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Anschaffungsplanungen+A -A |
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Autor |
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op111
Moderator |
14:32
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#352
erstellt: 14. Aug 2016, ||
Ziemlich konkurrenzlos scheint mir die folgende Neuerscheinung zu sein, vor allem wegen der "Musique pour les soupers du roi Ubu" und "Giostra Genovese". Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) Symphonie in einem Satz (1. Fassung) Giostra Genovese (alte Tänze verschiedener Meister für kleines Orchester); Konzert für Streichorchester; Musique pour les soupers du roi Ubu (Ballett) WDR Sinfonieorchester Köln, Peter Hirsch Wergo, DDD, 2013/2015 ![]() ![]() |
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Hörbert
Inventar |
17:17
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#353
erstellt: 14. Aug 2016, ||
Hallo! ![]() ![]() Bislang musste ich mir mit der uralten Aufnahme von 1972 mit dem Kölner -Rundfunk-Syphonieorchester unter Michael Giehlen begnügen die ich auf einer Schallplatte habe. Aktuell im Player: ![]() Zenders Cellokonzert "Bardo" klingt wie eine späte Erinnerung an B.A. Zimmermanns "Canto di speranza" gefiltert durch die Zeit und beeinflusst durch Klaus Hubers "Tempora" aber mit durchaus eigenem Charakter. MFG Günther |
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op111
Moderator |
17:36
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#354
erstellt: 14. Aug 2016, ||
Meine einzige Aufnahme ist die Liveaufnahme von Hiroshi Wakasugi mit dem Kölner-Rundfunk-Symphonieorchester aus 1980 ? . Der Klang dieser alten Produktion ist ziemlich hallig und scharf verfärbt. ![]() |
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Hörbert
Inventar |
17:50
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#355
erstellt: 14. Aug 2016, ||
Hallo! Zu der Zeit als ich mir die alten Schallplatten der "Dokumentation Zeitgenössische Musik" (10 Boxen mit jeweils´drei Schallplatten ) zulegte gab es gar keine Alternativaufnahme. Leider habe ich später zu lange gezögert mir die in der Sony-Serie "Musik in Deutschland" mitveröffentlichten Werka aus genau dieser Serie als CD´s zuzulegen da meine alten Platten noch in Ordnung waren. Als ich mir diese Serie zu einem späteren Zeitpunkt zulegen wollte waren die Boxen schon vergriffen. MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
21:10
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#356
erstellt: 17. Aug 2016, ||
Also ich habe in den Bernd Alois Zimmermann mal rein gehört bei Spotify, aber ich glaube, die Musik ist nicht so ganz mein Fall. Was mich angezogen hat an der Musik ist ihre Seriösität, das ist sicherlich kein avantgardistischer Spinnkram. Ich fand die Musik gar nicht mal schlecht, ich habe da etwas in die Sinfonie rein gehört, aber es ist eine Musik, deren ich irgendwie müde bin. Ich finde diese Musik durchaus expressiv, aber es ist nun mal so, daß gerade die musikalischen Mittel der Expressivität - meinetwegen ein Gong oder so etwas - sich irgendwann abnutzen. Eine Expressivität, die am Anfang anziehend wirkt, hat sich dann doch abgenutzt. Ich glaube, dieses Phänomen der Abnutzung des Expressiven beeinflußt heute sehr stark meinen Musikgeschmack, der dem Verspielten oder Schönen mehr abgewinnen kan, als einer Musik, die in erster Linie expressiv ist und das gilt nicht nur für den Zimmermann, das gilt auch zum Beispiel für Richard Wagner, der mich mal sehr beeindruckt hat, aber heute mehr und mehr kalt läßt. Dagegen ein hübsche Klaviersonate von Haydn etwa ist gerade in der Schlichtheit ihrer musikalischen Mittel viel weniger in Gefahr sich abzunutzen. Deshalb habe ich mich in den letzten Jahren auch immer mehr zum Liebhaber der Wiener Klassik entwickelt, kann aber auch der Romantik sehr viel abgewinnen, der spätesten Spätromantik immer weniger. Möglich dann, daß mich der Zimmermann vor 30 Jahren vielleicht mehr beeindruckt hätte, aber er trifft heute nicht mehr meinen Musikgeschmack. |
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Hörbert
Inventar |
17:31
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#357
erstellt: 18. Aug 2016, ||
Hallo Martin, ja, Geschmäcker sind halt verschieden, ich kann nach wie vor der Wiener Klassik (bis auf Beethoven) nicht allzuviel abgewinnen. Die "Symphonie in einem Satz ist halt ein Frühwerk von Zimmernann und hat mit seinem späteren Schaffen eigentlich recht wenig zu tun, eigentlich betrachte ich sie als ein Dokument der künstlerischen Abschottung zwischen 1933 und 1945 respektive als einer Spätfolge dieser Abschottung die ja weite Teile Europas betroffen hat. Als solche ist sie für mich auch interessant. MFG Günther |
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op111
Moderator |
13:34
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#358
erstellt: 19. Aug 2016, ||
Es geht mir ähnlich. Mein Hauptinteresse gilt "Roi Ubu" und seinem Vorläufer. Ist Expressivität wirklich ein (Alleinstellungs-)merkmal der Musik ab Beethoven? Expressiv kann m.E. auch z.B. Renaissancemusik sein. ![]() |
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Hörbert
Inventar |
16:12
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#359
erstellt: 19. Aug 2016, ||
Hallo!
