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Pettersson, Allan+A -A |
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Autor |
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Jazzy
Inventar |
#51 erstellt: 25. Sep 2006, 19:02 | ||||
Hi! Aufpassen sollte man jedenfalls,die Biografie eines Komponisten stets mit seiner Musik zu vermengen.Das ist so nicht immer haltbar.Ich werde mir jedenfalls mal diesen Pettersen besorgen,mal schauen,wer Recht hat. |
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Jazzy
Inventar |
#52 erstellt: 26. Sep 2006, 21:17 | ||||
Hi! So,habe mir nun (fast) alle Sinfonien von Pettersson besorgt.Die 6.,7. und die 16. habe ich mal angehört.Dazu etwas sagen kann ich allerdings kaum,dazu müsste ich mich mehr auskennen und die Werke auch mehrmals hören.Aber ich kann schonmal sagen,das die 16. mir zusagt.Sie kommt mir irgendwie jazzig vor,dieses Saxophonspiel hat was.Als nächste werde ich mir die 12. vornehmen.Dieses komponieren für den unterdrückten,"kleinen",armen Menschen durchzieht ja Petterssons gesamtes Werk,ich meine,dies ist vielleicht eher mit seiner Herkunft als mit seiner Krankheit zu begründen,aber auch nur teilweise.Auch so ist der Mann charakterstark gewesen,politisch unangepasst und unbequem. |
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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht |
#53 erstellt: 27. Sep 2006, 08:13 | ||||
Ich würde empfehlen, mit 6-9 anzufangen. Wobei 9 schon ein Stück "schwieriger" als die vorgenannten sind. Die späten Sinfonien (die 12 u. 16 habe ich aber bisher immer noch nicht am Stück gehört) sind aber schon extrem schwierig. Damit sollte man nicht anfangen. So kann ich nun nach dreimaligem Hören immer noch kaum etwas mit der 15. anfangen. Vieles erinnert mich an eine Orchesterprobe (da wo alle durcheinanderspielen). Ich finde diese ganze Diskussion "ist seine Musik Ergebnis von Selbstmitleid oder nicht" absolut sinnlos. Ich finde das überhaupt nicht interessant. Das lässt sich bei einem Menschen, der nun mal ein komplexes Wesen ist sowieso nicht klären, zumal dieser hier tot ist. Wahrscheinlich geht es darum, dass man ja nun irgendetwas zu einem Komponisten sagen und schreiben muss. Und da war er wohl kaum so schillernd wie Richard Wagner, also muß irgendwas her. [Beitrag von Gantz_Graf am 27. Sep 2006, 08:17 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#54 erstellt: 27. Sep 2006, 11:33 | ||||
Damit wäre also alle biographische Forschung Humbug. Ein sehr "analystisches" Verhältnis zur Musik ... |
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Jazzy
Inventar |
#55 erstellt: 27. Sep 2006, 18:25 | ||||
Hi! Ja,stimmt,die 12. musste ich heute vorzeitig auswerfen ;-) Werde dann erstmal die anderen hören.Habe heute dann Schumann 1-4 gehört.Aus Selbstmitleid schrieb er sicherlich nicht,aber für die Unterdrückten schon.Ich bin ja eher Bachhörer,auch Schubert mag ich sehr.Na ja, mal sehen wie es weitergeht. |
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s.bummer
Hat sich gelöscht |
#56 erstellt: 27. Sep 2006, 20:10 | ||||
Hallo, es mag sein, dass ich was nicht verstehe. a) Pettersson war ein Komponist, an dem sich auch heute noch die Geister scheiden. Sein Metier verstand er, will sagen, das was er ausdrücken wollte, hat er in Noten umsetzen können. Insofern ist seine Art zu instrumentieren wohl sicherlich nicht jedermans Sache, aber ich denke, er wußte was er wollte. b) Seine Musik ist einwandfrei biografisch. Wie von so vielen anderen. Das kann man nicht geringschätzen. Ob er von seinen Krankenhausaufenthalten schrieb oder seinem Gelenkrheumathismus, egal, es ist persönliche Musik. Wer das für sich gesellschaftlich überhöhen will, bitte. Er möge sich auf Gegen_Argumente einstellen, Pettersson war nicht so. Das ändert aber nichts daran, das er eine Qualität an sich geschaffen hat. Man muss eben nicht alles von ihm mögen. Gruß S. |
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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht |
#57 erstellt: 28. Sep 2006, 13:56 | ||||
Nein. Sie kann durchaus von Interesse sein.
