* Über symmetrische Kopfhörerverstärker

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fdg
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2010, 18:23
Definition:

Ein symmetrischer Kopfhörerverstärker verfügt über einen symmetrischen AUSGANG (oder mehrere).
Er verfügt nicht zwingend über einen symmetrischen Eingang,
auch die interne Signalführung muss nicht zwingend symmetrisch sein.

Ein symmetrischer Eingang ist ein positives Feature wenn man symmetrische Signale
verwenden will, sonst ist er verzichtbar.

Eine vollsymmetrische Signalführung macht ein Gerät nicht billiger … und auch nicht unbedingt besser.
Um z. B. die Lautstärke in Stereo zu regeln braucht es jetzt ein Poti mit 4 Widerstandsbahnen
und die auch besser gleich in 4 getrennten Kammern.
Die gibt es zwar, aber von symmetrischen Signalen braucht man hinter dem Poti eigentlich
nicht mehr zu reden, da durch den Regelfehler des Potis von 0,5 – 3 dB jegliche
Symmetrie zumindest eingeschränkt, wenn nicht zerstört ist
(die muss an dieser Stelle auch gar nicht vorhanden sein).

Braucht man symmetrische Kopfhörerverstärker ….. ?

Braucht man Quad-Prozessoren im Büro,
braucht man 8-Zylinder im Stadtverkehr,
braucht man ungenaue (verglichen mit Funkuhren) mechanische Uhren aus der Schweiz oder Glashütte,
braucht man 10 – 20 m Yachten im Mittelmeer die man 14 Tage im Jahr nutzt,
braucht man 3 x Fernurlaub pro Jahr …..

… ihr seht, natürlich braucht man symmetrische Kopfhörerverstärker und zwar zwingend dringend.

OK, kommen wir mal zu den technisch einigermassen sinnvollen Aspekten.

Wir alle sind uns im Klaren darüber, das richtig gute Kopfhörerverstärker heute eine
Performance erreicht haben die es schwer macht, sinnvolle Neuerungen nachhaltig zu vertreten.

Ich denke, das eine symmetrischen Verstärkertechnik in einem Kopfhörerverstärker
nicht unbedingt ein Muss ist, aber eben durchaus sinnvoll sein kann.
Deutlich teuerer ist es logischerweise auch, denn man braucht doppelt so viele Verstärker.
Und wenn man soviel Aufwand treibt braucht der Rest auch nicht schlampig
sein - aber das hatten wir schon.

Symmetrische Verstärker sind grundsätzlich nichts neues sondern schon lange
bekannt z. B. im Autoradio, wo diese Technik gern hergenommen wurde und wird um bei
begrenzter Spannung (12 V) 4-fache Watts zu erzeugen.
Grosse Auto-Endstufen benutzen heute Schaltnetzteile.
Diese Schaltungstechnik wird gern auch Vollbrückenverstärker,
Push-Pull-Verstärker oder BTL (bridge terminated load) genannt.

Nun, um die Maximierung der Ausgangsamplitude kann es hier nicht gehen,
es gibt KHVs die haben davon mehr als genug – auch an hochohmigen Kopfhörern.

Was ist es also dann ?

Ein „normaler“ Verstärker hat „Masse“ als seinen Bezugspunkt.
Die Amplitude des Nutzsignals schwingt möglichst gleich um diesen Bezugspunkt
(sonst redet man von DC-Offset) und wird nur von der positiven und negativen
Betriebsspannung (abzüglich ca. +/- 2 Volt) begrenzt.
Über die Last (Kopfhörer oder Lautsprecher) wird diese Spannung auf Masse zurück geführt.
Da die Masse aber nicht unendlich niederohmig ist, sonder selbst auch eine Last ist,
wird unser Bezugspunkt, der ja eigentlich ruhen sollte,
mit den Resten von Links + Rechts „verseucht“.
Das kann man messen und hören, nämlich als Übersprechen !!
Es ist leicht vorstellbar, das hier die Schaltung selbst, das Schaltungslayout und das
Verhältnis zwischen Masse-Widerstand und Last-Widerstand tragende Rollen spielen.

