Geschlossener KH für 250€ - Hörbücher, Klassik und Jazz?

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Hoerbuchhoerer
Neuling
#1 erstellt: 02. Jan 2013, 22:15
Hallo Profis!

Mein bisheriger Koss Porta Pro Stereo-Kopfhörer ist für das geld wirklich Klasse, aber dem Spieltrieb meines 4 jährigen Sohnes zum Opfer gefallen. Und draussen hören kann man damit nicht, da es in unserer urbanen Welt einfach zu laut ist.

Nun habe ich lange hier im Forum gelesen und bin einiges schlauer; jedoch nicht schlau genug um mir einen Kopfhörer auszugucken...

Meine Anforderungen:
Budget
bei 250 Eur sollte die Grenze liegen (weniger macht natürlich nix, 50 mehr gingen zur Not auch)
Verwendungszweck ist schwierig:
Hauptsächlich benötige ich den KH im Bett recht leise um Hörbücher zu hören;
dann würde ich auch gerne beim Lesen an einem Sansa Player (Rockbox, flac Dateien) oder iPhone 4 (Capriccio-Player, flac Dateien) Klassik, Jazz oder einfach Pink Floyd etc. hören;
dritter Punkt wäre beim Arbeiten an einem Player lautere Klassik. Stören würde ich mit abgesondertem Lärm keinen.
Da ich den KH schon mal mehrere Stunden auf habe, sollte er bequem sein.
welche Musik hört man?
Klassik (Klavier, kein Gesang)
Jazz
Elektronische Musik (Dire Straits, Pink Floyd, ...)
Selbsteinschätzung: mag man eher neutralen Sound oder doch gerne ein wenig gesoundete KH
NEUTRAL. Wenn ich was verändern will, habe ich in jedem Player einen EQ.
Dein bereits vorhandenes Equipment
MP3 Player Sansa (verschiedene Modelle, alle mit Flac Wiedergabe und EQ)
iPhone 4 mit Capriccio Player mit Flac Wiedergabe und EQ
Notebook oder PC
der KH soll nicht an die Stereo-Anlage.

Es muss ein Bügel Kofhörer sein; inEar mag ich nicht.
Nicht sicher bin ich mir bei geschlossen oder offen. Ich tendiere zu geschlossen, aber große Bühne hätte ich natürlich auch gerne!
Design ist relativ egal (wenn's nicht gerade rosa Plüsch ist...)
Ganz wichtig: Bequem soll er sein!

Bisher habe ich in die Auswahl genommen:
akg k 701 (offen 210 Eur)
sennheiser hd598 (geschlossen 180 EUR) - geht der überhaupt ohne KH-VorVerstärker? Welchen näme man da?
audio technika ath-m50 (geschlossen 150 EUR€)
Beyerdynamic DT-770 Pro 32 Ohm Kopfhörer (geschlossen 200EUR) - hat der einen neutralen Sound?
Shure SRH-940 E (geschlossen, 225EUR) - soll den Klang vom akg k 701 bringen - stimmt das?

Hat jemand eines der Geräte? Gibt es eine Empfehlung? Welchen fiio braucht man zum KH?


[Beitrag von Hoerbuchhoerer am 03. Jan 2013, 18:46 bearbeitet]
Hoerbuchhoerer
Neuling
#2 erstellt: 03. Jan 2013, 18:19
zu schwierig?
Hoerbuchhoerer
Neuling
#3 erstellt: 03. Jan 2013, 21:50
wohl zu schwierig ...

