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moderne Symphonik?+A -A |
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Autor |
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prometeo
Stammgast |
#1 erstellt: 20. Sep 2004, 16:27 | |||
Hallo zusammen Bisher habe ich moderne Klassik fast ausschliesslich in kammermusikalischer Grösse angetroffen. Sprich: Ein Quartett ist bereits ein Riesenorchesterapparat. Ausserdem besteht moderne Klassik in der Regel mehr aus Stille den Musik, überhaupt ist sie unharmonisch. Wenn man gut drauf ist, kann das gefallen, aber fürs Herz ist sie nicht. Nun wollte ich mal anfragen, ob jemand moderne klassische Werke kennt, welche mit einem grösseren Orchesterkörper arbeiten. So im Stile einer Brucknersinfonie oder so. Wo vielleicht auch etwas Klang zu hören ist statt Leere. Möchte gerne meinen Horinzont erweritern, komme in dieser Richtung aber irgendwie nicht so richtig weiter. Das einzige was mir im Moment einfällt sind die Sinfonien von Erwin Schulhoff - so in dieser Richtung. Vielen Dank für die Antworten. [Beitrag von prometeo am 20. Sep 2004, 16:41 bearbeitet] |
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Marc_E
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 20. Sep 2004, 19:02 | |||
Hi, da kann ich die die Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch empfehlen. Am besten kaufst du dir die Sinfonien eingespielt von Rudolf Barshai und dem WDR Sinfonieorchester. Ich behaupte einfach mal, dass es die beste Interpretation der 15 Sinfonien von Schostakowitsch ist. Barsahi kannte Schostakowitsch persönlich. Der Preis ist auch mehr als angemessen, finde ich, er liegt bei 24.88€ bei Amazon.de Ich hoffe, ich konnte dir helfen :). Gruss Marc |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#3 erstellt: 21. Sep 2004, 10:21 | |||
Dann hör mal in die Orchestermusik von Xenakis rein. Die ist oft dermaßen komplex, dass man die meisten Details zu Beginn gar nicht wahrnimmt. Von "Leere" jedenfalls keine Spur. "Symphonisch" würde ich das allerdings nicht nennen, denn für mich gehört zu diesem Begriff auch eine bestimmte musikalische Form. Gruß, Markus [Beitrag von Markus_Berzborn am 21. Sep 2004, 15:01 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#4 erstellt: 21. Sep 2004, 13:05 | |||
Hallo Prometeo, wie wär's mal mit Olivier Messiaen (Turangalila, Eclairs ..., Ascension) Harald Saeverud (1897-1992) Witold Lutoslawski Alan Pettersson John Adams (*1947) Gruß Franz [Beitrag von op111 am 21. Sep 2004, 15:32 bearbeitet] |
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prometeo
Stammgast |
#5 erstellt: 21. Sep 2004, 14:47 | |||
Hallo zusammen Shostakovitch kenn ich. Die anderen Namen hab ich notiert und werd ich mal antesten. Vielen Dank für die Tipps! Hat noch jemand weitere Ideen? [Beitrag von prometeo am 21. Sep 2004, 14:48 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#6 erstellt: 21. Sep 2004, 15:36 | |||
Kleiner Nachtrag: John Adams Homepage http://www.earbox.com/ Orchesterwerke: Harmonium for chorus and large orchestra (1980-81) Shaker Loops version for string orchestra (1983) Harmonielehre (1984-85) The Chairman Dances foxtrot for orchestra (1985) Tromba lontana fanfare for orchestra (1985) Short Ride in a Fast Machine fanfare for orchestra (1986) Fearful Symmetries (1988) Eros Piano for piano and orchestra (1989) |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#7 erstellt: 21. Sep 2004, 15:50 | |||
Hallo Franz-J. Nichts gegen John Adams, aber von der Struktur her ist das doch ziemlich einfache und durchsichtige Musik in der Nähe der Minimal-Ästhetik. Ich hatte Prometeo jetzt so verstanden, dass er etwas sucht, wo möglichst viel "los ist". Gruß, Markus |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 21. Sep 2004, 16:11 | |||
Und das ist seine bessere Musik. Vor einigen Jahren ist er, genauso wie Glass, auf die Neoromantik eingeschwenkt und nun zu Nichts mehr zu gebrauchen. Die "Frühwerke" kann man sich anhören. Mir ist nicht so ganz klar, warum hier Schostakowitsch unter "moderne Symphonik" geführt wird. Das ist klassische, schon beinahe "leicht zugängliche" Moderne. Gruß, Thomas |
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op111
Moderator |