Ein symmetrischer Verstärker (oder Vollbrücken- oder Push-Pull- oder BTL-verstärker)
besteht aus 2 normalen Verstärkern pro Kanal, von denen einer das Normale,
der andere das um 180 Grad gedrehte (invertierte) Eingangssignal bekommt.
Die Masse spielt als Bezugspunkt für die Last keine Rolle, da diese jetzt zwischen
der modulierten positiven und negativen Betriebsspannung hin und her gezogen wird.
Hier ist der Begriff Push-Pull sehr bildhaft !!

Was und wie wird gemessen, wie werden Unterschiede und Vorteile deutlich ?

Es geht ums Übersprechen, also die Beeinflussung des einen Kanals durch den anderen.

Das Übersprechen wird normalerweise so gemessen:
Ein Kanal mit Signal, der andere Kanal ohne Signal, dieser Eingang auf Masse gelegt.
Jetzt wird gemessen, wie viel Signal vom aktiven Kanal auf den kurzgeschlossenen „überspricht“.
Der Wert steigt mit der Frequenz und sollte bei 1 kHz > 80 dB sein, bei 15 kHz > 60 dB.
Es dürfte niemanden wundern, das es Geräte gibt, die natürlich wesentlich besser sind.

Ausserdem gibt es bei dieser Messung immer mehr oder weniger grosse Unterschiede
zwischen L>R und R>L. Je kleiner die Unterschiede, desto besser das Layout !

Man kann aber auch verschärft messen !
Hier kommt ein Ton mit ca. 1 kHz auf den einen Kanal, ein anderer Ton, dessen
Vielfaches sich im Spektrum 20 Hz – 20 kHz nicht mit den Vielfachen des ersten trifft
(z. B. 3,3 kHz), auf den anderen Kanal.

Es wird unter Last gemessen.

Im Spektrum Analyzer sieht man deutlich die Signale des jeweils anderen Kanals mit wesentlich höheren
Amplituden als bei der simplen Übersprech-Messung.
Das kommt durch die „verseuchte“ Masse wegen der Last !!

Ein symmetrischer Verstärker zeigt hier um 10 – 30 dB besseres Übersprechen UNTER LAST !!

DAS ist der Vorteil.

Ich möchte betonen, das obige Artifakte auch bei „Standard“ Verstärkern meist so klein sind,
das sich üblicherweise keiner beschwert.
Wer die Übersprechwerte von Schallplatten kennt, der weiss das eine
Kanaltrennung von 60 dB illusorisch ist.

Menschen, die Cross-Feed verwenden, ruinieren sich das Übersprechen wissentlich !

Das bessere Übersprechen – oder die reinere Kanaltrennung – sind aber wohl der Grund
für das Aha-Erlebnis was viele beim symmetrischen KHV empfinden - oder sich einbilden ….

Das Aha Erlebnis kann aber auch daher kommen, das eine symmetrische Ausgangsamplitude
bei gleichen Einstellungen doppelt so hoch ist wie eine unsymmetrische.
Üblicherweise wird das lautere Signal als das bessere empfunden.

Ein weiterer Vorteil des symmetrischen Ausgangs ist, das man jetzt endlich von dem
unseligen Klinkenstecker weg muss/kann.
Wobei die Verwendung von 2 Stück 3-pol XLR, die man oft sieht, ebenfalls Sinnhaftigkeit
vermissen lässt !! Zum Glück ist noch niemand darauf gekommen
2 Stereo-Klinkenstecker zu verwenden …

Am liebsten wäre mir ein schöner kleiner 4- oder 5-pol z. B. von Lemo.
Die sind aber schwer zu beschaffen und abartig teuer.
Man muss ja auch an die Leute denken, die sich Ihre Kopfhörer dann selber umbauen.
Deswegen planen wir als Ausgangsbuchsen 5-polige (Neutrik) XLRs,
und zwar abweichend von der Norm das Mädel am Gerät (und ohne Latch).
Fünf Pole deshalb, weil einer in Reserve besser ist als keiner in Reserve.
Die sind robust, hinreichend klein, gut montier- und lötbar und gut zu beschaffen.

Gibt es auch Nachteile ?

Ja, natürlich.
Durch die doppelten Verstärker entstehen erhebliche Mehrkosten.
Wenn man so drauf ist wie ein paar Hardcore Amis und ALLES symmetrisch
aufbaut wird es seeeehr teuer und ist m. E. wenig sinnvoll da es keinerlei Vorteile,
aber neben dem Preis einige weitere Nachteile bietet.

