Rosita Kompakt 1000 E

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uhu1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Jan 2011, 15:16
Hallo,
bin gerade am restaurieren einer Rosita Kompakt-Stereo- Anlage 1000 E, ein Abstellkammerfund aus den Jahren 73-75, mit einem Dual 1220 Plattenspieler und einem R 700 Reciever (siehe Bild anl_rosita_tuner). Nachdem ich den Motor des Dual 1220 zerlegt gesäubert, geölt und den ominosen Steuerpimpel,der für die Automatik des Tonarms zuständig ist, gepimpt habe, stehe ich nun vor dem Problem, daß aus den 4 Lautsprecheranschlüssen nur aus zweien etwas herauskommt und das schon garnicht in Stereo, sondern wenn man den Balanceregler zum faden der Lautsprecher von rechts nach links verschiebt, hört man noch Ton, zwar etwas leiser, aber noch laut und deutlich, von links nach ganz rechts verschoben, wird der Ton deutlich lauter. Die anderen 2 Kanäle bleiben komplett stumm (nur ein leises brummen ist zu hören). Beim Kopfhörer krieg ich auch nur auf einem Ohr den Ton. Vom Kratzgeräusch während des Verschiebens der Regler möchte ich gar nicht erst anfangen; das hält sich noch in Grenzen.
Werde später noch ein paar Fotos einstellen.
MfG
Tommy


[Beitrag von uhu1 am 09. Jan 2011, 15:24 bearbeitet]
uhu1
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Jan 2011, 15:45
Hier noch ein paar technische Daten...

Land: Deutschland / Germany
Hersteller: Rosita, Theo Schmitz GmbH; Paderborn

Jahr: 1973–1975 Typ: Rundfunkempfänger (Radio oder Tuner)
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren) 45:
Prinzip Superhet allgemein; ZF/IF 460/10700 kHz
Anzahl Kreise 6 Kreis(e) AM 18 FM-Kreis(e)
Wellenbereiche Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW.
Spezialitäten Plattenwechsler
Betriebsart / Volt Wechselstromspeisung / 220 Volt
Lautsprecher - Dieses Modell benötigt externe(n) Lautsprecher.
Material Gerät mit Holzgehäuse
Form Regalgerät wie HiFi-Komponente für Bücherwand.
Abmessungen (BHT) 650 x 190 x 360 mm / 25.6 x 7.5 x 14.2 inch
Bemerkung HiFi-Stereo-Steuergerät. NF-Ausgangsleistung 2× 35 W (Sinus);
Phono-Chassis = Dual 1211 oder Dual 1220.

... oder sollte diese Version am Ende nur 2 intakte Lautsprecherausgänge besitzen, obwohl da doch 4 sind und es mit der Stereotrennung nicht so genau genommen wurde ??
Wer kennt sich aus? Hab gelesen, das es hier User gibt, die seinerzeit dort im Werk gearbeitet haben.
Soundy73
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2011, 16:03
Okay, auf Wunsch eines einsamen Schreibers klink´ ich mich kurz ein.

Zumeist waren in den Rosita-Geräten Grundig-Baugruppen eingebaut. Da sollte es ggf. sogar möglich sein, die Endstufe als "Einschub" herauszuziehen (2-4 Schrauben). Dann nachsehen ob die Sicherungen auf dem Ding ganz sind. wenn nicht musst Du an´s Eingemachte. Aber die Dinger waren fast unkaputtbar, daher gebe ich ein paar Praxis-Tipps:

Oft als Fehler outet sich der Schalter in der Kopfhörerbuchse - ganz miese Sache, Stecker rein - Lautsprecher aus (so soll´s sein)/ Stecker raus - Lautsprecher immer noch aus (Fehlerfall). Mit Kontakt-WL/Kontakt Tuner 600 die Kopfhörerbuchse reinigen. Dann mit Kontakt Gold (1000) die Kontakte versiegeln, wirkt Wunder.
Das Teufelszeug Kontakt 1000 hilft Dir auch, das Knacksen und Krachen an den Potis los zu werden. Aber erst den Dreck mit Tuner 600 rausspülen (nichts anderes verwenden!). Auf keinen Fall agressive Sprühöle verwenden, dann wird die Kohleschicht weich und Tschüß!