#9 erstellt: 21. Sep 2004, 16:16 | |||
Hallo Markus, deine Meinung in Ehren, das höre ich anders, aber das lasse ich mal Prometeo selbständig für sich entscheiden Gruß Franz PS: Gegenfrage: Hat Xenakis' veralteter Avantgarde-Krach überhaupt eine nennenswerte Struktur? |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#10 erstellt: 21. Sep 2004, 16:20 | |||
OK, wenn Du nur einen Witz machen willst. Aber wenn Du die Werke von Xenakis wirklich mal ernsthaft gehört oder Partituren von ihm angeschaut hast, beantwortet sich Deine Frage doch wohl praktisch von selbst, oder nicht? Gruß, Markus P.S.: Ich verstehe nicht ganz, wie man im Zusammenhang mit der Musik von Xenakis, die so viele Fragen aufwirft, die in das allgemeine musikalische Bewusstsein überhaupt noch nicht eingedrungen sind, von "veraltet" reden kann. [Beitrag von Markus_Berzborn am 21. Sep 2004, 16:29 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#11 erstellt: 21. Sep 2004, 17:09 | |||
Hallo Markus, das mußte sein, gleiches Recht für alle. Klar kenne ich Xenakis, schon seit den 1970ern. Die anfängliche Begeisterung für die "Avantgarde" dieser Zeit hat sich nicht nur bei mir allerdings stark reduziert. (s. Ligeti) Letztlich muß sich ja prometeo selbst entscheiden, vielleicht macht die Kontroverse ja neugierig. Franz [Beitrag von op111 am 21. Sep 2004, 17:12 bearbeitet] |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#12 erstellt: 21. Sep 2004, 18:39 | |||
Gut, es gehört nicht unbedingt in diesen Thread, aber mich würde schon interessieren, warum. Gruß, Markus |
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prometeo
Stammgast |
#13 erstellt: 22. Sep 2004, 08:13 | |||
Hier kommt Adams sehr schlecht weg - aber immerhin der Hinweis, dass ers doch kann... http://www.klassik-h...ponist&Suchwort=2171 Aber jetzt muss ich dem Adams wirklich mal auf den Zahn fühlen. |
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op111
Moderator |
#14 erstellt: 22. Sep 2004, 09:09 | |||
Hallo zusammen, zu der Kritik an Adams: seit Jahrzehnten gibt es immer wieder die gleiche Kritik an angelsächsischer und angloamerikanischer Musik, meist von Anhängern der 60er- und 70er-Jahre-Avantgarde. Vaughan-Williams, Britten, Brian, MacMillan, Reich, Adams, Corigliano, Maw etc. darf man ja demnach nicht hören. (Ich tu's trotzdem mit Vergnügen.) Xenakis muß man sicher zu den einflussreichen Komponisten des 20. Jh. rechnen, prometeo empfehle ich, sich einige seiner Werke anzuhören. z.B.: Métastasis (bes. das Anfangsglissando) den Philips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958 entwarf er nach den gleichen Strukturmustern. PITHOPRAKTA NOMOS GAMMA TERRETEKTORH BOHOR DUEL da Markus es wissen wollte: Mehr als einzelne schöne Effekte sind mir aber nicht im Gedächtnis geblieben. Trotz der wortreich unterfütterten Theorien (nach mathematisch ästhetischen Gesetzen entworfen etc.) höre ich keine komplexe Struktur, die sich daraus mir mitteilen würde, das ganze wirkt auf mich gesichtslos und uncharakteristisch beliebig. Ich habe den Eindruck, das Gerede von der Doppelbegabung (Komponist-Architekt) sagt allein, daß es sich um einen der besten Komponisten unter den Architekten handelt und habe den Verdacht, Xenakis ist ein typisches Produkt der 68er-Avantgardebegeisterung und verdankt seinen Ruhm eher außermusikalischen Aspekten. Trotzdem kann ich das ab und zu mal mit Vergnügen hören, am liebsten live. Die komplexe Schönheit der Baustatik teilt sich mir eher im Beton-Kalender 2004 (Verlag Wiley) mit und die der Mathematik (Boolesche Algebra, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Zufallsverteilung (Gausssche Verteilung), Mengentheorie) in folgendem Werk: Taschenbuch der Mathematik Ilja N. Bronstein, Konstantin A. Semendjajew, Gerhard Musiol, Verl. Deutsch (Harri) die ich beide nachdrücklich empfehle. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 22. Sep 2004, 09:11 bearbeitet] |
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triole
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 22. Sep 2004, 09:49 | |||
Franz schrieb:
Entschuldigt bitte mein Off Topic Wenn es um Schönheit in der Mathematik gehen soll, möchte ich Euch folgendes Werk ans Herz legen (Erstauflage vor 2500 Jahren) Die Elemente, Buch 1-13 von Euklid dazu WTK von Bach Eine der wenigen Wahrheiten des Kosmos, die sich uns erschließen Wie gesagt off topic triole |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 22. Sep 2004, 10:23 | |||
Danke für die Buchtipps, triole u. Franz-J.! Auch off topic: Hoffentlich ist wenigstens der Euklid etwas für Mathe-Dummies! Wahrheiten zu erfahren, kann ja nie schlecht sein (oder manchmal doch?) Der Bach ist sicher gut! Grüße, Susanna |
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yoda-ohne-soda
Stammgast |
#17 erstellt: 22. Sep 2004, 10:48 | |||
Hätte doch Heisenberg nur als Komponist gearbeitet... sorry, off t... |
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triole
Hat sich gelöscht |
#18 erstellt: 22. Sep 2004, 10:56 | |||
Susanna
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 22. Sep 2004, 12:13 | |||
Hallo triole, sieht schon besser aus! Enzensberger - wer hätte das gedacht? Und welche Musik paßt dazu (um das Forum nicht gar zu sehr zweckzuentfremden)? "Orpheus in der Unterwelt" - immerhin kann ich ein Teufelchen erkennen? :angel: Gruß, Susanna |
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op111
Moderator |
#20 erstellt: 22. Sep 2004, 12:22 | |||
Hallo zusammen, Zahlen, Mathematik, musikfremde Verfahren u.ä. in der Musik, das wäre doch mal ein Thema, von Josquin Desprez bis Xenakis und danach. (und gar nicht teuflisch) Gruß Franz [Beitrag von op111 am 22. Sep 2004, 12:23 bearbeitet] |
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yoda-ohne-soda
Stammgast |
#21 erstellt: 22. Sep 2004, 12:31 | |||
Gödel, Escher, Bach... Douglas R. Hofstadter. Nicht ganz neu, aber gut! Mathe und Musie [Beitrag von yoda-ohne-soda am 22. Sep 2004, 12:32 bearbeitet] |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 22. Sep 2004, 12:58 | |||
...und Mozart mit seinem musikalischen Würfelspiel! Susanna |
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drbobo
Inventar |
#23 erstellt: 22. Sep 2004, 21:30 | |||
Dieses Buch ein weiterer Grund für den damaligen Abbruch meines Physikstudiums. Dagegen unbedingt zu empfehlen: Eckhard Henscheid "Trilogie des laufenden Schwachsinns", erhältlich bei 2001 |
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drbobo
Inventar |
#24 erstellt: 22. Sep 2004, 21:32 | |||
Sollte wohl suggerieren, dass nur schwer zugängliche Musik auch hörenswert ist? |
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op111
Moderator |
#25 erstellt: 23. Sep 2004, 08:47 | |||
Hallo Drbobo, tut mir leid. Der Bronstein ist doch eher des Physikers Freund, weil er ohne umständliches Gerede Lösungen anbietet. Den Problemen zuordnen würde ich eher Schwarten von dem Kaliber: Analysis, Bd.3, Funktionentheorie, Differentialgleichungen von Kurt Endl, Wolfgang Luh Aula (1994) und andere Le(h/e)rbücher, die nichts vermitteln außer wort- und formelreicher Sprachlosigkeit. Vielleicht vertont ja jemand mal statt irgendwelcher im Vergleich dazu "trivialer Baupläne" alle 3 Bände Analysis und schaft ein wahrhaft anspruchsvolles komplexes Werk, das höre ich mir dann gern nicht an, vielleicht gibt's das schon nur keiner hat es gemerkt. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 23. Sep 2004, 09:06 bearbeitet] |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#26 erstellt: 24. Sep 2004, 01:40 | |||
Nein, es sollte nur "suggerieren", dass Schostakowitschs Symphonien nicht in eine Diskussion über moderne Symphonik passen. Gruß, Thomas |
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Hüb'
Moderator |
#27 erstellt: 24. Sep 2004, 05:46 | |||
Vielleicht ist das eher eine Frage der persönlichen Perspektive. Jemand der vorwiegend Barock-Musik oder Musik der Wiener-Klassik hört, wird Schostakowitsch vermutlich als modern empfinden. Absolut und aus dem Blickwinkel des aktuellen Kalenderjahres gesehen, ist DSCH aber wohl klassische Moderne. Grüße, Frank [Beitrag von Hüb' am 24. Sep 2004, 09:42 bearbeitet] |
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drbobo
Inventar |
#28 erstellt: 26. Sep 2004, 12:35 | |||
Hallo, zur Zuordunung zur klassischen Moderne gibt es auch gar keine Zweifel, die Einteilung in leicht und schwer zugänglich halte ich allerdings für weniger sinnvoll. |
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