Ein weiterer Nachteil sind eventuelle zusätzliche Verzerrungen und Verzerrungsprodukte,
die sich aus den unterschiedlichen Verzerrungen der vielen Verstärker ergeben (könnten).
Bei proper aufgebauten Verstärkern dürfte das aber zu vernachlässigen sein.

Weiter könnten die sehr geringen Laufzeitunterschiede eine Rolle spielen,
da ja ein Verstärker invertiert und der andere nichtinvertiert angesteuert werden.
Durch die Laufzeitunterschiede entstünde eine Phasendifferenz zwischen „Push“ und „Pull“.
Das kann aber durch ein geeignetes Design (fast) ausgeschlossen werden.

Auch muss sich natürlich der geneigte User seinen Kopfhörer umbauen oder umbauen lassen.

Um den Kopfhörer „normal“ zu verwenden, braucht man auch einen Adapter zurück von 5-pol XLR auf Klinke,
kostet auch Geld und sollte stabil gemacht sein.

Erstmal fertig
eddie78
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Jan 2010, 19:13
Hallo Fried,

schönen Dank für den Beitrag - kannst Du aber noch einmal darauf eingehen, aus welchen Gründen eine vollsymmetrische Signalführung von Eingang zu Ausgang nur Nachteile bietet?

Das fehlt mir hier irgendwie.

Man könnte ja auch asymmetrisch von der Klinke weg - dann liegen im XLR-Kabel halt noch mehr Kanäle brach...

Eliminieren symmetrische VErstärker eingangsseitig nicht noch weitere STörungen?

Danke,
SVen
j!more
Inventar
#3 erstellt: 20. Jan 2010, 19:34
Erstmal vielen Dank für die erhellende Darstellung. Wäre der genannte Vorteil nicht auch mit Active Ground zur erzielen?

Man könnte dann auf die ganzen Umbaumaßnahmen verzichten, und der Bauteileaufwand wäre auch kleiner.
McMusic
Inventar
#4 erstellt: 20. Jan 2010, 20:40


Sehr verständlich geschrieben. So kann selnst ich als Nicht-Physiker was damit anfangen.
bearmann
Inventar
#5 erstellt: 20. Jan 2010, 20:59
Vielen Dank, Fried! Kann mich nur anschließen, sehr verständlich und auf den Punkt geschrieben.
Mich würde allerdings auch interessieren, warum du in einer "voll-symmetrischen" Kette keine Vorteile siehst?!

Achja, nur als kleine Ergänzung: Gibt ein paar Leute, die auch schon auf den trichter mit der Doppel-Stereo-Klinke gekommen sind...

http://lh4.ggpht.com...yc/s800/DSC_5110.jpg
[Quelle] (symmetrischer KHV auf TPA6120 Basis)

Danke & Gruß.
bearmann


[Beitrag von bearmann am 20. Jan 2010, 21:02 bearbeitet]
eddie78
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Jan 2010, 21:35
Ich glaube, auf den Trichter ist sogar cynric gekommen
ATHome
Stammgast
#7 erstellt: 21. Jan 2010, 00:31
Ja, den Selbstbau KHV von Cynric hat symmetrische Ein- und Ausgänge wenn ich das richtig verstanden habe.


[Beitrag von ATHome am 21. Jan 2010, 00:31 bearbeitet]
rille2
Inventar
#8 erstellt: 21. Jan 2010, 13:51

fdg schrieb:
Braucht man symmetrische Kopfhörerverstärker ….. ?

Manchmal schon, z.B. bei Stax. Man will ja nicht mit über 1000 V arbeiten



fdg schrieb:
Ein „normaler“ Verstärker hat „Masse“ als seinen Bezugspunkt.
Die Amplitude des Nutzsignals schwingt möglichst gleich um diesen Bezugspunkt
(sonst redet man von DC-Offset) und wird nur von der positiven und negativen
Betriebsspannung (abzüglich ca. +/- 2 Volt) begrenzt.
Über die Last (Kopfhörer oder Lautsprecher) wird diese Spannung auf Masse zurück geführt.
Da die Masse aber nicht unendlich niederohmig ist, sonder selbst auch eine Last ist,
wird unser Bezugspunkt, der ja eigentlich ruhen sollte,
mit den Resten von Links + Rechts „verseucht“.
Das kann man messen und hören, nämlich als Übersprechen !!
Es ist leicht vorstellbar, das hier die Schaltung selbst, das Schaltungslayout und das
Verhältnis zwischen Masse-Widerstand und Last-Widerstand tragende Rollen spielen.