...oder z.B.Heinrich Ignaz Franz Biber respektive etliche Stücke von Carl Ditters von Dittersdorf auch etliches von Hayden und Mozart (z.B. Mozarts Dissonanzenquartett, ) finde ich "Expressiv". Aber vermutlich mein Martin einfach den gesteigerten Ausdruck der Musik seit dem Fin de Siècle respektive den Gebrauch von Dissonanzen in der Musik, eine Entwicklung die eigentlich schon bei Mozart und Hayden eingesetzt hat. -Soweit ich mich erinnere war sogar Hayden wegen der Häufung von Dissonanzen in seinen Werken stark der Kritik seiner Zeitgenossen ausgesetzt-. MFG Günther |
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op111
Moderator |
09:07
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#360
erstellt: 30. Sep 2016, ||
Chaya Czernowin (geb. 1957) The Quiet Zohar Iver für Ensemble & Orchester; Esh für Countertenor & Orchester; White Wind Waiting für Gitarre & Orchester; At the Fringe of our Gaze für Orchester & Concertino-Gruppe Kai Wessel, (tenor) Stephan Schmidt, (g) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, West-Eastern Divan Orchestra, Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus, Ensemble Nikel, Berner Symphonieorchester, Brad Lubman, Mario Venzago, Evan Christ, Francois-Xavier Roth, Daniel Barenboim Wergo, DDD, 2011/2012 ![]() Diese CD mit Orchesterwerken wurde im fono forum 10/2016 als sehr empfehlenswert bespochen. ![]() [Beitrag von op111 am 30. Sep 2016, 09:13 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
01:36
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#361
erstellt: 03. Nov 2016, ||
Hörbert
Inventar |
19:01
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#362
erstellt: 03. Nov 2016, ||
Hüb'
Moderator |
11:16
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#363
erstellt: 04. Nov 2016, ||
Hallo Martin, Gershwin mit MTT ist ganz sicher ein lohnender Kauf, mit dem man wenig falsch machen kann. Allerdings darf man sich nicht an der mageren, "beiheftlosen" Ausstattung der Sony/RCA-Boxen-Serien stören. Viele Grüße Frank ![]() |
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Martin2
Inventar |
14:52
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#364
erstellt: 11. Jan 2017, ||
![]() Diese Doppel CD ist relativ günstig. Ich bin ein großer Freund des Haydns mit Kuijken bei den Lonondern mit der La Petite Bande. Dies ist ein anderes Orchester, aber die Amzaonrezensionen klingen sehr gut. Nun habe ich die Brüggen Box ( auch den Karajan, aber den höre ich weniger). Soll ich mir die Doppel CD holen? [Beitrag von Martin2 am 11. Jan 2017, 14:52 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
14:57
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#365
erstellt: 11. Jan 2017, ||
Dein Bild zeigt eine recht teure Import-Ausgabe. JPC listet die Doppel-CD für knapp 10 EUR und diese ![]() Viel falsch machen kann man da nicht, denke ich. Sowohl Brüggen als auch Mackerras haben dieses Orchester schon in der Vergangenheit geleitet. Ob hingegen der Unterschied zu Brüggens Ansatz bei Haydn so groß ist? Für 7 EUR würde ich es probieren. ![]() |
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Martin2
Inventar |
20:50
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#366
erstellt: 21. Jan 2017, ||
![]() Ich überlege mir übrigens, mir vielleicht doch noch mal diese Box zu holen. Ich habe ja die Buchberger. Die Buchberger sind schon toll, spielen mit sehr viel Drive und Expressivität, aber sie spielen sehr oft nicht wirklich klangschön, eine gewissermaßen auch oberflächliche Schönheit der Musik geht dadurch verloren. Diese Box kostet nun doch eine Stange Geld, aber so schlecht ist der Preis ja an sich nicht. Ich werde mir diese Box wahrscheinlich nicht so schnell anschaffen, aber so auf längere Sicht fasse ich sie doch ins Auge. Mich würden nur Meinungen interessieren. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
19:27
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#367
erstellt: 22. Jan 2017, ||
Kuijken: Pariser Sinfonien hatte ich mal. Nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Wenn Du Brüggen schon hast, m.E. kein allzu großer Kontrast im Zugang (meiner Erinnerung nach gefällt mir Brüggen besser). Deutlich unterschiedlich wäre Harnoncourt mit einer weit farbigeren, teils manierierten und oft langsameren Interpretation. Oder vielleicht Weil mit sehr schnellen und schlanken Lesarten. Kuijken dürfte mit den weit seltener eingespielten Sinfonien 88-92 vermutlich interressanter sein. Angeles Quartet: Das war meine erste komplette Box der Werke (allerdings hatte ich eine ganze Reihe einzelner CDs vorher) und sie sind definitiv klangschöner und "kultivierter" als das Buchberger Quartett. Dafür allerdings stellenweise zu sehr auf der harmlos-spritzigen Seite und teils auch von Klang/Balance nicht ideal, da die erste Violine manchmal zu dominant ist. Ich würde aber nicht beide empfehlen. Wenn man eine davon hat, hat man eine gute Basis und es ist m.E. sinnvoller, für einzelne Opusnummern wirklich herausragende Aufnahmen anzuschaffen. Zwar bin ich mir nicht immer sicher, ob es diese gibt, aber für alle berühmten Quartette ab op.20 sind beide Boxen m.E. zu übertreffen (wobei ich zugegebenermaßen von den Buchbergers nur 2? Folgen habe). So hat z.B. das "London Haydn Quartet" auf alten Instrumenten bei hyperion eine neue GA begonnen, die sehr positiv besprochen wurde (ich glaube, sie haben bisher opp.9-50 eingespielt) und die Aufnahmen des Doric Quartets (opp. 20 und 76, Chandos) sollen spektakulär gut sein. |
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Martin2
Inventar |
19:50
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#368
erstellt: 22. Jan 2017, ||
Danke für die Empfehlungen. Dann werde ich mir diese CDs nicht holen . Und was hältst Du vom Opus 54 mit dem Endellionquartett, die mir neulich hier empfohlen wurden? |
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Kreisler_jun.
