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Fehlkonstruktion Telefunken MC1+A -A |
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Autor |
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hifibastler2
Stammgast |
#1 erstellt: 02. Jan 2009, 23:02 | |
Es gibt den legendären Vollaluklassiker MC1 von Telefunken. Dieses an sich tolle Gerät hat einen Konstuktionsfehler. Nicht nur Vor- und Rücklauf, sondern auch bei Play wird der Wickeldorn vom Spulmotor angetrieben, er wird bei Play nur elektronisch heruntergeregelt. Doch diese Konstruktion funktioniert nur kurz, bereits das abgespeckte Nachfolgemodell HC750 treibt bei Play den Wickeldorn über den Capstanmotor. Kennt jemand eine Reparatur-bzw. Umbauanleitung, wie man diesen geilen Klassiker wieder zum Laufen bringt? Mit dem Reinigen der Räder, neuen Gummis, Erhöhen von Federkräften oder dem Hochstellen der Motordrehzahl bei Play erreicht man nur kurzfristigen Erfolg. |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 03. Jan 2009, 16:24 | |
Hallo!
Vielleicht versteh ich es grad falsch, aber das war eigentlich viele Jahre - um nicht zu sagen Jahrzehnte - der Stand der Technik bei Oberklassegeräten. Wickeldornantrieb über eigenen Motor. Wird die Bandaufwicklung vom Capstanmotor angetrieben, lassen sich nämlich die Gleichlaufschwankungen kaum unter 0.15% bringen, weil die dann nötige Rutschkupplung messbar in den Bandlauf eingeht. Auch durchrutschende Gummiräder oder Zahnräder wirken sich dann direkt in Gleichlaufschwankungen aus. Bei der Version mit "extra Motor", ist das alles entkoppelt. Gruß Bernhard |
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hf500
Moderator |
#3 erstellt: 03. Jan 2009, 18:08 | |
Moin, genauso ist es. Der Wickelantrieb vom Capstan aus ist die Fehlkonstruktion, wenn man schon einen Wickelmotor hat. Ich rede da gern von echten und unechten Zweimotorigen. Bei den echten treibt der Wickelmotor immer den Wickel an, bei den unechten nur beim Umspulen. Ich habe hier zwei Unechte, einen Technics und einen Sony. Wenn man es richtig machen will, sieht es aus wie beim Uher CG360 oder Revox, beide Wickeldorne haben ihren eigenen Direktantrieb. Probleme mit der Kraftuebertragung auf den Wickelantrieb kann auch der Antrieb vom Capstan aus haben, sowas kann man dem Antriebsprinzip nicht anlasten. Und die Telefunken H-Serie, naja.... 73 Peter |
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sadradio
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 03. Jan 2009, 20:21 | |
Hallo, warum funktioniert diese Konstruktion nur kurz? Bleibt der Wickeldorn stehen bzw. läuft er zu langsam? Gruß sadradio |
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hifibastler2
Stammgast |
#5 erstellt: 04. Jan 2009, 18:46 | |
Hallo, liebe Experten, ich freue mich, so sachkundige Antworten erhalten zu haben. Das Problem ist, daß bei nur minimalen Parameterveränderungen der Rutschkupplung und/oder der Gummifriktion das Teil nicht nur nicht spult, sondern auch kein play mehr macht. Da nützt kein reinigen und/oder schmirgeln der Gummies oder Einsetzten von möglichst ähnlichen Gummies (Orginale nicht mehr zu bekommen). Auch ein Erhöhen der Playdrehzahl des Motors (Poti vorhanden) und ein Verstärken der Rutschkupplung, was beides den Druck auf die korrespondierenden Räder erhöht, bringt nur kurzen Erfolg. Es ist zu Verzweifeln.Ich habe schon Hunderte von Kassettendecks in der Kur gehabt und sie alle wieder zum Laufen gebracht, aber nun stapeln sich bei mir schon 3 MC1 und bei allen die gleiche Sch..... Da nützen mir die besten Gleichlaufwerte nichts. Man müsste versuchen, die Wickeldorne mit einem Direktantrieb zu versehen, vielleicht von einem Diskettenlaufwerk oder einer ausgemusterten hochwertigen Datasette. Könnte aber eine ewige Bastelei werden. |
