Klavier für interessierten Neueinsteiger

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maconaut
Inventar
#1 erstellt: 22. Sep 2005, 13:29
Hallo zusammen, meine bisherige Klassikerfahrung beschränkt sich auf den mehr oder weniger langweiligen Musikunterricht zu Schulzeiten (Gottseidank lang vorbei) und auf das gelegentliche Anhören der einen oder anderen "Best of Klassik"-CD (mit den bekannten Highlights und Evergreens der Klassik...).

Begeistert bin ich noch immer von der Peer Gynt Suite - durch häufige Skandinavienaufenthalte habe ich bei der Musik einfach Bilder und Geschichten im Kopf, die das Musikhören erst so einmalig machen.

Besonders gut gefallen mir reine Klavierstücke, also ohne pompöses Orchester im Hintergrund, und zu schwer und tragend dürfen die Stücke auch nicht sein.

Könnt ihr mir was empfehlen, ein paar wirklich gute Aufnahmen die sich mal anzuhören lohnt? Etwas "Einsatz- und Einhörbereitschaft" darf bei mir gerne vorausgesetzt werden, ich habe mich auch nach langen Diskussionen breitschlagen lassen, die Aufführung des Rilke-Projekts gemeinsam mit meiner Freundin zu besuchen und war hinterher selbst platt, wie gut es mir gefallen hatte. Es braucht halt alles seine Zeit

Also her mit hilfreichen Tipps!

Danke schon mal und Gruß, Stefan
AcomA
Stammgast
#2 erstellt: 23. Sep 2005, 10:46
hallo Stefan,

da dir der norwegische bezug und grieg wohl gefällt, empfehle ich dir zum einstieg eine wundervolle aufnahme der lyrischen stücke (auswahl) griegs mit emil gilels aus den 70er jahren (DG, the originals).

gruß, siamak
maconaut
Inventar
#3 erstellt: 23. Sep 2005, 11:17
Das hört sich schon mal nicht schlecht an, danke für den Tipp! Ich werde mich also erst einmal durch Grieg hören und dann später ggf. nach mehr verlangen... Grüße Stefan
schumi65
Stammgast
#4 erstellt: 23. Sep 2005, 14:03
Hallo Stefan,

auch wenn Du scheinbar zunächst "satt" bist mit der Grieg-Empfehlung, möchte ich Dir dennoch etwas weiteres empfehlen, was mir seinerzeit den Zugang zur Klassik erleichtert hatte:

Von den zahlreichen Beethoven-Klaviersonaten empfehle ich die "Apassionata" und vor allem die besinnliche "Mondscheinsonate".
weiß_nix
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 25. Sep 2005, 21:48
Schumi ist unbedingt recht zu geben die "Apassionata" ist ein Meilenstein und geht mächtig unter die Haut. Die "Mondscheinsonate" ist natürlich gut geeignet um vom Bekanntem zu Neuem zu finden. Einen sehr guten Einstieg zu Bach findest du mit den Goldberg-Variationen. Last not least die H-moll Sonate von Liszt.

Auch wenn dir die Kalvierkonzerte vielleicht noch fern sind, wegen des pompösen Orchesters:
Brahms Klavierkonzert
Schumann Klavierkonzert
Beethoven Klavierkonzert 1-5, vor allem das 5.
Mozart Klavierkonzerte 21&23
maconaut
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2005, 07:34
Ihr seid klasse - danke! Ich denke, wenn ich das alles durch habe, kann ich entweder kein Klavier mehr hören oder lerne selber noch das Spielen ;-)

Alle Vorschläge sind notiert und ich werde mal sehen, ob ich irgendwo probehören kann.

Grüße - Stefan
AcomA
Stammgast
#7 erstellt: 26. Sep 2005, 10:22
hallo,

ursprünglich war der wunsch, dass die stücke nicht zu schwer oder tragend sein sollen ! da würde ich die lisztsche h-moll sonate für den anfang als etwas problematisch sehen. grundsätzlich könnte man ja dann die gesamte klavierliteratur von bach bis rzewski empfehlen .

gruß, siamak
weiß_nix
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 27. Sep 2005, 08:32

AcomA schrieb:
ursprünglich war der wunsch, dass die stücke nicht zu schwer oder tragend sein sollen ! da würde ich die lisztsche h-moll sonate für den anfang als etwas problematisch sehen.