Inventar |
23:07
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#369
erstellt: 22. Jan 2017, ||
Ich habe diese Endellion-CD (inzwischen vermutlich günstiger als Twofer mit op.74), aber ich müsste sie erst wieder anhören. Meiner Erinnerung nach eine gut, aber nicht überragende Aufnahme. Wie gesagt, habe ich seit ein paar Jahren aufgegeben, noch weitere Einspielungen dieser Musik anzuschaffen. Zwar verlocken mich die sehr gelobten Aufnahmen des Doric Quartets, aber es sind eben wieder zwei Sammlungen (opp. 20 und 76), die vergleichsweise gut abgedeckt sind. Gerade op.54 wäre ein Kandidat, bei dem ich ggf. doch noch mal eine Aufnahme anschaffen würde. Ich habe das vermutlich irgendwann schon einmal gepostet, aber Empfehlungen für einzelne opusnummern: op.1 Petersen op.9 + 17 evtl. Festetics, da einzige "HIP"-Aufnahme, aber manchmal etwas lahm, ggf. Buchberger, die hast Du ja schon op.20 Hagen op.33 davon habe ich die meisten Aufnahmen und mit mit keiner ganz glücklich... Auryn sehr klangschön, aber oft ein wenig ohne Witz und Pep, Cuarteto Casals sehr brillant, aber mir stellenweise zu hyperaktiv. Buchberger sind hier gar nicht schlecht. op.50 Amati op.54 ? evtl. Endellion, Juilliard ist hervorragend, aber nie auf CD erschienen op.55 Panocha; für 54/55 ist das Amadeus-Quartett auch ziemlich gut op.64 Caspar da Salo, Orlando für 4-6. op.71/74 Griller (histor.) op.76 Carmina, Mosaiques (HIP) aber da gibt es natürlich sehr viele hochklassige Aufnahmen op.77 Mosaiques |
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Joachim49
Inventar |
01:24
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#370
erstellt: 23. Jan 2017, ||
Also ich würde zögern, so viel Geld für die Angeles auszugeben (ich habe sie in der Erstausgabe günstiger erworben). Ich finde sie auch, wie Kreisler jun. schon andeutete, ein bisschen harmlos. Vermutich ist diese Gesamtaufnahme auch die erste und letzte Aufnahme dieses Quartetts, das sich schon vor einigen Jahren aufgelöst hat, da das Quartett wirtschaftlich nicht rentabel genug war (Hohe Kosten für Flüge, Unterkunft und Verpflegung, die durch die Honorare mit Mühe gedeckt wurden). |
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Kreisler_jun.
Inventar |
10:40
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#371
erstellt: 23. Jan 2017, ||
Man findet bei Amazon immer noch viel Lob für die Angeles-Box. Nicht ganz zu unrecht, denn als sie herauskam, war sie ziemlich sicher die beste Option aus einer Hand. (Und wie viele solcher Rezensenten haben zig Aufnahmen dieses Repertoires, außer vielleicht von op.76 und 77 gehört?) Ich finde sie auch ggü. dem Buchberger Q noch konkurrenzfähig, nur kriegt man letztere inzwischen eben etwa zum halben Preis. Für opp.2,9 und 17 ist Angeles meine erste Wahl, aber dafür würde ich die Box freilich auch nicht empfehlen. Da man nicht nur Kodaly (m.E. noch deutlich "harmloser" als Angeles), sondern auch Buchberger sehr günstig *einzeln* (bzw. in 2-CD-Paketen) kriegen und damit Lücken auffüllen kann, würde ich inzwischen nur noch in Ausnahmefällen eine Box empfehlen. Es fehlen im Katalog noch HIP-Aufnahmen von op.1 und op.2, vielleicht auch weil die Werke in der neuen Ausgabe "nur" noch unter "Divertimenti" und getrennt von den eigentlichen Streichquartetten gelistet werden, haben das Festetics und das London Haydn Quartett diese nicht aufgenommen. Abgesehen von einigen Werken mit Beinamen (wie op.64/5) und vielleicht op.20,33,76 und 77 sowie den 7 letzten Worten ist die diskographische Situation immer noch nicht glänzend, wenn auch einigermaßen ordentlich. Ungeachtet sehr guten Klangs war ich vom op.33 des Auryn Q. nicht so begeistert, habe daher keine weiteren Folgen dieser Reihe angeschafft. Ansonsten ist diese vermutlich was Klang- und Spielqualität betrifft, die beste GA. |
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Martin2
Inventar |
16:34
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#372
erstellt: 29. Jan 2017, ||
Hörbert
Inventar |
18:03
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#373
erstellt: 29. Jan 2017, ||
Hallo! ![]() ![]() MFG Günther |
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Kreisler_jun.
