Saint-Saens, Klavierkonzerte

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pt_concours
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jan 2008, 22:22
Da es in letzter Zeit an verschiedenen Stellen Diskussionen über verschiedene GA der Klavierkonzerte von Saints-Saens auftauchten, habe ich mich entschlossen jetzt dazu einen eignen Thread zu eröffnen.

Camille Saints-Saens (1835-1921)

Werke für Klavier und Orchester:

- Klavierkonzert Nr.1 D-Dur op.17 (1858)
- Klavierkonzert Nr.2 g-moll op.22 (1868)
- Klavierkonzert Nr.3 Es-Dur op.29 (1875)
- Klavierkonzert Nr.4 c-moll op.70
- Klavierkonzert Nr.5 F-Dur op.105 (1896)
- Allegro appassionato cis-moll op.70 (1844)
- Rhapsodie d'Auvergne C-Dur op.73 (1884)
- Fantasie "Africa" op.89 (1891)

Die meisten GA umfassen nur die Klavierkonzerte, zumindest mit Hough sollte es aber das gesamte Werk für Klavier und Orchester geben.

Ich besitze folgende Einspielungen



Klavierkonzerte Nr. 1-5 mit Ciccolini/Baudo
Klavierkonzert Nr. 2 mit Gilels/Cluytens und Rubinstein/Ormandy
Klavierkonzert Nr. 4 mit Cortot/Munch (hier stheht allerdings die Version Casadesus/Bernstein noch auf meiner Wunschliste)



Ich müsste mir die Einspielungen mal wieder anhören, um genaueres zu berichten.
arnaoutchot
Moderator
#2 erstellt: 19. Jan 2008, 23:13
Hallo pt,

Du erwähnst Stephen Hough zwar, hast ihn aber nicht abgebildet - ? Das hole ich hiermit nach:



Hough ist meine Referenz und hat die vorher bei mir vorhandene Ciccolini-Komplettaufnahme völlig aus dem Feld geschlagen (Interpretatorisch & klanglich sowieso, die 70er Jahre EMI-Aufnahme fand ich schon immer muffig). Du hast übrigens den "Wedding Cake" Caprice-Valse, op. 76 vergessen, den enthält der Hough-Zyklus auch noch.

Den Rubinstein habe ich in der Living-Stereo-SACD-Ausgabe, sicherlich ein guter Tipp.

Als SACDs habe ich noch den Zyklus unten auf audite, eine gute moderne (und vor allem) Mehrkanal-Aufnahme, aber gegen Hough hat auch sie zumindest interpretatorisch keine Chance !!!



Eine empfehlenswerte Alternative insbes. für das "Beiwerk" ist folgende Aufnahme aus den späten 80ern:



Grüße Michael
WolfgangZ
Inventar
#3 erstellt: 20. Jan 2008, 02:30
Klanglich erscheint Hough noch verbesserungsfähig, interpretatorisch würde ich ihn auch an die erste Stelle setzen.

Das Orchester hat einen warmen und dennoch analytischen Klang. Der Pianist vereint prickelnde, leichtfüßige Virtuosität mit einem charmanten Ton.

Charmant, und nicht nur eiskalt oder virtuos-langweilig zu spielen, das scheint mir bei diesen sauschweren Nummern das Problem.

Zu zwei weiteren Gesamteinspielungen eventuell später. Jetzt geht es in die Heia ...

Besten Gruß, Wolfgang
pt_concours
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jan 2008, 18:28

arnaoutchot schrieb:
Hallo pt,

Du erwähnst Stephen Hough zwar, hast ihn aber nicht abgebildet - ? Das hole ich hiermit nach:


Ich hatte erstmal nur abgebildet was i c h selber besitze.
Der Vollständigkeit halber dann hier noch die GA mit Roge/Dutoit




arnaoutchot schrieb:

Hough ist meine Referenz und hat die vorher bei mir vorhandene Ciccolini-Komplettaufnahme völlig aus dem Feld geschlagen (Interpretatorisch & klanglich sowieso, die 70er Jahre EMI-Aufnahme fand ich schon immer muffig).


Vielen Dank für die Einschätzung, besonders als direkter Vergleich ist sowas immer sehr hilfreich. Ich hatte ja sowas schon vermutet, da Diapason einmal die Aufnahme mit Roge der mit Ciccolini deutlich überlegen nannte, und dann hier viele Hough besser als Rogé eingeschätzt hatten...



arnaoutchot schrieb:
Du hast übrigens den "Wedding Cake" Caprice-Valse, op. 76 vergessen, den enthält der Hough-Zyklus auch noch.


