Debussy - Klaviermusik

Hallo Wilke,

doch, doch, das gibt es es. Geh mal zu JPC oder Amazon und gib "debussy sämtliche klavierwerke" oder "debussy complete piano works" als Suchbegriff ein. Aus den Treffern suchst Du Dir einfach den schönsten aus!

Viele Grüße,
Mellus

Als Einstieg scheint mir die Brilliant-Box mit den Debussy- und Ravel-Klavierwerken geeignet zu sein. Debussy umfasst 4 CDs, Ravel 3. Ravel mit Crossley kenne ich nicht, aber den Debussy-Teil hab ich in der englischen Originalausgabe gespielt von Fergus-Thompson, das ist recht solide. Ich würde mir dann eher noch die Préludes von Benedetti Michelangeli dazu gönnen.



Grüße Michael

Hallo zusammen,

arnaoutchot schrieb:

Als Einstieg scheint mir die Brilliant-Box mit den Debussy- und Ravel-Klavierwerken geeignet zu sein.

da stimme ich Michael zu, die Box habe ich auch.

Ich meine, es gibt/gab auch noch eine GA eines franz. Pianisten.
Die historische Aufnahme von Gieseking (EMI) findet man noch vereinzelt - gibt es nicht auch eine bei Naxos?

Danke schon mal , gesamtaufnahme Klavier habe ich sowohl bei
amazon als auch bei jpc. eingegeben, leider ohne Ergebnisse.
gruß Wilke

Hier der Link zu der o.g. CD-Box:

http://www.amazon.de...id=1201258835&sr=8-1

Grüße Michael

...bei jpc zwei Taler weniger...
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

ja, stimmt, und vor allem auf Lager = lieferbar. Bei amazon ist sie scheinbar nicht auf Lager.

Grüße Michael

Wilke schrieb:

War gestern im saturn und wollte mir eine Gesamteinspielung aller Debussy - Klavierstücke zulegen. Leider nicht fündig geworden. Gibt es soetwas nicht?

Also bitte! Natürlich gibt es sowas.
Ich besitze schon 2,9 GAs

1. W. Gieseking (EMI)
2. J. Boguet (Tudor)
3. S. Francois (EMI) -blieb wegen des Todes von Francois unvollendet

weiterhin gäbe es noch Thiollier(Naxos), Jones(Nimbus), Ogawa (BIS), Lee(?), Tirimo (Regis), Crossley(?) (es sind die, welche mir auf die schnelle einfallen, es gibt bestimmt noch mehr!)

trotz des Alters halte ich die GA mit Gieseking noch immer unerreicht, Francois hat wunderschöne Momente (das schönste clair de lune qui soit) und auch Boguet spielt bewundernswert.

Bleibt natürlich die Frage, ob es wirklich ein GA sein muss. Sonst wächst nämlich der "Berg" an schönen Aufnahmen bedrohlich an (Richter, Casadesus, Arrau, Benedetti-Michelangeli, Moravec, Gulda, Rubinstein, Gilels, Aimard, uvam)
siehe auch:
http://www.hifi-foru...um_id=199&thread=160

edit: weitere GAs Haas(erato)

Ich ergänze mal noch die Liste der GAs

W.Gieseking (EMI)
J.Boguet (Tudor)
S.Francois (EMI) -unvollendet
J.-F.Thiollier(Naxos),
M.Jones(Nimbus),
N.Ogawa (BIS),
N.Lee(?),
M.Tirimo (Regis),
P.Crossley(?)
A.Ciccolini (EMI)

eine ging doch glatt unter

W.Gieseking (EMI)
J.Boguet (Tudor)
S.Francois (EMI) -unvollendet
J.-F.Thiollier(Naxos),
M.Jones(Nimbus),
N.Ogawa (BIS),
N.Lee(?),
M.Tirimo (Regis),
P.Crossley(?)
A.Ciccolini (EMI)
M.Haas (erato)

Noch eine Korrektur: Paul Crossley zeichnet für den Ravel verantwortlich in der o.g. Brilliant-Box, den Debussy-Part spielt Gordon Fergus-Thompson, Original 4CD.Box erschien bei Sanctuary-Classics und hat sogar eine Rosette bei Penguin erhalten !!!

Grüße Michael

arnaoutchot schrieb:

Noch eine Korrektur: Paul Crossley zeichnet für den Ravel verantwortlich in der o.g. Brilliant-Box, den Debussy-Part spielt Gordon Fergus-Thompson, Original 4CD.Box erschien bei Sanctuary-Classics und hat sogar eine Rosette bei Penguin erhalten !!! Grüße Michael

Schon klar, nur hat P.Crossley a u c h den gesamten Debussy aufgenommen!



