Sowas wie Bijou aus Resterampe

Bei der Lautsprecherentwicklung verzichtet man in der Regel auf Messungen am Hörplatz. Das ist ein anderes Thema. Man kann Lautsprecher auch im Raum, jedoch ohne Raumeinfluss messen. Es geht dabei um gefensterte Messungen (in REW die Funktion IR Window). Sprich, der Lautsprecher wird entwickelt und wenn das abgeschlossen ist, könnte man noch mit Raumkorrekturen arbeiten. Ich persönlich finde aber, dass man sich dabei auf dem Bassbereich beschränken sollte.
Meine Empfehlung, beschäftige dich mit den Grundlagen zur Lautsprechermessung (und nicht mit Raummessungen/Heimkinomessungen).
Dabei stellst du schnell fest, dass das UMIK als USB Mikro einen prinzipbedingten Nachteil hat, wenn es um die Messung der akustischen Phase geht. Das geht zwar in REW über Unwege, zweikanalig messen ist hier aber das Stichwort.

AL130 und NoFerro900 sind zwei Klassiker, die ich beide scbon verbaut hab. Gerade der AL130 ist derzeit 50% teurer als noch vor 2 Jahren. Beides super Chassis, trotz des Alters und sicherlich auch zumindest theoretisch eine gutes Match. Ob es letztlich gut geht, zeigt sich dann erst im vorgesehen Gehäuse nach einigen Messungen.

Zur Ergänzung meines ersten Posts, soll noch erwähnt sein, dass das ganze erstmal vollaktiv mit einem TinySine TSA7804B betrieben (und entwickelt) werden soll, eine passive Lösung ist im Moment nicht geplant. Die spätere Aufstellort und Verwendung ist unklar, ich sehe das eher als Lernprojekt, es soll natürlich trotzdem was vernünftiges raus kommen.

@Wholefish
Danke für deine Hinweise und ich sage mal: Ja.

Das Problem mit UMIK1 habe ich, wie du schreibst, schnell festgestellt. Die 2-Kanal-Messung ist genauer hat für mich aber den Nachteil: kostet Geld. Deshalb würde ich mich an der Lösung mit Referenzsignal versuchen, dazu brauche ich nur irgend ein Chassis und eine Apparatur, die den Abstand zum Mikro konstant hält. Vermutlich werde ich aber Früher oder Später das Geld ausgeben.

Wenn ich das richtig verstanden hab, stellt man in IR-Window das Zeitfenster für Dauer einem Messung ein, und zwar am besten so, dass beim Messung der Lautsprecher die Reflexionen der Umgebung nicht mehr ins Ergebniss eingehen, im Gegensatz zur Messung des Raumes.
Der Platz den ich zum Messen hab, ist natürlich denkbar ungeeignet, da die Reflexionsflächen sehr nah sind, kleiner 1m. Der Raum ist gerade 2,2m Breit.

Das kann ich im Moment:
- Nahfeldmessung SPL der Chassis
-popeln

Das geht im Monent nicht:
-Impedanzmessung -> MessBox oder Kabel bauen
-Messung in 1m Abstand -> definition Aufstellort, Betrachtung der Umgebung, definition IR-Window
-Messung der Phase -> Versuch eines Setup mit Referenzton

Beim zusammenspiel der beiden Chassis, bin ich recht optimistisch, das funzt "frei Schnauze" schon besser als das Fertigzeug was hier sonst noch so rumsteht, da ist bestimmt auch noch ordentlich Optimierungspotential.

Ist es sinnvoll 1m Vergleichsmessungen in einer anderen Umgebung zu machen um zu sehen, wie die Messung dadurch beeinflusst wird?

1m Abstand ist nicht zwingend notwendig. Anhaltspunkt, Abstand zum Mikro mindestens 3 mal Schallwandbreite.
Zum gefensterten Messen: https://youtu.be/CqVqJSkgeMY
Je schlechter der Raum, desto höher wird die untere Grenzfrequenz der Messung sein. Beim Zweiweger könnte das auch in deinem Raum noch funktionieren, wahrscheinlich wirst du ab 4 oder 500hz messen können.

Ansonsten viel Erfolg weiterhin.

Dank dir für deine Hinweise, ich werde den Thread weiter füttern.

So, ich hab mich mal an den gefensterten Messungen probiert mit "acoustic time reference", mit Hilfe des verbauten Hochtöners, den TT habe ich in APO eine Millisekunde verzögert. Der Abstand zwischen der Schallwand und dem Mikro war 34cm. An die Empfehlung mit 3x Schallwandbreite habe ich mich erstmal nicht gehalten, da ich den Phasensprung auf 1kHz haben wollte.





Die gemessene Verzögerung war 1,05ms also 50us zuviel. Auch hätte ich erwartet das der erste Phasensprung bei 1kHz erfolgt statt bei den gemessenen 1,3 khz.

Wenn es nicht regnet werde ich die Messungen am WE draußen nochmal machen, da gibt es viel weniger Reflektionsflächen die viel weiter weg sind. Die Sprungantworten sehen mal echt aus.

Wenn ich wüsste wie hatte ich auch die .mdat dran gehängt.

Bis denne!