Rotel RX 152 - Sicherung durchgebrannt

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gandl
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jul 2011, 16:07
Servus miteinander,

ich hab im Keller meiner Freundin einen Rotel RX 152 gefunden. Ich hab ihn mal eingestöpselt, jedoch blieb alles dunkel.
Daraufhin habe ich ihn aufgemacht und eine durchgebrannte Sicherung gefunden bei der ich glaube, dass es sich um die Hauptsicherung des Geräts handelt.

Jetzt ist natürlich die Frage warum die durchgebrannt ist.

Ich habe eine Vermutung, aber nicht genug Erfahrung um es genau zu wissen.

Folgendes habe ich gefunden:



Es sieht zwar aus wie eine Reihe Sicherungen, aber das ergibt für mich irgendwie keinen Sinn.
Könnte es sein, dass das Glühlämpchen sind? Es würde passen, denn sonst hab ich nichts gefunden was für Licht sorgen könnte.

Wenn davon "genug" durchgebrannt sind, kann es sein, dass dann auch die Sicherung im Gerät durchbrennt?

Gruß
gandl
seychellenmanus
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2011, 16:26
Durchbrennende Lämpchen bringen eigentlich keine Gerätehauptsicherung zum auslösen. Prüfe mal den Trafo, Gleichrichter und Siebelkos.
gandl
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jul 2011, 16:30
Beim Trafo müsste ich die Spannungen der Sekundärwicklung messen, richtig?

Aber wie überprüfe ich genau einen Gleichrichter und die Elkos?
Einfach schauen ob Gleichstrom anliegt?
seychellenmanus
Inventar
#4 erstellt: 21. Jul 2011, 17:08
Beim Trafo die Primärwicklung mit Ohmmeter durchmessen .
Wenn da kein Durchgang ist ist der Trafo oder dessen innenliegende Temp Sicherung kaputt.

Gleichrichter und Elkos :Ausgang des Gleichrichters bzw. der Elkos Gleichspannung messen, diese muss im Sollbereich
(Plan) liegen.
esla
Stammgast
#5 erstellt: 21. Jul 2011, 17:19
C904 und C905 suchen (Elkos mit je 4700 µF / 25 V). Multimeter (COM bzw Minuspol) an Gerätemasse anschließen, mit dem anderen Pol des Massgerätes am jeweils nicht auf Masse liegendem Pol von C904 und C905 messen, ob da sowas um die 22 V anliegt. Messgerät natürlich im Spannungsmessbereich, Du schreibst etwas von Strom, was hier völlig falsch wäre.

Beachte die Sicherheitsvorschriften, Du musst hier an einem offenen Gerät messen. Wenn Du es Dir nicht zutraust, frage einen Bekannten, der sich damit auskennt und Dir dabei helfen kann!

Diese "zu großen Sicherungen" sind, wie schon erwähnt, die Lämpchen für die Skalenbeleuchtung, sogenannte Pilotlampen. 6,3 V, 0,25A. Da nimmt man halt heute noch erhältliche 8 V, 0,25 A dafür.

Gruß Jens
gandl
Stammgast
#6 erstellt: 21. Jul 2011, 17:23
Danke für die Antworten.

Und ja, ich werde die Spannung und nicht den Strom messen, versprochen.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 21. Jul 2011, 17:35
Moin,
man sollte zunaechst bei stromlosem Geraet alle grossen Elkos auf Kurzschluss ueberpruefen.
Das Geraet hat dem Anschein nach Kondensatorgekoppelte Ausgaenge, die beiden grossen Elkos bei den Endtransistoren.
Der dickste Elko ist der des Endverstaerkeretzteiles. Misst man hier Kurzschluss, loest auf jeden Fall die Netzsicherung aus.
Wenn hier Kurzschluss vorliegt, dann ueberpruefen: Den Elko (eher selten), Gleichrichter (auch eher selten) und Endstufen (haeufig).

Die beiden kleineren Elkos neben dem "Dicken" gehoeren sehr wahrscheinlich zum Netzteil fuer Empfangsteil und vor-/Hauptverstaerker. Ein Kurzschluss hier loest selten die Netzsicherung aus, bei vielen Konstruktionen sind diese Netzteile separat abgesichert.