Du fällst nicht gerade auf die 2-Raum-Taste rein? Da werden nämlich über eine Widerstandsschaltung aus den zwei Verstärkerausgängen vier "simuliert". Symbol dafür oft die "Doppelte8"

Mal sehen ob´s dir weiter hilft.
uhu1
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jan 2011, 20:28
Hi Jürgen,
supernett von Dir, daß Du so schnell reagiert hast und hmmm, wo befindet sich an dem Gerät eine 2-Raum-Taste ??? Bei der Kopfhörerbuchse ist es so: Stecker rein Boxen aus, Stecker raus Boxen an - das is schonmal okay soweit. Die Sprays muss ich erst noch besorgen. hier kommen noch ein paar Bilder - Du kannst ja noch etwas dazu schreiben was was ist - eine Sicherung hab ich schon gefunden ...
IMAG0028
IMAG0030
Soundy73
Inventar
#5 erstellt: 10. Jan 2011, 10:19
Ich habe mir das Bedienteil auf deinem Bild einmal näher angesehen, dort scheint es keine solche Taste zu geben.

Rosita war "nur" eine Tonmöbelfabrik. Die haben nichts weiter getan, als von damals führenden Herstellern von HiFi-Geräten (Grundig, ITT, Dual)die Einzelteile in formschöne Hölzerne möbel einzubauen. Daher kann ich Dir nur sehr beschränkt helfen, bin ja seit vielen Wintern nicht mehr in der Branche beschäftigt und habe demzufolge auch kein Schaltungsarchiv.

Wie Du jedoch ersehen kannst, ist nur eine Stereo-Endstufe (2 x Gegentaktendstufe = 4 Leistungstransistoren) eingebaut.
Die beiden "gelben Dinger" auf Deinem letzten Bild sind die Auskoppelelkos der Endstufen - ich würde die rausschmeißen und im netzteil ebenso die "dicken Dinger" ersetzen. Ausbauen, messen, ggf. wieder einbauen, da kannste die auch gleich wechseln -haben ihre Schuldigkeit getan.

Wenn Du herausbekommen kannst, welche Chassis dort verbaut wurden, kann man über entsprechende Recherche beim Schaltungsdienst fündig werden.
Gute Erfahrungen machte ich immer mit: http://www.schaltungsdienst.de/anleitungen.html
Umsonst gibt´s die aber eventuell beim örtlichen (älteren) Radio-und Fernsehtechniker Deines Vertrauens (kann ja werden ).
uhu1
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Jan 2011, 15:15
So, da bin ich wieder - - nachdem ich alle "dicken Dinger" inkl. der 2 Gelben gegen Neue ausgetauscht hab' besteht das Problem weiterhin.
Nun hab ich gesehen, daß sich hinter dem Blech mit den Lautsprecheranschlüssen eine kleinere Platine befindet, senkrecht eingebaut, auf der logischerweise die Anschlussbuchsen (siehe Bild 2) gelötet sind. Auf dieser Platine befinden sich 3 Widerstände, die teilweise, besonders in der Mitte, zerbröselt sind und ihr innenleben preisgeben. Sie bestanden wohl ursprünglich aus Keramikzeug und sind für einen Widerstand relativ dick (wenn es überhaupt um Widerstände handelt, jedenfalls sehen sie so aus). Einen davon hab ich ausgelötet und durchgemessen: 5,3 Ohm stand auf der Anzeige meines Messgerätes. Ich geh mal davon aus, das sie schrott sind, so wie die aussehen, und werde sie ersetzen. Ich weiss jetzt nicht, welche Aufgabe diese Teile im Gerät haben - zumindest funzte, nachdem ich einen entfernt hatte, nur noch ein Lautsprecher. Da ich im eingeschaltetem Zustand keine Möglichkeit habe um die Leitungen durchzumessen werde ich den Fehler langsam einkreisen.

cheers



[Beitrag von uhu1 am 16. Jan 2011, 15:48 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2011, 17:35
Hallo uhu1!

Es müsste sich um sowas:
stereo-quadro-schaltung

Da siehst Du auch, warum einem der Kopfhöreranschluss das Ganze ganz schön versieben kann.
uhu1
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Jan 2011, 20:29
Jawoll, so ähnlich sieht das aus. Reinigungs u. Kontaktsprays rein - leider zu spät, weil ich mal davon ausgehe, das hier ein Kurzer vorgelegen hat. Mal angenommen, daß es so gewesen ist: was kann danach noch alles kaputt gegangen sein ? Die Sicherung! ist heil.
Und die o. g. Keramikwiderstände auf der Lautsprecheranschl.platine sind nicht etwa für den Wirkungsgrad der Frequenzen zuständig ?
Welche kann ich da nehmen? Reichen die 5,6 Ohm 10 Watt aus?

