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Brahms: Die Sinfonien - Hilfe! Ich bekomme meine Vorurteile nicht in den Griff!+A -A |
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Autor |
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prometeo
Stammgast |
#1 erstellt: 04. Aug 2004, 16:43 | |
... meine Vorurteile gegen Brahmssinfonien nicht in den Griff! Ich habe eine Gesamtaufnahme mit Thomas Sanderling und ich habe wiederholt versucht, die Werke anzuhören - aber da ist immer der gleiche Vorgang: Meine Kiefermuskulatur beginnt zu jucken, im Gaumen stellt sich ein hohles Gefühl ein, und anschliessend muss ich gähnen dass Gott erbarm... Das ist doch einfach ein Geklimper ohne Spannung, ohne Woher und Wohin. Allerdings liebe ich das deutsche Requiem sehr, also muss meine Laneweile angesichts der Sinfonien pures Voruteil sein. Wer kann mir helfen??? |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 04. Aug 2004, 16:58 | |
Du hast Deine Reaktion falsch analysiert. Das ist kein Vorurteil gegen Brahms sondern eine verständliche körperliche Abwehrreaktion gegen Thomas Sanderling, dessen Brahms-Zyklus so ziemlich das Schlechteste ist, was man sich in diesem Repertoire kaufen kann. Nein, nicht "ziemlich", es ist das Schlechteste. Wer sich den Zyklus kauft, hat auch nichts besseres verdient als körperliche Pein Hoffentlich hast Du dafür auf eBay noch den doppelten Verkaufspreis hingeblättert. Nichts für ungut. Gerrit |
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op111
Moderator |
#3 erstellt: 04. Aug 2004, 17:06 | |
Hallo zusammen, genau Gerrit, die Sanderling GA ist langweilig. Für Prometeo: Giulini muss her - dessen DG-Brahms gibt's z.Z. aber nur bei einem ital. Versandhändler. Auf die Gefahr hin Entrüstung zu ernten, vermeide Wand und Celi (die Stuttgarter DG Produktion ist eine Katastrophe) versuch's mal mit Bernstein bei der DG oder Solti (Decca). Gruß, Franz |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 04. Aug 2004, 17:44 | |
Genau. So ist Sanderlings Brahms. Leider hat der Junior sich die Aufnahme seines Vaters wohl nicht angehört. Als Gegengift gegen Sanderlings Planschbecken-Brahms empfehle ich Toscanini mit dem NBC Symphony Orchestra. Alt, aber unübertroffen! Elektrisierend. Gruß, Thomas |
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prometeo
Stammgast |
#5 erstellt: 04. Aug 2004, 18:41 | |
Ach, jetzt bin ich aber erleichtert! Ich hab schon schwer an mir zu zweifeln begonnen, dass da was nicht stimmt mit meinen Ohren oder so, oder meinen inneren Klangsaiten, aber jetzt... Gut, ich hab für die 4 CD auch nur 7 Euro bezahlt - waren aber wohl 7 solche zu viel. Toscanini werd ich mal antesten, Gulini bekommt man nicht, und von Solti hab ich gerade bei jpc Mahler 6 bestellt. Da hoffe ich, Hinweise zu bekommen, was bei Solti so geht. Ich hab die Mahler 2 mit Bernstein und obwohl es eine Sinfonie ist, die mir eigentlich liegen sollte da sie mit der dritten verwandt ist, werde ich einfach nicht warm mit der Aufnahme. Grüsse, Prometeo |
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träumer0
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 04. Aug 2004, 20:49 | |
Falls alle genanten Interpretationen Dich immer noch langweiligen, dann probier es mit Levine mit dem Chicago S.O. (RCA) Der bringt sehr viel Dynamic in den Brahms-Symphonien aber achtung, für mich ist es nicht unbedingt Brahms-'Like'! Ich weiss aber nicht ob diese Aufnahmen auf CDs zu finden sind. |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 04. Aug 2004, 22:02 | |
Und wenn ich der einzige bin: Abgesehen davon, daß Sanderling leider nicht die Wiederholungen spielen läßt (aber das tut selbst Wand z.B. nicht), gefallen mir die Aufnahmen ausnehmend gut. Aber auch von mir der obligate Tip: Schon genannt, Günter Wand oder, falls noch erhältlich, Norrington. Bei letzterem geht's um einiges zügiger und "entschlackter" zu als bei etlichen Kollegen, die allzu betulich an Brahms rangehen (wie Bernstein ibs.). |
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op111
Moderator |
#8 erstellt: 05. Aug 2004, 07:09 | |
Hallo Prometeo, unter der Katalognr. Universal DGG 469435 gx5 bekommt man in Italien alle 4 Sinfonien + Requiem für rund 25 Euro. z.B. bei http://www.stradivarius.it/classica/Scheda.jsp?isbn=0028946943526 oder http://www.musicstore.it/product.php?codicearticolo=0028946943526 Gruß, Franz PS: so sehr ich Wand schätze, die Brahmssymphonien sind bei ihm eher spannungslos, Szell hat da mehr zu bieten. @Norbert: Bernstein betulich? Als betulich würd ich eher die Celibidache (DG) und Th. Sanderling-Aufnahmen bezeichnen. Bernstein lädt Brahms (hauptsächlich in der DG-Produktion) mit (Bernsteins nicht des Komponisten) Melancholie auf - ohne irgenwelche umständliche Geschäftigkeit. [Beitrag von op111 am 05. Aug 2004, 07:46 bearbeitet] |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 05. Aug 2004, 07:51 | |