Steht in meiner Liste (Werkübersicht) als Werk für Klavier und Streichquartett?
Von der Rhapsodie d'Auvergne C-Dur op.73 gibt es übrigends eine "Klavierrollen-Aufnahme" mit Saint-Saens persönlich am Klavier -ohne Orchester (1905), Dauer: 7'20. Bei allen Vorurteilen gegenüber diesen Aufnahmen sehr interessant Dokument.

Bliebe jetzt noch die Frage, sind alle Stücke (gleich) lohnend? und wie fällt der Vergleich mit den Einzelversionen aus?

Von Duchable/Lombard gibt es eine CD mit den Konzerten 2&4, welche auch sehr gelobt wurde.
Ebenfalls mit Duchable gibt es noch einen CD die mit den Etüden op.52&111. Diese Stücke wurden oft die lohnensten Soloklavierwerke von Saint-Saens genannt.

teleton
Inventar
#5 erstellt: 21. Jan 2008, 11:22
Hallo Saint-Saens-Freunde,

ich dachte das Thema Saint-Saens-Klavierkonzerte wäre hier längst abgehandelt, da ich bereits vor Monaten/Jahren darüber geschrieben hatte. Wie ptc schreibt offenbar an anderen Stellen, wo es um den Komponisten ging.

Von seinen Klavierkonzerten Nr.1-5 habe ich mehrere Aufnahmen versucht.
Das wäre jedoch aus meiner Sicht nicht nötig gewesen, da die erste zufällig (schon auf CBS-LP gehabt) gleich die Beste war:
Phillipe Entremont / Philadelphia Orchester / Eugene Ormandy (CBS/SONY)
Besonders Konzert Nr. 2 und 4 sind unter Entremont einsame Spitze und von einer unwiederbringlichen Spielfreude geprägt.
amazon.de
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-moll op. 2
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 c-moll op. 44
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-moll op. 33
Introduktion und Rondo capriccioso op. 28

Phillipe Entremont, Philadelphia Orchestra, Eugene Ormandy
SONY, Aufnahmen CBS ADD

Interessant ist folgende Tatsache:
Ich habe das von mir heißgeliebte Klavierkonzert Nr.2 in dieser Aufnahme auch in einer anderen Zusammenstellung auf einer alten CBS-CD. Das neue SONY-Remastering ist dabei eine ganze Ecke schlechter gelungen als auf der alten CBS-CD !?! Somit muß ich nun beide CD´s behalten (sonst hätte ich Nr.4 nicht mit Entremont).

Es kann auch mal anders rum sein, das ein neues Remastering weniger gut ist !


Die späteren als Vergleich gekauften Aufnahmen mit Pascal Roge/Dutoit(Decca) sind zwar klangtechnisch erste Sahne, aber die Interpretation wirkt vergleichsweise langweilig, obwohl pianistisch einwandfrei, aber ohne den Schwung und Elan, den einen interessanten Saint-Saens ausmacht.
Da kann auch Roge/Dutoit trotz der hervorragenden Decca-Klangtechnik (das Klavier klingt sehr gut und natürlich)
nicht punkten - die Aufnahme ist einfach langweilig !
Abgesetzt !


Besser ist die EMI Doppel-CD mit Aldo Ciccolini / Baudo (EMI) gelungen, aber auch hier nicht das non plus ultra vorhanden.
Martin2
Inventar
#6 erstellt: 21. Jan 2008, 13:37
Wie schon an anderen Orten angegeben besitze ich jetzt sowohl den Roge als auch den Hough. Den Roge besaß ich zuerst und den Hough habe ich mir vor ein paar Wochen als Sonderangebot von JPC geholt. Der Hough hat mehr Schwung, keine Frage. Ich ziehe ihn dem Roge vor. Ich habe noch eine andere Aufnahme des 2. Klavierkonzerts mit Cecile Licad, LPO, Previn. Die ist auch nicht schlecht.
pt_concours
Stammgast
#7 erstellt: 27. Jan 2008, 21:22
Ich habe kürzlich in folgende CD der Klavierkonzerten 1&2 "reingehört" mit N. Ogawa, Tapiola Sinfonietta/ J.-J. Kantorow (BIS) und war sehr angenehm überrascht.
Das erste Klavierkonzert konnte mich ja bisher als Komposiotn noch nicht überzeugen. Das 2. Klavierkonzert hat mir in dieser Aufnahme aber sehr gut gefallen, es erschien als eigenständige interpretatorische Leistung (auch im Zusammenhang der mir bekannten Aufnahmen dieses Werks (Rubinstein, GIlels, Ciccolini). Vielleicht folgen ja noch Aufnahmen der anderen Konzerte, aber da die CD schon etwas älter ist (rec. 2000) bin ich da eher skeptisch.