Wenn's jetzt nicht klappt - werde ich aufgeben müssen und den Elektrofritzen für Unterhaltungselektronik meines hoffentlich zukünftigen Vertauens aufsuchen...lohnen tut sich das aus meiner Sicht allemal - das Ding verfügt über ausserordentlich brilliante Klangeigenschaften.
cheers
Soundy73
Inventar
#9 erstellt: 17. Jan 2011, 21:18
Naja ist solide Hick-Fidelitüt.

Die Widerlinge sollten mit 10 Watt (meist 9 oder 11 Watt käuflich) ausreichen.

Du siehst aber im Schaltbild schon, dass die Kontakte des flötigen Kopfhörerbuchsen"schalters" mitten im Signalweg liegen? Besser überbrücken die Dinger, oder über einen soliden Schalter umleiten .

Du schriebst aber (sorry bin manchmal fludderich):

Beim Kopfhörer krieg ich auch nur auf einem Ohr den Ton


Wahrscheinlich führt um einen Gang zum HiFi-Klempner des Vertrauens dann doch kein Weg herum. Scheint eine Endstufe verblichen zu sein. Kein Mega-Beinbruch, aber für einen ambitionierten Laien Vielleicht kann jemand aus dem Forum helfen - Restaurateur aus deiner Wohngegend? der Zustand der Widerstände lässt zudem auf Misshandlung schließen, da kann dann schon mal ein Transistor das Zeitliche segnen. Was mich wundert, ist dass Du nur eine Sicherung auffandest.
uhu1
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Jan 2011, 19:49
Sodale,
jetzt hab ich das Angekündigte war gemacht; Gerippe zum Abdecker gebracht, der meinte nur trocken, als ich ihm die Thematik schilderte: Aha, bestimmt die Endstufen...eine Schande, das ich da nicht von selbst
Er richtet es zum Selbstkostenpreis nebst minimalem Obulus + Hochspannungstest und ich hab wieder was dazugelernt.
Lade später noch ein, zwei Bildchen vom Tonmöbel + Inhalt vorher - nachher hoch.
Gruß an Soundy73 und besten Dank für deine Hilfe
cheers


P.S.: Da war wirklich nur eine Sicherung... Träge 3,15A
Soundy73
Inventar
#11 erstellt: 18. Jan 2011, 19:54
Danke für die Grüße, leider war ferndiagnostisch nicht mehr machbar!

Hoffe, der "Selbstkostenpreis" blieb im Rahmen, dann könnt´s ja der Reparateur des Vertrauens werden

Den "Hochspannungstest" versteh´ ich nicht

Belastungstest bis Clippinggrenze?
hf500
Moderator
#12 erstellt: 18. Jan 2011, 21:02
Moin,
das Rundfunkteil in dem Rosita stammt nicht von Grundig, sondern von den Suedfunkwerken, die auch die Elektronik fuer Dual gebaut haben (Dual war "nur Spezialist fuer Feinmechanik ;-) Wenn man sich die Platinen fuer UKW-HF und ZF ansieht, faellt die Aehnlichkeit sofort auf.

Dieses Chassis hatte ich auch mal. Die Fehlerbeschreibung liest sich wie ein Endstufendefekt und hier wird es haarig. Die Endstufen sind Quasikomplementaer und diese Schaltungstechnik verlangt gerne ausgemessene Transistoren fuer Treiber- und Endstufe. Die hier ganz besonders, denn es gibt keine Einstellelemente fuer Symmetrie und Ruhestrom.
Ich habe seinerzeit beim oertlichen Elektronikladen den gesamten Bestand an 2N3055 ausgemessen (hfe-Messung) und hatte keinen Erfolg, den Verstaerker wieder ans Laufen zu bekommen.
Der Kuehlung nach leistet der Verstaerker etwa 2x 15-20W. Damit kann man 2N3055 eigentlich kaum umbringen, aber das Geraet hat ein ziemlich kraeftiges Netzteil und auf Sicherungen vor Transistoren ist auch kein Verlass. Die werden von den zuerst sterbenden Transistoren zuverlaessig geschuetzt ;-)

73
Peter

sehe gerade, das Chassis geht zum Radio-Repair-Man. Hoffentlich hat er Glueck, es kann wirklich haarig werden.
Soundy73
Inventar
#13 erstellt: 19. Jan 2011, 06:57
War ja anscheinend ein Fachmann!

