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(Re)Mastering / Remix+A -A |
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Autor |
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Maastricht
Inventar |
#1 erstellt: 16. Feb 2006, 15:52 | |
Da ich zu Anfang dieser Woche Turandot gesehen habe, habe ich nachgesehen, welche CD-Aufnahmen ich von der habe. Zur Zeit spiele ich die Aufnahme: EMI, Callas, Schwarzkopf, Fernandi, Zaccaria, mit Serafin, Die stammt aus 1958 und is remastered in 1987. Klingt trotz des Alters ausgezeichnet. Dagegenüber bin ich von der Aufnahme von Rossini, Stabat Mater, Ricciarelli, mit Giulini, DG, aus 1982, sehr enttäuscht. Die klingt so unglaublich dünn, das es einfach keinen Spass macht, zuzuhören. Komisch mein Eindruck war das die Aufnahme- und Verarbeitungstechniek immer besser geworden sind und was man heute auf dem Gebiet der Remastering kann, daran konnte man einige Jahre zurück doch noch gar nicht denken. Wie ist es eigenlich: Kennt Ihr Aufnahmen von denen Ihr sagt das sie in der Neuausgabe durch Remastering sehr gewonnen haben, nicht, oder vielleicht selbst schlechter klingen? Jürgen |
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op111
Moderator |
#2 erstellt: 16. Feb 2006, 18:29 | |
Hallo Jürgen,
ob ein Remastering Verbesserungen erzielen kann, hängt von vielen Faktoren ab. zum Beispiel: - Zustand des Ausgangsmaterials (Tonbänder haben eine nur begrenzte Lebensdauer) - ästhetische Vorstellungen des Remastering-Teams - Qualität der Durchführung und nicht zuletzt - der limitierende Kostenrahmen. Die Beseitigung linearer Verzerrungen (Frequenzgangfehler, falsche Tonhöhe durch Abweichungen der Bandgeschwindigkeit) ist problemlos möglich. Die typische Bassarmut älterer DGG-Aufnahmen lässt sich problemlos beseitigen: Beispiel Brahms 2. Sinfonie Abbado (p) 1967 Die Unterdrückung der meisten Nebengeräusche (Rauschen, Knistern, Knacken) ist im Wesentlichen recht effizient möglich. Bei der Rauschunterdrückung wird schon mal übertrieben und das Nutzsignal speziell im Hochtonbereich angegriffen, solche Aufnahmen klingen dann ziemlich stumpf und dumpf. (Negativbeispiel: Dvorak 9. aus der Supraphon-Ancerl-Gold-Serie). Erheblich mehr Probleme bereitet die Beseitigung nichtlinearer Verzerrungen (Klirr, Intermodulation und Modulationsrauschen bei Tonbandaufnahmen, Dropouts). Bei vielen älteren Aufnahmen aus der Vor-Dolby-Ära wurde bis in die Bandsättigung und darüber hinaus ausgesteuert, um einen akzeptablen Rauschabstand zu erzielen (prominente Beispiele sind viele Decca-Phase-4 Produktionen, auch die berühmte EMI-Aufnahme des Verdi-Reqiems unter Giulini ist so ein Fall, den Klirr hört man trotz sorgfältigster Überarbeitung). Frühe Digitalaufnahmen leiden mitunter an Beschränkungen der damals noch nicht ausgereiften Technik. Beim Remastering wird nur die Qualität des stereophonen Tonträgers verbessert aus dem die Pressmatritze gefertigt wurde. Tiefgreifendere Veränderungen lassen sich durch einen Re-Mix erzielen, vorausgesetzt man ist im Besitz eines (8 - 24-Kanal-)Mehrspurbandes. Mit einer Neuabmischung greift man allerdings in die ästhetisch-künstlerische Gestaltung ein, was nicht immer erwünscht ist. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 16. Feb 2006, 18:39 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#3 erstellt: 17. Feb 2006, 08:52 | |
Kleiner Nachtrag: Über Fehler in frühen Digitalaufnahmen: Sibelius: Sinfonie Nr 1 Karajan EMI Gravierende Aufnahmefehler bei Klassik-CDs Gruß Franz Edit: Links angepasst [Beitrag von op111 am 29. Jan 2013, 15:32 bearbeitet] |
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Maastricht
Inventar |
#4 erstellt: 17. Feb 2006, 10:32 | |
Hallo Franz, Zu diesem Moment nur Danke. Gruss, Jürgen |
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pha
Stammgast |
#5 erstellt: 17. Feb 2006, 11:44 | |
