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Rauschen Endstufe Grundig MA 100+A -A |
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Autor |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 21. Sep 2009, 17:20 | |
Hallo, ich habe ein Problem mit meiner Endstufe Grundig MA 100. Der rechte Kanal rauscht stark. Und zwar ist das abhängig vom Einganssignal: Wenn zum Beispiel "ein Bass" kommt rauscht es stärker, wenn es leise ist schwächer. Das hängt zwar wahrscheinlich nicht damit zusammen: aber das automatische anschalten geht auch nicht mehr. Wo sollte ich anfangen mit suchen? Elkos, Endstufentransistoren, ...? Wenn es die Transistoren sind, durch wasfürwelche kann ich die ersetzen? Ich habe gelesen, dass man die originalen nicht mehr bekommt. Schaltplan hab ich leider auch noch keinen. Weiß jemand wo ich einen bekomme? Reicht auch als pdf Vielen Dank Lieben Gruss Martin |
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_ardbeg_
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 21. Sep 2009, 17:43 | |
Hallo Martin, erstmal herzlich Willkommen im Forum!!! Nun zu deinem Problem. Probier erstmal die Cinch-Stecker deiner quelle quer zu tauschen, um die Quelle auszuschließen. Gleiches machst du am besten auch mal mit den Lautsprechern. Aber nicht beides gleichzeitig Wenn bei den jeweiligen Prozeduren der fehler im im gleichen Kanal bleibt, liegt es an der Endstufe. Kannst du den Fehler genauer beschreiben? Ist die volle Leistung da? Wird das gesamte Spektrum wiedergegeben oder fehlen aufallend dir Tiefen/Höhen? Viele Grüße Ardbeg |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 22. Sep 2009, 00:47 | |
Hallo, danke für die schnelle Antwort. Ich Habe 2 MA100 + MXV100 Anlagen mit verschiedenen Quellen. Den Fehler kann ich durch umstecken eindeutig auf den Rechten Kanal der Endstufe eingrenzen. Um den Fehler genauer zu beschreiben müsste ich aber nochmal ran, und ich bin im Moment nicht in der Wohnung, wo die Anlage steht. Sobald ich dort war werde ich aber nochmal genauer testen und berichten. Vielen Dank Martin |
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PBienlein
Inventar |
#4 erstellt: 22. Sep 2009, 06:38 | |
Hallo Martin, einen Schaltplan bekommst Du hier: http://www.gr-forum....her=service&is_get=1 Was verstehst Du unter "Rauschen"? Eher ein Verzerren? Dann würde ich die Endstufe der rechten Seite genauer untersuchen. Gruß PBienlein |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 25. Sep 2009, 16:20 | |
Hallo, ich hab wieder getestet: Also am anfang hatte ich nur einen Lautsprecher im rechten (kaputten Kanal) eingesteckt. Ich stelle fest, der klang wird deutlich verzerrt, das Lied das eigentlicht abgespielt werden sollte ist nur schwer zu erkennen. Dann habe ich den einen Lautsprecher in den Linken kanal umgesteckt, (rechts frei) und Musik gehört. Nach ca 2 minuten (reproduzierbar) kam ein leises Brummen aus dem Lautsprecher, was dann immer lauter und lauter wurde. Dann habe ich erst die Vorstufe ausgesteckt, das brummen bestand weiter (-> es wird von der Endstufe "erfunden") und dann die Endstufe ausgeschaltet. Möglicherweise lag das daran, dass ich im rechten kanal keinen Last (Lautsprecher) eingesteckt hatte, und sich deshalb die Spannung nicht abbauen konnte (das soll man ja bei Röhrenverstärkern auf keinen Fall machen). Um weiter zu testen habe ich dann beide Lautsprecher eingesteckt und wieder musik gehört. Das brummen kam nicht. Jedoch kam nach ca. 2 Min ein lauter kanll auf dem LINKEN kanal, worauf dann der (kaputte Rechte) nichts mehr wiedergab. Auf dem Linken kam weiterhin unverzerrt Musik. Jetzt hab ich alles ausgemacht und ausgesteckt, ich will meine Lautsprecher nicht beschädigen. Wenn das weiterhiflt kann ich noch einmal Musik über den rechten Kanal laufen lassen und schnell aufnehmen was da rauskommt, und als mp3 hier reinstellen. Kann jemand jetzt sagen was bei meiner MA 100 kaputt sein könnte? Vielen Dank! Gruss |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#6 erstellt: 25. Sep 2009, 16:37 | |