Nach den Worten des TE läuft´s ja wieder. Mit den 2N3055 Endstufen hab´ ich damals auch mal gekämpft. Hatte allerdings doch heftig mehr Leistung mit je 4 Stück parallel - da kann ich Deinen "Sicherungseinwurf" nur bestätigen. Hatte schon überlegt ein "Transistornachwurf-Magazin" einzubauen.

Hatten damals so einige rositas zu Gast, aber die "Südfunkwerke" sind mir kein Begriff. Bei uns waren zumeist die Grundigs mit den "Grobmotorikertasten" drin. Die Endstufen waren genial, als Einschub gebaut. Konnte man so rausziehen und bearbeiten. Meist nur Sicherung futsch - die waren einzeln abgesichert, daher meine obigen Fragen.

Der TE scheint ja zufrieden, vielleicht von Dir noch etwas Input zur Elektronik?

Gibt´s für die alten Dualen noch Ersatzteile (waren die nicht z.T. auch mit Reibrad? (Nachdenk... )
uhu1
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Jan 2011, 18:16
Nein, das war wohl ein Missverständnis. Der Elektromann hat es auch nicht hingekriegt, konnte leider nicht halten, was er im Vorfeld versprach. Jetzt sitz ich hier und bin mit meine Latein am Ende - es wär auch zu schön gewesen. Die Endstufen, so sprach er noch, sind in Ordnung - es müsste irgendwo ein Kurzschluss auf der Platine sein, das aber wäre ihm zu aufwendig, diesen zu suchen.
Also doch nicht der Fachmann meines Vertrauens...und ich kann jetzt fummeln bis zum Sanktnimmerleinstag.
Ciao
Soundy73
Inventar
#15 erstellt: 20. Jan 2011, 22:00
Hey Tommy - Push Î

Nicht den Kopf hängen lassen - Sie haben Post!

Denke kaum, dass die "Vintage-Jungs" Dich hier hängen lassen.

Rosita erinert mich irgendwie immer an "Speedy Gonzales" - wie das wohl kommt?
uhu1
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Jan 2011, 18:04
...und ich denk bei Rosita immer an France Gall mit Apfelsinen im Haa und an der Hüfte Banaanen wer von Euch lieben Usern kann mir noch helfen, die herbe Schönheit wachzuküssen ? - komme aus Duderstadt in der Nahe von Göttingen/Niedersachsen. Es wäre sehr wichtig für mich.
Thanx
Tommy
Soundy73
Inventar
#17 erstellt: 21. Jan 2011, 19:00
Hab´ ich mir gedacht, ist für mich zu weit für´n mal eben Hausbesuch. Sorry Tommy!

Also liebe Vintage-Reparierer in der Nähe von Duderstatt, gebt bitte mal laut. Wer hat Zeit und Muße?

Bericht über so´ne Reparatur, vielleicht könnte Tommy ja mitstenografieren? Brächte mal wieder schicken input ins Forum.
uhu1
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Jan 2011, 16:40
IMAG0027 So, getz geht's ans eingemachte - auf diesem Bild sieht man links hinter dem Haltebügel der Lämpchen( entschuldigt die Ausdrucksweise eines Greenhorns) sehr schön eine schwarze Stelle auf der braunen Platine - da ist ein Widerstand zu heiß geworden und links davon war mal ein Transistor der noch ein lustiges kleines Feuerwerk abgeschossen hat, dann das zeitliche gesegnet hat. Beides hab ich entfernt und auf dem nachsten Bild IMAG0029[sieht man die Platine von unten. Diese durchgemessen stellte ich fest, das die rechte Seite mit ihren Elementen intakt ist (logisch, da hört man ja noch was) Die linke Seite dagegen hat ein Masseproblem - konnte jedoch bis ganz nach vorn uber den Kopfhörer bis zu dem Lautsprechern keinen Masseschluss feststellen. Gehe deshalb davon aus, dasß sich der Fehler ausserhalb dieser Platine befindet. Die Kochtöpfe (einen sieht man noch am rechten Bildrand des oberen Bildes) zeigen beim kalten Durchmessen Unerschiedliche Werte an.
jo, das wars erstmal...