Allerdings sollte ich den Herrn Fergus-Thompson noch in meine Liste aufnehmen



W.Gieseking (EMI)
J.Boguet (Tudor)
S.Francois (EMI) -unvollendet
J.-F.Thiollier (Naxos),
M.Jones (Nimbus),
N.Ogawa (BIS),
N.Lee (?),
M.Tirimo (Regis),
P.Crossley (S Ess)
A.Ciccolini (EMI)
M.Haas (erato)
G.Fergus-Thompson (Brilliant)

pt_concours schrieb:

M.Haas (erato)

Wenn Monique schon genannt wurde, dann ist Werner (Philips) unbedingt noch zu nennen!

Hallo,

es gibt eine neue GA von J-E. Bavouzet, die von der Kritik allseits hochgelobt wird.


Ich persönlich bin nicht restlos davon begeistert, aber was will das schon heißen. Die kann man aber - glaube ich - nur bei amazon.fr finden.

Grüße,
Gamaheh

wie teuer ist diese?

warum bist Du nicht restlos begeistert?

Eine weitere GA soll hier in der Liste nicht fehlen, auch wenn sie seit längerem offenbar nicht erhältlich ist:

Um 1969 hat Jörg Demus das Gesamtwerk auf 8 LPs eingespielt. In den 80ern erschien diese GA auf 4 CDs für amadeo und wurde von der Kritik gelobt. Ich selbst besitze nur Vol. 3 daraus.

Die aktualisierte Liste der GAs demnach:

W.Gieseking (EMI) J.Boguet (Tudor) S.Francois (EMI) -unvollendet J.-F.Thiollier (Naxos), M.Jones (Nimbus), N.Ogawa (BIS), N.Lee (?), M.Tirimo (Regis), P.Crossley (S Ess) A.Ciccolini (EMI) M.Haas (erato) G.Fergus-Thompson (Brilliant) J.-E.Bavouzet (Chandos) J.Demus (amadeo)

Gruß, Kaddel

Kaddel64 schrieb:

Um 1969 hat Jörg Demus das Gesamtwerk auf 8 LPs eingespielt.

einzelne (populäre) Stücke waren auch auf dem DG-Label als LP erhältlich.
Ich habe die besessen, aber nicht in die CD-Ära gerettet.

Die neu bei mir eingetroffene Aufnahme der Préludes von Debussy von Michael Lewin (siehe dazu "Was hört ihr gerade"-Thread, Anfang August 2017) hat mich dazu angeregt, mal einen Vergleich meiner sechs vorhandenen Aufnahmen des Zyklus Préludes am Beispiel des Volume 1 vorzunehmen. Im einzelnen sind dies nach Alter geordnet:

1) Walter Gieseking, EMI Classics Audiophile Edition 4SACD Mono, rec. Dec. 1954, Abbey Road Studios / rem. 2012
2) Friedrich Gulda, MPS Stereo, rec. Feb. 1969, MPS Studio Villingen-Schwenningen / rem. 2007
3) Arturo Benedetti Michelangeli, DGG Stereo, rec. Juni 1971, Musikhalle Hamburg / Original CD-Veröffentlichung 1983
4) Gordon Fergus-Thompson, Sanctuary Classics Stereo 4CD, rec. Juli 1989, Henry Wood Hall London / Box-Veröffentlichung 2004
5) Evgeni Koroliov, TACET DVD-Audio 5.1 24/96 MCh, rec. Oslo 2003 / veröffentlicht 2008
6) Michael Lewin, Sono Luminus BluRay Audio dts HD Master Audio 5.1 24/192 MCh, rec. Juli 2014, Sono Luminus Studios Virginia, USA / 2015




Es macht Sinn, die Aufnahmen von ihrem Klangbild her zu betrachten, weil dieses erheblich die Interpretationsansätze der Pianisten unterstreicht. Leicht vereinfacht kann man sagen, dass ich zwei eher historische Aufnahmen habe (obere Reihe), zwei Stereo-Aufnahmen (mittlere Reihe) und zwei Darbietungen in hochauflösendem Mehrkanal (unten). Was mir auffällt, ist, dass ich diese so typische französische Musik von keinem Franzosen gespielt habe. Gut, Gieseking war ein sehr frankophiler Deutscher. Ich habe einen Teil der Gesamtaufnahme von Bavouzet, aber da die CD mit den Préludes ausgespart.

Gieseking wird von vielen Kritikern als niemals übertroffener Meilenstein in der Interpretation dieses Zyklus betrachtet. Da gibt es sicherlich wenig Argumente dagegen. Klanglich ist die Mono-Aufnahme aus den Abbey Road Studios recht gut, trocken und nuanciert, alle Abstufungen sind gut hörbar. Zwar macht es das audiophile SACD-Remastering sicherlich nicht schlechter, aber ich hatte zuvor eine EMI-Standard-Ausgabe seiner Debussy-Klavierwerke, die war klanglich nicht wesentlich schlechter. An Gieseking kommt man bei tieferer Beschäftigung mit dem Zyklus sicherlich nicht vorbei.

