Pioneer M-73 geschrottet

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Joker66
Neuling
#1 erstellt: 27. Dez 2008, 18:26
Hallo HIFI-Fans ,

bin neu hier in diesem Forum und habe leider ein Problem.
Habe meinen Pioneer M-73 (Urushi) durch Überlast mit meinen Infinity Kappa geschrottet. Im Verstärker sind 2 Glasrohrsicherungen T2,5A schwarz. Beschriftung der Sicherungen ist FU5 und FU6. Kann mir jemand sagen was diese Sicherungen sichern? Ein Wechsel bedeutet ca. 1 sec einschalten und wieder tot. Hat jemand einen Schaltplan dafür? Lohnt sich so eine Reparatur noch? Endstufe selbst dürfte noch ganz sein, ist jedenfalls noch hochohmig am Ausgang. Hab bereits eine neue Vor- und Endstufe (C90-M90) gekauft. Trotzdem häng ich an dem alten Ding.

Gruß an die Experten und den Rest der Comunity
Harry aus Österreich
tri-comp
Stammgast
#2 erstellt: 27. Dez 2008, 19:37
Hi,

FU5 & FU6 are the Mains fuses. One for each power-transformer, primary winding.
If both fuses are blown after switch-on I would say you have a MAJOR problem.
Maybe one or more of the power-diodes D106-D113 or possibly the output transistors (Yes, you say they are fine, BUT...!!) are shorted.
I can help with the schematic diagram but this is a complicated amplifier and it should be serviced by someone with experience.
...AND it's MUCH too NICE to be thrown away in my opinion

mfg,

/tri-comp


[Beitrag von tri-comp am 27. Dez 2008, 19:38 bearbeitet]
Joker66
Neuling
#3 erstellt: 27. Dez 2008, 20:37
Hello tri-comp ,

thanks for your quick answer. I see the diodes.
Primay circuit:
D106 anode to kathode ca. 500Ohm go up, kathode to anode ca. 300Ohm go up.
D107 the same as D106
D108 the same as D106
D109 the same as D106
Secondary circuit:
D110 anode to kathode ca. 500Ohm go up, kathode to anode
ca. 300Ohm go also up.
D111 the same as D110
D112 the same as D110
D113 the same as D110
The diodes looks OK. What is the number of the output transistors, where is the position of the transistors?

I have only a old BBS M2012 digital multimeter to check at home. In the our company we has all that we need for a repair, scope-meter, soldering unit etc.

Thank for your answer and
best regards
Harry
AndyJM
Neuling
#4 erstellt: 22. Jan 2011, 18:27
Hallo!

Ich habe scheinbar das gleiche Problem mit einem M-73, den ich im Elektroschrott fand (ohne Mist jetzt, da bin ich immer neugierig. ^^). Nachdem ich das Netzkabel ersetzte, dass zerschnitten war, lief es einwandfrei zwischen Laptop und Kompaktanlagenboxen.
Bis nach etwa 5 Minuten die Sicherungen durchbrannten, freute ich mich schon, wie blöde Leute es gibt. ^^
Naja, da ich mit Hifi nichts am Hut habe, wollte ich mal fragen, was diese oben angesprochene Reperatur wohl kosten könnte? Ich hätte ihn eh bei ebay oder so reingestellt. Oder lohnt es sich, das Gerät beim Händler (oder hier?) defekt zu verkaufen? Ich finde es selbst immer traurig solch schöne Gerätschaft wegzuschmeißen.

Liebe Grüße

Edit: Ich bin in Sachen Hifi zwar sehr unerfahren, aber kann durchaus mit dem Lötkolben umgehen. Ist das evtl eine Arbeit, die man auch als Laie schafft?


