Schalter. Da ist ohne Demontage der Front schlecht ranzukommen, um die Durchgänge zu prüfen. Auf den Fotos, die ich gefunden habe, ist nicht gut erkennbar, ob die graue Seite (Kennzeichnung) auf dem Kabel in Richtung Platinenmitte oder in Richtung Kühlkörper zeigt. Das kann man also leicht falsch einstecken. Ob die Relais mal angezogen haben, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, wäre also nochmal zu prüfen. Alle relevanten Bauteile (Dioden, Z-Dioden, Elko`s Transistoren habe ich bereit prophylaktisch besorgt. Alle! Lötstellen habe ich bereits nachgelötet. GRUNDSÄTZLICHE FRAGE: Warum werden rund um Q603 3 bzw 4 Widerstände z.B. R623, R624, R625, R626 in Reihe geschaltet? Am WE komme ich wieder dazu und melde mich dann mit neusten Ergebnissen. Danke und VG |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 30. Okt 2024, 17:37 | |
Das kann zwei Gründe haben: a. Wenn der Summenwiderstand nicht oder nur schwer als einzelner Widerstandswert beschaffbar ist. Die Widerstände sind ja in Reihen E3, E6, E12 ... geordnet, weshalb man beispielsweise keine 50Ohm sondern 47 Ohm leicht beschaffen kann. 880Ohm (2x220) gehört in keine E-Reihe. b. Wenn - wie hier - Spannung "abgebraten" werden soll, und bei mehreren Widerständen eine größere Oberfläche zur Wärmeabgabe vorhanden ist (zwingend mit Abstand zur Platine einlöten!). Zum Flachkabel: Ich habe noch nicht genau nachgesehen ... manchmal kann man durch Messungen (bei gezogenem Netzkabel) an geeigneten Stellen herausbekommen, wie die Adern aktuell verbunden sind. |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 30. Okt 2024, 17:46 | |
Erstes Ergebnis: CN13 / CN11: nach dem Brücken von CN13 (1-2 und 3-4) stehen nun an CN11 Pkt 4 und 5 jeweils +35,3V und -35,4V an - super. Die Regulatorschaltung ist soweit in Ordnung. Auf zum nächsten Schritt: Die Power LED zum Leuchten bringen. |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 30. Okt 2024, 19:52 | |
Zum Flachkabel CN15: Drehschalter auf zweite Position von links. Multimeter auf R 0..2kOhm oder Durchgangsprüfer ("Pieper") Eine Messspitze an die mittlere Ader 3 und die andere Messspitze nacheinander an eine der beiden äußeren Adern (1 oder 5) halten: Bei Kontakt mit der Ader 5 muss der Widerstand nahezu 0 sein. Zur Kontrolle: wenn die gefundene Nummerierung stimmt, sollten dann zwischen 1 und 4 ca. 810 Ohm messbar sein. Die gefundene "1" mit Edding markieren. [Beitrag von CarlM. am 30. Okt 2024, 19:52 bearbeitet] |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 30. Okt 2024, 22:27 | |
Danke CarlM, ich habe vorhin was ähnliches probiert: Mein Ausgangspunkt war die angenommene 5. Nach Schaltplan sollte die bei 3 Schalterstellungen Durchgang zur 3 haben. Tut sie aber nicht - das hat mich etwas verunsichert. Andersherum, wenn ich die andere Seite als 5 betrachte, klappt das garnicht. Evtl. gabs auch ein Kontaktproblem. Morgen werde ich mal Deine Variante probieren. Speakerschalter auf A (2. Position ) Wenn das Flachkabel dann definiert ist, kann ich mich um die LEDˋs kümmern. Schönen Abend noch. |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 03. Nov 2024, 18:16 | |