Eine Zwischenform wäre die aktive Masse. Wie sind da die Erfahrungen? Lohnt sich das?


fdg schrieb:
Ein weiterer Vorteil des symmetrischen Ausgangs ist, das man jetzt endlich von dem
unseligen Klinkenstecker weg muss/kann.
Wobei die Verwendung von 2 Stück 3-pol XLR, die man oft sieht, ebenfalls Sinnhaftigkeit
vermissen lässt !! Zum Glück ist noch niemand darauf gekommen
2 Stereo-Klinkenstecker zu verwenden …

Am liebsten wäre mir ein schöner kleiner 4- oder 5-pol z. B. von Lemo.
Die sind aber schwer zu beschaffen und abartig teuer.
Man muss ja auch an die Leute denken, die sich Ihre Kopfhörer dann selber umbauen.
Deswegen planen wir als Ausgangsbuchsen 5-polige (Neutrik) XLRs,
und zwar abweichend von der Norm das Mädel am Gerät (und ohne Latch).
Fünf Pole deshalb, weil einer in Reserve besser ist als keiner in Reserve.

Die "Norm" mit den zwei 3-poligen XLR-Steckern finde ich auch nicht optimal. Hat aber den Vorteil, dass man den KH-Ausgang direkt als Vorverstärkerausgang nutzen kann da die Belegung passt. Leider wird dafür aber die falsche Buchse (weiblich anstatt männlich) verwendet. Und man kann XLR-Klinke-Kombibuchsen verbauen um Platz zu sparen. 4-polig XLR wird auch von manchen verwendet, z.B. Audio-GD. Es macht aber auf alle Fälle Sinn einen leicht zu beschaffenden und verbreiteten Stecker zu nehmen sonst hat man irgendwann die Probleme wie bei Stax.


eddie78 schrieb:
aus welchen Gründen eine vollsymmetrische Signalführung von Eingang zu Ausgang nur Nachteile bietet?

Ich sehe hier zwei Nachteile:


  1. Für eine durchgehende symmetrische Signalführung muss man natürlich auch dafür sorgen, dass beide Zweige exakt gleich verstärken. Das macht einen höheren Schaltungsaufwand bzw. genauer selektierte Bauteile nötig.
  2. Eine symmetrische Verkabelung nimmt man ja eigentlich, um Störungen am Eingang des Geräts durch einen Differenzverstärker zu elimieren. Wenn man das nicht macht und einfach die Signale nur verstärkt, sind die Störungen natürlich immer noch da.
fdg
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Jan 2010, 20:17
Nachdem ich jetzt bei „lesenswerten Themen“ gelandet bin, hoffe ich,
das die auch jemand liest …


An all die, die schon gelesen haben und Fragen haben, hier noch einige Erläuterungen:

Warum ein vollsymmetrische Signalführung mehr Nachteile als Vorteile hat …
Danke an Rille, der das schon teilweise vorweggenommen hat.

1. warum gibt es überhaupt symmetrische Signale?
Weil nur symmetrische Signale über lange Strecken störfrei oder
wenigstens störarm geführt werden können.
Darüber habe ich mich - glaube ich - schon mal ausgelassen.

Da sind tolle Sachen möglich, siehe Telefon, DLS und Ethernet.
Funktioniert bemerkenswert - auch ganz ohne Schirm.
Eine lange Strecke ist IM Verstärker aber nicht gegeben.

2. wie immer im Leben ist nur eine gute Symmetrierung wirklich gut.

Das Mass der Dinge ist hier die sogenannte Gleichtaktunterdrückung oder
neudeutsch CMRR = Common-Mode-Rejection-Ratio.

50 – 60 dB, besser 70 - 80 dB Gleichtaktunterdrückung sollten schon sein,
sonst braucht man gar nicht zu symmetrieren.

Die beste Symmetrierung erfolgt über Trafos an beiden Enden der Strecke.