Hallo! Vielleicht nicht ganz fair: Deutliche Verbesserung stelle ich fest bei der Lucia di Lammermoor, Callas/Serafin 1953. Die habe ich original (LP) auf Columbia und neulich in der Naxos-Ausgabe gekauft. Viel durchsichtiger und tonal schöner als die Schallplatte. Vom Knistern (das allerdings nicht stark ist) zu schweigen. Hier gebe ich dem Remastering eindeutig den Vorzug. Grüße, Peter PS Ist übrigens die beste Interpretation der Oper, die ich kenne! |
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Maastricht
Inventar |
#6 erstellt: 17. Feb 2006, 13:39 | |
Ja, über die Naxos-Remasteringen habe ich schon Gutes gehört. Werd's mal probieren. Grüsse, Jürgen PS Ja? Auch besser als die Ausführung Berlin 1955, Callas/von Karajan? Meine Favoritin. |
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Miles
Inventar |
#7 erstellt: 17. Feb 2006, 14:04 | |
Die Aufnahmetechnik hat sich nicht so stark verbessert, wie die hervorragenden Living Stereo oder Mercury-Aufnahmen der 50er und 60er Jahre bezeugen. Es ist hauptsächlich die Wiedergabetechnik bei den Musikhörern die sich verbessert hat. Auch die Fortschritte des Remasterings soll man nicht überschätzen. Wenn remasterte CDs im Verglich zu vorherigen Ausgaben viel besser klingen, dann liegt das meist daran dass man bessere Bandkopien genommen hat oder der Techniker bei der vorherigen Ausgabe geschlampt hat. Besonders bei sehr alten Aufnahmen von Schellack und Band ist das Knowhow des Remasteringtechnikers sehr wichtig. Das Equipment dagegen ist zweitranging. Heute wird gerne mit "24Bit/96Khz remastering" geworben, doch das spielt bei CDs keine wesentlich Rolle, da am Ende sowieso nur ein 16Bit/44.1kHz-Signal auf die Scheibe kommt. Es gib leider auch remasterte Versionen die schlechter klingen als die frühere CD, weil man den Klang bewusst aufgemotzt hat oder die gefürchteten Rauschfilter eingestzt hat, die den Klang unnatürlich machen. Das kommt zum Glück bei Klassik viel seltener vor als bei Pop und Jazz. [Beitrag von Miles am 17. Feb 2006, 14:07 bearbeitet] |
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pha
Stammgast |
#8 erstellt: 18. Feb 2006, 09:08 | |
Hi Masstricht, sagte ich ja, "...die ich kenne". Die Karajan kenne ich nicht . Sie wird aber von vielen als das Nonplusultra angesehen, wie ich gelesen habe. Allerdings soll die Aufnahmequalität mäßig sein? Gerade hier war ich von der 53er überrascht. Werd mal reinhören im Laden. Grüße, Peter |
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Maastricht
Inventar |
#9 erstellt: 18. Feb 2006, 09:58 | |
Hallo Peter, Und ich habe mir die 53er von Naxos bestellt. (Wohne leider in einer ziemlich cd-freien Umgebung - und sicher für Klassische Musik). Gruss, Jürgen |
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Maastricht
Inventar |
#10 erstellt: 18. Feb 2006, 10:06 | |
Meine Frage über Remastering hat vor Allem damit zu machen, dass ich ziemlich viele alte Aufnahmen (z.B. mit Callas) habe und ich mich abfrage ob es sich lohnt diese durch remasterde zu ersetzen. Jürgen |
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Jazzy
Inventar |
#11 erstellt: 18. Feb 2006, 22:37 | |
Hi! Gute Bandmaschinen und hochbittige A/D-Wandler spielen eine große Rolle.Man muss ja im Rechner genug "Fleisch" zur Bearbeitung haben(möglichst 32 bis 64 bittige Prozesse helfen gegen Fehler).Auch die Algorhytmen wurden stetig verbessert.Natürlich muss das Know How vorhanden sein. Die alte Aufnahmetechnik hatte zwar schon guten Klang. Unterm K 701 höre ich aber das Rumpeln der alten Maschinen,Rauschen und das der Hochton ca. bei 12-14 kHz weg ist. |
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Miles
Inventar |
#12 erstellt: 18. Feb 2006, 23:54 | |
Stimmt. Aber die besten CD-Ausgaben sind meist die wo wenig oder gar nichts bearbeitet wurde. Und bei analogen Bandmaschinen gab es ja in den letzten 20 Jahren kaum Verbesserungen. |