[Beitrag von uhu1 am 22. Jan 2011, 16:50 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#19 erstellt: 22. Jan 2011, 16:51
Das ist doch schonmal ´was, sollten nicht rechte und linke Seite gleich sein?

Vergleich´ doch mal, vielleicht kannst Du abkupfern und alles wird gut.
uhu1
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 02. Feb 2011, 20:24
Guten Abend - da ich mich mit diesem Gerät sozusagen "selbst verwirklichen" will, nehme ich erstmal keine externe Hilfe mehr an, (aber keine Sorge - ich bin die Vorsicht in Person und ziehe immer schön den Stecker, wenns drauf ankommt)sondern nur noch interne in Form von einschlägigen Plattformen wie diese...
nun zum eigentlichem Thema: da ich wenig bis gar keinen Plan von TRANSistoren hab, konnte ich auch nicht wissen, was ein Leistungstransistor ist bzw. wann er kaputt ist. Ich geh also davon aus, daß wenn zwischen Emitter und Kollektor (Transistorgehäuse)eine Verbindung besteht und der Widerstand weniger als 10 Ohm beträgt, es sich um einen Kurzschluss handelt. Dieses Teil ist ein F (für Fairchild) SE3055 416. Meine Frage (vielleicht auch an den Moderator): wo krieg ich dafür Ersatz( googeln war zwecklos) und muß es unbedingt der gleiche sein, wenn es mit dem 2N3055 schon nich geklappt hat und muss der dann auch neu ausgemessen werden? Was haben die Zahlen für eine Bedeutung und gibt es klangliche Unterschiede ?
Wenn ich es nicht zum Laufen kriege, muss ich eine finden, der damals diese Geräte abgenommen hat . . . falls noch einer lebt... ?

cheers
Tommy

IMAG0027
WinfriedB
Inventar
#21 erstellt: 03. Feb 2011, 09:16
Ich hab zu Hause noch alte Fairchild-Datenbücher, da könnte ich mal die Unterschiede zum normalen 2N3055 rausziehen. M.W. gab es aber keine erheblichen, die SE3055 waren glaub ich "schneller".

An sich sollte die Endstufe aber auch mit normalen 2N3055 funktionieren. Allerdings stirbt bei direktgekoppelten Endstufen selten ein Transistor allein. Wenn einer defekt ist, hilft Tausch desselben nur manchmal - meist hat er andere mit in den Tod gerissen. Man kann durch externe Messung auch nicht alle Transistorfehler feststellen. Übrigens sollte man die C-B und B-E-Strecke eher mit dem Diodenprüfbereich testen, es sollten sich so zwischen 500 und 800mV ergeben - jeweils nur in eine Richtung.

Wie gesagt, SE3055 war glaub ich ein verbesserter 2N3055. Die anderen Zahlen sind interne Kennzeichnungen des Herstellers.
Soundy73
Inventar
#22 erstellt: 03. Feb 2011, 12:25
Die sollten meines Wissens kompatibel sein, werde aber noch mal forschen, ob ich was finde, habe noch so´ne gute alte Heninger-Liste zu Hause.

Besser beide austauschen und auf gleiche Stromverstärkung sieben (lassen), kann ein besseres Digitalmultimeter leisten (oder Transistortester). Sonst geht´s bei diesen quasi-Komplementär-Endstufen oft schief!

(Lehrjahre sind keine Herrenjahre und ein Transisstorpäärchen ist kein Transistorpäärchen )

Ich verlink´ mal was zur Technik! http://www.elektroniktutor.de/analog/qu_kompl.html

Wie Du da sehen kannst, ist oft auch der Phasendreher mit sterblich. Kostet schlimmstenfalls erstmal ein Set Transis, also besser vorher messen.
Durch den Auskoppelelko sollte Gleichspannung, die Lautsprecher killen kann, kein Thema sein.
Die Ruhestromeinstellung ist ein wenig viekelinsch, ohne Angaben im Stromlaufplan wäre das ein Schuss ins Blaue.
Sind die Widerstände an Emitter und Kollektor ok?

Die "heile" Endstufe gibt (ohne Schaltbild) Vergleichswerte her

Eventuell Quelle für Schaltungsunterlagen (wenn schon Gesellenstück, dann auch ordentlich - oder?): http://www.schaltungsdienst.de/index.php?id=48

Für genauere Infos verweise ich auf die Schpezialisden: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=2102.0

Oder Du fragst mal beim Hersteller an, den hf500 (Peter) zu erkennen glaubt. Fragen kost nix


Edit meinte, gib dem Jung´ noch ein bißchen input.


