JVC KD-VR5 Tape löscht nicht mehr richtig

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Radiolik
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Feb 2012, 23:10
Hallo!

Ich habe soeben ein altes JVC KD-VR5 wieder aufgemöbelt und mit einem neuen Antriebsriemen versehen.
Leider habe ich bei der Aufnahmefunktion ein Problem: Auf dem Band verbleiben die Reste der vorhergehenden Aufnahme. Die alte Aufzeichnung wird nicht mehr richtig gelöscht!
An dem Teil war vieles verstellt. So stimmte der Bias, die Spur und der Azimut nicht. Ich habe den Tonkopfschlitten des Laufwerks so eingestellt, dass industriell bespielte Tapes einwandfrei in Mono in beiden Richtungen bei eingeschaltetem Dolby klingen. Gleichzeitig habe ich darauf geachtet, dass das Band mittig in den Wannen der Bandführungselemente liegt. (Selbst aufgesägte Test-MC)
Auf der Platine hat der Vorbesitzer leider auch an sämtlichen Potis gedreht. Ich habe versucht, anhand der Lackreste die ursprünglichen Einstellungen zu rekonstruieren. Jetzt weiss ich aber nicht, ob der Fehler mit der Aufnahme evtl. noch in diesem Bereich zu suchen ist. Wenn ich eine Cassette auf einem anderen Tape vorher lösche und dann auf dem JVC aufnehme, klingt die Aufnahme jedenfalls einwandfrei. Also muss der Fehler dann doch irgendwo im Löschgenerator zu suchen sein. Defekte Elkos? (Gerät ist von 1986) Nur wo fange ich da am Besten an? Die Tonköpfe (das Gerät ist ein 2-Kopf-Deck) sind sauber und entmagnetisiert und sehen unbeschädigt aus.
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2012, 23:48
Entweder der Löschkopf ist mechanisch verstellt, liegt zB nicht korrekt am Band an , oder der Löschgenerator ist zu schwach.
Wo der Fehler liegt zeigt sich bei der Messung der Ausgangsspannung=der Spannung am Löschkopf.
Wie hoch die genau sein muß sagt das Servicemanual.
Bei gängigen Tapes sind es einige -zig Volt mit Hochfrequenz.
Daß der LK mechanisch nicht korrekt eingestellt ist halte ich für wahrscheinlicher als einen elektrischen Defekt des Löschgenerators.
bukongahelas
hf500
Moderator
#3 erstellt: 12. Feb 2012, 23:17
Moin,
bei den meisten Cassettengeraeten ist der LK doch fest montiert und kann nicht eingestellt werden. Man koennte hoechstens mit der Eintauchtiefe des Kopfes "spielen", da beide Koepfe aber auch auf dem gleichen Kopfschlitten sitzen, beruehrt diese Einstellung auch den AW-Kopf. In der Regel laesst sich dieser nicht separat in der Eintauchtiefe verstellen, sondern sein Mass ist die Referenz, der LK passt dann automatisch.

Da bleibt wirklich nur, den LK zu pruefen und den Loeschstrom zu messen. Meist muss man hier von der Spannung am LK ausgehen. Wenn der Generator wesentlich zu schwach ist, duerfte allerdings auch die Einstellung des Vormagnetisierungsstromes Probleme machen, denn er wird vom Loeschoszillator geliefert. Eine Einstellung der betreffenden Potis nahe am Endpunkt kann ein Hinweis sein.

Elkos gibt es am Loeschoszillator keine, die Dinger koennen mit HF wenig anfangen. Es bleibt nur, die Betriebsspannung des Oszillators zu pruefen. Ach ja, auch die Frequenz des Oszillators pruefen.