Inventar |
22:45
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#374
erstellt: 29. Jan 2017, ||
Die ist gut, wobei Abbado diese Werke anscheinend so geschätzt hat, dass er sie mit den Berlinern (Sony) nochmal eingespielt hat. Diese Boxen mit je 5 CDs sind manchmal sehr günstig zu kriegen, so dass es sich lohnen könnte bei entsprechendem Interesse gleich die Box zu nehmen. Zugegeben ist der Inhalt ziemlich zusammengewürfelt ![]() ![]() |
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Martin2
Inventar |
13:39
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#375
erstellt: 30. Jan 2017, ||
Danke für Eure Einschätzungen, ich denke, ich hole mir die CD mal. |
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arnaoutchot
Moderator |
11:23
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#376
erstellt: 29. Dez 2017, ||
Ich hatte mir ja geschworen, keine Klassik-Boxen grösser - sagen wir - 10 CDs mehr zu kaufen. Zu oft verstaubt stets der grösste Teil ungehört im Regal. Aber diese hier würde mich schon reizen: Claudio Arrau - Complete Philips and American Decca Recordings - 80 CDs - 2018. Ich habe von Arrau ausser den Beethoven-Konzerten mit Davis und einer Handvoll Beethoven-Sonaten kaum etwas, habe ihn aber immer als einen der Grandseigneurs des Klaviers geschätzt. Wer redet es mir aus ? ![]() ![]() |
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Hüb'
Moderator |
12:53
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#377
erstellt: 29. Dez 2017, ||
Da bin ich bekanntlich keine Hilfe. ![]() In der Box ist vieles, was einige Zeit lang nicht erhältlich war. Manches dürfte erstmalig auf CD erscheinen. Mit den Aufnahmen der Brahms- und Beethoven-Konzerte bin ich quasi groß geworden. Die Edition steht auch auf meiner Liste. ![]() |
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crim63
Inventar |
14:19
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#378
erstellt: 29. Dez 2017, ||
Hallo ! Ich kann mir vorstellen das Du grübelst, ob oder ob nicht. Richtig beraten kann ich Dich leider auch nicht, da ich bekannter Weise nicht der Klassik Experte bin. Aber 80 CD's, das sind schon eine Hausnummer und wie Du schon sagtest, das meiste wird wohl ungehört "verstauben". Dann gebe ich noch zu bedenken, Du warst schon durch mit dem Buchstaben "A", da kämst Du wieder durcheinander im "alles" der Reihe nach Anhören. ( oder käme die Box unter "C" wie Claudio Arrau ) Tja, keine einfache Entscheidung. Gruß Maik ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
14:26
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#379
erstellt: 29. Dez 2017, ||
Hallo Maik, danke für Deine netten Versuche, mich von dem Klops abzubringen. ![]() ![]() OT an Maik: Gerade hab ich mir die Zappa/Absolutely Free als 2017er Vinyl gekauft. War eher eine ungeplante Anschaffung ... ich berichte im Zappa-Thread. ![]() |
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FabianJ
Inventar |
15:28
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#380
erstellt: 30. Dez 2017, ||
Claudio Arrau schätze ich sehr. Als ich gerade anfing, mich näher mit der klassischen Musik zu beschäftigen, lief bei mir z. B. seine Aufnahme von Chopins „Variations sur 'Là ci darem la mano' de „Don Juan“ de Mozart" rauf und runter. Ähnliches wiederholte sich dann später mit der Einspielung von Beethovens 5. Klavierkonzert mit Concertgebouw-Orchester und Bernard Haitink. Im Laufe der Jahre kamen dann noch eine CD mit drei Beethoven-Sonaten, eine kleine Box mit seinen Liszt-Aufnahmen, etwas Schumann und Brahms sowie als Download eine Doppel-CD mit Debussy-Aufnahmen, welche wohl in seinen letzten Lebensjahren entstanden. Claudio Arraus Liszt-Aufnahmen höre ich mir immer mal wieder gerne an, ebenso das Debussy-Album. Insbesondere von dem Stück „Reflets dans l'eau" gibt es für mich keine schönere Aufnahme. Ich hätte mir eher mehrere kleinere Boxen mit vom Markt verschwundenen Aufnahmen gewünscht, z. B. eine Box nur mit seinen Schumannaufnahmen. So monumentale 80-CD-Boxen sind mir dann doch zu viel des Guten. Allein schon mit dem Auslesen und Taggen der Musik wäre ich wohl ewig beschäftigt. Ich höre meine Musik schließlich über den Computer. ![]() Auch wenn ich weiß, dass ich dabei viel verpasse, werde ich mir diese Box wohl nicht holen. Mit freundlichem Gruß Fabian ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
10:42
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#381
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Jetzt bin ich schon wieder schwach geworden ![]() ![]() Ich habe mich mit den beiden neuen Boxen anlässlich des 100. Todestages von Claude Debussy befasst, siehe Bilder unten. Die DGG wartet mit 22CDs + 2 DVDs auf, Warner packt ein 33CDs umfassendes Paket, das wohl in Sachen Vollständigkeit wenig zu wünschen übrig lässt. Letzteres hat mich jetzt einfach interessiert und ich habe zugeschlagen. Ich werde am geeigneten Ort berichten. Kaufgrund für die Warner-Box war bei mir neben des deutlich grösseren Umfangs die Tatsache, dass ich relativ viel Debussy von DGG-Künstlern schon habe und ich die DVD mit der Oper Pelleas & Mélisande nicht zwingend brauche. ![]() ![]() [Beitrag von arnaoutchot am 05. Jan 2018, 10:46 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
11:06
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#382
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Ein durchaus interessanter und preiswerter Klotz scheint mir auch diese Sviatoslav-Richter-Box zu sein, die schon etwas älter ist. ![]() Ich habe aber festgestellt, dass ich von den 51 CDs schon 42 habe mit den Solo-Recordings- und Pianist of the Century-Boxen. Werde ich also als erledigt betrachten. Die kleine Box (Pianist ..., 9 CDs) mit den Konzerten kann ich übrigens wärmstens empfehlen, die ist superb ! ![]() ![]() |
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op111