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Maastricht
Inventar |
#13 erstellt: 19. Feb 2006, 09:57 | |
Wie ist es dann überhaupt möglich das Naxos anscheinend gut remastered, ohne -meine ich zumindest: denke eben an Callas/EMI - über die Masteraufnahmen zu beschicken? Jürgen |
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Hörbert
Inventar |
#14 erstellt: 19. Feb 2006, 11:42 | |
Hallo! Naxos ist ein sogenanter "Konfetkionär" d.h. sie kaufen die Aufnahmen irgendwo ein um sie dann unter ihrem Label zu veröffentlichen. Genau aus diesem Grund gibt es Qualitativ so stark unterschiedliche Aufnahmen unter dem Label MFG Günther |
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Maastricht
Inventar |
#15 erstellt: 19. Feb 2006, 13:43 | |
Soweit ich weiss ist das nicht so. Naxos bringt originelle Aufnahmen (auch von ziemlich unbekannten Komponisten) auf den Markt und ausserdem alte Aufnahmen und die letzten werden remastered durch u.a. Mark Oban (ich glaube ich, das er so heisst). Und das soll er gerade so gut machen. Gruss, Jürgen |
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Miles
Inventar |
#16 erstellt: 19. Feb 2006, 14:54 | |
Die Aufnahmen die Naxos und andere Label wiederveröffentlichen sind fast immer im Public Domain, also mehr als 50 Jahre alt (in den USA 70 Jahre). Jeder kann diese Aufnahmen auf CD herausbringen, ohne eine Zustimmung des Rechteinhabers haben zu müssen oder Lizenzgebühren zu zahlen. Allerdings haben die Reissue-Label auch keinen Zugang zu den Originalbändern, und müssen selbst sehen wie sie an gute Quellen kommen. Häufig wird dabei einfach auf die bestehenden CDs der Original-Label zugegriffen (das ist sogar legal), wobei dann versucht wird den Klang mittels Equalizer oder NoNoise aufzupeppeln. Ein wirkliches Remastering ist das nicht, auch wenn es als solches angeprisen wird. Kein Label wird zugeben dass es CDs oder LPs als Vorlage benutzt hat. Von Aufnahmen der 20er bis 40er Jahre (Louis Armstrong, Duke Ellington, Caruso, usw) gibt keine Bänder, weil damals auf Plattenmatrizen aufgenommen wurde, aus den Schellackplatten entstanden. Reissue-Label versuchen in dem Fall an Schellacks in bestem Zustand zu gelangen und diese bestmöglich zu digitalisieren. Die Originallabel haben da mangels Bänder keinen Vorteil, und so kommt es häufig vor dass die Public Domain Label besser klingende CDs anbieten als das Originallabel. [Beitrag von Miles am 19. Feb 2006, 14:55 bearbeitet] |
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pha
Stammgast |
#17 erstellt: 19. Feb 2006, 14:58 | |
@Jürgen, zumindest bei der 53er Lucia ist es so, dass die "Master" für die CDs von Schallplatten gezogen wurden. Bedenkt man, dass die originalen Masterbänder hier auch schon weit über 50 Jahre alt sind, scheint mir das eine gute Idee zu sein. Magnetbänder, insbesondere solche aus der Frühzeit dieser Aufnahmeform, werden schließlich auch nicht besser, mit Kopierefekten, Entmagnetisierung usw. Die Platte mag ursprünglich schlechter gewesen sein als das Master, ob das heute noch zutrifft, müsste überprüft werden. Es gibt übrigens auch eine Ausgabe der Lucia von EMI selbst, da könnte man die Qualität mit der Naxos-Ausgabe vergleichen. Im Fall der Historischen Aufnahmen bedient sich Naxos Aufnahmen, für die das Copyright ausgelaufen ist, die also über 50 Jahre alt sind. Dann kann jeder der will eine neue Ausgabe herausbringen. Die neuen Aufnahmen sind Eigenproduktionen von Naxos. Grüße, Peter @Miles, da bist Du mir zuvor gekommen... Ist es tatsächlich so, dass die Verwendung von bestehenden CDs der Konkurrenz legal ist? Ich würde erwarten, dass für jede neue Ausgabe ein eigenes Copyright besteht. P [Beitrag von pha am 19. Feb 2006, 15:01 bearbeitet] |
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Miles
Inventar |
#18 erstellt: 19. Feb 2006, 19:24 | |