http://rapidshare.com/files/284875610/ma100defekt.wma So ich habs aufgenommen. Nach 15sekunden wird es lauter, weil ich am poti lauter gemacht habe, also das ist nicht teil des defektes Vielleicht hats jemand erkannt, das Lied sollte sein: Money for Nothing von den Dire Straits Vielen Dank Gruss |
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oldiefan1
Inventar |
#7 erstellt: 26. Sep 2009, 08:52 | |
Hallo Agrestic, vom Hören wird man den Defekt schlecht weiter einkreisen können. Da muss mit Hilfe des Schaltplans gemessen werden. Sollte reparierbar sein! Suchst Du Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. Du hast so was schonmal gemacht, kennst Dich mit Schaltplänen aus, hast geeignetes Lötwerkzeug und bist Dir im klaren über die Gefahren der Netzspannung bei offenen Gerät und weisst um die Beschaffung der Ersatzteile? Wenn Du einen der Punkte verneinen musst, muss ich dringend raten, das Gerät in erfahrene Hände zur Reparatur zu geben. Gruss, Reinhard |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#8 erstellt: 26. Sep 2009, 10:38 | |
Hallo, ich habe gute Kenntnisse in Elektrotechnik, mäßige kenntnisse in Elektronik (das wird sich sehr bald ändern, denn in 2 Wochen steht die Klausur Elektronik von meinem Maschinenbaustudium an). Netztspannung ist klar, hab schon einmal bei meinem Grundig V35 einen schlag bekommen, das reicht :-) Lötwerkzeug und gutes Multimeter hab ich auch, Osziloskop hab ich leider keines. Die nötigen Ersatzteile werd ich auch irgenwie besorgen können, beim Unrat, Google, oder dem Elektronikfachhändler um die Ecke. Passende endstufentransistoren soll es bei fernseh-maul punkt de geben. Und ich würde furchtbar gerne lernen wie man bei so einer Problematik rangeht. Vielen Dank |
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bukongahelas
Inventar |
#9 erstellt: 26. Sep 2009, 12:26 | |
So repariere ich Endstufen (allgemein Verstärker): Netzstecker ziehen, Gehäuse öffnen, bedarfsweise Staub entfernen,Preßluft oder Staubsauger mit Pinsel. Die großen Siebelkos entladen, Widerstand ca 100-1000 Ohm zwischen die Elkopole anschließen (dranhalten) und die Entladung auf fast null Volt mit Spannungsmesser überprüfen. Man kann auch direkt kurzschließen, aber das blitzt und der kurzzeitig sehr hohe Entladestrom schadet den Elkos. Deshalb sanft mit Widerstand entladen. Nun die Endtransistoren (die großem am Kühlkörper) bzw deren Anschlußbeine von der Schaltung isolieren, ablöten und mit Multimeter im Halbleitertest (Drehwähler auf Diodensymbol stellen) prüfen, Standardtest. Wenn nicht bekannt, erfolgt gesonderte Anleitung. Desgleichen Treiber- und alle kleineren Transistoren prüfen. Das ist 100%ig nur möglich, wenn der Transistor auch ausgelötet wird, sonst mißt man die Schaltung mit. Nun alle Dioden und Widerstände einseitig auslöten,hochbiegen und nachmessen. Wer den Widerstands-Farbcode kennt, braucht dazu keinen Schaltplan. Elkos (außer den großen Siebelkos) sollte man bei Geräten älter 10 Jahre sicherheitshalber durch 105 Grad temperaturfeste Typen ersetzen, die Spannung des Ersatz kann höher sein, sofern es die Größe erlaubt. Alle Lötstellen nachlöten, Flußmittelreste mit Isopropanol Alkohol und Zahnbürste entfernen. Nun sind alle Bauteile einzeln gecheckt. Ist zwar aufwändig,aber man ist sicher, nichts übersehen zu haben. Nun kommt der Moment der Wahrheit. Keine Boxen/Lautsprecher anschließen, Transistorendstufen dürfen generell ohne Last laufen, im Gegensatz zu RöhrenAmps. Am Knotenpunkt der sehr niederohmigen Emitterwiderstände der Endtransistoren (siehe Schaltplan) an jedem der 2 Kanäle je ein Gleichspannungsvoltmeter gegen Masse=Gehäuse=Knotenpunkt der Hauptsiebelkos (zentraler Massepunkt) anschließen. In die Netzzuleitung eine Glühlampe 230V 40Watt schalten,dh der Netzstrom soll erst durch die Lampe und dann durch den Verstärker fließen. Diese Lampe dient als Strombegrenzer bei übersehenen