Durchhörbarkeit der Partitur

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AH.
Inventar
#1 erstellt: 29. Nov 2018, 15:37
Liebe Leserinnen und Leser,

Durchörbarkeit der Partitur und Natürlichkeit des Klangbildes sind bei Tonaufnahmen oft in einem Zielkonflikt. Ein Stereo-Hauptmikrofon liefert den natürlichsten Klang, Stützmikrofone setzen das Klangbild herab, steigern jedoch oft die Durchhörbarkeit der Partitur.

Musik besteht überwiegend aus Harmonik, Melodik, Rhythmik, Kontrapunktik (Polyphonie) und Form.

Anton Bruckner hat bei Simon Sechter in Wien Kontrapunktik gelernt, er war Kompositionslehrer am Wiener Konservatorium (Musikhochschule) und Lektor für Harmonielehre und Kontrapunktik an der Wiener Universität. Er war Künstler, aber auch Akademiker. Seine Werke sind im Regelfall überaus kompliziert, daher lohnt es sich hier besonders, zur Partitur zu greifen.

Am Beispiel seiner 9. Sinfonie möchte ich Sie ermutigen, sich Parituren von Kompositionen zu beschaffen, die Sie schätzen.

Hier die Studienpartitur:
https://www.amazon.d...words=Anton+Bruckner

Und hier eine Tonaufnahme dazu:
https://www.amazon.de/Bruckner-Sinfonie-Nr-9-Anton/dp/B000003FQ2

Analysieren Sie z.B. die Form. Bruckner wählte für den ersten Satz wohl keine übliche Sonatenhauptsatzform (Exposition - Durchführung - Reprise - Coda), sondern eine zweiteilige, wie er sie noch gelernt hat (Exposition - Durchführung - Coda). Dies tat er erst im ersten Satz dieser Sinfonie und in der Umarbeitung des Finales der 3. Sinfonie.
Die Durchführung des ersten Satzes seiner Neunten hat Anteile, die an eine Reprise erinnern.

viele Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 29. Nov 2018, 15:44 bearbeitet]
AH.
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2018, 15:15
Liebe Leserinnen und Leser,

findet man bei Bruckner Polyphonie, kann man in der neunten Sinfonie von Gustav Mahler von Heterophonie sprechen. Die Stimmen spielen nicht mehr zusammen, sondern nebeneinander her. Daher empfiehlt sich der Griff zur Partitur:

https://www.amazon.d...rds=mahler+eulenburg

Eine geeignete Tonaufnahme dazu ist jene mit Claudio Abbado:

https://www.jpc.de/j...ie-Nr-9/hnum/3141030

liebe Grüße

Andreas
hs65
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2018, 15:47
Das mitlesen der Partitur kann viel zum Musikgenuss und Musikverständnis beitragen. Viele Hörer könne die Partituren aber gar nicht lesen und es fehlt das notwendige Know How der Interpretation. Ansonsten sollte Werbung dort geschaltet werden, so sie hingehört. Gewerblicher Teilnehmer? Damm bitte entsprechend kennzeichnen.
AH.
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2018, 16:07
Hallo,

es handelt sich ausdrücklich nicht um Werbung und ich bin ausdrücklich kein gewerblicher Teilnehmer.

Die gelben Eulenburg-Studienpartituren kennt man sonst nur aus der Schule.

liebe Grüße

Andreas
hs65
Inventar
#5 erstellt: 01. Dez 2018, 17:46
Wer Noten oder Partituren, in welche Qualität auch immer, sucht, wird bestimmt die einschlägigen Suchmaschinen nutzen und Händler kontaktieren. Eine besondere Erwähnung sind die m.E. in einem Forum nicht wirklich - Aber ich will, kann und darf hier natürlich nichts blockieren. Wer darüber diskutieren möchte, sollte das tun.
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 01. Dez 2018, 19:42
Links auf Produkte sind absolut üblich, so auch hier.
AH ist diesbezüglich auch vollkommen unverdächtig.

Viele Grüße
Frank
-Moderation Hifi-Forum-
AH.
Inventar
#7 erstellt: 03. Dez 2018, 13:23
Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt weitere wichtige Sinfonien der Menscheit, die man mit der Partitur analysieren sollte.

Franz Schmidt schrieb seine vierte Sinfonie aus Trauer über den Tod seiner Tochter. Sie ist sein bestes Werk, wie ich finde:

https://www.amazon.d...+Schmidt+4+eulenburg

Hier eine Tonaufnahme dazu:
https://www.amazon.d...ords=Franz+Schmidt+4

Wenn man bisher nicht so gut Noten lesen kann, empfehle ich Franz Schubert mit seiner neunten Sinfonie:

https://www.amazon.d...Schubert+9+Eulenburg

Hier eine Tonaufnahme dazu, die Schubert mehr heterophon (vielstimmig getrennt spielen lassend) zeigt. Jeder Orchesterstimme singt und spricht für sich. Bruno Walter, der Dirigent ist 1876 in Berlin geboren und kannte u.a. Gustav Mahler noch persönlich.

Die "Durchörbarkeit der Partitur" läßt sich hier besonders leicht lernen:

https://www.amazon.d...chubert+bruno+walter

symphonia [gr.]„musikalischer Einklang, Übereinstimmung" - ist meist nicht so!

Beachten Sie hierzu Mahlers 9. Sinfonie, die auch hetereophon angelegt ist sowie viele Sinfonien von Bruckner, die polyphon (vielstimmig) komponiert ist.
Bruckner war Lektor für Kontrapunktik an der Wiener Universität. "Punctus contra punctum" = Note gegen Note. So komponiert er auch oft.

Nur bei Homophonie (Akkordsatz) kann man wohl von "musikalischem Einklag" sprechen, nur ist mir keine einzige homophon komponierte Sinfonie bekannt.

Künstler meiden eine solche Kompositionstechnik nach meiner Beobachtung

Heterophonie: Die Einzelstimmen spielen getrennt ohne Rücksichtnahme aufeiander
Polyphonie: Die Einzelstimmen spielen zusammen
Homophonie: Akkordischer Satz

viele Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 03. Dez 2018, 13:32 bearbeitet]
AH.
Inventar
#8 erstellt: 22. Dez 2018, 14:01
Liebe Leserinnen und Leser,

vor vielen Jahren schrieb ich, man solle auf Tonträgern 1, 2, 3, 4, 5 und 6 Instrumente im Blindtest zu trennen erlernen.

Wer wenig Übung hat, für den eignet sich besonders das Streichquartett zum Erlernen des polyphonen (vielstimmigen) Hörens. Hier als Beispiel eines der wohl populärsten Streichquartette, "der Tod und das Mädchen" von Franz Schubert:

Eulenburg

Eine Tonaufnahme dazu, Schuberts Quartett wird hier gespielt vom Alban Berg Quartett:

ABQ

liebe Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 22. Dez 2018, 14:03 bearbeitet]
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