Elektronisch geht’s auch - mit mehr oder weniger grossen Einschränkungen.
Eine Widerstandstoleranz von 1% ist schon eine Einschränkung,
Kondensatoren mit 5% sind erhebliche Einschränkungen und
Potis mit bis zu 3 dB Gleichlauffehler = Faktor 1,4 oder 40 % gehen gar nicht.
Und wenn´s nicht wirklich geht kann man´s auch weglassen.

3. gibt es unsymmetrische und symmetrische Eingangssignale.
Wenn ich die unsymmetrischen nicht gänzlich ausschliessen will, muss ich die Frage stellen,
ob eine Symmetrierung direkt nach der Eingangsbuchse sinnvoll ist,
oder erst ein wenig später, so ca. 20 –30 cm, nachdem das arme Signal
schon die ganze Zeit im langen Kabel war …

Über die aktive Masse (active Ground)

Das macht Jan Meier ja schon lange.
Zwar nicht unbedingt wegen einer störungsfreien Masse sondern wegen
der elektrischen Felder am Kabel.

Mit active Ground bekomme ich zwar die Masse ruhig, jedoch habe ich immer noch die
Reste von L+R auf dem gemeinsamen Masse-Kabel, was ja wieder einen gewissen Widerstand hat.

Active Ground ist für mich also in jeder Hinsicht wirklich nur der halbe Weg.

Über Stecker-Buchsen …

Die Klinke ist ja nun wirklich keine tolle Verbindung.
Über steigende Verzerrungen durch müde Klinken habe ich
mich hier auch schon mal ausgelassen …

Fakt ist, das wir unsere Prototypen mit anderen Verbindern messen,
Fakt ist auch, das uns schon so manche Klinke im Prüffeld genarrt hat.
Kurz gedreht und schon war alles wieder in Ordnung.
Leider fällt einem das erst nach ca. 30 Minuten Fehlersuche ein …

Combos mag ich nicht, weil sie so riesig sind.
Da gibt man sich Mühe beim Frontdesign
(ich weiss, hier gibt es einige die das einfach nicht glauben wollen)
und müsste dann so ein Teil einbauen.
Mein Entwurf sieht zwei normale Klinken und ein 5-pol XLR (Mädel) auf der Front vor.
So ist jedem gedient und der KHV kann auch mit normalen Kopfhörern verwendet werden.

Je vous souhaite une bonne nuit
cynric
Inventar
#10 erstellt: 21. Jan 2010, 21:14

fdg schrieb:
Elektronisch geht’s auch - mit mehr oder weniger grossen Einschränkungen.
Eine Widerstandstoleranz von 1% ist schon eine Einschränkung,
Kondensatoren mit 5% sind erhebliche Einschränkungen und
Potis mit bis zu 3 dB Gleichlauffehler = Faktor 1,4 oder 40 % gehen gar nicht.
Und wenn´s nicht wirklich geht kann man´s auch weglassen.

Aber wozu unheimlich teuere 4 Kanal Potis verwenden, wenn es auch herrliche ICs wie den PGA4311 gibt, die das auf 0,05dB genau können? Und mit dem dafür nötigen Controller lassen sich auch recht einfache andere schöne Spielereien einbauen, sei es Display, IR Fernbedienung oder auch nur LEDs, die mit steigender Lautstärke heller werden. Mit einem kleinen Filter könnte man auch das Ausgangssignal auf DC Offsets überwachen und ggf die Spannungsversorgung der Verstärker abschalten.
bearmann
Inventar
#11 erstellt: 21. Jan 2010, 21:33
Die Frage bzgl. digitaler Lautstärke-Regelung wollte ich auch gerade in den Raum werfen - scheint irgendwie geradezu prädestiniert zu sein für voll-symmetrische Verstärker, oder übersieht der Laie da was?!

Gruß.
bearmann
Matzio
Inventar
#12 erstellt: 23. Jan 2010, 16:01
Danke, Fried! Sehr interessante Ausführungen! Das alles klingt auch für mich als Laien recht plausibel.
Bis auf die Stecker-Geschichte. Wieso bloß nicht die schon lange in der "Szene" bewährten und überall erhältlichen 3Pol-XLRs, ob separat oder als Combo?
Ich jedenfalls hätte keine große Lust, sämtliche Kopfhörer schon wieder umlöten zu lassen oder einen blöden Adapter zwischen zu klemmen.
Nur weil sich Einer nicht an den Quasi-Standard hält.
fdg
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 25. Jan 2010, 18:04
Die digitalen Lautstärke-Potis verwenden wir schon seit ewigen Zeiten z. B. im Lake-People VOL-CON F38.
Dies ist ein 8-kanaliger Surround-Controller mit reichlich Gimmicks und recht gutem Klang.
Wir verwenden hier die Teile von Crystal CS3310,
das waren die ersten die damals zur Verfügung standen.
Die Chips des Wettbewerbs (namentlich TI/Burr Brown) haben wir auch probiert,
haben uns jedoch weiter für die Crystals entschieden.
Von That gibt es jetzt auch was, das steht noch an zum Test.