Tag, wenn's die Pult-Multis nicht bringen, Bruno Walter, Columbia Symphony Orchestra, CBS, auf CD wohl nicht zu erhalten ist, dann bringt einen kernigen Gesamt-Brahms dieser Dirigent mit seinem Orchester: http://www.ndrkultur...3,OID316866,00.html. Ja, Hans Schmidt-Isserstedt, NDR-Sinfonieorchester. MfG Albus [Beitrag von Albus am 05. Aug 2004, 07:52 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#10 erstellt: 05. Aug 2004, 08:07 | |
Nachtrag: Es gibt noch einen lesenswerten Thread zur 1. Brahms http://www.hifi-foru...&sort=&z=1&hl=brahms Klemperers Gesamtaufnahme ist in diesem Jahr wiederveröffentlicht worden bei der EMI in der Great Recordings ... Serie. Bruno Walter hat Albus ja schon erwähnt, dessen letzte Aufnahme (Columbia SO, Sony, Stereo) konnte man vor kurzem noch in Frankreich billig kaufen. Der Th. Sanderling ist vielleicht gar nicht so übel, aber hätte von einer direkteren, klareren Aufnahmetechnik sicher profitieren können, so verwaschen wie das klingt kommt kaum was rüber. |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 05. Aug 2004, 08:33 | |
Guter Service, schnelle Lieferung inklusive. Scheint ein Liebhabergeschäft zu sein, man wird per E-Mail quasi persönlich bedient. Allerdings: Als Bestellbestätigung bekommt eine unverschlüsselte E-Mail, in der die eigenen Kreditkartendaten komplett zitiert sind. Ansonsten habe ich zwar von Mengelberg bis Harding und Barenboim (aus dem Radio) 'ne ganze Menge Brahms-Symphonien, inklusive auch Giulini (DG), bin aber doch eher ein Verfechter einzelner Aufnhamen. Die 1. etwa kann ich nach Furtwängler (sowohl BPO als auch SONDR) kaum mit jemand anderem hören. Gruß, Gerrit |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 05. Aug 2004, 12:34 | |
Okay, Franz, "betulich" ist der falsche Ausdruck. Ich empfand Bernsteins Brahms als zu langsam und gefühlsduselig. Langsam sind Sanderling in den langsamen Sätzen und Giulini auch, aber ihnen gelingt es wenigstens, die Langsamkeit mit Spannung zu füllen. |
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op111
Moderator |
#13 erstellt: 05. Aug 2004, 12:46 | |
Hallo Norbert, das trifft besser als betulich. Bernsteins Lesart ist schon gewöhnungsbedürftig - auch sprunghaft, es stehen fantastisch ausgehörte Stellen neben plattgewalzten Passagen, gute Tempi neben merkwürdigen Verlangsamungen. Insgesamt komme ich mit Lennys Melancholie aber besser klar, als mit allem, was z.B. Karajan nach der DG-Ges.Aufn. in den 1960ern an Remakes produziert hat. Da werden alle Nebenstimmen unterdrückt und polierter Schönklang wie bei R. Strauss erzeugt. Bei Lenny hört man schon mehr. Gruß, Franz PS: Haitinks Aufnahmen hat noch keiner erwähnt, oder? [Beitrag von op111 am 05. Aug 2004, 12:49 bearbeitet] |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 05. Aug 2004, 20:37 | |
Hallo Franz, ernsthaft, ich hatte es im letzten Beitrag vor. Haitinks Brahms ist keiner, der so schön "fließt" wie der von von Dohnanyi. Um sich mit seiner Lesart zurechtzufinden, muß man, finde ich, sich mit dem Johannes schon einmal auseinandergesetzt haben. Dann hat man viel Freude, aber als "Einsteigerbrahms" würde ich die Aufnahme nicht unbedingt empfehlen wollen. Ich denke doch, Du meinst die Gesamtaufnahme mit dem Boston symphony Orchestra. |
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op111
Moderator |
#15 erstellt: 05. Aug 2004, 21:48 | |
Hallo Norbert, ich glaube weniger, daß es "Einsteiger"-Aufnahmen, (eventuell noch dazu besonders zahme) gibt, die funktionieren, nur das Beste taugt dazu zu fesseln und zu interessieren.
Hoppla, die hab ich noch nicht gehört. an: Staatskapelle Dresden, Haitink, querstand R.: 2002 und Symphonien Nr. 1-4 Concertgebouw Orchestra, Haitink Philips ca. 1970 und an die LSO live CDs hatte ich gedacht. Außerdem habe ich Haitinks Brahms beim Bayrischen Rundfunk gehört. Gruß, Franz |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 05. Aug 2004, 22:13 | |
Hallo Franz, zugegeben, richtig, aber Hörgewohnheiten pflegen sich (zumindest bei mir) zu ändern, je intensiver man ein Werk kennt.
Die LSO-Aufnahme der 2. Sinfonie will ich mir zulegen (gibt's sehr günstig bei 2001). Ich finde übrigens, daß Haitink zu unrecht unterschätzt wird. Man verbindet ihn mit einem biederen Handwerker, aber damit tut man ihm unrecht. Sorgfältiges Musizieren sollte Grundlage jeder Interpretation sein. |
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Mariusz35
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 07. Aug 2004, 23:51 | |
Hallo Leute, ich kann verstehen, dass es am Anfang nicht einfach ist, Brahms-Sinfonien zu hören. Erleichtert wird es allerdings wirklich durch die richtigen Aufnahmen, denn Brahms kann man auch ungeheuer langweilig dirigieren. Den Vorschlag, mal in die Toscannini-Aufnahmen zu hören, kann ich nur unterstützen. Alternativvorschlag: Hans Schmidt-Isserstedt! Gerade sind seine Einspielungen mit dem NDR-Sinfonieorchester erschienen. Ein Traum! Viele Grüße aus Berlin Mariusz |
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