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Hans Pfitzner (1869-1949)+A -A |
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Autor |
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Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 28. Mai 2017, 17:28 | |
Vor einiger Zeit las ich in einer Amazon-Kundenrezension zu PALESTRINA (Keilberth/ Orfeo), dass es eine Pfitzner-Rennaissance geben soll. Diese ist, falls es sie denn geben sollte, vollkommen an mir vorbeigegangen. Opern auf CD (mit Ausnahme von Palestrina und als rel. Ausnahme von Das Christelflein) nur mit zweitrangigen Ensembles erhältlich; eine Enttäuschung für mich die Erstlingsoper "Der arme Heinrich" (Capriccio), von einem Jugendlichen komponiert. Bei der Kantate Von Deutscher Seele (Ga) griff ich auf eine Live-Aufnahme aus Düsseldorf zurück, weil die legendäre Schallplattenversion (Keilberth, DG-Resonance) im Download bei mir Lücken aufweist und auf CD lange gestrichen ist. Besonders gefällt mir z.B. das Violinkonzert: Seine Werke waren nach dem Krieg noch feste Bestandteile im Konzert- bzw. Liedmusikleben. Die Musik, m.E. großteils moderner, "verinnerlichter" und keineswegs weniger genial als die seines "Antipoden" Richard Strauss. Als "diesen feinen Dichter und Musiker" bezeichnete ihn Alma Mahler im Tagebuch und belächelte seine (ungelenken?) Annäherungsversuche. Die "Rolle" zur NS-Zeit dürfte weniger als womöglich seine "antisemitischen" Theorien (Thema: "Neue Musik") zum relativen "Verschwinden" von Pfitzner, z.B. auch den nach ihm benannten Straßennamen, geführt haben. A Century of New Music in Vienna from Beethoven to Webern and featuring Mahler and Schoenberg Aber zu Pfitzner habe ich auch gleich die Fotoserie mit Reinhardt, Mahler, Moll, Pfitzner (Wien) vor Augen und Gustav Mahlers Bemerkung nach dem ersten Akt der Rose vom Liebesgarten, dass etwas ähnlich Großartiges nicht geschrieben worden sei seit dem ersten Akt der Walküre. Eine bezaubernde Oper, in namhafter Besetzung in nicht guter, aber hörbarer Mono-Qualität: Erst JETZT gibt es eine erste CD-Produktion aus Chemnitz, die ich nicht kenne: Wie sind die Eindrücke und wie "präsent" (oder unterrepräsentiert) ist Hans Pfitzner wohl? [Beitrag von Ruine am 28. Mai 2017, 17:34 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 29. Mai 2017, 08:12 | |
Hallo, Pfitzner ist ja doch ganz gut auf CD dokumentiert. Hier IMHO besonders zu erwähnen, der lobenswerte Einsatz von CPO. Immer wenn ich sie höre, hat mir insbesondere die Kammermusik gut gefallen. Seine Orchesterwerke sind mir weniger geläufig, jedoch scheint mir diesbezüglich ein Update mit neueren Produktionen mal geboten, auch wenn die Bamberger unter W.A.Albert vermutlich einen guten Job machen. Erste Wahl unter den Dirigenten ist er meiner Meinung nach eher selten. (Pfitzners) Opern interessieren mich gar nicht. Viele Grüße Frank |
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Ruine
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 29. Mai 2017, 20:58 | |
Danke für die Antwort. Zu den Orchesterwerken unter Albert fehlt der Vergleich. Ich würde sie aber auf jeden Fall empfehlen. Vergleiche ich z.B. die drei CPO-Hindemith-Boxen, auch mit Albert (aber US-Orchestern), so fallen diese gegenüber namhafteren Produktionen, z.B. denjenigen Herbert Blomstedts ab (wo der Vergleich möglich ist). Wieviele CDs habe ich z.B. von Richard Strauss' Orchesterwerken und wie sagte einst Furtwängler: "Als Äußerung schwungvollen Entfesseltseins suchen sie ihresgleichen. Was aber entfesselt wird, ist nicht der Rede wert. Er bezahlt seinen Schwung mit der Banalität, respektive diese macht jenen erst möglich." So etwas kann man von Pfitzners genialen Orchesterwerken freilich nicht sagen. Sie hätten mehr Aufmerksamkeit verdient. Bei den Opern handelt es sich um ehrenhafte "Provinzproduktionen", die verbunden mit einem Bühnenerlebnis (Chemnitzer Rose vom Liebesgarten im Netz) toll sein mögen, aber sich auf CD kaum bewähren können. Nichts gegen CPO und deren geschmackvolle und informative Editionen, ganz im Gegenteil! Der gezeigte 1953er Mitschnitt der Rose vom Liebesgarten ist der Neuaufnahmen schon beim Anspielen haushoch überlegen; die damaligen Sänger waren unserer Großelterngeneration sehr gut bekannt. Die Cappricio-Aufnahme von Der arme Heinrich ist wohl nicht nur ein werkimmanenter Klagegesang. Solche Opern in Wagner-Tradition erfordern wohl entsprechende Stimmen... Noch eine CD, die etwas blass wirkt (das Bild sieht Hans Pfitzner gar nicht richtig ähnlich): Die Lieder: entweder auf dem Gebrauchtmarkt oder als Geschnipsel auf Sammelprogrammen. Und warum die - trotz des Zugpferdes Fritz Wunderlich, von dem doch alles veröffentlicht wird - noch immer gestrichen ist, bleibt ein Rätsel: [Beitrag von Ruine am 29. Mai 2017, 21:12 bearbeitet] |
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