Hallo Peter, Nein, so ist das nicht. Wenn die Aufnahme im Public Domain ist (nach 50 Jahren), dann kann sie von jedem kommerziell vervielfältigt werden, ohne Einschränkung was die Quelle betrifft. Nicht kopiert werden dürfen Coverdesign (falls urheberrechtlich geschützt) und Labelname (falls markenrechtlich geschützt), da deren Schutzdauer länger ist. Leider ist es so dass auch eine sehr aufwendige Klangrestaurierung (z.B. von Schellacks) keinen urheberrechtlichen Schutz geniesst. Zumindest hat noch kein Gericht in dieser Richtung entschieden. |
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Maastricht
Inventar |
#19 erstellt: 19. Feb 2006, 20:12 | |
In der Grammophone oder in BBC Music ist in den letzten Monaten ein Beitrag abgedruckt über die Gesetzlage (in Grossbritannien; aber men denke auch an Europäische Richtlinien). Auf der Suche na diesem Beitrag fand ich etwas anders. Leider in Englisch. Author:The Latic 29 Jul, 2003 21:41 GMT Message: I have just read a most interesting article in the September issue of Gramophone. This article explains why there are so many variants of certain works on the market, i.e. the same work on say 3 different labels at 3 different prices. In the United States COPYRIGHT on a recording lasts any where from 75 years up to the current law of 95 years. In the United Kingdom copyright lasts for only 50 years before the music becomes “public domain”. So in the UK the companies who funded and recorded the works will lose all rights to their treasures from 1953 and prior to 1953. This also means that next year 2004, all of the works by Furtwangler who died in 1954 will be up for grabs on any new bargain label. Would EMI for instance lose their rights to the Furtwangler set of Beethoven Symphonies? Giving the opportunity for any “Vulture” label to step in and issue them out as a set for £2.00 a disc. ******* Naxos as you are all aware are churning out their historic label worldwide, any classic pre 1953 is now “Fair Game” in the UK market, and these budget labels do not have to pay one cent to the originators, and owners of the music 50 years prior. ******** In the United States, Naxos has just won a court case and will be allowed to continue to produce cds which are within the 95 year American law of copyright as the high court stated that Naxos were acting in good faith. (Fair comment) Capitol a branch of EMI lost their claim on their 95 year copyright. Maybe its about recordings which are public domain in the UK can also be purchased on import to the USA??…after all there are no import laws which I know of. ******** Do you think copyright laws are correct? Should the rights of the original makers be protected forever? I personally think it is unfair, very unfair as the teams at EMI, Decca, and Sony CBS will lose any rights of ownership to these legendary events. Small independent labels can now capitalise on the 50 year UK law without spending a penny to the original makers. ******** If I had the money and equipment, next year in the UK, as one writer states, I could release all of Furtwangler’s discography, Toscanini, Fischer Dieskau, Maria Callas, and many many more which you can think of pre 1954. I could also become quite rich by doing so, for no monetary layout as I would claim the recordings as “Public Domain”. ********* A writer in Gramophone explains the story fully, as he says the only way to prevent this is for the Big Boys EMI etc is to Re Issue the lot on their own Super Budget labels and stifle the awaiting “Vultures”. ********* Should the copyright be infinite, and always belong to the makers of the music?, they are the ones who stumped up the money, they are the true owners. I think that these get rich quick labels should not have the right to public domain, as the whole copyright scenario is unjust. What are your thoughts? ********* I also realise that I am the owner of many recordings, on many different “New” labels, recordings which have originated with the Big Boys, and until now I had not given the law of Copyright a second thought….its good to have the choice, and the significant price reductions these “New” makers can offer us…..BUT, is it Fair? Well-done Gramophone for bringing this topic to our attention. Kind regards to all. Tony TT Gruss, Jürgen |
