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Yamaha A-1 Ruhestrom, bitte um HIlfe!

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CarlM.
Inventar
#51 erstellt: 25. Nov 2021, 20:04
Siehe hier:
www.hifi-forum.de/viewthread-185-3429.html

Es ist das Drive Board. Man sieht es in diesem Thread. Es ist das letzte Bild in #1. An der Unterseite sieht man auf der Seite des Volumenreglers nahe der Gehäusewand die Kontaktleisten.
Im Service Manual findet man sie auf Seite 13 (Layout des Drive PCB)

Schwarzes Kabel COM an GND = Chassis
Rotes Kabel V DC zur Messung
Messbereich 0..200 V DC

Diese Messungen solltest Du aber nur machen, wenn Du Dich dabei sicher fühlst. Man darf natürlich keine Kurzschlüsse verursachen. Man darf auch beim Messen mit den Händen keine anderen Platine berühren, weil dort gefährliche Spannungen vorhanden sind.

Es ist auch bekannt, dass bei diesem Modell die großen Elkos auch nach dem Ausschalten noch lange Zeit geladen bleiben.
CarlM.
Inventar
#52 erstellt: 25. Nov 2021, 20:05

klanger88 (Beitrag #50) schrieb:
Entschuldigung muss gehen, kann aber morgen weitermachen.
Nochmals vielen Dank.


Okay. Bis dahin haben andere Foristen vielleicht auch noch sinnvolle Hinweise.
Poetry2me
Inventar
#53 erstellt: 26. Nov 2021, 07:46
Die Parameter der Ruhestromtransistoren TR137+TR139 (links) und TR138+TR140 (rechts) sind denke ich nicht super kritisch.
Vor allem der hFE Wert (Stromverstärkung) dürfte aber ein Rolle spielen, wobei es sein kann, dass absichtlich kein sehr hoher hFE gewählt wurde.
Wichtig ist eine gute Wärmekoppelung an die Verlustleistung der Leistungstransistoren, also an den großen Kühlkörper, damit der thermische Regelkreis funktioniert.

- Johannes
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#54 erstellt: 26. Nov 2021, 13:52
Danke.
Ich möchte die Transistoren auf dem Drive Board bei TR525 und TR527 ersetzen. Zur Zeit haben sie TA004B und TC004B, aber ich möchte die Originale (A914 und C1953) NUR EINSEITIG einfügen, um zu sehen, ob dies eine korrekte Leerlaufstromeinstellung auf dieser Seite beim Test bei TP1 bis TP3 ermöglicht.
Ist das in Ordnung / sicher?
CarlM.
Inventar
#55 erstellt: 26. Nov 2021, 18:08
Grundsätzlich kann man das machen.
Es ist nur nicht die von mir bevorzugte Strategie. Eine saubere Analyse des Problems geht nicht ohne Messungen.
"Try and error" ist nicht meine Strategie.
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#56 erstellt: 26. Nov 2021, 19:31
Ja, ich stimme Ihrem Ansatz zu und danke für Ihre kompetente Hilfe.
Trotzdem habe ich heute einige Versuche unternommen und werde die Ergebnisse teilen, in der Hoffnung, ein wenig Licht in das Problem zu bringen.

Die Rückgabe des Originals C1953 und A914 ermöglicht einen maximalen IC-Wert von 8,4 mV.
Die Kombination von C1953 mit TA004 ermöglicht einen maximalen IC von 3,8 mV.
Die Kombination TC004/TA004 hatte ein Maximum von 1,3 mV.
Ich bin versucht, eine Kombination aus KSC3503DS und KSA1381ESTU auszuprobieren, es sei denn, jemand würde dringend davon abraten.
Die Transistoren bei TR137,8,9,140 sind alle neu. Vielleicht würde der Austausch derjenigen bei TR137/138, von denen ich die Originale habe, dazu beitragen, dass der IC 7,4 mV erreicht, aber sie sind alt und dieser Transistor wird oft als unzuverlässig erwähnt.
Wenn der Ersatz für TR525/6/7/8 den Originalen besser entsprechen könnte, ist das Problem möglicherweise behoben.
CarlM.
Inventar
#57 erstellt: 26. Nov 2021, 19:57
Okay. Da der Bias grundsätzlich regelbar ist und die erwünschte Änderung als Trend erkennbar ist, sollte ein Defekt weitgehend ausgeschlossen sein.
Poetry2me
Inventar
#58 erstellt: 26. Nov 2021, 21:28

Poetry2me schrieb:
Yamaha A-1 schematic detail quiescent current circuit


Ich würde empfehlen, die Original Treiber für TR525 und TR527 zu verwenden und lieber den Einstell-Widerstand in der Ruhestrom-Schaltung (TR137 und TR139) leicht anzupassen, so dass sich eine größere Spannung über der gesamten Ruhestrom-Schaltung ergibt.