Moderator |
12:20
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#383
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Hallo Michael, die besitze ich seit einiger Zeit und habe keinen Grund zu klagen, da ich nur sehr wenige der CDs vorher besessen habe. Aus dem eurodisc-Katalog dagegen interessieren mich die meisten Aufnahmen nicht, dabei ist ja auch so grauenhaftes Zeug wie das in einer Besenkammer mit billigsten Mikros aufgenommene Wohltemperierte Klavier, dessen Klang für mich eine Art Körperverletzung darstellt. Das wird beinahe nur vom Voice-o-Graph-Sound auf Neil Youngs "A Letter Home" unterboten. ![]() ![]() ![]() [Beitrag von op111 am 05. Jan 2018, 12:21 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
13:05
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#384
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Gut, dass Du das sagst. Hat mich auch mild interessiert, wenngleich ich auch nicht gerade wenige WTK-Zyklen habe. Habe sie geistig gleich gestrichen. ![]() Ich denke, Neil's Aufnahme war ein absichtliches Retro-Experiment. Richter's WTK-Aufnahme war aber nicht als solche gedacht ... ![]() ![]() |
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op111
Moderator |
15:34
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#385
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Richters WTK war m.W. als Annäherung an einen fiktiven weichen gedämpften, irgendwie cembaloartigen Klang ohne dessen Brillanz gedacht, der Flügel blieb dabei geschlossen, aber es kommt nur mulmiger, halliger Klangmatsch rüber. In einer Radiosendung habe ich neulich ein Stück daraus gehört. ![]() Die alten Zeitschriftenrezensionen habe ich nicht mehr, das Papier ist den Weg alles Vergänglichen gegangen. Richter hat soviele originelle Aufnahmen abseits des ausgetretenen Mittelwegs hinterlassen (Schubert z.B.), dass man diesen Fehlgriff gut beiseite lassen kann. ![]() [Beitrag von op111 am 05. Jan 2018, 15:35 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
15:49
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#386
erstellt: 05. Jan 2018, ||
Die Universal-Richter-Box war übrigens auch schon für um die 50 EUR zu haben. Hinsichtlich von Richters WTK kann es durchaus sein, dass die Einspielung im Zuge der o. g. Eurodisc-Box nicht mehr ganz so betrüblich klingt. Was ich aus der Box gehört habe (nicht die Bach-Aufnahmen) klang jedenfalls sehr ansprechend. Viele Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 05. Jan 2018, 15:50 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
13:57
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#387
erstellt: 30. Jan 2018, ||
Und schon wieder hat's ping gemacht. ![]() ![]() ![]() ![]() [Beitrag von arnaoutchot am 30. Jan 2018, 14:01 bearbeitet] |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
18:45
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#388
erstellt: 02. Feb 2018, ||
Da hast du nur ein fehlendes Verständnis für die aufkeimende Wachswalzen-Fraktion, bei welchen Brahms eigenhändige Einspielung eines seiner ungarischen Tänze als absolute Referenzeinspielung zählt ![]() Ich habe mich ja jetzt auch mal bzgl. einer guten klanglichen (Flügel!) Einspielung vom WTK umgesehen bzw. umgehört...Von denen die ich schon habe: Schiff gefällt mir teilweise nicht (für mich stellenweise komische Tempi-Wahl, zu lieblos runtergespielt), Gulda trifft nicht so ganz meine klangästhetischen Vorstellungen, Koriolov ist teilweise schon sehr gut aber doch insgesamt zu schwankend...manche Präludien und Fugen trifft er in seiner Interpretation sehr gut, bei anderen hab ich schon wesentlich bessere Interpretationen gehört, Till Fellner ist insgesamt gesehn vielleicht noch die Beste was Interpretation und Klang anbelangt, aber stellenweise ist er mir hier auch zu introviertiert, sachlich unterkühlt (was aber sicherlich Einge gerade als Stärke dieser Einspielung bezeichnen würden). Ich habe mich somit durch mehrere durchgehört, Barenboim und Stadtfeld gefielen mir schon mal garnicht...Letzterer erinnert mich hier ein wenig an die schon berühmt, berüchtigte Nähmaschinentechnik die man mancher alten Vivaldi-Aufnahme nachsagt. ![]() All die alten hochgelobten Aufnahmen wie zum Beispiel diese Richter...kommen ja schon mal klanglich überhaupt nicht in Frage. Ich bin jetzt bei dieser hängengeblieben, und finde sie von dem was ich bislang gehört habe überzeugend (wird demnächst bestellt) ![]() Natürlich ist hier wieder mal das von Frank mehrmals angesprochene 1-Stern-Bashing angesagt, von dem ich mich aber nicht beeindrucken lassen. Ich habe bei solchen Bewertungen immer das Gefühl so manches Konkurrenzlabel möchte (vl. mittels Bewertung-Bots?) zu jedem Mittel greifen. ![]() ![]() grüße EDIT: HF-Code durch die Moderation korrigiert. [Beitrag von OSwiss am 03. Feb 2018, 00:47 bearbeitet] |
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Joachim49
Inventar |
20:00
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#389
erstellt: 02. Feb 2018, ||
Welchen Schiff meinst du denn? Die ältere Aufnahme, oder die neuere? Die neuere hat mich sehr enttäuscht! Zwar wird es niemand glauben, aber Barenboims Aufnahme vom WTK 2 gehört in die Spitzenklasse! Für welche Aufnahme hast du dich denn entschieden? (Der jpc link hat nicht funktioniert). |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
00:39
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#390
erstellt: 03. Feb 2018, ||