[Beitrag von AndyJM am 22. Jan 2011, 18:38 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2011, 19:29
Netzstecker ziehen, einige Stunden abwarten oder die
großen Siebelkos(Becher) entladen.
Deckel und Bodenplatte abmontieren.
Auf dem Kühlkörper die fetten 3beinigen Endtransistoren suchen.
Mit Multimeter als Ohmmeter zwischen den 3 Beinen eines
jeden EndT messen.
Wenn hier ein Kurzschluß vorliegt, übersteigt die
Sanierung (es gibt noch Folgeschäden durch die def ET)
die Möglichkeiten des Wohnzimmerbastlers.
bukongahelas
hf500
Moderator
#6 erstellt: 22. Jan 2011, 22:05

Joker66 schrieb:

ist jedenfalls noch hochohmig am Ausgang.


Moin,
ich gehe mal davon aus, dass der Verstaerker Lautsprecherrelais hat.
Dann wirst du nie etwas anderes bei ausgeschaltetem Verstaerker messen koennen. Das Relais trennt die Ausgaenge von der Endstufe.

Durchgebrannte, sogar schwarze Primaersicherungen deuten auf einen harten Kurzschluss im Netzteil oder der Endstufe hin. Wenn Gleichrichter und Ladeelkos keinen Schluss haben, bleiben nur noch die Endtransistoren oder in seltenen Faellen der oder die Trafos uebrig.
Letzteres kann man noch relativ leicht pruefen, Trafo sekundaerseitig von der Schaltung trennen und dann einschalten. Die Sicherungen muessen das ueberleben, die Trafos duerfen bei laengerem Leerlauf hoechstens handwarm werden.
Sicherer ist es, in die Netzzuleitung eine 25 oder 40W Lampe zu schalten und dann diesen Versuch durchfuehren. Die Sicherungen koennen nicht mehr durchbrennen, das verhindert die Lampe. Bei intaktem Trafo darf die Lampe _nicht_ leuchten, auch nicht schwach.

Auch bei der Fehlersuche im Verstaerker selbst empfiehlt sich die Vorschaltlampe. Je nach Groesse des Verstaerkers nimmt man hier 40 oder 60W. Bei intaktem Verstaerker im Leerlauf sollte eine 60W-Lampe nur schwach leuchten (etwa 30-40V ueber der Lampe).

73
Peter
termman
Inventar
#7 erstellt: 27. Mrz 2012, 18:06
Hab auch so ein Opfer mit den zwei 2,5 A Sicherungen...

Die eingeringelten Dioden 110 bis 114 haben frischfröhlichen Durchgang in alle Richtungen (also echte 0 Ohm), der obere Diodenblock sieht normal aus und die Endtransen möchte ich zwar noch nicht als i.O. einstufen, aber sie zeigen (eingelötet) halbwegs halbleitertypische Ohm-Eigenschaften - beide Kanäle identisch.

Bevor ich den Seitenschneider ansetze und die Optik verhunze...

Irgendwie steh ich grad bisschen aufm Schlauch - sieht vielleicht jemand anderes auf Anhieb eine mögliche Kurzschlussquelle, welche genau diese vier Dioden als "Draht" erscheinen lässt (oder die vier Dioden gekillt haben könnte)?

m73_Dioden
hf500
Moderator
#8 erstellt: 27. Mrz 2012, 19:47
Moin,
wan werden es diese Leute lernen, Schaltbilder so zu zeichnen, dass man erkennen kann _was_ die da gebaut haben?

;-)

Die acht Dioden sind in Wirklichkeit nur vier in einem Brueckengleichrichter. Weil sie fuer den Anwendungsfall einzeln nicht stark genug sind, hat man je zwei davon parallelgeschaltet. Genauso die beiden Trafos, anscheinend waren zwei kleinere besser in dem Geraet unterzubringen als ein grosser.