Aus diesen Erfahrungen kann ich mir ein Urteil erlauben:
Die Teile funktionieren super und haben einen recht guten Klang - mehr nicht !!!

Für Mid-Fi ist das allemal ausreichend.
Für HiEnd gilt:

Es geht nichts über ein gutes Poti an der richtigen Stelle.
Sathim
Inventar
#14 erstellt: 25. Jan 2010, 18:23
Danke für diesen aufschlussreichen Thread.

Ich bin gerade in der Bauteilbeschaffungsphase für meinen DIY-Stax-Amp und habe überlegt, diesen mit symmetrischen Eingängen auszustatten.

Dumm ist halt, dass ich keinerlei symmetrische Quellen habe und eventuell ein DAC mit symmetrischer Ausgangsstufe anstünde.
Aber eben auch nur eventuell - in einem Jahr oder noch später.

Generell war ich auf dem "symmetrischen" Weg weil ich Studio LS verwende die ja xlr-Buchsen haben.
(An ein und derselben Anlage, mein KHV ist auch gleichzeitig mein Pre-Amp)
Einfach der Kontinuität wegen habe ich überlegt, irgendwann mal auf eine komplett symmetrische Anlage aufzurüsten.

Allerdings gehts ja auch mit RCA/XLR-Adapter ganz prima und ich habe keinerlei Probleme.

Dieser Thread hat jedenfalls den letzten Schubs gegeben und ich lass den Spaß erstmal sein.
Spart mir allein beim Stax-Amp schon locker 30€ für das 4Kanal-Poti und die XLR-Anschlüsse.
Das lässt sich viel besser in neue CDs investieren
fdg
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Jan 2010, 18:40
@ Matzio

Das Bessere ist der Feind des Guten.

Du kannst doch wirklich nicht behaupten,
das 2 x XLR am Ende der Strippe eine sinnhafte Lösung ist.
Da wäre ja 2 x Chinch noch sinnvoller ...

Und jetzt braucht man 2 x XLR um wieder zurück nach Klinke zu kommen ....

Verwendest du auch immer noch Windoof 98 weil das ganz stabil lief und weigerst dich seither umzusteigen ?

5-pol XLR bekommst du bei Thomann oder bei Conrad, wenn du lieb fragst auch bei mir ...
fdg
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 04. Mrz 2010, 09:26
Hier eine Abbildung des

HPA V181 http://s3b.directupload.net/file/d/2088/vuzztlqd_pdf.htm

der zur HiEnd in München vorgestellt wird.

... hoffentlich klappt das mit dem Link diesmal ...


[Beitrag von fdg am 04. Mrz 2010, 09:27 bearbeitet]
McMusic
Inventar
#17 erstellt: 04. Mrz 2010, 09:35
Wie ist denn der HPA V181 qualitativ in der Violectric-Reihe anzusiedeln? Ist das ein aufgebohrter (um den symmetrischen Teil) V100 oder V200?

Mit was für einem KH werdet ihr den V181 auf der High-End präsentieren?
Und, letzte Frage, was wird das gute Stück kosten?

j!more
Inventar
#18 erstellt: 04. Mrz 2010, 09:44
Kein Gramm Fett.
Matzio
Inventar
#19 erstellt: 04. Mrz 2010, 21:41
Er hat es tatsächlich wahr gemacht mit den Anschlüssen......
j!more
Inventar
#20 erstellt: 04. Mrz 2010, 22:55
Kann man auch positiv sehen. Für mich ist das so viel sinnvoller als mit den üblichen zwei XLR-Steckern. Die Konfektionierung ist auch einfacher.
fdg
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 04. Mrz 2010, 23:20
HPA V181 - zur Technik ...