Nach kurzer Pause gehts nun weiter. Nachdem ich eine kalte Lötstelle an Q603 (Längsregeler für u.a. die Power-Led) nachgelötet habe, gehen alles LED`s wieder wie es sein sollte. Ein weiteres Phänomen zeigt sich aber noch. 1. Die Ausgangsrelais ziehen nicht an. Die Gleichspannungswerte an den Endstufen sind jetzt unter 1 mV, oben erwähnt waren es noch um 5 mV C611 habe ich ausgelötet und mit einem Bauteilprüfer nachgemessen - 3400 nF (3,4 mikroF) Werde ihn trotzdem morgen austauschen. 2. An D616 stehen folgende Spannungen: Kathode 19,9V, Anode 17,9V. Auch die wird morgen erstmal getauscht. 3. Kopfhörer angeschlossen, Eingang z.B. CD benutzt, Ton OK Muting Taste arbeitet nicht - LED aber OK LS Schalter in den Stellungen OFF, A, B, - Ton OK, alle Klangregler arbeiten. LS Schalter A+B: - kein Ton mehr im KH Schalte ich zurück, fehlt der Ton weiter, bis ich wieder auf OFF angekommen bin. Dann ist der Ton wieder da. Ich schicke noch ein Bild mit, vielleicht kann jemand die richtige Anschlußstellung der Flachkabel bestätigen? Danach kann ich dann weitersuchen. Danke! |
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p.seller
Stammgast |
#9 erstellt: 03. Nov 2024, 18:32 | |
Auf dem Foto sieht es aus als sei der Linke nur mit 3 Beinen gesteckt MfG |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 03. Nov 2024, 18:57 | |
... Geprüft: richtig drin sind sie alle. Es geht hier darum, ob die graue Kennzeichnung auf der richtigen Seite gesteckt ist. VG |
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CarlM.
Inventar |
#11 erstellt: 03. Nov 2024, 19:36 | |
Das kann man aus der Ferne nicht prüfen, weil es bei Pioneer keine verlässliche Norm und/oder Kennzeichnung der Flachkabel gibt. Ich dokumentiere stets vor dem Zerlegen alles akribisch und markiere jeden Platinenverbinder und jedes Flachkabel mit dem Edding nach einem eigenen Schema, das dann wiederum dokumentiert wird. Ein weiteres Problem bei den Platinenverbindern ist, dass man die einzelnen Adern so hineinstecken kann, dass sie trotzdem keinen Kontakt haben. Man muss also auch hier sehr akribisch sein und ggf. Ader für Ader nachmessen, ob der Kontakt hergestellt ist. So wie auf dem Photo würde ich den Pio auch nicht anstellen. Auch das Verriegeln mit dem Oberteil ist für den Kontakt wichtig. Zu den Relais: Ich habe es bei einem meiner Pio soeben nochmals ausprobiert: der KH muss in jeder Schalterstellung funktionieren, sobald er in der Klinkenbuchse sitzt. Für mich ist deshalb zweifelhaft, ob das Flachkabel, das zum LS-Wahlschalter führt, korrekt montiert wurde. |
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Pafnuti
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 03. Nov 2024, 23:24 | |
Hm, viel falsch machen kann man da ja eigentlich nicht. Ich habe die Strippe nach Deiner Anleitung ausgemessen (es war alles so wie beschrieben) und m.E. korrekt eingesteckt. Ich werde die Lötstellen der Anschlussbuchsen CN14 bis 16 nochmals nachlöten. Dann schaue ich mir falls nötig mal den Teil um Q137 bis Q145 genauer an. VG |
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CarlM.
Inventar |
#13 erstellt: 03. Nov 2024, 23:48 | |
Dann mal anders herum ... - da das Kopfhörer-Relais funktioniert und Du etwas hörst, kann die Protection nicht aktiv sein. Also sind die Endstufen okay. - das das KH-Relais schaltet muss die betreffende Spannung vorhanden sein. - da es dieselbe Spannung ist, die auch die LS-Relais versorgt bleibt nur ein Problem mit dem LS-Wahlschalter. *) *) natürlich kann auch ein Problem mit dem anderen Flachkabel zum Lautsprecher-Terminal vorliegen. p.s. Ich habe mir nochmal das Platinenlayout im SM angesehen. Da ist dann Pin 1 einmal links und einmal rechts ... .... der Verantwortliche für das SM muss ein Sadist gewesen sein. [Beitrag von CarlM. am 04. Nov 2024, 00:06 bearbeitet] |
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