Christian Sinding (1856 - 1941)

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Klassik_Fan
Stammgast
#1 erstellt: 31. Jan 2023, 17:24
Hallo zusammen ,

da es zu diesem, leider heute nicht mehr sehr bekannten Komponisten noch keinen Beitrag gibt, möchte ich den ersten Aufschlag machen.

Christian Sinding ist ein norwegischer Komponist und hat 4 Sinfonien, 3 Violinkonzerte und eine ganze Reihe von kammermusikalischen Werken geschrieben. Sinding hatte eine hohe Affinität zu Deutschland und seine Musik wurde unter anderem von Richard Wagner beeinflußt. In Deutschland fand er auch mehr Anerkennung als in seiner norwegischen Heimat.Viele seiner Werke sind in Deutschland uraufgeführt worden.

Sinding ist meines Erachtens völlig zu Unrecht "fast vergessen", nur durch sein wunderbares Klavierstück "Frühlingsrauschen " einigen Musikfreunden bekannt.

Dabei sind die spätromantischen Symphonien des norwegischen Komponisten Christian Sinding (1856 - 1941) absolut hörenswert, schwungvolle, manchmal gar mitreißende , zum Teil auch monumentale Werke.

Sinfonie 1 & 2

jpc.de



Thomas Dausgaard dirigiert die Radio Philharmonie Hannover mit viel Elan und Energie. Die Musik ist melodisch und stellenweise vom fortissiomo beseelt. Einen Hang zu Wagner kann der Sinding nicht leugnen. Zugleich aber auch sehr schöne melodische Einfälle, die den durchaus eigenen Charakter dieser schönen Musik bezeugen

.

Sinfonie 3 & 4

jpc.de

Diese Sinfonien werden von der NDR Radiophilharmonie unter dem Dirigat von Davig Porcelijn dargeboten

Beide Einspielungen haben mir sehr gefallen

Desweiteren hat Sinding drei Violinkonzerte geschrieben. Mir hat mal ein ";Musikfreund" gesagt, die können ja nicht bedeutehnds sein, s´denn sie sind kaum eingespielt worden, das ist sicher richtig, aber man muss sehen, wer sie alles eingespielt hat: Kein geringerer als der große Geiger Jascha Heifetz hat diese Musik als erster auf Schallplatte verewigt, später hat ein weiterer der ganz großen Violinisten unserer Zeit sich dieser Stücke angenommen, Itzhak Perlmann, der nicht nur das erste Violinkonzerte eingespeilt sondern auch die hervorragende, aber nur selten zu hörende Suite für Violine und Orchester op. 10.

Ich kann die folgende Aufnahme empfehlen:

jpc.de

In dieser Doppel CD sind nicht nur die drei Violinkonzerte enthalten, sondern auch die Suite für Violine und Orchester op. 10, in meinen Augen ein Meisterwerk. Außerdem berkommt man en passent die wunderschöne Romanze op 100 dazu. Andrej Bielow und die NDR Radiophilharmonie Hannover präsentieren die Stücke meines Erachtens tadellos. Das Viloinkonzert Nr. 1 und Nr. 3 haben mir am besten gefallen

Sinding hat auch einige Violin-Sonaten geschrieben

Das Label JPC hat dazu diese wunderbare Scheibe herausgebracht

Sinding_Sonatas

Sindings Violin-Sonaten sind wunderbare Musik , ganz in der spätromantischen Tradition verhaftet, mit vielen Melodien ausgestattet, allerfeinste Kammermusik. Die Violinistin Dora Bratchkova und der Piansit Andreas Meyer-Hermann präsentieren die Stücke mit einer ungemien großen Intensität.
Diese Aufnahme möchte ich nicht mehr missen. Wirklich sehr empfehlenswert.