Gulda ist der Exzentriker unter den sechs. Seine - wie auch bei seinen Bach-Aufnahmen für MPS - klanglich sehr trockene Aufnahme wirkt nur wenig räumlich, sondern sehr fokussiert, Akzente weg von jedem virtuosen Glanz zu meditativer Zurückhaltung verschiebend. Anfangs hatte ich Probleme mit diesem Angang, hier im Direktvergleich fand ich sie eher erfrischend anders. Aber gewarnt sei nochmals vor dem Klang, der ist trotz 1969er Stereo-Aufnahme gewöhnungsbedürftig.

Benedetti Michelangeli (ABM) ist die Aufnahme, mit der ich diesen Zyklus und das Klavierwerk von Debussy kennengelernt habe, als die CDs erstmals erschienen. ABM sagt, er spiele nicht für andere, sondern nur für sich selbst im Dienste des Komponisten. Das hört man hier perfekt. Kein einziger Ton ist hier ohne Sinn gesetzt, alles ist klangfarblich perfekt abgestuft und nuanciert. Es mag an der Reihenfolge des Kennenlernens liegen, aber für mich liegt ABM auf gleichem Level wie Gieseking. Die Klangqualität der Aufnahme ist sehr offen und brilliant. Ich habe auch die Komplettbox der DGG-Aufnahmen von ABM, bin mir aber nicht sicher, ob die dort ebenfalls enthaltenen Aufnahmen remastert wurden; viel verbessern kann man ohnehin nicht.

Fergus-Thompson ging mir primär wegen der Komplettaufnahme des Klavierwerks ins Netz. Seine Aufnahmen wurden sehr gelobt und erhielten beim englischen Penguin Guide die nur selten vergebene Rosette. Die Interpretation ist auch alles andere als schlecht, aber klanglich finde ich das Klavier zu distanziert, es gehen viele Details im Hall unter. Das wäre die Aufnahme, die ich als erstes weggeben würde, wenn ich müsste.

Koroliov bleibt meine klangliche Referenz. Die hervorragende Mehrkanalaufnahme hat eine Luftigkeit, Weite und Wärme, in der sich die teilweise impressionistischen Klangschleier entfalten können, wie sie die Stereo-Aufnahmen nur schwer reproduzieren können. Koroliovs stets überlegtes, aber dynamisches und keinesfalls blutleeres Spiel, finde ich sehr gut. Es würde hier sehr kleinteilig und sicherlich sehr geschmacksabhängig, heraushören zu wollen, was ein Gieseking oder ABM evtl. noch feiner herausarbeiten.

Lewin ist der Neue, sozusagen. Klanglich-technisch ist er hervorragend und je nach Geschmack, Anlage/Raum und Ohren des Hörers auf dem Level von Koroliov. Warum er bei mir dennoch Koroliov nicht von 1. Platz stossen konnte, ist der härtere Anschlag, der etwas technokratischere Angang und das aus meiner Sicht etwas geringer ausgeprägte Gefühl, die Bilder, die Debussy hier in Töne gesetzt hat, umzusetzen. Das sind aber Nuancen, manch anderer mag geschmacklich genau aus diesen Gründen Lewin vorziehen.

War mal wieder interessant, erst solche Vergleiche ermöglichen zumindest mir, wirklich die Unterschiede zwischen Aufnahmen festzustellen. Kommentare höre ich gerne ...

Hallo Michael,

zuerst mal vielen Dank für die Mühe.
Leider besitze ich von den verglichenen Aufnahmen nur noch 2:
Gordon Fergus-Thompson und Arturo Benedetti Michelangeli.
Gieseking habe ich abgegeben.
Mich reizt es schon lange selbst mal einen Vergleich durchzuführen, leider fehlt es mir aktuell an der Freizeit.

Neulich habe ich Teile aus dieser GA gehört
Claude Debussy (1862-1918)
Das Klavierwerk
Preludes Heft 1 & 2; Les soirs illuminees par l'ardeur du charbon; Valse romantique; Ballade slave; Tarantelle syrienne; Images; Pour le piano; Estampes; Masques; D'un cahier d'esquisses; L'Ilse joyeuse; Children's Corner; Suite bergamasque; Danse bohemienne; Nocturne; La plus que lent; Mazurka; Reverie; 2 Arabesques; Morceau de concours; The little nigar; Hommage a Haydn; Berceuse heroique; Page d'album; Elegie; Etüden Heft 1 & 2; Images Heft 1 & 2; Etude retrouvee; Khamma; Jeux; La Boite a joujoux

Jean-Efflam Bavouzet (Klavier)
Chandos, DDD, 2006-2009, 5CDs dt. Ersterscheinungstermin 15.10.2012


Die britische Kritik war begeistert, die Schnippsel haben mir ebenfalls gefallen.