TR137 und TR139 bilden zusammen eine Konstantspannungsquelle. Diese Schaltung heißt "Vbe Multiplier" (Die feste Basis-Emitter-Spannung wird quasi multipliziert). Zwischen Emitter und Collector von TR139 wird konstant ein kleine Spannung von ca. 0,7V (von -0,4V bis +0,3V) gehalten. Wenn Musiksignal kommt, dann driftet diese Spannungsquelle mit dem Signal auf und ab. Sie hat die Aufgabe, zwischen den Basisanschlüssen der folgenden Stromstufen immer eine konstante Spannung zu halten, damit diese Transistoren immer ein wenig ausgesteuert werden. Das Ziel ist, dass im Bereich um Null Volt herum niemals beide Seiten der symmetrischen Push-Pull-Schaltung schließen. Das vermeidet Übernahmeverzerrungen.

Weil die Ersatztransistoren für TR137 und TR139 andere Forward Spannug in der Basis-Emitter-Strecke haben, ist die erreichbare Aussteuerung dann geringer. Da die Kennlinie der Treiber Ub ---> Ic von Null an einen Verlauf mit exponentieller oder quadratischer Form hat, sind kleinste Spannungsunterschiede aus der Vbe-Multiplier Schaltung (Stufe 3 rot) schon wirksam und machen einen Unterschied im Ruhestrom der Treiber (Stufe 4 magenta) und noch mehr bei den Leistungstransistoren (Stufe 5 blau), wo wir den Ruhestrom steuern wollen.

Also ist es am elegantesten, einfach den Widerstandswert von R105 zu verändern. Der originale Wert ist 820 Ohm, so dass man etwas parallel schalten kann, um einem kleineren Wert des Widerstandes zu erhalten, was einen größeren Spannungswert der Gesamtschaltung erzeugt. (Ich hoffe, ich habe hier keinen Denkfehler und es ist in Wirklichkeit anders herum.)
Dabei würde ich in kleinen Schritten vorgehen. Denn wenn Du zu extrem veränderst, dann brennen theoretisch die Treiber und/oder Leistungstransistoren durch. Daher würde ich vielleicht anfangen mit 10k parallel zu R105 und dann sehen, was sich im Ruhestrom verändert. Falls der Kühlkörper zu schnell heiß wird (zu hoher Ruhestrom), dann muss der Parallelwiderstand hochohmiger werden. Falls sich zu wenig verändert, dann niederohmiger.

Hier sollte man das Gerät natürlich mit vorgeschalteter Glühbirne betrieben, dann wird auch nichts kaputt gehen.

- Johannes
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#59 erstellt: 27. Nov 2021, 18:22
Danke Johannes, habe deine Gedanken und klaren Erklärungen zur Funktion der Schaltung in diesem Bereich sehr geschätzt.
Eine zusätzliche Überlegung für mich ist, dass einer der ursprünglichen Transistoren im Bereich TR525,6,7,8 ein alter Ersatz für einen A914 ist, der ganz anders maß als der andere A914.
Idealerweise würde ich es vorziehen, Symmetrie der Transistoren für beide Kanäle zu haben.
Folglich denke ich, dass ich alle neuen Transistoren bei TR525,6,7,8 . brauche
Wenn ja, sind TA004 und TC004 der bestmögliche Ersatz?
Oder wären KSC3503DS und KSA1381ESTU ein besserer Ersatz?
Wenn ich das erst einmal weiß, können wir vielleicht die besten Entscheidungen im Bereich TR137,8,140 treffen.
Wollten Sie auch "10k" parallel zu R105 sagen? Ist das nicht mehr als 10 mal mehr Widerstand als der 820 Ohm Widerstand an dieser Stelle? Könnte man den Widerstand einfach durch einen mit einem anderen Wert ersetzen?
Ich entschuldige mich, wenn meine Fragen sehr naiv sind, aber ich lerne noch..
CarlM.
Inventar
#60 erstellt: 27. Nov 2021, 18:28
Parallelschaltung:
1/R = 1/R1 + 1/R2 + ...