Wenn man einfach nur die Sicherung ersetzt, hat man zwei Moeglichkeiten. Sicherung brennt durch -> Defekt im Geraet. Geraet arbeitet normal -> Sicherung war "muede", das kommt schon mal vor. Zeigt die durchgebrannte Sicherung Anzeichen grober Ueberlastung, dann kann man von einem Defekt ausgehen.

Die "Reihe von Sicherungen" ist tatsaechlich die Skalenbeleuchtung. Die hier verwendeten Lampen (Pilotlampen) haben oft die Bauform amerikanischer Feinsicherungen mit 6mm Dmr. und 30mm Laenge.

73
Peter
gandl
Stammgast
#8 erstellt: 21. Jul 2011, 17:47
Ich werde es testen.

Ich habe noch zwei weiter Bilder, falls das hilft.

esla
Stammgast
#9 erstellt: 21. Jul 2011, 18:23

hf500 schrieb:
Moin,
Das Geraet hat dem Anschein nach Kondensatorgekoppelte Ausgaenge, die beiden grossen Elkos bei den Endtransistoren.


Hallo Peter,

nee nee, hadder nich... EDIT: Hatter wohl doch...

EDIT: Bild gelöscht, da Schaltplan vom Rotel 125, nicht von 152!

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 21. Jul 2011, 18:38 bearbeitet]
hf500
Moderator
#10 erstellt: 21. Jul 2011, 18:30
Moin,
so kann man sich taeuschen (lassen) ;-)
Es sieht auf den Bildern aber logisch aus, wie ich es interpretiert habe. Trotzdem fand ich elkogekoppelte Ausgaenge schon etwas seltsam bei so einem Geraet.

Welcher im Schaltbild ist denn der "Dicke"? Etwa 2x 4700µ/25V?
;-)

73
Peter
esla
Stammgast
#11 erstellt: 21. Jul 2011, 18:35
Hallo Peter,

Du hast Recht, die Bilder haben mich auch schon gewundert. Im Betreff wurde von einem Rotel RX-125 gesprochen, ein SM habe ich für den Rotel RX125 MKII gefunden. Von dem ging ich bisher aus. Ich kann ja nochmal schauen, ob sich das erklären lässt anhand der Lage der Bauelemente. Im SM sind ja die Leiterplattenzeichnungen drin. Du hast schon Recht, es ist nur ein sehr dicker Elko zu sehen (Ladeelko), und nicht zwei wie bei einer symmetrischen Spannungsversorgung.

Gruß Jens

EDIT: Edit zurückgezogen! Ich habe doch das richtige SM. Ich werde noch janz wirr im Kopp...


[Beitrag von esla am 21. Jul 2011, 18:41 bearbeitet]
hf500
Moderator
#12 erstellt: 21. Jul 2011, 18:56
Moin,
ich langsam auch. ;-)

Die Bilder zeigen einen kleinen Receiver, der fuer mich eindeutig elkogekoppelte Ausgaenge hat. Ist zwar seltsam, aber noch irgendwie logisch, denn es muss so ziemlich das kleinste Geraet seines Programmjahrganges sein. Dafuer musste mit dem Geld sparsam umgegangen werden.

Wie auch immer, es aendert nichts an der Fehlersuchmethode, erstmal am "kalten" Geraet nach Kurzschluessen zu suchen.

73
Peter
esla
Stammgast
#13 erstellt: 21. Jul 2011, 19:00
Fangen wir nochmal von vorne an. Das war jetzt zuviel Durcheinander von mir, sorry!

Wir reden von diesem Kollegen hier?

Rotel RX-152

So. Nachdem mein Schaltbild doch richtig war, dies nochmal:

NT Rotel 152

Nun das Ganze von unten, Platinenansicht:

Rotel 152 NT-Platine v.u.

Mir ist der dicke, graue Elko auch nicht klar. Das könnte der C903 sein, aber der hat wiederum nur 470 µF 7 16V und kann nie so ein "Klopper" sein. Fragen über Fragen...