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hf500
Moderator |
#6 erstellt: 04. Jan 2009, 19:42 | |
Moin, das, was du mit "Erhöhen der Playdrehzahl" bezeichnest, ist im Wirklichkeit ein Vergroessern des Wickelbandzuges. Der Motor darf nicht durchdrehen, er muss mit der Drehzahl laufen, die ihm von der Wickelfunktion bei Wiedergabe aufgezwungen wird. Er sorgt nur dafuer, dass sich der Wickeldorn mit einem bestimmten Drehmoment dreht. Das Drehmoment eines Gleichstrommotors ist eine direkte Funktion des Motorstromes. (Und solange der maximal zulaessige Dauerstrom nicht ueberschritten wird, kann der Motor auch bei Stillstand nicht ueberlastet werden) Es koennte also erfolgreicher sein, den Bandzug zu verringern, bis auf das funktionelle Minimum. 73 Peter |
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sadradio
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 04. Jan 2009, 19:52 | |
Einen ähnlichen Fall hatte ich schon mal: Motorelektronik prüfen, dort liegt der Fehler! Gruß sadradio |
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Bertl100
Inventar |
#8 erstellt: 04. Jan 2009, 22:18 | |
Hallo! Kenn mich grad net aus .... Die Rutschkupplung ist nur bei Antrieb der Aufwicklung vom Capstan her nötig. Bei Antrieb über einen extra Motor wird fast immer dieser mit Konstantstrom gefahren (wie Peter ja sagte). Dadurch gibt es dann KEINE Rutschkupplung mehr. Bitte um Aufklärung! Warum ist in dem Gerät trotzdem eine Rutschkupplung drin? Gruß Bernhard |
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hifibastler2
Stammgast |
#9 erstellt: 04. Jan 2009, 23:15 | |
Hallo, habe versucht ein Bild einzufügen, weis aber nicht ob es geklappt hat. Die Rutschkupplung ist nötig, um das Rad an die richtige Seite zu drücken und gleichzeitig die Drehzahl anzupassen. Der Motor dreht immer schneller als nötig, wievile schneller, das stelle ich mit dem Poti ein. |
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hifibastler2
Stammgast |
#10 erstellt: 04. Jan 2009, 23:22 | |
hifibastler2
Stammgast |
#11 erstellt: 04. Jan 2009, 23:36 | |
Ah, es hat endlich geklappt. Wenn Ihr das Bild anschaut, seht Ihr die Vorderansicht. Hinten das große Rad, das der Motor per Gummiflachriemen antreibt. In dem großen Rad die Rutschkupplung, die 1. das untere Gummirad mit einem Plasikbügel (schlecht zu sehen, fast ganz verdeckt) an den jeweiligen Wickeldorn führt und 2. die Drehzahl reduziert. Das untere Gummirad wird von einem völlig verdeckten noch kleineren gerilltem Plastikrad, welches in der Rutschkupplung befestigt ist, angetrieben. Ihr seht, eine total umständliche und in der Tat total anfällige Konstruktion, die ich so noch in keinem anderen Deck gesehen hatte. Wie gesagt, ich hatte vier Ansatzpunkte: 1.Reinigung und Griperhöhung aller Räder, 2. Neugummierung des unteren Rades, 3. Erhöhung der Federkraft der Rutschkupplung, wodurch der Bügel das Gummirad kräftiger andrückt, 4. Erhöung der Motordrehzahl, wodurch auch der Bügel das Gummirad fester andrückt. Alles hat am Anfang etwas gebracht, aber nach ein paar Tagen Betrieb hieß es: Zurück auf Los, und keine 4000 DM einziehen!!! |
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garlock
Stammgast |
#12 erstellt: 05. Jan 2009, 00:05 | |