Fehlern. Beim Einschalten soll die Lampe nicht oder nur schwach leuchten, wenn doch, sofort aus, sonst brennen evtl Neuteile (Endtransistoren) wieder durch. Diese Lampen-Schutz-Methode ist notdürftiger Ersatz für langsames Steigern der Netzspannung mit einem Netzstelltrafo. Die beiden DC-Voltmeter dürfen nicht mehr als ca ein Volt Gleichspannung am Endstufenausgang zeigen. Wenn (sofern vorhanden) das Lautsprecherschutzrelais klickend anzieht, ist das ein gutes Zeichen. Die Spannungen der Hauptsiebelkos messen, soll gegen Masse zwischen +-30 und +-60V liegen, wichtig ist hier, daß Plus und Minusspannung spiegelbildlich symmetrisch auf 2 Volt gleich sind.Also zB +-42 Volt DC. Nun Boxen anschließen und bei mittlerer Lautstärke prüfen (fühlen), ob der Kühlkörper überall gleichmäßig warm wird und sich wieder abkühlt, wenn man nur sehr leise hört. Dieser Test zeigt, ob die thermische Ruhestromstabilisierung funktioniert, denn Halbleiter leiten umso besser, je wärmer sie sind. Dadurch steigt der Strom weiter an, was zu weiterer Erwärmung führt. So kommt eine "thermische Lawine" ins Rollen, sie aufzuhalten ist Aufgabe der thermischen Ruhestromstabilisierung. Nun noch Ruhestrom und DC-Offset einstellen, dazu dienen die Trimmpotis auf der Endstufenplatine, Prozedur siehe Service-Manual. Wenn SM nicht vorhanden, gibt es auch hier ein Workaround, ich kann es beschreiben wenn es relevant wird. bukongahelas |
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agrestic
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 26. Sep 2009, 14:03 | |
Hallo bukongahelas, vielen Dank für die Anleitung. Zu dem Punkt mit dem Transistortest (standardtest). Kannst du mir diese Anleitung bitte noch geben? Da weiß ich nicht wie das geht. Zur Ruhestromeinstellung: Laut SM gibt es 2 Messpunkte X Y auf der Platine. Diese sind auf der Platine nicht gekennzeichnet, aber nach Schaltplan weiß ich wo sie sind. Nun muss man den Ruhestrom ja in eingebautem, angeschaltetem Zustand messen, hier ist dieser Messpunkt aber nicht zu erreichen, also müsste ich 2 Kabel dranlöten und rauslegen. Kann das sein, dass der Messpunkt in eingebautem Zustand von außen nicht erreichbar ist oder habe ich etwas übersehen, oder den Plan falsch gelesen? Vielen Dank im Voraus Gruss |
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oldiefan1
Inventar |
#11 erstellt: 26. Sep 2009, 23:10 | |
Die Messpunkte für die Ruhesstromeinstellung sind mit Sicherheit beim eingeschalteten Gerät (natürlich ohne Gehäuse-Deckel) zugänglich. Alles andere wäre ja Unfug, das hätte Grundig nicht gemacht! Schau Dir das Gehäuse nochmal genau an. Gruss, Reinhard |
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bukongahelas
Inventar |
#12 erstellt: 27. Sep 2009, 02:19 | |
Der RS wird als Spannungsabfall über den Emitterwiderständen indirekt nach ohmschen Gesetz I=U/R gemessen. Typisch wenige MilliVolt. Benutze die vorgesehenen Meßpunkte, schließe für jeden Stereokanal je ein DC Voltmeter an. Stelle den RS ein. Erwärme den Kühlkörper mit Fön auf ca 40-50 Grad Celsius. Der RS steigt an. Bei Abkühlung muß sich der RS Wert wieder etwa auf den Kaltwert einstellen. Transistormessung (Transistor auslöten!): Einen bipolaren Transistor kann man ersatzweise als Anordnung zweier Dioden sehen. Beim NPN Typ mißt man mit Multimeter im Diodentest (Drehwähler Diodensymbol) von der Basis zum Emitter bzw Basis zum Kollektor einen Wert von ca 700mV. Also beim NPN die rote Meßleitung an die Basis, die schwarze an E bzw C , dann leitet es mit ca 0,7 Volt. Umgepolt muß es natürlich sperren , nichtleiten. Ebenso bei der Messung E gegen C und umgepolt, also C gegen E. Beim PNP Transistor ist alles umgekehrt , schwarze Meßleitung an Basis: leitet gegen C und E. Rote ML an B , schwarze an C bzw E: sperrt. C gegen E und umgepolt E gegen C: sperrt. Übe diesen Meßtest zunächst an einen neuen NPN und PNP Transistor, zB BC550 und BC560. bukongahelas |
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