Hallo Joachim, ich meinte die Ältere, die ich glaube 2011 erschienene habe ich nur über Hörbeispiele gehört. Der Klang dürfte bei der Älteren aber fast angenehmer sein, auch weil er stellenweise etwas exzentrische Tempi wählt (was ich aber nicht nur bei der Neuren so empfinde), wie etwa beim Präludium BWV 851 (im Schnitt gesehen ist hier die Konkurrenz wesentlich schneller was ich persönlich bevorzuge) hingegen wieder im Präludium BWV 865 überdurchschnittlich schnell. Es ist halt sicher auch persönliche Geschmackssache ob man das so mag oder nicht. Die Ältere, welche in den 80er Jahren entstand ist in meinen Ohren durchaus solide, aber auch nicht mehr. Hier ist wiederum das Präludium BWV 847 ziemlich "gemütlich" langsam (langsamer als bei seiner neueren Einspielung), BWV 851 ähnlich langsam wie 2011. Man kann ihm aber sicher zugutehalten, dass er zumindest im Anschlag nicht eigenwille Marotten hat, zumindest ist mir das so im Gedächtnis geblieben. Ich habe bei Barenboim nur Hörbeispiele des WTK 1 gehört. Ich höre nochmal schnell rein um es zu konkretisieren was mir daran nicht gefallen hat. Präludium BWV 847, das ist wieder genau das andere Extrem von Schiff, zu schnell, es wirkt gehetzt, teils sogar schon etwas schluddrig. Generell habe ich vom Klang her den Eindruck als würde er ziemlich häufig rechts pedalisieren (also langer Ausklang der Töne), was ich bei der Musik von Bach nicht mag. Er baut manchmal extreme Crescendi mit ein (wie etwa Präludium BWV 850) die ich für Barockmusik zu exaltiert halte, das kann er ja bei Beethoven und Schubert so machen, bei Bach ist das für mich nicht akzeptabel. Das Ganze wirkt so auf mich wie Bach auf Romantik getrimmt...wer sowas mag, das ist Jedem sein gutes Recht, Geschmäcker sind halt verschieden. ![]() Merkwürdig, am PC funktioniert er nicht, wenn ich die Seite auf meinem Handy öffne wird das Cover aber eingeblendet...ein Bug? ![]() ![]() Grüße |
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op111
Moderator |
20:26
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#391
erstellt: 03. Feb 2018, ||
Joachim49
Inventar |
21:09
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#392
erstellt: 03. Feb 2018, ||
Hallo Thomas, danke für dein ausführliches Plädoyer für Aimard. Als die Aufnahme erschien, war ich ein wenig enttäuscht, wohl auch wegen der vielleicht übertriebene Erwartungen. Wenn ich jetzt die Hörbeispiele höre, kann ich aber Deine Wahl gut nachvollziehen. Ich habe ca. 10 Aufnahmen vom WTK I & 2 auf modernen Flügeln, auch interessante historische: Edwin Fischer, Gieseking, Tureck ...Andere Aufnahmen hatte ich geliehen. Schiff 2 habe ich fast mechanisch-computerhaft - perfekt in Erinnerung, jedenfalls hat mir die frühere Deccaaufnahme besser gefallen. Ich kenne Hörer, die finden die frühe Schiff Aufnahme zu romantisch, obwohl sie gewiss weniger "romantisch" ist als Barenboim. Hochinteressant ist ein Vergleich der beiden Hewitt Einspielungen, die ja relativ kurz hintereinander erschienen. Bei der ersten spürt man die Sorge der Pianistin, ihr Spiel könne, mal abgesehen vom Instrument,, als 'unbarock' empfunden werden. Die zweite Aufnahme ist viel freier, flexibler - wenn man so will "romantischer", - sie atmet viel mehr. Das stört mich nicht, auch wenn es plausible Einwände geben mag. Schade, dass Brendel sie nie gespielt, bzw. aufgenommen hat. Seine wenigen Bachaufnahmen waren sehr vielversorechend, - für meinen Geschmack. |
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arnaoutchot
Moderator |
10:56
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#393
erstellt: 04. Feb 2018, ||
Interessante Diskussion. Ich habe im wesentlichen Gould, Gulda, Schiff I, Koroliov und Stadtfeld (nur WTK I, ich glaube den zweiten Teil hat er gar nicht aufgenommen, oder ?). Meine Favoriten sind Gulda und Koroliov. Gulda wegen seiner trockenen Interpretation und Klangbild, und ich kann verstehen, wenn man das nicht mag, es ist schon speziell. Koroliov dürfte klanglich die beste Aufnahme davon sein, ich kann aber nicht beurteilen, ob es in der Interpretation evtl. Defizite gibt. Mir ist nichts Negatives aufgefallen. Barenboim kenne ich, das ging in seiner Weichheit und Verbiegung gar nicht an mich. Man höre nur das allererste Prelude BWV 846, das reicht schon ! Bei Schiff/Decca kann ich das Attribut "romantisierend" nachvollziehen, nicht so schlimm, aber im Vergleich mit den anderen nicht (mehr) zeitgemäss. Aimard mit WTK kenne ich nicht, halte ihn aber generell für einen guten Bach Interpreten. Vom hörbaren Resultat seines "Klangfetischismus" war ich allerdings schon mal eher enttäuscht. Ich kenne die Dokumentation Pianissimo, die ihn bei den Aufnahmen zur Kunst der Fuge beobachtet und wie etliche Male der Steinway zur Verbesserung des Klanges auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt wurde, leider konnte ich das im Endresultat der DGG-CD nicht wirklich heraushören. ![]() [Beitrag von arnaoutchot am 04. Feb 2018, 10:58 bearbeitet] |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
17:26
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#394
erstellt: 04. Feb 2018, ||
Schiff 1 aus den 80ern ist im Gegensatz zu manch Anderen sicher mehr romantisch angehaucht, aber im Gegensatz zu Barenboim relativiert sich das auch schnell ![]() Bei Amazon hat es ein gewisser Martin stellenweise auf den Punkt gebracht "Was mich bei Barenboim allerdings schon stört ist die rhythmische Ungenauigkeit - Bach im Speziellen verlangt nach einer rhythmischen Exaktheit. Die richtige Phrasierung einerseits und die exakte Einhaltung der Notenlängen ist dabei entscheidend. Barenboim spielt wirklich oft ungenau und das stört mich vor allem bei barocker Musik.