EDIT: Auf der Platinenzeichnung gibt es bei den Endstufentransistoren keine Elkos! Es muss also ein anderer Typ sein, wie mir scheint. So passt das alles nicht zusammen.

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 21. Jul 2011, 19:04 bearbeitet]
gandl
Stammgast
#14 erstellt: 21. Jul 2011, 19:05
Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe ob es einen gravierenden Unterschied zwischen MkI und MkII gibt. Da ich keinerlei zusätzliche Bezeichnung auf dem RX-152 finde, gehe ich davon aus, dass ich einen MkI habe.
hf500
Moderator
#15 erstellt: 21. Jul 2011, 19:11
Moin,
Aenderungen, die dem Technischen Fortschritt dienen...
;-)

Es kann natuerlich sein, dass man in dem gleichen Gehaeuse mit dem MK2 eine mehr oder weniger komplette Neukonstruktion angeboten hat. Ist zwar etwas seltsam, da es sich um ein voellig anderes Geraet handelt, aber moeglich (Philips hatte auch sowas, CD304 und CD304-MK2).

73
Peter
esla
Stammgast
#16 erstellt: 21. Jul 2011, 19:14
Hallo,

MK steht ja für "Mark", also stellt einen Entwicklungszustand dar. Ist wie bei z.B. den Bandmaschinen Revox A77 MK I, II und III sowie IV. Es ist möglich, dass Du einen Rotel RX-152 MKI hast und dieser hatte eventuell, wie Peter schon sagte, noch kondensatorgekoppelte Ausgangsverstärker. Das hätte Sinn.

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 21. Jul 2011, 19:15 bearbeitet]
gandl
Stammgast
#17 erstellt: 23. Jul 2011, 16:42
Okay, ich habe nun mal gemessen.
Die großen Elkos haben scheinbar alle keinen Kurzschluss.
Beim Trafo konnte ich einen Widerstand messen, also nehme ich an, dass auch da nichts kaputt ist.

Ich werde Montag mal eine neue Sicherung besorgen und schauen ob die alte vielleicht einfach nur müde war.

Wie teste ich denn ob die Endstufe einen Kurzschluss hat?

Aber etwas verstehe ich noch nicht so ganz:
Alle Glühlämpchen sind kaputt und wenn ich die Pole der Fassungen durchmesse haben die alle einen Widerstand von gerade einmal 0,6 Ohm, also in meinen Augen so gut wie Kurzschluss.
Liegt da vielleicht der Fehler oder hat das so seine Richtigkeit?


Gruß
hf500
Moderator
#18 erstellt: 23. Jul 2011, 20:59
Moin,
das hat schon seine Richtigkeit, denn parallel zu den Lampenfassungen liegt die "Lichtwicklung" des Netztrafos, deren Widerstand Du misst.

Kurzschluss in der Endstufe laesst sich ermitteln, indem man jeden Endtransistor auf Kuezschluss prueft.

73
Peter
esla
Stammgast
#19 erstellt: 24. Jul 2011, 00:08
Oder aber auch, wie weiter oben von mir beschrieben, mal an dem Elko für die positive und dem für die negative Endstufenversorgung im ausgeschalteten Zustand gegen Masse misst. Das ist allerdings auch nur ein Anhaltspunkt, trotzdem kann auch erst bei Einschalten der noch intakte Endstufentransistor voll durchgesteuert werden und die Sicherung zum Abschmelzen bringen.

Gruß Jens
gandl
Stammgast
#20 erstellt: 30. Jul 2011, 09:14
Das gute Stück läuft wieder.

Die Potis müsste ich zwar nochmal reinigen, aber das sollte kein Thema sein.

Es war tatsächlich wohl nur eine altersschwache Sicherung. Trotzdem danke ich allen Beteiligten. Ich habe eine Menge gelernt.


Das Gerät hat ja nun schon einige Jahre auf dem Buckel. Welche Bauteile können denn altern?
Soweit ich weiß nur Kondensatoren, richtig?
Macht es Sinn bestimmte oder alle zu tauschen?

Gruß
gandl
Pitfisch
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 30. Jul 2011, 15:11
Hallo ihr lieben,
hat denn vielleicht jemand ein Manual für den 152MKnix ?

Gruß
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