Berlioz: Was taugten Inbals Aufnahmen auf Brilliant?

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 09. Mrz 2007, 20:02
Ich hatte schon vor einiger Zeit einen Blick auf folgendes Set geworfen ( sorry, ein größeres Bild war nicht zu finden):

amazon.de

Kennt jemand dieses Set? Natürlich kenne ich Inbal, seinen Bruckner finde ich nicht schlecht, sein Mahler soll auch ganz gut sein, der Ravel hatte mich dagegen enttäuscht.

Berlioz würde mich an sich schon interessieren, ich wollte immer schon mal Harold in Italien haben, der mir in Auszügen bekannt war.

Jedenfalls ist der Preis natürlich verlockend, aber was nützt das, wenn die Aufnahmen nichts taugen.

Ansonsten: Hatten wir hier eigentlich überhaupt schon mal einen Thread zu Berlioz ( dem Lieblingskomponisten von Malcolm Arnold) ?
Thomas228
Stammgast
#2 erstellt: 09. Mrz 2007, 22:36
Hallo Martin,

ich besitze die Box und kann sie empfehlen. Davon, dass die Aufnahmen nichts taugen, kann keine Rede sein. Im Gegenteil! Die Klangqualität ist ebenfalls bestens.

Ich meine, hier im Forum ist die Box bereits mehrfach lobend erwähnt worden.

Letztlich sollte kaufentscheidend sein, wie viele der enthaltenen Stücke dich interessieren. Wenn es nur die Symphonie fantastique und das Requiem sind - wie wohl bei den meisten der Fall -, dürfte der Kauf zweier Einzelaufnahmen vorzugswürdig sein (z.B. Tilson Thomas oder Norrington bei der Fantastique und C. Davis bei dem Requiem).

Viele Grüße,

Thomas
vanrolf
Inventar
#3 erstellt: 09. Mrz 2007, 23:47
martin2 schrieb:

Ansonsten: Hatten wir hier eigentlich überhaupt schon mal einen Thread zu Berlioz ( dem Lieblingskomponisten von Malcolm Arnold) ?



Hallo Martin,

ja, hatten wir:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-68-1354.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-68-1403.html
http://www.hifi-foru...um_id=68&thread=1647

Die Brilliant-Box gilt im allgemeinen als hochwertige Ausgabe, bei der man bedenkenlos zuschlagen kann. Inbals Mahler finde ich persönlich deutlich hörenswerter als seinen Bruckner.

Gruß Rolf
Martin2
Inventar
#4 erstellt: 10. Mrz 2007, 00:15

Thomas228 schrieb:


Letztlich sollte kaufentscheidend sein, wie viele der enthaltenen Stücke dich interessieren. Wenn es nur die Symphonie fantastique und das Requiem sind - wie wohl bei den meisten der Fall -, dürfte der Kauf zweier Einzelaufnahmen vorzugswürdig sein (z.B. Tilson Thomas oder Norrington bei der Fantastique und C. Davis bei dem Requiem).



Lieber Thomas,

woher soll ich wissen, was mich interessiert, wenn ich die Stücke noch gar nicht kenne ?

Neben dem Requiem und der Sinfonie Fantastiue, die ich allerdings bereits schon habe, interessiert mich Harold in Italien, aber sonst weiß ich halt nicht, was mich interessiert.

Erzähl doch mal, wie sind denn die Stücke auf dieser ich glaube 11 CD Box? Vielleicht könntest Du ja mein Interesse wecken.

Gruß Martin
Thomas228
Stammgast
#5 erstellt: 10. Mrz 2007, 11:15
Lieber Martin,

mich interessieren regelmäßig gerade die Werke, die ich noch nicht kenne, am meisten. Gründe dafür kann es viele geben: ein interessanter Interpret, Empfehlungen in der Presse oder im Forum, ein noch unbekanntes, aber allgemein geschätztes Werk eines geliebten Komponisten, Vervollständigung eines Sammelgebietes...

Deine Frage, wie denn die Stücke auf der CD-Box seien, möchte ich freundlich zurückweisen. Ich bin kein hinreichender Berlioz-Kenner, um mit der nötigen Kompetenz antworten zu können. Gerade bei den "Nebenwerken" fehlt mir der Überblick. Allerdings weiß ich sicher einzuschätzen, dass du mit dem Kauf dieser Box nichts falsch machen wirst. Klanglich musst du sowieso keine Einbußen befürchten. Wie du sicher weißt, handelt es sich um Denon-Aufnahmen.

Kurz gefasst: Die Aufnahmen taugen was.

Freundliche Grüße

Thomas
JohnD
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mrz 2007, 14:16
Da Berlioz einer der besten Komponisten des 19. Jahrhunderts ist, kannst Du bedenkenlos zuschlagen.
Das Te Deum ist ganz großartig, gerade in dieser Aufnahme! Und von Romeo und Julia gibt es nicht so viele Einspielungen, dabei ist das ein tolles Werk.
Es fehlt "Lélio", aber da gibt es eine sehr schöne (deutsche) Aufnahme bei Berlin Classics.
vanrolf
Inventar
#7 erstellt: 10. Mrz 2007, 15:46

JohnD schrieb:

Es fehlt "Lélio", aber da gibt es eine sehr schöne (deutsche) Aufnahme bei Berlin Classics.