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safari
Hat sich gelöscht |
#20 erstellt: 20. Feb 2006, 11:46 | |
Naxos produziert selbst. Die Firmenphilosophie wird auf der Website www.naxos.com erklärt (unter About Us). Aus einem Beitrag des Gründers Klaus Heymann:
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Miles
Inventar |
#21 erstellt: 20. Feb 2006, 17:32 | |
Naxos produziert nicht nur selbst. Neben den Reissues von Public Domain Aufnahmen (50er Jahre und früher) hat Naxos in letzter Zeit auch begonnen Aufnahmen anderer Label aus den 90er Jahren zu veröffentlichen (wie etwa auch Brilliant Classics), z.B. vom Collins Label sowie Strawinski-Aufnahmen von Robert Crafft (Vorher auf MusicMasters erhältlich) http://www.naxos.com...?item_code=8.557198# http://www.naxos.com...p?item_code=8.557500 |
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teleton
Inventar |
#22 erstellt: 21. Feb 2006, 12:11 | |
Hallo Musik-Freunde, ich halte ein gutes und zeitgemäßes Remastering von älteren Stereo-Aufanhmen für sehr wichtig und entscheidend für die Qualität. Dies möchte ich hier an einem Beispiel bei SONY deutlich machen: Vor einigen Wochen habe ich mir meine neue Referenz für Berlioz: Symponie fantastique mit Bernstein / NewYorker PH zugelegt. Die Aufnahme ist von 1964 und in der abgebildeten Version einem 24Bit-Remastering unterzogen worden, die diese Aufnahme besser macht als so mache neue Digitalaufnahme - könnte kaum besser sein. Ein CD-Schatz erster Güte auch was die Interpretation angeht. Ebenfalls vor kurzem die Gesamtaufnahme der Tschaikowsky-Sinfonien mit Bernstein / NewYorker PH. Die Aufnahmen sind von 1960 - 1975 und schon dadurch uneinheitlich im Klang, aber der Gesamteindruck vom Sound her ist so wie es auf dem SONY-Cover steht ..........."SONY Legends". Das Remastering auch der neueren Aufnahmen aus der Box kommt bei weitem nicht an die o.g. TOP-Qualität bei Berlioz heran - hier wäre ein neues Remastering der Mutterbänder wünschenswert - besonders bei dieser hohen interpretatiorischen Qualität die Bernstein auch hier wieder liefert - einfach Klasse. Die Sinfonie Nr.1 Winterträume ist meine neue Referenz für dieses Werk. |
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safari
Hat sich gelöscht |
#23 erstellt: 21. Feb 2006, 12:58 | |
Hast du denn ältere Veröffentlichungen derselben Aufnahmen zum Vergleich? Sonst weiss man doch nicht, wieviel das Remastering wirklich gebracht hat. Die Qualitätsunterschiede könnten einfach das Resultat unterschiedlicher Aufnahmequalität sein. |
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Hüb'
Moderator |
#24 erstellt: 22. Feb 2006, 09:29 | |
@Wolfgang: Die Symphonie fantastique unter Lenny war meines Wissens lange Zeit eine Art Referenz-Testplatte in den Hifi-Gazetten. Der Klang der Einspielung dürfte schon damals auf einem Top-Niveau gewesen sein. Ich muss mich mal auf die Suche nach der LP machen. Wo hab' ich die bloß... Lieben Gruß Hüb' |
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Maastricht
Inventar |
#25 erstellt: 22. Feb 2006, 11:38 | |