73
Peter
Radiolik
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 13. Feb 2012, 01:09
Danke für die Tipps. Leider habe ich von dem Tape kein Servicemanual im Netz bisher gefunden. Werde mal weitersuchen. Da es ein Autoreverse-Deck ist sitzt der Löschkopf direkt neben dem A/W-Kopf und bildet praktisch eine gegossene Einheit. Ein Wechsel erscheint mir unmöglich. Glaube kaum, dass falls doch defekt, es für diesen Kopftyp noch günstig Ersatz gibt. Hatte bisher ein Pioneer CT-737 Tape im Einsatz. Das läuft auch noch in den Betriebsarten Aufnahme und Wiedergabe einwandfrei. Leider lassen sich hier aber keine Tapes mehr spulen, da die Reibräder abgenutzt sind und auch diese nicht mehr nachzubekommen sind. Daher hatte ich in der Bucht nach einem Ersatzgerät gesucht. Und das KD-VR5 hat Zahnradantrieb, wie viele JVC-Geräte beim Umspulen. Playback ist ja top okay bei dem Teil bzw. ich höre keinen Unterschied zum CT-737, das ein Dreikopf-Deck ist.
Falls tatsächlich der Head in meinen JVC defekt sein sollte, dann muss ich mich halt noch mal in die Bucht bewegen. Was für ein Gerät nach Möglichkeit mit richtiger Pause und guten Aufnahmeeigenschaften sollte ich dann in Augenschein nehmen? Denke dabei auch an eins mit Doppel-Capstan, denn dann kann ich damit eventuell auch etliche fertig bespielte Tapes wiederhören, in denen sich aus Altersgründen die Andruckfilze verabschiedet haben....
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 13. Feb 2012, 09:58
Hallo,


da die Reibräder abgenutzt sind und auch diese nicht mehr nachzubekommen sind.


Bist du dir da sicher?
Bei Link wird aber das RNL-549 als Ersatz für das CT737 noch immer geführt!

Gruß
Bernhard
Radiolik
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Feb 2012, 19:16
Hi!
Also bei Pioneer bin ich mir sicher, da ich direkt beim Pioneer-Kundendienst nachgefragt hatte, nachdem mein Fachnhändler versucht hatte, das Teil gemäß Serviceanleitung (Part-NO) nachzubestellen. Hätte - wenn nocht erhältlich - auch nur run 5 Euronen gekostet. So ein kleines Plastik-Rädchen mit Gummimantel.

Beim JVC Tape bin ich dem Fehler auf der Spur. Es liegt wohl weder am Löschkopf noch am Oszillator sondern tatsächlich an der "Eintauchtiefe". Wenn ich mit einem Platik-Justierstab bei der Aufnahme nachhelfe und den Schlitten nach oben (also zum Tape drücke), dann funktioniert die Löschung so wie sie soll. Offensichtlich stimmt irgend eine Einstellung nicht zu 100%. Da werde ich das ganze Teil wohl wieder auseinanderbauen müssen um mehr zu sehen...
Radiolik
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Feb 2012, 01:39
Ich habe den Fehler der nicht-Löschung gefunden! Und zwar hat sich im Autoreverse-Tonkopf ein Kabel vom Löschkopf gelöst. Das war alles. Wobei die Behebung alles andere als einfach war. Ich musste den kompletten Kopfträger ausbauen und den Tonkopf danach zerlegen, um es anlöten zu können. Der Aufwand hat sich allerdings gelohnt: Jetzt nimmt das Tape wieder einwandfrei auf. Wobei die Justage des Autoreverse-Kopfes inclusive Bandlauf wohl nach dem Zusammenbau die meisste Zeit veranschlagt hat...
Habe das Ganze mal fotografiert - muss ich mal irgendwo hochlanden und hier her verlinken.....
pelowski
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Feb 2012, 02:14

Radiolik schrieb:
Ich habe den Fehler der nicht-Löschung gefunden! Und zwar hat sich im Autoreverse-Tonkopf ein Kabel vom Löschkopf gelöst...

Gratulation!


...Auf dem Band verbleiben die Reste der vorhergehenden Aufnahme. Die alte Aufzeichnung wird nicht mehr richtig gelöscht!...

Nur schade für die, die sich `nen Kopp gemacht haben, dass deine Fehlerbescheibung falsch war.

Grüße - Manfred
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 16. Feb 2012, 09:40
Hallo zusammen,

nun, es wird ja auch durch den Vormagnetisierungsstrom im Aufnahmekopf eine "Teillöschung" vollzogen.
Hast du schon mal folgendes ausprobiert:

- Wertlose Aufnahme nehmen
- Jetzt ohne Signal ab irgendeiner Stelle drüber eine Aufnahme machen.

Dann hört man (beim erneuten Wiedergeben dieser Stelle) dass für eine kurz Weile (bevor das alte Signal vollständig gelöscht ist), man das alte Signal schon stark geschwächt hört.
Das ist die Stelle des Bandes, die nur den Aufnahmekopf, aber keinen Löschkopf "gesehen" hat.

Insofern könnte man schon diese Anlöschung mit einem schlecht arbeitenden Löschkopf verwechseln.

Gruß
Bernhard
Radiolik
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Feb 2012, 02:22
Anbei der Link zu den Fotos vom KD-VR5

http://www.flickr.com/photos/65848803@N04/?saved=1
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