Ich bin auf die Pianistin immer mal wieder bei Recherchen aufmerksam geworden, besitze aber leider noch keine CD von ihr, dabei hat sie neben Standard-Repertoire auch eine Reihe an interessanten Raritäten eingespielt.
Nac93
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Aug 2011, 12:42
Kennt denn jemand die GA mit Collard/Previn? Ich kenne von Saint-Saens bisher nur das berühmte 2.Klavierkonzert in einer hervorragenden Aufnahme mit Rubinstein und Wallenstein aus der "Great Pianists of the 20th Century" Serie - und es ist seit Jahren eines meiner Lieblingsklavierkonzerte überhaupt. Nun möchte ich auch gerne die anderen 4 hören. Die Hough Aufnahme scheint brilliant zu sein (Penguin & Gramophone zeichnen diese Aufnahme mit einer Rosette respektive einem Diamanten aus). Aber 30 Euro für 2 CDs sind mir zuviel. Collard's Konzerte sind wesentlich günstiger zu erhalten und hab bisher auch nur Positives darüber gelesen (Penguin, Classicstoday & Amazon) - ohne jedoch einen Vergleich zu Hough zu ziehen.

jpc.de
Kreisler_jun.
Inventar
#9 erstellt: 19. Aug 2011, 13:32
Ich habe die abgebildete CD vor einigen Wochen bei einer 3 f. EUR 15 Amazon-Aktion gekauft (d.h. ich bekam 3 solche Doppel-Sets für 15 ) und mir gefällt das bisher ziemlich gut. Nur muss ich allerdings zugeben, dass ich kein einziges der Werke vorher richtig kannte und höchstens mal flüchtig im Radio gehört habe. Und wirklich gut kennen tu ich sie jetzt nach dreimal Hören oder so auch noch nicht. Eigenartigerweise hat mir das wohl eher unbekannte 3. Konzert besonders gefallen.
Klanglich jedenfalls einwandfrei. Also von mir als jemand, der die Musik nicht kannte, eine Empfehlung.

Die bei hyperion kannst Du immer noch kaufen, wenn die mal im Angebot ist. (Meiner Erinnerung nach wurde die etwas gehypt. Den Klang finde ich bei hyperion oft zu distant und trocken und die Expertentipps bei Saint Saens sind eh irgendwelche historischen franz. Aufnahmen, bei der EMI-Aufnahme ist wenigstens der Pianist Franzose.)
Nac93
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Aug 2011, 16:32
Danke für deine Einschätzung. Ich berichte mal von meinen Eindrücken wenn ich die CDs bekommen habe.
Nac93
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Aug 2011, 21:44
Hab mir nun dutzende Male die Aufnahme von Collard angehört und bin von den ersten Tönen an begeistert! Die Musik ist grandios und die Interpretation ebenso - zumindest im 2.Konzert (wo ich einen Vergleich habe) können Collard und Previn locker mit Rubinstein mithalten, wenn sie nicht gar noch etwas spritziger an die Sache rangehen. Klanglich sowieso ein Genuss. Mein Lieblingskonzert ist immer noch das 2., aber das 5. finde ich auch mega-originell, und die anderen drei sind ebenfalls wunderschön!

Seitdem die 2 CDs vor einigen Tagen eingetroffen sind hab ich nichts anderes mehr im Player gehabt Für mich sind Saint-Saens' und Ries' Klavierkonzerte die Entdeckung des Jahres

Meine Begeisterung für romantische Klavierkonzerte ist entfacht! Vielleicht hole ich mir doch die diesbezüglich heißdiskutierte Box zum Kennenlernen der Kompositionen. Was mich jedoch noch abschreckt ist die IMO recht zweifelhafte Qualität der Interpretation (ich kenne kaum einen Pianisten daraus - aber von Collard und Hinterhuber hab ich vorher auch noch nie etwas gehört und beide haben mich umgehauen). Zudem scheint die Box nur eine Auswahl der einzelnen Komponisten darzubieten - ich meine mich zu erinnern, dass dieser Kritikpunkt auch schon von jemandem erwähnt worden war. Beispielsweise ist Ries' op.55 Konzert sicherlich ganz nett, aber nicht mein Favorit - meiner Meinung ist das Concerto Pastoral op.120, das Konzert op.132 oder die Rule-Britannia-Variationen ein deutlich besserer Einstieg. Aber nun gut, das ist wie gesagt meine Meinung.
Tja, und es liegen noch einige ungehörte CDs bei mir rum. Da kann ich mir nicht guten Gewissens noch eine neue fette Box holen... aber mal schaun. Ich werd den Thread über diese Box jedenfalls mit offenen Augen weiterverfolgen Also bleibt dran!


[Beitrag von Nac93 am 27. Aug 2011, 21:47 bearbeitet]
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