Ich habe nur das beste Verhältnis zur Musik. Ich präzisiere: Mich stört, dass die Diskussion eine klare Wertung vornimmt. So nach dem Motto: "nur die reine Lehre" darf existieren. Musik, losgelöst von jeder persönlichen Befindlichkeit des Komponisten. Ich stelle für mich einfach als gegeben hin, dass die produzierte Musik immer in Wechselwirkung mit der aktuellen Befindlichkeit des Komponisten steht. Das darf meiner Meinung nach nicht zur Kritik an der "Qualität" von Musik herangezogen werden. Das wird ja hier gemacht. So ähnlich wie bei Beethoven die Diskussion um die Pastorale und "Programmmusik", auch hier gibt es einen wertenden Beigeschmack. Am Ende bleibt doch nur die Musik als Maß aller Dinge. Das Drumrumgelaber ist dem Zeitgeist unterworfen. |
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Jazzy
Inventar |
#58 erstellt: 28. Sep 2006, 15:32 | ||||
Hi! Ein guter Komponist bleibt aber nicht bei seinen Befindlichkeiten stehen.Das hat man bei Bach und Mozart gesehen.Wenn das bei Pettersson so ist,tut es mir leid für ihn. |
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arnaoutchot
Moderator |
#59 erstellt: 19. Jan 2010, 17:38 | ||||
Hallo Gantz Graf und alle anderen Pettersson-Befürworter: Nachdem wir auch im "Audiophile Klassik-Thread" über Pettersson uneinig waren, habe ich mir die Sechste nochmals intensiv angehört. Stilistisch müsste Pettersson mein Fall sein, Mahler, Shostakovich, Prokofiev u.a. sind es doch auch ! Aber es tut mir leid, sagen zu müssen, dass ich damit nichts anfangen kann. Es ist für mich eine Aneinanderreihung von ruhigeren Passagen durchsetzt mit immer wiederkehrenden Ausbrüchen. Ich sehe keinen roten Faden, keinen Zusammenhang, keine Entwicklung. Ihr meintet doch diese Aufnahme, oder ? Grüße Michael |
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WolfgangZ
Inventar |
#60 erstellt: 19. Jan 2010, 19:09 | ||||
Hallo, Michael! Probieren wir`s mal anders: Falls Du - Sammler bist Du ja - die Ausgabe nicht scheust: Leg Dir die CD mit den Nummern 10 und 11 zu und hör dort mal hinein. Diese Sinfonien dauern nur je 25 Minuten und erlauben einen anderen Zugang zu Pettersson, der aber nicht weniger typisch ist. Ich wäre auf Deine Meinung gespannt. Dann könnten wir auch gerne über die sechste, die siebente etc. diskutieren - wobei dies im vorliegenden Thread vor drei Jahren ja auch schon immer wieder im Ansatz geschehen ist. Ich kenne mittlerweile alle Sinfonien von 2 bis 16 in je zumindest einer Einspielung, außerdem die Violinkonzerte, das Bratschenkonzert und weniges andere. Und ich bin faszinierter denn je, auch beispielsweise von der Nummer 16, quasi einem Saxophonkonzert. Was die sechste anbelangt: Wenn man sie zum ersten Mal hört, mag man den roten Faden zunächst vermissen. Aber ist nicht zumindest der zwanzigminütige Trauermarsch, der die Stunde Musik beschließt, berührend und packend, obwohl oder gerade weil es beinahe zum Stillstand kommt? Nochmals in einer stillen Stunde hören! Oder eben mit der Zehnten weitermachen! Ich hab auch ein wenig gebraucht! Ja, ich kann dem gantzen Grafen nur von Herzen zustimmen. Ich kann gar nicht verstehen, wie man diese Musik nicht irgendwo faszinierend finden muss, hat man sich mal mit ihr beschäftigt und - natürlich - ist man bereit, moderne Musik wahrzunehmen. Freilich höre ich gerne, sagen wir Brahms, aber er wird mir wahrscheinlich nicht mehr das geben, was diese Bekenntnismusik mir bringt. Gruß, Wolfgang [Beitrag von WolfgangZ am 19. Jan 2010, 19:16 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#61 erstellt: 19. Jan 2010, 20:44 | ||||
ok, danke für Deine Empfehlungen, ich werd's mal weiterprobieren. Jetzt kommen aber erst mal ein paar Symphonien von Kalevi Aho, den ich auch erst neulich für mich entdeckt habe (über seine Tuba und Kontrafagott-Konzerte). Grüße Michael |
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WolfgangZ
Inventar |
#62 erstellt: 20. Jan 2010, 00:40 | ||||
Aho werde ich mir jetzt bestellen; der interessiert mich auch schon länger! Wolfgang |
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WolfgangZ
Inventar |
#63 erstellt: 27. Dez 2012, 14:48 | ||||
