Allgemein: Unterschätzte Interpreten

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 10. Mai 2004, 11:40

Hallo liebe Forianer

Das Thema ist eigentlich ein wenig irreführend, denn was ich wissen möchte, sind Interpreten die von der Tonträgerindustrie "unterschätzt" werden, im Konzertalltag oder der "öffentlichen Meinung der Klassikliebhaber" mögen diese Künstler durchaus anerkannt sein.
Zynischerweise trifft ja diese Beschreibung fast auf alle heute tätigen Interpreten zu, vor allen die jüngeren, oder jene die im "Nischenrepertoire" tätig sind.
Drei davon sollen hier von jedem einzelnen nominiert werden, egal ob Dirigent, Sänger oder Pianist, oder was sonst auch immer.

Wer mehr schreibt, das ist in Ordnung, aber (und das sollte jeder bedenken) Auswerten werde ich jeweils nur die ersten drei Namen, ganz oben, auf der von Euch verfassten Liste.

Dann schauen wir mal ob es "Favoriten" gibt, was ja nicht unbedingt sein muß, die Präferänzen können ja durchaus "verstreut" sein.
Ein nettes Spiel, ob es was aussagt, werden wir in ein bis zwei Wochen wissen

Gruß aus Wien
Alfred

walter_f.
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 10. Mai 2004, 14:37

was ich wissen möchte, sind Interpreten die von der Tonträgerindustrie "unterschätzt" werden, im Konzertalltag oder der "öffentlichen Meinung der Klassikliebhaber" mögen diese Künstler durchaus anerkannt sein.

>>Daniel Hope<<

Hallo Alfred,

ich denke nicht, dass es mit dem "schätzen" immer an der Industrie liegt. Ich kann das am Beispiel Daniel Hope (

http://www.danielhope.com)festmachen. Ich lasse kaum ein Konzert mit ihm aus - wenn es einigermassen in der Nähe ist - und bin immer wieder angerührt bis erschüttert wegen seiner intensiven, farbigen Spielweise. Seine 4 oder 5 CDs besitze ich natürlich - und selbst da kommt seine Intensität noch gut rüber. Er ist Musiker durch und durch, spielt seit fast 2 Jahren auch beim Beaux Arts Trio mit, und käme nie auf die Idee ein Bruch-, Tschaikowski- oder Mendelssohn-Konzert zum 200sten Mal einzuspielen. Wie ich ihn kenne, macht er nur eine Aufnahme, wenn ihm etwas daran liegt ein zur Zeit vernachlässigtes Werk, was ihm persönlich am Herzen liegt in grösserem Umfang bekannter machen zu können. Er benutzt praktisch die Industrie als Sprachrohr und nicht umgekehrt. Wir haben schon vor Jahren über die Naxos-Möglichkeit gesprochen, aber da spielt natürlich auch diese Image-Geschichte eine Rolle. Ich denke, es ist ein Spagat zwischen künstlerischem Begehren und wahrscheinlich notwendigen Marketing Kapriolen. Das war früher auch schon so - siehe Liszt.
Ob eine solche Einstellung heutzutage durchzuhalten ist, mag dahingstellt sein, aber wahrscheinlich klappt's in diesem Fall recht gut.

Grüsse
Walter

gaspard
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 17. Mai 2004, 13:57

Sorry wenn ich das Thema nur am Rande streife. Es gibt bestimmt unzählige fähige Interpreten, die es verdient hätten, auf Tonträger verewigt und in Umlauf gebracht zu werden .

Die Sache hat aber einen Haken. Die Tonträgerindustrie ist keine caritative Einrichtung. Ihr geht es um (Maximal-) Profit ... und sonst garnichts.

Eher wenig Profit lässt mit jenen Musikern machen, die Klasse statt Masse bevorzugen, die erst nach intensivster (vielleicht jahrelanger) "Klausur" bereit sind, sich dem Konzertsaal oder einem Aufnahmestudio zu stellen.

Einer aus dieser Gattung hört auf den Namen
Juan José Chuquisengo
seineszeichens in München lebender Pianist peruanischer Herkunft.

Es gibt kaum Platten von ihm. Aber das Wenige ist überaus beeindruckend. So z. B. seine Ravel-CD (Sony). Eine der besten Interpretationen aus meiner umfangreichen Ravel-Sammlung (von Casadesus aufwärts).

Hoffentlich bleibt der Mann seinen Prinzipien treu.

g

[Beitrag von gaspard am 17. Mai 2004, 14:05 bearbeitet]

Susanna
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 31. Mai 2004, 13:17

Walter schrieb:

>>Daniel Hope<<
Er benutzt praktisch die Industrie als Sprachrohr und nicht umgekehrt.... Ob eine solche Einstellung heutzutage durchzuhalten ist, mag dahingstellt sein, aber wahrscheinlich klappt's in diesem Fall recht gut.

Hallo Walter und Alle,

nach dem kürzlichen Gewinn des Classical Brit Award (gemeinsam mit illustren Namen) wird D. Hope bestimmt auch bald zu den "Großen" gehören! Ich finde es jedenfalls gut, wenn sich ein Künstler heutzutage nicht ohne weiteres "benutzen" läßt. Näheres kann man (auf Englisch) hier nachlesen:

http://www.clockwork.de/paule.htm

Gruß,
Susanna

Klassikliebhaber
Stammgast

#5 erstellt: 09. Sep 2004, 10:46

Magdalena Kozene,Friedrich Gulda(immer noch), Philip Glass, Leila Josefowicz(hey so schlecht ist sie nicht!), Angela Gheorghiu (jetzt wohl nicht mehr)und Anna Gourari,Istvan Szekely (von Naxos Label;aber leider nicht anerkannt?),Marc-André Hamelin,günter wand,andsnes,berezovsky,grimaud(bis jetzt)

überbewertet: anne sophie mutter,einige asiaten(die grad in mode gekommen sind),karajan als dirigent,sophie mautner.

Hilda
Stammgast

#6 erstellt: 09. Sep 2004, 12:11

@Klassikliebhaber

Du hältst Kozena und Georghiu für unterbewertet??? Wie kann jemand unterbewertet sein, der von jedem Hochglanzprospekt heruntergrinst????

Um es klar zu stellen - ich lass nix auf Kozena kommen.. ich finde, sie ist genau richtig bewertet