Dem mag ich nicht widersprechen. Teile des Zyklus habe ich (Volumes 4 & 5), aber nicht den Teil mit den Préludes. Werde ich mir mit Blick auf meinen Bestand oben und die aktuell geführte Diskussion im "Was hört ihr gerade"-Thread auch bestimmt nicht kaufen. Auch wenn es mich interessieren würde ...

Und ich fühle mich schuldig.
Die Aufnahme steht schon auf meinem Merkzettel,
ich brauche sie nicht notwendig ich habe ja schon das meiste mit Arrau, Benedetti-Micheangeli, Francois u.a.

Am 19.03.2018 wurden in der Sendung Diskothek des SRF (Schweizer Radio und Fernsehen ) fünf Aufnahmen von
Claude Debussys: Préludes, 2ème livre
im Blindvergleich betrachtet.
Gäste im Studio waren
James Alexander (Pianist) und Sigfried Schibli (Musikpublizist)
der Gastgeber war Benjamin Herzog.
srf.ch diskothek/claude-debussy-preludes-3

Aufnahme 1:
Maurizio Pollini
Deutsche Grammophon (2018)

Aufnahme 2:
Francesco Piemontesi
Naïve (2015)

Aufnahme 3:
Stany David Lasry, Erard Flügel
Arcana (1997)

Aufnahme 4:
Krystian Zimerman
Deutsche Grammophon (1994)

Aufnahme 5:
Michel Dalberto
Aparté (2015)

SRF2 schrieb:

Das Resultat Ein Kopf- an Kopfrennen sieht anders aus. Der Gewinner der Diskothek gefiel mit seiner Aufnahme der Préludes Band II nämlich von Anfang an. Das Spiel von Krystian Zimerman sei pianistisch meisterhaft. Es sei durchdacht, detailreich, ja sogar «enorm gestaltet». Später in der Runde fielen Zimermans Subtilität und Finesse positiv auf. Zimerman gestalte die auf drei Systemen notierte Klavierpartitur «in 3D» (A4). Im Vergleich dazu erschien das Spiel des französischen Pianisten Michel Dalberto den beiden Experten als übertrieben (A5). Debussy schreibt mit der Nr. 6 seiner zweiten Préludes-Sammlung zwar ein klingendes Porträt des amerikanischen Komikers Ed Lavine alias «General Lavine – eccentric». Dieser Hinweis ist auch auf die Interpretation zu beziehen, sollte aber – so die Experten – die Grenzen des guten Geschmacks nicht überschreiten. Schon in der ersten Runde fiel die jüngste, 2018 erschienene Aufnahme der Préludes weg. Maurizio Pollinis Spiel wirkte profillos und gelangweilt (A1). Auch der hierzulande kaum bekannte Pianist Stany David Lasry überzeugte nicht, ... (A3). Auf sehr hohem Niveau spielte dagegen der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi, dem die Charakterzeichnung des Komikers Lavine sehr gut gelang (A2). Piemontesi, der jüngste in der Runde, sah sich zwar einer starken Konkurrenz ausgesetzt. Er schied jedoch aus als ... Pianist, den man unbedingt im Auge behalten sollte.

arnaoutchot (Beitrag #2) schrieb:

Interessant, danke. Leider habe ich - trotz bekanntlich mannigfaltiger Aufnahmen der Préludes - keine einzige der hier gehörten. :(

Hallo Michael,
Pollinis Aufnahme habe ich kurz gehört, besitze sie aber nicht.
Beim Rest Fehlanzeige.
Die Zimerman-Aufnahme habe ich mal in Auszügen gehört, die schien mir aber damals zu hallig zu sein. Da habe ich vom Kauf abgesehen.
Wenn ich's recht überschaue habe ich die Aufnahmen von Benedetti Michelangeli und Samson Francois sowie die Orchesterbearbeitungen von Matthews und Breiner die ich öfter höre.
Jean Efflam Bavouzets Aufnahme bei Chandos steht noch auf meiner Wunschliste, um mal eine aufnahmetechnisch aktuelle zu nennen.
Dann sollte es reichen.

Auf klangtechnisch höchstem Niveau finde ich:
Jean-Efflam Bavouzet
Chandos, DDD, 2006-2009



+Children's Corner
Paavali Jumppanen (Klavier)
Ondine, DDD, 2017