Hi JohnD,
meinst Du die hier? Taugt die wirklich was?





Gruß Rolf
Pink
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Mrz 2007, 15:46
Hallo,


Zitat von JohnD:
Es fehlt "Lélio"


das ist ja seltsam. 'Lélio' (opus 14 b) wurde nämlich 1987 im Rahmen des Berlioz-Zykluses von Inbal für Denon eingespielt und zusammen mit der 'Symphonie Fantastique' (opus 14 a) als Doppel-CD veröffentlicht. Warum gerade dieses zur 'Symphonie Fantastique' gehörige Werk in der Brilliant-Box fehlt, ist mir ein Rätsel.

amazon.de


Außer der Inbal-Aufnahme ist aber vor allem die von 1967 stammende Einspielung von Pierre Boulez empfehlenswert:
Jean-Louis Barrault, Sprecher; John Mitchinson, Tenor; John Shirley-Quirk, Bariton;
London Symphony Chorus & Orchestra, Pierre Boulez
CBS / Sony, 1967

amazon.de


Schöne Grüße
Johannes


[Beitrag von Pink am 10. Mrz 2007, 15:53 bearbeitet]
JohnD
Stammgast
#9 erstellt: 10. Mrz 2007, 17:51

vanrolf schrieb:

JohnD schrieb:

Es fehlt "Lélio", aber da gibt es eine sehr schöne (deutsche) Aufnahme bei Berlin Classics.

Hi JohnD,
meinst Du die hier? Taugt die wirklich was?


Außer dass die Texte auf Deutsch sind, konnte ich nichts beanstanden, zumal bei dem günstigen Preis.
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 11. Mrz 2007, 09:37
Hi!

Ich habe die fragliche Box und kann sie bedenkenlos empfehlen. Klanglich ist sie hervorragend und musikalisch würde ich sie ebenfalls als "sehr gut" einstufen.
Zum aufgerufenen Preis - der für 11 CDs gerade mal geringfügig über dem einer Hochpreis-CD liegt - halte ich die Anschaffung bei Interesse für die enthaltenen Werke nicht wirklich für diskussionswürdig.

Grüße

Frank
Martin2
Inventar
#11 erstellt: 14. Mrz 2007, 21:50
Lieber Frank,

Na ja, irgendwann hole ich mir das mal. Läuft mir ja nicht weg.

Mein Problem ist, daß ich eine CD in meiner Sammlung habe mit Berliozouvertüren ( aus der RPO Collection mit Gibson, finde das Cover bei Google nicht) und ich kann nur sagen, Berlioz hat mich dabei herzlich gelangweilt. Auch als ich die CD vor einigen Tagen wiederhörte, ging es mir nicht anders. Deshalb scheute ich mich bisher, diese große Inbalbox zu kaufen.


halte ich die Anschaffung bei Interesse für die enthaltenen Werke nicht wirklich für diskussionswürdig.


Was dann fragwürdig ist, ist eben das Interesse für die enthaltenen Werke. Wenn die nicht besser sind als die Ouvertüren, könnte ich mir die Ausgabe sparen.

Gruß Martin
JohnD
Stammgast
#12 erstellt: 14. Mrz 2007, 22:11
Martin, die Ouvertüren sind fast alle Frühwerke, noch dazu teils aus dem Kontext der Oper gerissen...
Das sind auch nicht meine Favourites. Vielleicht die Francs-Juges-Ouvertüre ausgenommen.
Kein Vergleich mit dem Requiem und dem Te Deum beispielsweise. Vor allem das Te Deum, wird Dich sofort vom Stuhl fegen, sehr zugänglich und genial gemacht.
Der 2. Satz aus Harold ist einer der schönsten der gesamten Sinfonischen Geschichte.
Also zugegegriffen!
teleton
Inventar
#13 erstellt: 15. Mrz 2007, 08:10
Hallo martin,

obwohl meine Antwort nun nicht so viel mit dem Thema dieses Threads "der INBAL-Brillant-Aufnahme" zu tun hat möchte ich Dir wegen den Ouvertüren antworten.

Da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich die Empfindungen zu bestimmten Werken sind.
Ich schätze den Komponisten Berlioz sehr hoch und nicht nur wegen seiner Symphonie fantastique.

Die Berlioz-Ouvertüren habe ich erst viel später nach seinen Sinfonien kennengelernt und diese genau von dem Dirigenten, von dem mich die sonstigen Sinfonischen Werke eher langweilen: Colin Davis.
Colin Davis bietet ein höchst spannende Aufnahme von diesen spritzigen Ouvertüren. Auch die von Dir genannte Gibson-Aufnahme (RPO)ist in meinem Besitz und gehört zu den besten Aufnahmen der Ouvertüren und ist klangtechnisch noch besser als Colin Davis (Philips).
Das diese feurigen Ouvertüren bei mir Langeweile auslösen, kann ich im Gegensatz zu Dir, nun überhaupt nicht sagen.