[Beitrag von Soundy73 am 03. Feb 2011, 15:22 bearbeitet]
gst
Inventar
#23 erstellt: 03. Feb 2011, 16:50
habe noch MJ3055/MJ2955; die hatten so 10 Mhz Transitfrequenz gegenüber 1 Mhz des Standard-2N3055. bei Bedarf könnte ich wohl zwei abgeben.
Toni_
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 03. Feb 2011, 17:04
Hallo Tommy,


frage wegen dem Transistor mal hier nach : http://fibra-brandt.de/


Gruß
Toni
uhu1
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 03. Feb 2011, 21:32
Vielen Dank an Alle - werde schleunigst alles Wissen, das ich von Euch erhalten habe mit viel Kaffee durch die Gehirnwindungen spülen und die noch benötigten Teile zum erfolgreichen Umsetzen des Ganzen korrekt (soll heißen: alles bleibt unter 37 Grad C und die Small Faces haben wieder ihren Sänger zurück ) auf die Platine bringen - bis später...

Tommy
Toni_
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 03. Feb 2011, 22:13
oh, ihn hat's aber erwischt .....
Soundy73
Inventar
#27 erstellt: 04. Feb 2011, 13:23
A man´s got tot do what a man´s got to do!cowboy
uhu1
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 10. Feb 2011, 20:45
Hallo,
Kaffee is alle - mir raucht der Kopp ... Das Transistorpärchen ersetzt durch 2N3055, dazugehörige Widerstände, da gleich nebenan, getauscht (einer war verkohlt), einen kleinen schwarzen BC337B extra für NF- Versärker mitsamt Anhängsel, einen kleinen runden braunen Kollegen auf dem irgendwas mit 100 draufsteht, getauscht, durchgemessen - alles okay - und ab dafür - on off Knopf gedrückt: aus demjenigen welchen Lautsprecher kam nun ein Brummen das stetig Lauter wurde ... keine Musik, nur ein lautes Brummen, bis sich der dicke Gelbe (siehe oben) mit furchtbarem Gestank verabschiedet hat (heul, denselben krieg ich nie wieder). Keine Ahnung wie es weitergehen soll...da muss ein grober Massefehler vorliegen, den ich nicht finde.
Ich jedenfalls geh am Stock - was nu...mir ist das alles zu hoch. Werde das Teil jetzt an jemand übergeben, der sich damit auskennt - und wenn es mich ein Vermögen kostet;Ich will es wieder in Stereo...
cheers
Tommy
Soundy73
Inventar
#29 erstellt: 10. Feb 2011, 21:07
das ist das Ding mit der Ruhestromeinstellung, da schwang sich ´was auf, darauf folgte galloppierende schwindsucht des Ausgangselkos.

Ohne Schaltungsunterlagen und so´n bißchen Durchblick geht´s leider nicht. Da kann ich von ferne leider nicht helfen, die blöden Quasis sind bisweilen fies! Ich hatte mal einen, da hätte ich bei der Reparatur am liebsten eine Transistor-Nachwurf-Vorrichtung eingebaut. Sorry für die Worte des Hiob
uhu1
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 05. Apr 2011, 15:19
Hallo,
melde mich nach einiger Zeit der Buße wieder zurück, um den Fred hier abzuschließen, denn, wie sich der eine oder andere schon denken konnte, war es mir aus verschiedenen Gründen kaum möglich, diese Reparatur erfolgreich zu beenden und ich möchte auch nicht lang herumreden: ich zog mir aus der Bucht ein Ersatzgerät (sogar noch voll intakt - der Anbieter hatte also nichts verschwiegen)und ersetzte alt kaputt gegen alt heile, nahm mir auch gleich den dabeiliegenden Philips-Dreher - montierte alles in die frisch lackierte Zarge und fettisch.
Hier das Ergebnis:
2
1

Nochmals allen hier ein herzliches Dankeschön für Eure selbstlose Mithilfe.

cheers



Tommy
Soundy73
Inventar
#31 erstellt: 05. Apr 2011, 18:01
Wie sacht der Hamburgä: "Da nich füä!"
Schöne Grüße..
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