Inzwischen habe ich einige Vergeleiche gemacht. Es ist manchmal sehr schwierig um Unterschiede zu hören. Ich hatte eine Fassung im CD-Spieler, eine andere im DVD-Spieler. Beide digital wiedergegeben, also den DAC des Verstärkers gebraucht. Bei den verschiedenen Aufnahmen habe ich auch gewechselt, mal die Naxos im cd-Spieler, mal im DVD-Spieler. Unterschiede erstehen natürlich auch schon durch die unterschiedliche Lautstärke, habe ich probiert so viel möglich zu unterfangen. Für die Naxos Aufnahmen steht anscheinend kein Master zur Verfügung. Im Kommentar wird angegeven wie die Remastering gemacht ist, immer von mehreren LP's (z.B. 5 oder 10). Hier die verschiedenen Aufnahmen die ich jeweils zu einem kleinen Teil! (ca. die ersten 10 Minuten) gehört habe mit kurzem Kommentar. Bellini - I Puritani, Callas/Serafin, 1953: - EMI, remastering 1986; - Naxos wenig Unterschiede, Naxos etwas schärfer, EMI klingt mir angenehmer (runder) Leoncavallo - Pagliacci, Callas/Serafin, 1955: - EMI, remastering 1997; - Naxos wenig Unterschiede, Naxos grössere Dynamiek; aber auch heller (ich miss ein bischen das Fundament); Ponchielli - La Gioconda, Callas/Votto, 1952: - Fonit Cetra, No noise, 1991 - Naxos Fonit Cetra: räumlicher, dardurch ? Instrumente/Stimmen mehr im Hintergrund; Naxos: direkter, meer nach vorne, bezieht Zuhörer mehr ein, gefällt mir besser Puccini - Madame Butterfly, Callas/Karajan, 1955: - EMI, remastering 1997 - Naxos wenig Unterschiede; sieh Bellini Puccini - Tosca, Callas/de Sabata, 1953: - EMI, remastering, 1997 - Naxos sehr wenig Unterschiede, kein Vorzug Donizetti, Lucia Di Lammermoor, Callas/Karajan, 1955 - EMI, remastering 1990 - Verona, AAD EMI deutlich bessere Klangqualität, präziser usw. Fazit: Ich ziehe im Allgemeinen die EMI-Aufnahmen vor. Der Unterschied zu den Naxos-Aufnahmen ist für mich jedoch so gering, dass der Preisunterschied Anleitung genug sein kann um die Naxos-Aufnahme zu kaufen. Aber dann bekommt man kein Libretto. Jürgen |
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op111
Moderator |
#26 erstellt: 08. Feb 2017, 18:39 | |
Während das sogen. Remastering nur pauschal auf den Summen-Frequenzgang wirkt und meist nur nur minimale Veränderungen bewirkt, die man oft zu Hause auch preiswerter per Equalizer selbst vornehmen kann, greift der Remix vom Mehrspurband differenzierter auf einer elementareren Ebene an. Neben dem Verändern der Balance zwischen den Instrumenten(-gruppen) ist es möglich, Positionierung, Hall/Präsenz und andere Parameter einzelner Spuren zu verändern.
Hier zum Thema: Karajan Gold Remasters Gustav Holst (1874-1934) The Planets op.32 Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan DGG, DDD, 81, A. Günter Hermanns, Remix: Rainer Maillard (Emil Berliner Studios) Erscheinungstermin: 2.3.1993 *** Original Image Bit Processing *** Erstausgabe 1983 Exemplarisch für die gesamte Serie habe ich mal das über die ersten 270s von Track 1" Mars" gemittelte Spektrum gegenübergestellt, links die 1981er und rechts Karajan Gold: Für den Eindruck des Basspegels bestimmend ist der Peak bei 53 Hz (Kontrabässe,Basstrommel), in der alten Original CD bei -49 db in der Neuausgabe bei -31 dB also ca. 18 dB lauter. Bei der Betrachtung besonders kurzer basslastiger Passagen können die Unterschiede noch drastischer ausfallen. [Beitrag von op111 am 08. Feb 2017, 18:54 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#27 erstellt: 09. Feb 2017, 08:34 | |
Als Ergänzung: Die Erstausgabe klingt auffällig bassarm, das Obertonspektrum der tiefen Instrumente (Kontrabässe, Celli, Pauken, gr. Trommel) bestimmt den als dünn empfundenen Klang. Damit und der Präsenzanhebung einher geht ein als "hart" empfundener Klang, dessen Ursache nicht in erhöhten nichtlinearen Verzerrungen (Klirr, Intermodulation) liegt. Ähnliche Verhältnisse findet man in den anderen Veröffentlichungen der Karajan-Gold-Serie und andern Neuausgaben im Vergleich zu den Erstausgaben vor. Die Unterschiede variieren, da der Remix durch unterschiedliche Tontechniker erfolgte. |
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Hüb'
Moderator |
#28 erstellt: 09. Feb 2017, 10:36 | |
Hallo Franz, womit hast Du die Analyse gemacht? Ich würde gerne auch noch einmal den Vergleich mit der Ausgabe aus der HvK-80er-Box ziehen. Viele Grüße Frank |
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op111