(Achtung: V181 ist eigentlich nur ein Arbeitstitel und ein kleiner Gag,
da mit der liegenden 8 Symmetrie symbolisiert werden soll ... )

... übrigends, nach meinen Recherchen ist der

HPA V181 der 1. serienmässige deutsche symmetrische Kopfhörerverstärker !!

Die Rückseite und die komplette Eingangsarchitektur wird vom V200 übernommen,
der USB Eingang wird jedoch als Option angeboten.
Die Signale werden im Gerät unsymmetrisch geführt.
Daher braucht es nur ein Stereo Poti, Alps RK27.

Da der Verstärker seinem eigentlichen Zweck nach symmetrisch ist,
reicht uns diesmal eine Versorgungsspannung von geregelten +/- 18 Volt
um den gleichen Hub wie sonst bei uns üblich zu erzeugen.
Die Verstärkung wird von 4 x BUF634 übernommen,
die sich bei Test tendenziell dem LME79600 überlegen zeigten.
Gepuffert wird die ganze Angelegenheit von ein paar NE5532,
die dann gern gerollt werden können, da sie in Fassungen sitzen.

Die vier Verstärker münden in einen 5-pol XLR.
Wie schon mal ausgeführt, 5 Pole deshalb weil EIN Stecker
einfach praktischer ist als zwei, und weil man den 5. Pol
(momentan nicht genutzt) für eventuelle Automatismen nutzen kann.

Die RECHTS neben dem XLR platzierte Klinke trägt das
phasenrichtige unsymmetrische Stereosignal.
Die LINKS neben dem XLR plazierte Klinke trägt das 180 Grad
phasengedrehte unsymmetrische Stereosignal.

Intern gibt es die Möglichkeit, die Klinken so zu jumpern,
das auch symmetrische Kopfhörer mit zwei Klinkensteckern
angeschlossen werden können.

Wie´s klingt:
Darüber lasse ich mich nur ungern aus, Klang ist Geschmacksache
... trotz des recht einfachen Aufbaus der Verstärker klingt die ganze
Angelegenheit sehr frei, offen, differenziert ... das könnte am symmetrischen Antrieb liegen ...

... messen tut sich´s aber super !!!

Wir werden zur HiEnd einen umgebauten K701 und einen umgebauten HD600 vorfürbereit haben.
Axel Grell spendiert eventuell noch einen HD800 ...
Weiter habe ich mich noch nicht um Support bemüht ...

Preislich wird der V181 wohl beim V100 angesiedelt sein.

Es geht weiter ....
Der V181 ist als Anfang und Test gedacht.
Sollte sich das momentane Interesse an dem Gerät ähnlich in Verkäufen niederschlagen
wie beim V100 und vor allen Dingen beim V200, ist auch eine symmetrische Variante des V200 angedacht.
Die benötigt aber mehr Platz und braucht daher zwingend den V300 als Gehäusespender.
Den könnte man dann auch noch symmetrisieren ....

... aber vorher möchte der Phono Vorverstärker PPA V600
gerne noch fertig werden und ein A/D Wandler als Gegenstück zum DAC V800 wäre auch noch nett ....

... und dann sollte ich mich clonen was meine Partnerin auch ganz entzückend finden würde ...

Habe ich alle Klarheiten beseitigt ??


[Beitrag von fdg am 04. Mrz 2010, 23:21 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#22 erstellt: 06. Mrz 2010, 19:47

fdg schrieb:
Die Verstärkung wird von 4 x BUF634 übernommen,
die sich bei Test tendenziell dem LME79600 überlegen zeigten.
Gepuffert wird die ganze Angelegenheit von ein paar NE5532,
die dann gern gerollt werden können, da sie in Fassungen sitzen.

Ähm, 5532er als Puffer und BUF634 für die Verstärkung? Ist doch bestimmt umgekehrt, oder?
lotharpe
Inventar
#23 erstellt: 06. Mrz 2010, 21:21

fdg schrieb:
..und ein A/D Wandler als Gegenstück zum DAC V800 wäre auch noch nett ....


Ihr braucht nur den ADC C440 etwas zu erweitern und ihm ein Violectric Gehäuse spendieren.
Eine größere und feinere Pegelanzeige wäre schön, USB 3.0 Schnittstelle, Toslink und die Erweiterung auf 192Khz würde ich vorschlagen.