Das Parallelschalten zweier Dioden kann schon das Problem sein, denn wenn sich die Last nicht gleichmaessig auf beide Dioden eines Paares aufteilt, wird eine ueberlastet und dann geht es los. Ich weiss ja nicht, was da jetzt fuer Dioden drin sind, ich wuerde alle rauswerfen und durch vier Dioden fuer 6A und wenigstens 200V ersetzen. Wenn die Platine es zulaesst, kann man ja auch Pollin 150205 (Bruecke fuer 35A/1000V) einsetzen.

73
Peter
termman
Inventar
#9 erstellt: 28. Mrz 2012, 11:31
Moinmoin

Erstmal danke für Deine Ausführungen und das Verständnis für meine Schaltplanleseblockade

Hab mir das grad verständlicher abgemalt und momentan bleibt (für mich) nix weiter als Fehler übrig als:

- entweder der zum Minus gehende Diodenblock ist tatsächlich durchgebrannt (wäre aber seltsam oder die Ursache war eine ultrakurze Überspannung im Netz)
oder
- versteckter mechanischer Kurzschluss durch weich gewordene Isolierung, immerhin stand der Amp (vielleicht seit Jahren) auf "Standheizung" (Class A), als ich ihn übernommen hab.

Naja, heut Abend kann ich wieder ein Stündchen dafür abknapsen.


Zur Grösse der Idioten - ich finde, die sehn ausreichend gross aus.

DIoden73

cmoss
Inventar
#10 erstellt: 28. Mrz 2012, 13:11
Hallo,

wenn Du die Dioden draußen hast, könntest Du ja einfach ein Labornetzteil anschließen. Da hast Du eine kontrollierbare Spannung und vor allem eine einstellbare Strombegrenzung und Du weißt nachher, ob es wirklich nur an den Dioden gelegen ist.

Gruß
Claus

p.s.: die schiere Größe ist (auch bei anderen Dingen ) nicht unbedingt proportional zur Belastbarkeit
termman
Inventar
#11 erstellt: 28. Mrz 2012, 13:50
Hab nochmal bisschen auf die Stricheleien gestarrt, nachgedenkt und festgestellt, dass das Problem doch grösser sein wird.

Die "Brücke" liefert zwei Spannungen (Plus X Volt und Minus X Volt jeweils gegen Masse) und die Minus X Volt werden irgendwo (in den Dioden oder sonstwo) genullt.
0300_Infanterie
Inventar
#12 erstellt: 28. Mrz 2012, 14:33
... bleibst Du dran, oder ist´s nun Edelschrott?
hf500
Moderator
#13 erstellt: 28. Mrz 2012, 15:04
Moin,
dass man mit einem Brueckengleichrichter eine erdsymmetrische Spannung erzeugt, ist gaengige Technik, dazu gehoert gewoehnlicherweise ein Trafo mit Mittenanzapfung der Sekundaerwicklung (bei Grundigs SV50 kam man auch ohne diese aus).

Es waere Interessant, zu erfahren, was fuer ein Typ Dioden da eingebaut ist. Auf den Bildern sehen sie wie 2 oder 3A Dioden aus. Fuer mich immer noch ein Grund, sie durch vier 6A Dioden zu ersetzen. Parallelschalten ist irgendwie...

Beschaedigte Isolation halte ich im Moment fuer unwahrscheinlich, wenn da nicht eine Leitung gequetscht wurde. Thermisch haelt die Isolierung idR. wenigstens 105°C aus.

73
Peter
termman
Inventar
#14 erstellt: 28. Mrz 2012, 16:27

0300_Infanterie schrieb:
... bleibst Du dran, oder ist´s nun Edelschrott?


Ist doch ein hübscher Plattenspielersockel...

Neenee, erstmal bleib ich dran.