Hallo, miteinander! Wenig war bisher noch die Rede von den letzten fünf Sinfonien. Der Spätstil gipfelt in der extrem komplexen Dreizehnten, die letzten drei sind wieder einfacher zu hören. Es mag banal erscheinen, aber meines Erachtens ist es symptomatisch für den späten Pettersson, dass die lyrischen Inseln - sie sind ja (so gut wie) ausschließlich bis dahin in moll gehalten - stärker an Bedeutung gewinnen (gut, die Sechste weicht hierbei ab aufgrund des halbstündigen meditativen Trauergesangs zum Ende hin). Jetzt aber besinnt sich Pettersson auch auf das Dur. In der Chor-Sinfonie, der Zwölften, impliziert dies überdeutlich das Moment der Zuversicht im letzten Neruda-Gesang. Rätselhaft, unwirklich, vielleicht unwirsch-trotzig erscheint der Dur-Schluss der Dreizehnten. Es ist wohl wirklich nur ein Takt nach über einer Stunde Musik, dem eine etwas längere Moll-Passage vorausgeht. Irgendwie fühle ich mich - quasi mit umgekehrten Vorzeichen - an den atonalen Schlussakkord in Ives' zweiter Sinfonie erinnert. Ein wunderbares Werk ist das Violinkonzert, Nr. 2 von 1977/1978/1980. Hier steht tröstlich Tonales in dem (für Pettersson nicht untypischen) merkwürdig barock-romantischen Duktus (quasi Bach a la Stokowski) fast gleichberechtigt neben inbrünstig Atonalem, wobei tendenziell wiederum die zweite Hälfte des Werks zuversichtlicher klingt. Von den (mindestens) zwei Einspielungen ist die ältere (Haendel, 1988) die quasi authentische - fiebrig, angespannt, wie verzweifelt -, die neue erklingt kühler, distanzierter (Keulen, 1999). Ich möchte keine von beiden missen. Wolfgang |
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Hüb'
Moderator |
#64 erstellt: 15. Jun 2017, 08:23 | ||||
Allan Pettersson (1911-1980) Symphonien Nr. 3 & 15 Norrköping Symphony Orchestra, Leif Segerstam BIS, DDD, 94/95 Seine Sinfonien haben mich - obwohl ich die CPO-GA seit langem besitze - immer ein wenig abgeschreckt, denn aus irgendwelchen Gründen, die ich nicht erinnere, ist seine Musik bei mir als etwasTieftrauriges, ja Depressives abgespeichert (vielleicht war auch die Diskussion oben der Hintergrund...). Beim aktuellen Anhören dieser BIS-CD, günstig erworben, habe ich nur bedingt diesen Eindruck. Klar ist das keine Party-Mucke für einen lauen Sommerabend. Vielmehr düstere, vergrübelte Klänge, die aber eine ungeheure Energie und Sogwirkung entfaltet. Eben diese Energie ist es, welche die Aussage dieser beiden Sinfonien in ein etwas Positives umkehrt. Pettersson komponierte tonal und nicht mit den Mitteln der Avantgarde arbeitend. Dennoch wirken seine Schöpfungen hochmodern und vor allem eigenständig, denn hier gibt es wirklich einmal Werke mit einem hohen Wiedererkennungswert zu bestaunen. Die transportierten Stimmungen und die innewohnende Kraft signalisieren: hier geht's um's Ganze, hier MUSS etwas raus. Für mich eine riesen Entdeckung und unumgänglicher Anreiz dafür, mich weiter mit Pettersson zu beschäftigen. Die Leistungen der Musiker scheinen mir adäquat, der Klang ist hervorragend und dynamisch. Neben einigen älteren Aufnahmen scheint aktuell einen neue GA auf BIS unter Leitung von Christian Lindberg zu entstehen. Auch das Einspielungen, die ich im Auge behalten werde. Viele Grüße Frank |
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WolfgangZ
Inventar |
#65 erstellt: 15. Jun 2017, 09:42 | ||||
Hallo, Frank! Selbst Du wirst älter - und das hat auch diverse Vorteile! Ich empfehle Dir eben mal das (zweite) Violinkonzert. (Das erste ist formal kein richtiges.) Es gibt zwei Einspielungen, wobei ich die ältere (Haendel) vorziehen würde (was keine wirkliche Kritik an der neueren (van Keulen) Einspielung impliziert), da der Tonfall des Soloinstruments besonders intensiv schmerzerfüllt ist. Und auch in diesem Werk wirst Du das Erlösungs-Prinzip des Meisters erfahren. Wolfgang EDIT: Soeben stelle ich fest, dass ich ungefähr das Gleiche vor bald fünf Jahren, zwei Beiträge weiter oben geschrieben habe. Auch wurscht ... [Beitrag von WolfgangZ am 15. Jun 2017, 09:46 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#66 erstellt: 15. Jun 2017, 09:56 | ||||
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WolfgangZ
Inventar |
#67 erstellt: 10. Mai 2019, 06:57 | ||||
Vollständigkeit habe ich jetzt bei Pettersson dahingehend geschaffen, dass es sehr wahrscheinlich nichts mehr von ihm gibt, das ich nicht kenne. Letzte Entdeckung war der leicht zu hörende Liedzyklus Vox Humana aus der Mitte der Siebziger, also ein relatives Spätwerk, für verschiedene Solisten respektive Chor und Streichorchester. Es sind durchwegs Gedichte südamerikanischer linksorientierter Lyriker, darunter als Abschluss Pablo Neruda, den er schon in der zwölften Sinfonie als Vorlage der Chorsätze herangezogen hat. Wolfgang |
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