[Beitrag von lotharpe am 06. Mrz 2010, 21:27 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#24 erstellt: 07. Mrz 2010, 00:38

lotharpe schrieb:
USB 3.0 Schnittstelle

Pourquoi denn dieses? Reicht 2.0 etwa nicht für die popeligen Datenmengen bei Audio? Gibt es überhaupt schon Chips für USB-3.0 und diesen Einsatzzweck?
fdg
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 09. Mrz 2010, 01:01

audiophilanthrop schrieb:

Ähm, 5532er als Puffer und BUF634 für die Verstärkung? Ist doch bestimmt umgekehrt, oder?


OK, ich fasse es einmal anders:

Gepuffert (und verstärkt mit Faktor 2) wird die ganze Angelegenheit von ein paar NE5532,
die dann gern gerollt werden können, da sie in Fassungen sitzen.
Die Impedanzwandlung im Ausgang wird von 4 x BUF634 übernommen,
die sich bei Test tendenziell dem LME79600 überlegen zeigten.

So ist es in der Tat korrekter.
fdg
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 24. Mrz 2010, 18:57
Hier ist ein Bild vom Prototyp
HPA V181.
Messwerte gibts demnächst !!

http://s10b.directupload.net/file/d/2108/koajdf5e_jpg.htm
bearmann
Inventar
#27 erstellt: 16. Apr 2010, 09:18

fdg schrieb:

audiophilanthrop schrieb:

Ähm, 5532er als Puffer und BUF634 für die Verstärkung? Ist doch bestimmt umgekehrt, oder?


OK, ich fasse es einmal anders:

Gepuffert (und verstärkt mit Faktor 2) wird die ganze Angelegenheit von ein paar NE5532,
die dann gern gerollt werden können, da sie in Fassungen sitzen.
Die Impedanzwandlung im Ausgang wird von 4 x BUF634 übernommen,
die sich bei Test tendenziell dem LME79600 überlegen zeigten.

So ist es in der Tat korrekter.


*Thread aus dem Untergrund holt*

Vielleicht irre ich mich, aber meinst du nicht den LME49600, statt LME79600?
Mit was habt ihr noch so getestet, wenn man fragen darf?

Danke fürs Bild, Innereien und Layout schauen sehr gut aus.

Gruß.
bearmann
xnor
Stammgast
#28 erstellt: 18. Apr 2010, 13:13
Auf die Messwerte bin ich gespannt, müssen ja wahnsinnig gut sein bei dem Preis ~600 (?) €.


[Beitrag von xnor am 18. Apr 2010, 13:15 bearbeitet]
j!more
Inventar
#29 erstellt: 18. Apr 2010, 14:15

xnor schrieb:
Auf die Messwerte bin ich gespannt, müssen ja wahnsinnig gut sein bei dem Preis ~600 (?) €.


Wieso das denn?
fdg
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 20. Apr 2010, 14:30
@ bearmann

ich habe einen LME49700 gemeint, korrekt.

Umgebaute Kopfhörer:

K701, HD600, Ergo II


@ xnor

Der Preis des V181 ist 750 Euro inkl. MwSt.
Das hat aber nichts mit Messwerten und/oder Klang zu tun, sondern ehrer mit einer ganz normalen Kalkulation.

Trotzdem, hier (meine) ersten Eindrücke.
Der V181 klingt am unsymmetrischen Ausgang sehr gut, durchaus auf Höhe des V100.
Vielleicht ein klein wenig transparenter.
Das kann daran liegen, das die BUF634 wahnsinnig schnell sind.
Da der V181 an seinem symmetrischen Ausgang deutlich lauter ist,
muss das erst mal in geeigneter Weise kompensiert werden
(mit PreGain 6 dB weniger einstellen)
weil "lauter" gleich mit "besser" in Verbindung gebracht wird.
Vom Klang her legt der V181 deutlich zu und liegt jetzt über dem V100. Er klingt freier und offener ...

... aber bevor ich hier weiter in adjektiv-lastigen subjektiven Eindrücken schwelge,
lade ich lieber alle ein, das Gerät auf der HiEnd probezuhören.

Hier der aktuelle Prospekt mit technischen Daten.

http://s5.directupload.net/file/d/2135/xqiuj98b_pdf.htm
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