----

Die Dioden sind laut Servicemanual 30DF2FC-2, zu denen ist auf den ersten schnellen Blick nix zu finden ausser einem polnischen Link für umgerechnet ca. 10 Euro (Stück).
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 28. Mrz 2012, 20:03
Habe die Diode gefunden

http://www.alldatash...6434/NIEC/30DF2.html

Diode 30DF2
* Average Rectified Output Current 3A (122°C)
* Super Fast Recovery
* Low Forward Voltage Drop
* Low Power Loss, High Efficiency
* High Surge Capability
* 100 Volts thru 600 Volts Types Available
cmoss
Inventar
#16 erstellt: 28. Mrz 2012, 20:48
Hallo,

was die Dioden betrifft, halte ich es mit Peter: Brückengleichrichter einbauen. Einer mit 12A würde also den Dioden (jeweils 3A parallel und als Brücke geschaltet) entsprechen, eine 15A Type kostet wohl nur ein paar Cent mehr und Du bist jedenfalls auf der sicheren Seite.Den Schnickschnack in den technischen Daten, die Poetry2me ausgegraben hat, kannst vergessen, weil die brauchen ja nur Netzfrequenz gleichrichten und da ist eh alles verwendbar.

Gruß
Claus


[Beitrag von cmoss am 28. Mrz 2012, 20:50 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 29. Mrz 2012, 01:16
Ja, wie man sieht sind diese Dioden nicht nur "Super Fast", sondern auch schnell im Durchbrennen, weil sie nur 3A Strom vertragen.

Schnelle Dioden im Gleichrichter sind im Tuning beliebt, aber wahrscheinlich stark überbewertet.

Der Fehler scheint aber irgendwo in einem Kurzschluss dahinter zu liegen, weil genau die Dioden auf der negativen Seite der Versorgung durchgebrannt sind. Da ist also noch ein Kurzschluss zu vermuten. Lieber das Gerät nur mir zwischengeschalteter Glühbirne oder regelbarem Netzteil in Betrieb nehmen und suchen.

- Poetry2me
termman
Inventar
#18 erstellt: 29. Mrz 2012, 05:15
Gestern bin ich leider doch nicht mehr dazu gekommen, den Brocken zum Verlöten auf den Wohnzimmertisch zu hieven.

Eine dicke Graetzbrücke kann ich mir sicherlich hier auf Arbeit irgendwo aus E-Schrott auslöten, preislich gibts da also kein Problem für mich.

Aber ich glaub auch nicht mehr, dass es sich auf die Dioden beschränkt (falls es die überhaupt erwischt haben sollte - ist ja bisher nur im eingelöteten Zustand gemessen und wenn ich nicht völlig falschdenke, lässt ein Kurzer (irgendwo im Gerät) zwischen Masse und Anschluss 29 (Minus) es auch so aussehn, als wären die Dioden platt.
termman
Inventar
#19 erstellt: 14. Apr 2012, 16:22
Was lange liegt, fängt nicht zwingend an zu stinken...

Jedenfalls hab ich den Brocken heute endlich auf die Werkbank (Wohnzimmertisch) gehievt und mutig Dioden abgeschnippelt - die zweite war dann bereits der Übeltäter.

Die erste wieder festgelötet und nun spielt er wieder (im Interesse der restlichen Dioden natürlich nur "leise").

Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 14. Apr 2012, 23:16
Na, das klingt ja vielversprechend. Glück gehabt, dass dahinter kein weiterer Schaden zu sein scheint

Gratulation zum "Etappensieg". Jetzt muss also nur noch eine Diode getauscht werden

- Poetry2me
termman
Inventar
#21 erstellt: 15. Apr 2012, 08:16
Danke.

Nö, mehr dürfte nicht defekt sein, jedenfalls nix, was die Funktion beeinträchtigen würde.

Ist ca. 5 Stunden auf Class A sauber durchgelaufen.

Ich überleg nur noch, ob ich mir für die Originalität eine orginale Diode hole oder für die zukünftige Betriebssicherheit gleich so nen Bigboy.
cmoss
Inventar
#22 erstellt: 15. Apr 2012, 15:22
Nicht kleckern, klotzen ist die Devise, tu Dir keinen Zwang an!

Gruß
Claus
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