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Hymne der ehemaligen DDR und Mozart?+A -A |
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Autor |
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Audiodämon
Inventar |
#1 erstellt: 17. Apr 2007, 18:55 | |
Hallo Gemeinde, ich höre gerade das Adagio ma non troppo, 3. Satz aus W.A. Mozarts Quintet für 2 Violinen, 2 Violas und Cello No.4 K.516 dieser schönen CD: Der Anfang erinnert haargenau an den Anfang der Gesangsmelodie der Nationalhymne der ehemaligen DDR (Auferstanden aus Ruinen...) Becher muss ein "findiger" Komponist gewesen sein... Ist mir nur mal gerade zufällig aufgefallen... Grüße René |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 17. Apr 2007, 19:09 | |
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WolfgangZ
Inventar |
#3 erstellt: 17. Apr 2007, 19:13 | |
Hallo, Rene! Stimmt! - Und vorher war noch Hans Albers, glaube ich, mit "Goodbye Johnny". Da gab es meines Wissens sogar juristische Folgen! Und wenn wir schon bei KV 516 sind: Der 5. Satz, das Finale, wurde auch ganz eindeutig nachempfunden, und zwar in der Begrüßungs- und Schlussmusik zum "Scheibenwischer", als dieser noch von Dieter Hildebrandt moderiert wurde! Besten Gruß, Wolfgang |
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Audiodämon
Inventar |
#4 erstellt: 17. Apr 2007, 20:03 | |
Nein, nicht erbsenzählerisch, sondern völlig richtig und berechtigt. Ich hätte ja mal ordentlich lesen können... Grüße René |
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Audiodämon
Inventar |
#5 erstellt: 17. Apr 2007, 20:06 | |
Hallo Wolfgang, na da hätte ich vielleicht den Scheibenwischer öfter mal sehen sollen. Hoch interessant! Danke René |
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vanrolf
Inventar |
#6 erstellt: 18. Apr 2007, 09:33 | |
Hi, ich habe gerade die Aufnahme mit dem Grumiaux-Trio laufen und finde die Ähnlichkeit auch unüberhörbar. Wie im von Frank verlinkten Wiki-Artikel nachzulesen ist, haben sich Hanns Eisler und der "Goodbye Johnny"-Komponist Peter Kreuder - möglicherweise unabhängig voneinander - durch eine Bagatelle von Beethoven inspirieren lassen, was dann zur bekannten Ähnlichkeit der beiden Melodien geführt haben soll. Ich kann mich an ein Fernsehinterview mit Kreuder (1905-1981) erinnern, in dem er zu diesem Thema berichtete, daß ihm Eisler vor dem Krieg bekannt war, und daß ihm die Ähnlichkeit seines Schlagers mit der Becher-Hymne erst bewußt geworden sei, als er anlässlich eines DDR-Auftritts (1960er Jahre!?) im Rahmen eines Medleys am Flügel die "Goodbye Johnny"-Melodie gab und sich darauf das gesamte, anwesende Publikum leicht verstört und unsicher von seinen Sitzen erhob hat und man sich ungläubig anschaute. In der Pause seien dann einige Gäste auf ihn zugekommen und hätten ihn vorwurfsvoll zur Rede gestellt: wie er denn dazu komme, sich über die Nationalhymne der DDR derartig lustig zu machen, etc. Kreuder sagte, er sei damals aus allen Wolken gefallen, es sei wohl auch nicht ganz leicht gewesen, die Sache aufzuklären. Nebenbei: Kreuder begann seine Karriere als Sechsjähriger mit der Aufführung eines Mozart Klavierkonzertes im Kölner Gürzenich. Gruß Rolf [Beitrag von vanrolf am 18. Apr 2007, 16:59 bearbeitet] |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 20. Apr 2007, 13:26 | |
Hi, KV 516 steht in g-moll, nach landläufiger Meinung Mozarts Tonart für Verzweiflung und Trauer. Sollte hier Eisler heimlich Kritik an dem stalinistischen System der "DDR" geübt haben, bzw. deren Untergang resultierend aus dem Widerspruch zwischen Wollen und Können und der Unmenschlichkeit der Regierenden vorausgeahnt haben? Denn irgendwie wollte ja der pathetisch-emphatische Text der "DDR"-Hymne nicht so recht zum Moll der Melodie passen. Aber offensichtlich haben die Proleten (ich meine es so, nicht Proletarier) der SED-Parteiführung nichts von Musik verstanden, sonst hätte Eisler Bautzen mit Sicherheit von innen kennengelernt. Gruß [Beitrag von SirVival am 20. Apr 2007, 13:38 bearbeitet] |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#8 erstellt: 20. Apr 2007, 14:13 | |
Der langsame Satz, dessen erste 5 oder 6 Töne eine vage Ähnlichkeit mit dem "Auferstanden..." aufweisen, steht in Es-Dur. Nur mal als Hinweis, bevor die Interpretationen allzu blumig werden JK jr. |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 20. Apr 2007, 15:41 | |
Hi Kreisler jr., die Ähnlichkeit mit der DDR-Hymne ist schon etwas weit hergeholt. Genauso wenig war mein Statement ernst zu nehmen. Ich will dir nicht widersprechen, dass der dritte Satz in Es-dur steht. Aber schon in Takt 5 haben wir vor dem as ein Auflösungzzeichen und im 6. Takt löst ein fis nach g auf, also eine kurze kaum merkliche Rückbesinnung auf die Ausgangstonart g-moll. Die harmonischen Vewicklungen in diesem Satz sind allerdings enorm und nur ein Genie wie Mozart konnte sowas zukunftsweisendes komponieren. Gruß P.S. Im letzten Takt löst sich das Es-Dur dann nach g-moll auf, wahrscheinlich um in das g-moll des Eingangsadagio zum Schlusssatz überzuleiten, der in heiterem G-dur erklingt. [Beitrag von SirVival am 21. Apr 2007, 10:22 bearbeitet] |
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