Bei Berlioz gibt es aber (auch in der INBAL-Box, aber nicht wegen Inbal) eine ganze Menge Langeweiler:
1.) Die Symphonie Romeo und Julia zum Beispiel fällt an Romeo und Julia-Fassungen eines Prokofieff und Tschaikowsky total ab - recht belanglose Musik ohne große Spannung. Da ziehe ich die 3 sätzige Fassung (ohne Gesangssätze) vor, wenn ich diese mal höre, da diese Fassung dann Kurzweiliger ist.
2.) Symphonie funebre et tromphale
Das Werk entspricht nicht meiner Vorstellung einer hörenswerten Sinfonie; schon die bläserlastige Instrumentation regt mich irgendwie auf und entspricht nicht meinem Hörgeschmack. Ich höre dieses Werk nicht gerne.
Von beiden genannten habe ich die Dutoit-Aufnahmen (Decca) auf einer Dessa-Doppel-CD.

Wenn Du wie ich an den weiteren in der INBAL-Box enthaltenen Werken L'Enfance du Christ op. 25 (Trilogie sacree);Te Deum op. 22;Requiem op. 5 keine Interessa hast, dann lohnen sich auch die knapp 22,-Euro für die Box nicht.
Dann hast Du von 11CD´s da liegen, die Du nicht hörst und hörst von diesen höchsten 2-3 Stück !

Und von der wirklich lohnenswerten Symphonie Harold in Italien gibt es auch sehr gute Einzelaufnahmen mit Ormandy, Oistrach, Bernstein --- siehe auch im separaten Thread zu dieser Sinfonie.
Martin2
Inventar
#14 erstellt: 15. Mrz 2007, 12:11
Lieber Wolfgang,

so verschieden sind die Geschmäcker. Ich mag die Ouvertüren nicht, aber das von Dir abgebügelte Requiem fand ich sehr eindrucksvoll, auch wenn es vielleicht ein paar Längen hat. Ich glaube, Romeo und Julia habe ich auch irgendwann man gehört und ich fand es auch langweilig.

Ich fand es in jedem Fall sehr gut, daß Du hier auch Deine Meinung zur Musik sagst, das kommt manchmal wirklich auch zu kurz.

Ich muß mir die Sache mit dem Inbal noch mal überlegen.

Gruß Martin
JohnD
Stammgast
#15 erstellt: 15. Mrz 2007, 16:06
Langsam reiten Cowboy,

wenn Dir das Requiem gefallen hat, greif zu, immerhin ist das Te Deum mindestens genauso gut, außerdem ist da die Szenische Kantate oder wie auch immer man das nennen soll "La Damnation de Faust" drin, unverzichtbar, ein tolles Werk!
Und schließlich Harold, das muss schon sein.
Wenn Dir dann die Enfance de Christ nicht gefallen sollte, macht das auch nichts. Da bin ich mir aber nicht mal sicher, tolle Herodes-Arien etc. und sehr schön instrumentiert.
Wenn Dir Liszts Christus gefällt, könnte auch das was für Dich sein.
Hüb'
Moderator
#16 erstellt: 15. Mrz 2007, 18:53

Martin2 schrieb:
Lieber Frank,

Na ja, irgendwann hole ich mir das mal. Läuft mir ja nicht weg.

Mein Problem ist, daß ich eine CD in meiner Sammlung habe mit Berliozouvertüren ( aus der RPO Collection mit Gibson, finde das Cover bei Google nicht) und ich kann nur sagen, Berlioz hat mich dabei herzlich gelangweilt. Auch als ich die CD vor einigen Tagen wiederhörte, ging es mir nicht anders. Deshalb scheute ich mich bisher, diese große Inbalbox zu kaufen.


halte ich die Anschaffung bei Interesse für die enthaltenen Werke nicht wirklich für diskussionswürdig.


Was dann fragwürdig ist, ist eben das Interesse für die enthaltenen Werke. Wenn die nicht besser sind als die Ouvertüren, könnte ich mir die Ausgabe sparen.

Gruß Martin

Klar, natürlich läuft Dir die Box nicht weg.
Ich persönlich muss mich zumeist erst immer in Sachen "einhören", bevor sie mir wirklich nachhaltig gefallen. Deshalb gebe ich den meisten Werken mindestens 2 bis 3 Anläufe, um mir ein Urteil zu bilden, ob ich ein Stück grundsätzlich mag. Daher tendiere ich dazu, zu preisgünstigen Gesamtausgaben zu greifen. Was mir dann besonders gefällt, kann ich mir dann immer noch in anderen Einspielungen zulegen, was mir weniger gefällt, habe ich dennoch (für alle Fälle :D) im Regal stehen.

Grüße

Frank
Frank1970
Stammgast
#17 erstellt: 16. Mrz 2007, 12:04
Also ich habe mir die Box nun gestern für 19,99 Euro gekauft!
Ihr seid schuld!
Höreindrücke folgen dann vielleicht in etlichen Wochen...

Viele Grüße
Frank
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