HIFI-FORUM » Musik » Klassik » Komponisten » Rota, Nino (* Dezember 1911; † April 1979) | |
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Rota, Nino (* Dezember 1911; † April 1979)+A -A |
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Autor |
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Hüb'
Moderator |
#1 erstellt: 24. Apr 2015, 06:20 | |
Hallo zusammen, da ich bezweifle, dass sich ein eigener Thread über Rotas Cellokonzerte lohnt, hier ein allgemeines Thema über diesen Komponisten. Nino Rota (ausführlicher, der engl. Wiki-Eintrag) ist heute vorwiegend als Komponist von Filmmusik bekannt. Hier ist insbesondere sein Score für "Der Pate" zu nennen, dessen Hauptthema sicher vielen im Ohr sein dürfte. Neben seinen zahlreichen Filmkompositionen für mehr oder weniger bekannte Produktionen schuf Rota gleichzeitig nicht wenig an absoluter Musik, vorwiegend in den klassischen Werksformen. Bisher kenne ich nur einen sehr schmalen Auszug aus Rotas schaffen. Neben ein paar "Encores" (eingespielt von diversen Geigern), besitze ich diese Einspielung der beiden Cellokonzerte, die meiner Meinung nach sehr gelungen ist :): Nino Rota (1911-1979) Cellokonzerte Nr.1 & 2 Silvia Chiesa, RAI SO, Corrado Rovaris Sony, DDD, 2011 Diese beiden Konzerte erscheinen gemessen an der Anzahl verfügbarer Aufnahmen einigermaßen populär zu sein, jedenfalls finde ich bei jpc spontan vier verschiedene Interpretationen. Beide Kompositionen haben mir absolut gut gefallen. Der Tonfall ist nicht wirklich modern und durchgängig tonal (das erste Konzert mag noch etwas mutiger sein, als das Zweite), "neo-romantisch" könnte man sagen. An der ein oder anderen Stelle meint man ganz leicht den Filmmusikkomponisten zu vernehmen, denn die Kompositionen haben meiner Ansicht nach durchaus etwas plakativ-bildhaftes. Der Einfallsreichtum mit Blick auf die Vielfalt der Themen und Einfälle ist wirklich erstaunlich und auf dieser Fülle an Ideen hätte man wohl auch einige Werke mehr gründen können, als sich nur auf zwei Konzerte zu beschränken. Dabei wirkt das zweite Konzert auf mich formal strenger und klarer in der Struktur, gleichzeitig begrenzter in der thematischen Vielfalt. Interessant erscheint mir, dass Rota beim zweiten Konzert ein bekanntes Motiv aus Dvoraks neunter Sinfonie verwendet. Für mich klingt das sehr eindeutig, allerdings kann ich dazu im Netz nichts weiter finden. Beide Werke sind sehr solistisch gedacht und geben dem ausführenden Künstler in guter Balance die Möglichkeit zur Darstellung der technischen Fähigkeiten, als auch zum Schwelgen im Melos. Mangels Vergleich kann ich die Interpretation durch diese "authentischen" Musiker von Werken ihres Landsmannes Nino Rota nicht wirklich beurteilen. Mir scheint das aber alles wunderbar zu passen und insbesondere der Solo-Part wird herrlich gestaltet. Klanglich ist die Aufnahme sehr gut, eher etwas "weich" aber mit schön räumlicher Darstellung. Sollten die beiden Cellokonzerte Nr. 1 und 2 exemplarisch für sein weiteres Schaffen sein, so tut sich hier mit Rota für mich ein neues, interessantes Betätigungsfeld auf. Glücklicherweise ist doch einiges von ihm auf Tonträger dokumentiert: Sinfonien 1 bis 3 Kammermusik Mich würde es freuen, wenn weitere "Entdecker-Label" in Sachen Rota tätig werden würden. Ebenso freuen würden mich natürlich weitere Eindrücke eurerseits zu Werken Rotas, sofern vorhanden! Viele Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 24. Apr 2015, 06:30 bearbeitet] |
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FabianJ
Inventar |
#2 erstellt: 25. Apr 2015, 09:12 | |
Dieser Komponist war mir ehrlich gesagt bislang nur vom Namen her bekannt und ich wusste lediglich, dass er auch Filmmusik schrieb. Dementsprechend kann ich derzeit nicht viel zu diesem Thema beitragen. Dass er auch Filmmusik gemacht hat, sagt ja nicht viel über seine Qualitäten als Komponist aus. Korngold und Schnittke haben ja ebenfalls für Filme komponiert, hinterließen aber auch in anderen Bereichen hörenswerte Werke. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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op111
Moderator |
#3 erstellt: 28. Apr 2015, 21:46 | |
Hallo Frank, Danke für den Beitrag. Die Cellokonzerte habe ich sofort auf meine Bestelliste übernommen. |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 22. Mrz 2017, 09:42 | |
Hallo zusammen, Nino Rota (1911-1979) Symphonien Nr.1 & 2 Filarmonica 900 del Teatro Regio di Torino, Marzio Conti Chandos, DDD, 2007 Wie bereits die Cellokonzerte, so sind auch Rotas Sinfonien Nr. 1 und 2 klanglicher Schönheit verpflichtete Kompositionen, die zeigen, dass er ein Tonschöpfer war, der bei weitem mehr drauf hatte, als Musik für die Untermalung von Filmen zu komponieren. Herrlich und unmittelbar berührend beispielsweise das Andante con moto aus der 2. Sinfonie, das so düster beginnt, dann aber wundervolle Melodien entfaltet, bei denen ich keinen Moment lang an Filmmusik denken muss, dafür wirkt die sentimentale Atmosphäre zu echt, wahrhaftig und ungekünstelt. Mustergültiges Spiel und Aufnahme - typisch Chandos. Viele Grüße Frank |
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Hörbert
Inventar |
#5 erstellt: 13. Apr 2017, 21:30 | |
Hallo! @Frank Da dir Rotas Musik gefällt solltest du einmal in die Werke von Miklós Rózsa reinhören der einen ähnlichen Werdegang hat und auch vom musikalischen Duktus sehr nahe bei Rota ist. Von ihm gibt es auf CD allerings ungleich mehr Werke als von Rota. Erwähnenswert sind hier das Violin-, das Klavier- und das Cellokonzert. MFG Günther |
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Hüb'
Moderator |
#6 erstellt: 14. Apr 2017, 06:18 | |
Hallo Günther, danke für diesen Hinweis Rosza steht schon länger auf meiner to-do-Liste. Viele Grüße Frank |
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Hörbert
Inventar |
#7 erstellt: 14. Apr 2017, 07:39 | |
Hallo! Gerade bei den etwas älteren "Hollywood-Komponisten" dürfte (insbesondere den Emigranten aus Europa während und vor des 2.Weltkrieges) noch so manche Perle verborgen liegen. Auch z.B.Erich Zeisl kann man zu diesem Umfeld rechnen wenn er auch nicht explizit als "Hollywood-Komponist" in Erscheinung getreten ist. ...und natürlich Franz Waxman... MFG Günther |
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