Moderator |
#29 erstellt: 09. Feb 2017, 12:19 | |
Ich habe die Dateien auf dem NAS/Rechner und habe Audacity 2.1.2 benutzt. 1. Satz (Mars) Sekunde 0-270 log. Darststellung, Hamming Fenster über 64k Samples Die alte Ausgabe ist auch nicht so hoch ausgesteuert wie die neue, da liegen bestimmt 6dB dazwischen. |
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op111
Moderator |
#30 erstellt: 02. Nov 2018, 17:27 | |
Nicht nur für technisch interessierte Klassikhörer informativ sind diese Videos (engl.) über den neuen Remix der Polyhymnia Studios (NL) von Bernsteins DG-Aufnahme der Beethoven-Sinfonien mit den Wiener Philharmonikern DGG, ADD, 1978 Toning.: Klaus Scheibe 5CDs + Blu-ray Audio mit sämtlichen Symphonien (24bit / 192 kHz-Remastering in Stereo & 5.0 Surround Sound) Bis auf den Ultraschall-Voodoo-Marketing-Nonsense (Nutzsignale über 21kHz vom Band ) ganz informative und mit einigen Vorurteilen (natürlicher Konzertsaalhall) aufräumende Beiträge der Macher: 1., 2. Everett Porter, producer and engineer at Polyhymnia Studios Bernstein – Beethoven Symphonies - Transferring the Tapes Bernstein – Beethoven Symphonies – Remastering Beethoven’s 9th Symphony 3. Karel Bruggeman, mixing and mastering engineer at Polyhymnia Studios [Beitrag von op111 am 02. Nov 2018, 17:53 bearbeitet] |
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laminin
Inventar |
#31 erstellt: 02. Nov 2018, 19:04 | |
Danke fuer den Hinweis auf die Beethoven/Bernstein remasters. Koennte mich interessieren da ich nur die 3. und 9. mit den Wienern habe. Da ich 2.0 Stereo hoehre moechte ich fragen: sind die CDs auch remasters, oder nur die Blueray, welche auch einen 2.0 Layer zu haben scheint. Ich habe aber keinen Blueray Player. |
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op111
Moderator |
#32 erstellt: 05. Nov 2018, 11:18 | |
Ich habe diese Ausgabe nicht, aber ich gehe sicher davon aus dass auch die Stereotracks neu bearbeitet sind. Alles andere ergibt keinen Sinn. Es macht ja auch keinen Aufwand die HiRes-tracks auf CD-Format runterzurechnen (ein Mausklick). Verloren gehen nur die Ultraschall-Artefakte, die m.E. sowieso eher störend sind. |
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laminin
Inventar |
#33 erstellt: 05. Nov 2018, 14:44 | |
Meine Zweifel/Frage beruht auf diesem US Amazon 3-Sterne Review: "I don't believe the CD's were remastered...only the included Blu Ray Audio companion." Dieser Reviewer ist nicht der uebliche Grantler sondern vergibt in aller Regel 4 oder meist 5 Sterne in seinen CD Reviews. Vielleicht findet sich ja hier noch jemand der das anhand dieser Box ueberpruefen kann. |
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op111
Moderator |
#34 erstellt: 05. Nov 2018, 15:35 | |
Ohne direkten synchronen Vergleich bei gleichem Pegel kann man natürlich nichts definitives sagen. Die im 2. Video gezeigten Passagen aus der 9. / 4. Satz mit den entfernten Störgeräuschen könnten sich zur Überprüfung eignen - auf den CDs müssten sie ja noch vorhanden sein, auf der BR nicht. Zu viel erwarte ich von solchen Neubearbeitungen nicht. Häufig wird nur der aktuellen Mode entsprechende akustische Kosmetik betrieben. Viel Spielraum ist ja auch nicht vorhanden, vor allem bei den Sinfonien 1-8, die nur als 8-Spur-Aufnahmen vorliegen. Da verändert man ganze Instrumentengruppen gleichzeitig. Vermutlich wurde auch der gesamte Hall neu und digital designed. Für den Surround-Sound mussten die zusätzlichen Kanäle synthetisch generiert werden. Ein bisschen mehr Tiefbass im Bereich 40 Hz - 80 Hz könnte der Mix vertragen, die Kontrabässe klingen sehr dünn, Klaus Scheibe war da (evtl. wegen der LP-Beschänkungen) immer sehr sparsam. Eventuell verstärkt man dann aber mögliche Live-Nebengeräusche (Trittschall u.a.) gleich mit. [Beitrag von op111 am 06. Nov 2018, 18:03 bearbeitet] |
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