1/R = 1/820 + 1/10000
---> R = 757 Ohm
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#61 erstellt: 27. Nov 2021, 20:12
Dankeschön.
Folgt daraus, dass man den gleichen Effekt erzielen würde, wenn man den 820-Ohm-Widerstand durch einen 757-Ohm-Widerstand ersetzt?
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#62 erstellt: 27. Nov 2021, 21:36
Aktualisieren.
Habe gerade den originalen 2SC1213A an TR138 zurückgeschickt.
Die Anpassung des ICs auf 7,4 mV ist im mittleren Bereich des VR Bourns leicht zu erreichen.
Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle einen neuen Transistor installieren, aber dieser alte scheint die Arbeit sehr gut zu machen.
Auf dem billigen Transistortester wurde b=121, uF=680 gemessen.
Als Referenz misst der neue KSC2383Y, den ich vorübergehend an diesem Ort installiert habe, b = 228, uF = 618.
Sofern nicht jemand raten würde, dass der TA/TC004 bei TR525,6,7,8 verbessert werden könnte, bin ich entschlossen, den anderen alten 2SC1213A bei TR137 zu installieren und zu sehen, wie die Dinge laufen.
Ich freue mich darauf, zu hören und danke noch einmal für all Ihre freundliche Hilfe und Ratschläge bis jetzt.
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#63 erstellt: 27. Nov 2021, 21:53
Verstärker spielt sehr gut durch einige Regal-Testlautsprecher mit einem alten und einem neuen Transistor an TR137/TR138.
Das andere Original 2SC1213A misst b=147, uF=675.
Ich hoffe, dass dies beim Einsetzen auch eine IC-Anpassung auf 7,4 mV ermöglicht.
Poetry2me
Inventar
#64 erstellt: 28. Nov 2021, 00:08
Ich habe oft erlebt, dass neue Releases von alten Transistor-Modellen deutlich andere Eigenschaften haben.

Daher würde ich jetzt alles so lassen. Sonst musst Du am Ende doch die Widerstandswerte am Vbe Multiplier noch ändern.

Transistoren, die nicht konstant heiß laufen, altern nur gering. Viel schlimmer sind Elektrolytkondensatoren.

- Johannes
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#65 erstellt: 28. Nov 2021, 00:32
Danke Johannes und allen, die geholfen haben.
Ich sollte hinzufügen, dass mein gesamtes Schreiben und Lesen über Google Translate erfolgen musste, da ich kein Deutsch spreche, aber das war vielleicht schon sehr offensichtlich!
Poetry2me
Inventar
#66 erstellt: 28. Nov 2021, 09:49
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur

Die Ruhestromeinstellung beim Yamaha A-1 ist sensibel und weicht ab vom Standard, aber Du hast das Thema systematisch gelöst.
Ohne CarlM hätten wir das Puzzle nicht zusammengesetzt.
Mögen auch Andere davon profitieren , was wir hier gemeinsam durchgedacht haben.

Trotz maschineller Übersetzung war - auf deutscher Seite - die Kommunikation fast immer sehr verständlich und oft wie normales Deutsch.
Die Übersetzungstechnologie hat große Fortschritte gemacht, soviel steht fest.

Ich glaube, dass der Yamaha A-1 hervorragende Klangqualität hat. Die Schaltung und auch das Platinen-Layout sind denke ich gut durchdacht.


- Johannes
CarlM.
Inventar
#67 erstellt: 28. Nov 2021, 11:33
Ich schließe mich den Glückwünschen an!


Am Ende zählt nur, dass ein Gerät dem Besitzer wieder Freude bereitet ... und meistens ist die Freude noch größer, wenn man etwas selbst repariert hat.


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2021, 11:34 bearbeitet]
klanger88
Schaut ab und zu mal vorbei
#68 erstellt: 28. Nov 2021, 11:59
Danke Carl für deine Hilfe während des gesamten Prozesses. Und ja, der Aufwand zur Lösung dieses heiklen Problems wird das Hörerlebnis sicherlich immens verbessern!
Hoffentlich kommt dieser Thread auch anderen zugute.
Danke noch einmal.
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