Also ich weis nicht was für ein Problem du hast aber ich hab so ein Deck schon mal in den Fingern gehabt naja die Konstruktion ist etwas eigenwillig aber nach ersetzen vom Gummiriemen lief es einwandfrei ! Und die Rutschkuplung ist notwendig damit beim Spulen wenn das bandende erreicht ist das drehmoment nicht zu gross wird bis die Endabschaltung einsetzt dann gibts noch ne Filzbremnse damit das Rad je nach Laufrichtung an den linken oder rechten Wickel gedrückt wir ! Ist bei allen Höherwertigen Decks so nur meist treibt der Motor das Zwischenrad das sich bewegen kann direkt an ohne Riemen und Treibrad, bei den Billigeren Laufwerken sind es Zahnräder aber das Prinzip ist immer das gleiche ! mfg |
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hifibastler2
Stammgast |
#13 erstellt: 05. Jan 2009, 01:02 | |
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Wenn der Gummiriemen das Problem wäre, hätte ich es schon gelöst. Das Friktionsvelust ist zwischen dem Gummirad und dem verdeckten kleinen Rad an der Rutschkupplung sowie zwischen Gummirad und Wickeldorn. Der Gummiriemen hat Friktion ohne Ende. Telefunken ist nicht ohne Grund von dieser Konstruktion weggegangen. Beim RC300 Direktantriebe von Pabst, geile Sache, aber damals zu teuer, beim RC200, eines der meist gebauten Mittelklassedecks seiner Zeit mit Wickdornantrieb bei Play über Capstan. Dieses Deck hat damals bei den Tests alles aus dem Feld geschlagen, kräftiger Motor, dicker Flachbandriemen und riesiges Schwungrad. Bleibt noch zu erwähnen, das diese Mechaniken nicht mehr von Telefunken selbst, sondern meines wissens im Auftrag von Telefunken von Alps gemacht wurden. Die Spulschwäche des RC200 läßt sich auch im Gegensatz zum MC1 dank kräftigerer Auslegung problemlos auch noch nach über 27 Jahren beheben. Allerdings ist das MC1 von der Optik affengeil, ich würde es so gerne wieder zum laufen kriegen, auch wenn es danach nur im Regal verstaubt (HaHa). |
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Bertl100
Inventar |
#14 erstellt: 05. Jan 2009, 10:25 | |
Hallo! Bingo, Problem verstanden! Bei den "uns" bekannten Konstruktionen wird durch die Antriebskraft selber das (in dieser Dimension frei bewegliche) Gummirad angedrückt. Hier sind die Drehachsen von beiden Rädern zueinander starr. Richtig? Das ist natürlich absoluter Mist. Erstens muß die Kraft vom Gummi genommen werden bei Stop, zweitens muß das Nachgeben des Gummis durch bewegliche Achsen aufgefangen werden. Gruß Bernhard |
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garlock
Stammgast |
#15 erstellt: 05. Jan 2009, 15:13 | |
nein dem ist nicht do ich hab etwas gekramt und noch so ein teil aus nem Schalchtgerät gefunden die Gummirolle ist beweglich das Blech auf dem sie sitzt hat ein Langloch ! Folgende fehler sind Möglich : Der Mitnehmer der das Gummirad je nach Drehrichtung mitnimmt ist zu schwach dann das Riffelrad abziehen (ist nur aufgesteckt) und die Feder darunter etwas strecken und dann wieder zusammenbauen, meist ist auf dem kleinen Riffelrad etwas schmiermittel von der Antriebsachse gekommen das ist so ne art Graphitpaste dann geht natürlich der Grip flöten dehalb das kleine Riffelrad das Gummirad und beide Bandwickel gründlich mit Reinbenzin reinigen ! mfg |
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hifibastler2
Stammgast |
#16 erstellt: 06. Jan 2009, 11:35 | |
Hallo, ich habe mich nochmal in meinen Keller verzogen und an der Sache gebrütet, mit Hilfe höchst unkonventioneller Methoden (Modifizierung des Rücklaufwickeldornes + O-Ring von den RC-Car Ersatzteilen meines Sohnes) habe ich zur Zeit ein Top Ergebnis, mal sehen wie lange es hält! |
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