O.K. das ist kein Ohrwurm den jeder beim ersten Zuhören gleich super findet. Aber, je nachdem von welcher Seite man sich der Klassik nähert, sind gerade die Stücke, die nicht so sehr in ihren Epochen verhaftet sind, leichter zugänglich für einen Einsteiger. Viele tun sich beispielsweise mit den barocken Schnörkeln in der Klassik (engerer Sinn) oder der Lyrik der Spätromantik usw. schwerer als mit Stücken, die weniger in solchen Stilen verhaftet sind.

Der Hintergrund war, dass ich die Apassionata (f-moll) im Kopf hatte und die h-moll Sonate für mich irgend wie ähnlich ist, ohne das weiter erklären zu können.
maconaut
Inventar
#9 erstellt: 27. Sep 2005, 08:37
h-moll - f-moll - Pullmoll ? Ohmann was ist die Schulzeit lange her!

;-) Also - Dank an euch und ich sehe mal zu, was ich zum Probehören finde.

Tschüss - Stefan
w3sp
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Sep 2005, 10:45
Von Grieg fällt mir spontan "Hochzeitstag auf Troldhaugen" ein...ein sehr schönes Stück.

Der Trolltog (Zwergenzug... opus 54 Nr. 3) von Grieg hat
sehr schöne Harmonien im Mittelteil.


so long..

-w3sp-
GalloNero
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Sep 2005, 10:23
Hallo Stefan,
mein Einstieg liegt auch erst einige Monate zurück. Bin erst Anfang 2005 auf die klassische Musik gestoßen. Seitdem höre ich fast nichts anderes mehr. Im Gegensatz zu Dir konnte ich mit Klavier anfangs gar nichts anfangen. Ich habe mich mit Bethoven und Mahler von zwei Seiten genähert, bis mir von einem befreundeten Liebhaber geraten wurde, mich chronologisch vorzuarbeiten. Das war ein guter Vorschlag, denn er hat mir Bach mit seinen Brandenburgischen Konzerten und den Goldbergvariationen u.v.m. beschert. Im 5. Brandenburgischen Konzert setzt Bach praktisch zum ersten mal das Cembalo als Soloinstrument ein. Wenn man so will, der Verläufer des bereits erwähnten Klavierkonzertes, dass im Übrigen heute zu meinen Lieblingsgenres zählt.
Zu dieser Zeit (und das ist ja noch gar nicht so lange her) konnte ich mit dem Klavier trotzdem noch nichts Anfangen. Bis ich dann, ich weiß schon gar nicht mehr wie, mit dem 5 Klavierkonzert von Bethoven und den Ungarischen Rapsodien von Franz Liszt konfrontiert wurde. Die Werke sind sich zwar in keinster Weise ähnlich aber mich haben sie beide phasziniert und infiziert.

So kam es, das ich mir mein erstes Klavier-Album zulegte.
Glenn Gould - A State of Wonder (3 CDs)
Dort findest Du zwei Einspielungen der Goldvergvariationen von ein und dem selben Pianisten - Glenn Gould. Eine von 1955 und eine von 1981. Es ist absolut faszinierend. Hier kannst Du mal hören was Interpretation ausmachen kann. Oft ist es kaum zu glauben, dass es sich um ein und das selbe Werk handelt.
http://www.jpc.de/jp...k/home/rsk/hitlist


Und ich als selber Einsteiger darf auch Liszt Empfehlen .
Franz Liszts Klavierkonzerte 1 und 2 und der Totentanz mit Zimerman unter Ozawa zählen zu meinen absoluten Favoriten. http://www.amazon.de.../028-7445692-9745364

Und wenn Du durch den Totentanz durch bist kannst du getrost die H-Moll-Sonate angehen. Auch für mich als Einsteiger - ein Meisterwerk !

Gallo
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