(...) Schnellere Läufe sind zwar im Tempo richtig, aber trotzdem fast schlampig gesetzt." Wobei ich hier in dem Punkt widersprechen würde, dass es sich oftmals im Tempo für mich auch nicht richtig anfühlt. Das kommt ja zu der sehr häufigen Pedalisierung und der sehr exaltierten Ausdrucksweise noch hinzu. Aber vielleicht eine gute Alternative für Leute die Bach eigentlich nicht mögen aber sich mit einem "Beethoven/Liszt goes Barock"-Ansatz noch anfreunden können...quasi was die Karajan-Einspielungen bei gewissen Orchester/Chorwerken sind, das ist beim Klavier Barenboim könnte man sagen. Die Kunst der Fuge-Einspielung von Aimard kenne ich nicht. Es kann aber schon auch sein, dass hier auch geschmackliche Klangvorstellungen auseinandergehen können. Ich bevorzuge zwar den Flügel vor dem Cembalo, aber dann sollte der Klang des Flügels schon mehr in eine schlanke, dezente Richtung gehen der für die Transparenz der Musik nur förderlich ist (vor allem bei so einer polyphon durchsetzten Musik, wenn man gewisse Zusammenhänge und Strukturen verstehen, erfahren möchte) Was die Raumakustik/Mikrofonierung anbelangt so fiel mir bei WTK1 positiv auf, dass hier für mich eine sehr gute Balance vorherrscht zwischen ziemlich direkter Abnahme aber dennoch einem leicht versetzten Nachhall um das ganze nicht so trocken wie bei Gulda wirken zu lassen und sich aber dennoch nicht mit den Formanten überlagert, wie es zum Beispiel bei dem etwas diffusen Klangbild der Stadtfeld-Aufnahme passiert ist. Wie geschrieben, das ist meine Vorstellung wie Bach klanglich auf einem modernen Flügel klingen sollte, aber da kann ja jeder andere Vorlieben haben. Bezüglich Brendel, ich habe seine Philips-Einspielung verschiedenster Bach-Werke und ich mag sie...ich finde alle seine Philips-Einspielungen der 70er, zumindest die ich kenne (wie etwa auch Schubert, Liszt,...) allein vom Klang her erstaunlich gut...da gibt es aus dieser Zeit auch ganz andere klangliche Katastrophen (wie oben von Franz schon näher erläutert) Warum er nicht mehr Bach aufgenommen hat? Aufschlussreich ist seine Antwort aus dem Buch "Ausgerechnet ich" (und klingt fast so als würde er hier direkt im Forum auf Joachim eingehen ![]() "Ich kann sagen, warum ich nicht mehr Bach gespielt habe. Ich hatte mit dieser ganzen Flut von Fugen begonnen und hatte schon eine Ahnung vom polyphonen Spiel oder jedenfalls eine Grundlage dafür. Es entwickelte sich dann aber sehr bald jene Ergründung und Erforschung von alten Instrumenten. Ich war in Wien, als der 'Concentus Musicus' gegründet wurde, ich kannte Nikolaus Harnoncourt aus Graz, aus unserer frühesten Jahre und habe damals ein wenig Kammermusik mit ihm gespielt. Es kam auch Gustav Leonhardt nach Wien, wo er drei Jahre wirkte. Er spielte uns Bachs 'Goldberg-Variationen' vor und die 'Kunst der Fuge' mit Hilfte eines zweiten Cembalisten. Das war also der eine Grund: Ich wollte warten und sehen, wie weit es die Barockinstrumente sozusagen bringen. Auf der anderen Seite war das Bach-Spiel von Edwin Fischer ein starker Hinderungsgrund; in seinen besten Beispielen überzeugte es mich so sehr, daß ich nicht das Bedürfnis hatte, da hineinzupfuschen." Er geht dann auch darauf ein, dass die Bach Einspielung reiner Zufall war. Er hatte eine Liszt-Aufnahme früher als erwartet beendet, hatte einen freien Tag und da er auch gleichzeitig Bach Stücke in einem Konzert gespielt hat kam er spontan auf die Idee diese aufzunehmen. Außerdem hat er es im Interview (vor etwa 20 Jahren wenn man die Erstausgabe heranzieht) ausgeschlossen, dass er jemals wieder Bach aufnehmen wird ("Das wird ganz bestimmt in meinem nächsten Leben geschehen.") und er meinte, dass es Till Fellner (sein Schüler) besser macht als er. (Brendel, Alfred, 2006: Ausgerechnet ich. Gespräche mit Martin Meyer. München: Piper) grüße [Beitrag von Thomas133 am 04. Feb 2018, 17:28 bearbeitet] |
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Joachim49
Inventar |
22:08
![]() |
#395
erstellt: 04. Feb 2018, ||
@arnoutchot Ich mag das Argument "nicht mehr zeitgemäss" überhaupt nicht. Warum muss denn die Ausführung von Kunst zeitgemäss sein? Und was soll ds heissen, es sei denn es gebe Trends oder Moden in der Ausführung? Ich habe jemanden einmal sagen hören, man könne heutzutage nicht mehr wie Fournier Cello spielen. Da kann ich nur sagen: Schade. zu Barenboim: Mir gefäll's, vor allem das WTK 2 (das WTK 1 weniger und seine Goldbergvariationen kaum). Ich mag es, wenn Musik atmet und nicht in ein konstantes Tempo eingepfärcht ist. Die beklagten Ungenauigkeiten vermag ich nicht zu hören (ohne, dass ich damit behaupte, sie bestünden nicht). [Beitrag von Joachim49 am 04. Feb 2018, 22:09 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
08:10
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#396
erstellt: 05. Feb 2018, ||
Müssen tut gar nichts. ![]() Ich hatte übrigens noch eine vergessen, die ich kenne und hatte: Keith Jarrett mit dem ersten Buch. War durchaus nicht schlecht, aber eher mainstreamig, so dass sie meine bevorzugten Versionen nicht vom Hocker stossen konnte. Vom WTK brauche ich auch nicht wirklich zehn verschiedene Aufnahmen. ![]() |
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Hörbert
Inventar |
08:32
![]() |
#397
erstellt: 05. Feb 2018, ||
Hallo! @Joachim49
Oha, das ist ein schwieriges und heikles Thema. Eines vornweg, die Ausführung respektive die Aufführung von Kunst ist m.E. immer und ztu jeder Zeit zeitgemäß, das Problem unzeitgemäßer Ausführung respektive unzeitgemäßer Interpretation ergibt sich eigentlich erst aus der Existenz von Aufnahmen solch einer Ausführung respektive Aufführung, -jezt speziell einmal auf Musik eingegrenzt-. Hier kommt es zwangsläufig durch eine geänderte Perspektive auf Künstler und Kunstwerk zu Artefakten die eben -gemessen an einem aktuellen Verständnis-, als unzeitgemäß empfunden werden können. So ist z.B. die Interpretation von Händels Musik nach zeitgemäßen (HIP)-Verständnis eine völlig andere als wenn meinetwegen Fritz Lehmann Anfang der 50ger Jahre die gleichen Noten mit einem Orchester vom Strauss/Wagner-Typus durch den Saal donnern ließ was sicher für die damaligen Zeitgenossen ein beeindruckendes Erlebnis war heute aber nicht mehr gemacht wird. Die Aufnahme davon gibt es aber sehr wohl noch. Vom historischen Standpunkt ist diese Aufnahme sehr wohl interessant nicht aber als taufrische zeitgemäße Interpretation.
