AKAI AA-1050 zickt: Tonstörungen im Bass-Bereich - Ursache?

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stratocruiser
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 23. Apr 2008, 22:50

Hallo zusammen!

Ich war mir bis heute relativ sicher, dass mein Neuzugang AA-1050 nach der Restauration (u.a. diverse Lötstellen gereinigt) wieder einwandfrei läuft. Heute wurde ich eines Besseren belehrt, denn besonders wenn ich den Bass-Regler über 0 drehe werden die Tiefen stark verzerrt. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn ich die Lautstärke erhöhe. Dabei flackert die LED der Eingangsanzeige je nach Verzerrung.
Meine Überlegung ist, dass die Stromversorgung nicht mehr richtig gegeben ist und daher der Verstärker einen Leistungsabfall bei den Tiefen hat. Kann das sein? Oder ist eher die Endstufe hinüber oder einer der Elkos eingetrocknet? Hilft es, alle Lötstellen aller Platinen zu erneuern?

Bin froh um jede Hilfestellung - ich würde meinen AA-1050 gerne in Betrieb nehmen; bis auf dieses Manko ist er ein tolles Gerät.

Grüße an alle!

bukongahelas
Inventar

#2 erstellt: 24. Apr 2008, 02:19

Zunächst die + und - Betriebsspannung an den grossen Siebelkos nachmessen. Danach die Spannungen der Vorstufe und anderer Verbraucher, zB Phono-PreAmp.
Wenn die Verzerrungen beidkanalig auftreten ist ein Defekt nur eines Kanals/Endstufe unwahrscheinlich.
Die Werte der Spannungen stehen im Service Manual.
Je grösser Elkos (Kapazität/Spannung/max Temperatur) sind, desto geringer die Wahrscheinlichkeit eines Aus- bzw Abfalls. Oft defekt sind die kleineren, auch die Tantalelkos (tropfenförmige,bunte Teile).
Nachlöten kann nie schaden. Flussmittelreste mit Alkohol , Zahnbürste entfernen. Hilft aber vermutlich nicht bei diesem Fehler. Ersatzweise genaue Sichtprüfung. Wackeln an den Bauelementen im Betrieb mit nichtleitendem Stab findet schlechte Lötstellen und Wackelkontakte.
bukongahelas

cmoss
Inventar

#3 erstellt: 28. Apr 2008, 15:52

Schaut für mich zu 80% nach zusammenbrechender Betriebsspannung aus. Ich würde auch auf die Elkos tippen, Du könntest mal testweise hochkapazitive Elkos zu den vorhandenen parallel schalten (Spannung beachten!)und dann beobachten, ob der Effekt noch auftritt. Wenn nein, Elkos tauschen.
Gruß
Claus

stratocruiser
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 28. Apr 2008, 19:43

Ok, danke euch beiden für die Hilfe!
Wenn es mein Terminkalender mal zulassen sollte teste ich die beiden Elkos (zur Sicherheit: Es sind die beiden großen Elkos in Netzteilnähe, richtig?) und ersetze sie ggf. .
Die Tipps von bukongahelas sind super! Danke!

Hoffentlich habe ich mehr Glück als bei den Ersatzelkos für einen Sansui, die es fast nirgendwo mehr gibt - und wenn dann zu einem Stückpreis von 2 Euro (Elkos mit stärkerer Kapazität kosten nur 20 - 50 Cent...).

Grüße an Alle!

cmoss
Inventar

#5 erstellt: 28. Apr 2008, 21:06

Bevor Du die Elkos ersetzt, solltest Du die Versorgungsspannung der Verstärkers an den Elkos unter Last messen, am besten mit einem Analog-Multimeter. Da kannst Du rasch sehen, ob die Spannung an den Elkos einbricht.

Was Elkos grundsätzlich betrifft, die Marke ist relativ egal, bloß die Kapazität sollte übereinstimmen (bei Netzteilen zumindest halbwegs, Spannungs- und Temperaturfestigkeit gleich oder größer sein. Sollte die Bauform nicht passen, kann man das notfalls problemlos hinbasteln.
Gruß
Claus