Wer noch mehr kammermusiklaische Werke hören möchte, dem sei die folgende CD vom Label Naxos nahegelegt.

jpc.de

Diese CD zeigt die kammermusikalische Vielfalt von Sinding, Musik für Violine und Piano, wieder mit schönen Melodien.
Den Geiger Henning Kraggerud kannte ich bisher nicht, aber sein Spiel auf dieser CD ist wirlklich beeindruckend, wunderbar ergänzt durech den Pianisten Christian Ihle Hadlung

Das Klavierkonzert kenne ich leider nicht, aber viellicht mag Wolfggang , oder auch andere, an dieser Stelle Ergänzungen und Kommentierungen hinzugügen

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 31. Jan 2023, 17:28 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2023, 20:34
Danke, Harry, für den neuen Thread.

Selber will ich es mir einfach machen und einen Beitrag leicht verändert hierher kopieren, den ich gestern geschrieben habe.

Von Christian Sinding kenne ich zunächst das Klavierkonzert. Es gibt zumindest zwei Einspielungen aktuell zu kaufen. Die ältere verlinke ich mal als Einzel-CD, besitze sie aber selber im Rahmen der Box: The Golden Age of the Romantic Piano Concerto. Die lohnt natürlich, wenn man ein gewisses Interesse gerade für etwas Ausgefalleneres auf diesem Gebiet hegt --- trotz der älteren, nicht durchwegs technisch herausragenden, aber pianistisch weitestgehend sehr überzeugenden Aufnahmen. Die andere, modernere ist im Rahmen der Hyperion-Serie zu finden. Diese Einspielung kenne ich nicht.

https://www.amazon.d...assical%2C83&sr=1-88

Das Klavierkonzert erscheint mir auf jeden Fall sehr eingängig, mit markanter Melodik und virtuoser Gestaltung. Es steht insofern in einer Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das ist noch nicht der spätromantische Tonfall eines Rachmaninoff. Ich müsste wieder einmal hineinhören, ob auffällige Züge von Brahms oder Schumann oder Tschaikowski zu entdecken sind. Zwar glaube ich nicht an einen markanten Personalstil - wobei mir schlicht die Kenntnis der anderen von Harry verlinkten Sinfonien und Konzerte oder der Kammermusik fehlt und insofern meine Meinung wenig besagt -, aber ich erinnere mich auf jeden Fall an einen Gestus, der sich einprägen kann, und sei es nur aufgrund des thematischen Materials.

amazon.de

Sindings bekanntestes Werk ist natürlich das von Harry erwähnte Klavierstück Frühlingsrauschen, ein Salonreißer, der schwerer klingt, als er objektiv zu spielen ist. Diese Nummer habe ich mal relativ passabel selber beherrscht. Das dürfte nicht mehr einzurichten sein ... Eine Aufnahme brauche ich da nicht. In der Tube werden sich Dutzende finden von Profis und Weniger-Profis ...

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Violinkonzerte und die Sinfonien lohnen. Findest Du, was Du kennst oder gerade kennenlernst, Harry, spezifisch nordisch? Beim Klavierkonzert und auch bei Frühlingsrauschen würde ich so weit nicht gehen. Es ist auf jeden Fall schöne und im Falle des Konzerts sehr niveauvolle Musik.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 31. Jan 2023, 20:41 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#3 erstellt: 31. Jan 2023, 21:57
Hallo Wolfgang,

erst einmla vielen Dank für Deine Ergänzungen.

Du hast natürlich recht, wirklich "nordisch" klingt die Musk von Sinding nicht.
Wenn man sie hört und weiß nicht von wem die Stücke sind, käme man sicher nicht auf die Idee an einen Landsmann von Edvard Grieg zu denken.


EDIT: Leider kann ich meine Emofindungen für die Musk nur schwer in Worte fassen, mir fällt es schwer, es so eindringlich und verständlich zu beschreiben, wie einige Kenner hier im Forum das können.

Vielleicht hat ja der eine oder andere ebenfalls Hörerlebnisse mit Christian Sinding, die er teilen möchte.
Ich wäre an anderen Eindrücken sehr interessiert

Viele Güße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 01. Feb 2023, 14:45 bearbeitet]
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