Wenn man die Aufführung auf Instrumenten aus der Entstehungszeit des Werkes als Trend sehen möchte oder auch das tiefere Verständnis für die Werke spezifischer Komponisten als Mode ansieht dann gibt es wahrscheinlich wirklich wenig Gründe eine bestimmte Interpretation als veraltet oder gar verstaubt anzusehen. Dann sind z.B. die alten Interpretationen des Drolc-Quartetts von Regers Streichquartett von den weitaus moderneren Interpretationen des Berner Streichquartetts nur durch eine geschmackliche Entscheidung getrennt und nicht durch 20 Jahre Interpretationspraxis und durch eine geänderte Sich auf das Werk und Wirken des Komponisten.
Nun das bezieht sich auf die geänderten Spieltechniken und die heute wesentlich anderen Ausbildungswege der Musiker, so werden heute viele ehemals als völlig unspielbar geltende Werke als Standardrepertoire gehandelt. Aus dieser einfachen Tatsache lässt sich m.E. eine verbesserte Ausbildung der Musiker und eine verbessertes Handling der Instrumente ableiten was der Aufführungspraxis allgemein entgegenkommen dürfte. MFG Günther |
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FabianJ
Inventar |
19:07
![]() |
#398
erstellt: 20. Aug 2018, ||
Hallo, ich bin derzeit auf der Suche nach einer Gesamtaufnahme von Franz Liszts Harmonies poétiques et religieuses. Ich kenne aus dieser Sammlung von Klavierstücken seit geraumer Zeit die beiden Stücke „Bénédiction de Dieu dans la solitude" und „Funérailles". Beide Stücke, aber insbesondere Ersteres höre ich mir immer wieder gerne an. Auch wenn es sicher seine Gründe hat, warum diese beiden Stücke die bekanntesten dieser Sammlung sind, so bin ich doch neugierig auf den Rest. Es gibt ja ein paar Gesamtaufnahmen davon, könnt ihr eine empfehlen? Dann bin ich noch auf der Suche nach einer gelungenen Einspielung von Robert Schumanns Klavierquartett. Auch da wäre ich für Empfehlungen dankbar... Danke im Voraus für Eure Mühe! ![]() Mit freundlichen Gruß Fabian ![]() |
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op111
Moderator |
06:55
![]() |
#399
erstellt: 21. Aug 2018, ||
Hallo Fabian, schau mal in diesen Thread: ![]() ![]() daraus: Robert Schumann (1810-1856) Klavierwerke & klavierbegleitete Kammermusik Vol.10 Klavierquintett op. 44; Klavierquartett op. 47 Eric Le Sage, Gordan Nikolitch, Daishin Kashimoto, Lise Bertaud, Francois Salque Alpha, DDD, 2009 ![]() der wegen der Pianisten nicht unumstrittene Klassiker ist: Robert Schumann (1810-1856) Streichquartette Nr.1-3 Klavierquintett op. 44; Klavierquartett op. 47 Leonard Bernstein, Glenn Gould, Juilliard String Quartet Sony, ADD, 1965-1968 ![]() vielleicht noch das Beaux Arts Trio (Philips) ![]() |
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FabianJ
Inventar |
05:28
![]() |
#400
erstellt: 25. Aug 2018, ||
Danke für Deine Hilfe. Die Èric Le Sage-Aufnahme (die Box) habe ich mir vor zwei Tagen geordert. Die Kammermusikaufnahmen von Musik anderer Komponisten, die ich von ihm habe, gefielen mir durch die Bank sehr gut. Da wäre es für mich eher eine Überraschung, wenn das bei Schumann anders wäre. ![]() Die Bernstein-/Gould-Einspielungen kommen vielleicht später noch hinzu. Fürs Erste reicht mir aber erstmal eine Einspielung. Mit besten Dank und freundlichem Gruß Fabian ![]() |
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Hüb'
Moderator |
14:48
![]() |
#401
erstellt: 25. Aug 2018, ||
Le Sage ist IMHO klasse, klar, frisch und anspringend. Weniger betulich als die gleichwohl ebenfalls sehr schön musizierenden Beaux Arts’ler. Ich ziehe Le Sage und Kollegen vor. Viele Grüße Frank ![]() |
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Joachim49
Inventar |
20:44
![]() |
#402
erstellt: 25. Aug 2018, ||
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