Shure SRH840 wird hier im Forum ja hoch gelobt, andere Foren loben den Shure SRH-940, beide an einem filo e06.
Werde wohl mal selber Erfahrungen sammeln müssen ...
kopflastig
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2013, 22:49
Mmh, für mich ist die Sache nicht schwierig. Ich würde dir den Sennheiser HD 600 empfehlen, wenn man meinen Geschmack bezüglich Kopfhörerklang auf dich übertragen könnte. Denn für mich ist der HD 600 bei Hörspielen und -büchern die erste Wahl.
Der Haken: du willst eine große (virtuelle) Bühne, die des Sennheiser ist im Vergleich zu anderen Modellen aber eher klein*. Außerdem empfinden einige Nutzer den Sitz der Ohrpolster als zu fest. Ich kann das nicht bestätigen - auch nach zwei Stunden im Liegen hörend drückt und schmerzt bei mir nichts.
Deshalb würde ich dir dennoch empfehlen, dem HD 600 (der etwas über deiner finanziellen Schmerzgrenze liegt) ein Ohr zu leihen.

Wenn eine große Bühne gewünscht wird, ist der AKG K 701 eine Überlegung wert. Ich persönlich mag dessen räumliche Darstellung nicht (da imho zu groß**) und würde jederzeit dem K 601 den Vorzug geben. Dieser ist extrem langzeittauglich, sowohl was den Klang (kleinere und damit imho natürlichere Bühne als der K 701, ausgewogen ohne nervigen Hochton aber auch mit schlankem Bassbereich) als auch den Tragekomfort angeht.

Auch der geschlossene Shure SRH 940 ist eine Überlegung wert. Insgesamt heller Klang, der die Details der Musik in den Vordergrund rückt. Im Übrigen ist der Shure kein Bassmonster, was durchaus positiv gemeint ist. Die Verarbeitung ist in Ordnung, wenn auch der Kunststoff sich nicht sonderlich wertig anfühlt. Dafür kann das Kabel problemlos ausgetauscht werden und es liegt ein Paar Ersatzpolster bei.

Den Audio Technica ATH M50 und den Beyerdynamic DT 770 würde ich außen vor lassen. Beide Modelle packen im Bass etwas zu kräftig zu um als neutral durchzugehen und dicken zusätzlich tiefe Stimmen an. Sennheisers HD 598 habe ich noch nicht auf dem Kopf gehabt (weil er einer der hässlichsten Kopfhörer ist, die kenne )

Gibt's in deiner Nähe vielleicht ein Musikhaus oder zur Not einen Blöd- oder Planetenmarkt, an dessen Kopfhörerwand du zumindest mal einen kurzen (im Falle der Geizmärkte wohl eher "dürftigen") ersten Eindruck verschiedener Modelle sammeln könntest?

Grüße,
Markus

*was ich gerade bei Jazzaufnahmen schätze
**was mich bei Hörspielen nervt, da sämtliche Handlung in einer Schlosshalle stattzufinden scheint
Hoerbuchhoerer
Neuling
#5 erstellt: 03. Jan 2013, 23:32
Hmmm - Kopflastig - der könnte meinen Geschmack haben

Markus, vielen Dank für Deine Antwort!

Okay - grosse Bühne setzt den armen Rufus Beck mit seinem Harry Potter Buch also in einen leeren Saal. Und Dirk Bach - Gott hab ihn seelig - rumpelt mehrstimmig mit Tarry Pratchett in der Unsichtbaten Universität ...

Soso, der Sennheiser HD 600 für knappe 300 - ich glaube, der ist offen; wo ich doch schon fast beim Shure SRH 940 gelandet war - wegen des recht hellen Klangs und der Details.

Na gut - sind 2 übrig, die Amazon mal liefern muss. Wird bestimmt interessant.

GROSSE FRAGE
Direkt fiio 5 oder 6 mitbestellen???


Nachtrag zur Optik: "Der HD 598 ist nicht nur ästhetisch ansprechend ..." steht bei Amazon - aber es soll auch Leute mit einem weissen EiFon geben

Grüsse, Gerd
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2013, 23:41

Hoerbuchhoerer schrieb:

Okay - grosse Bühne setzt den armen Rufus Beck mit seinem Harry Potter Buch also in einen leeren Saal.


Nur wenn etwaige Hallanteile in der Gesamtwiedergabe betont werden. Ein Hörer selbst macht keinen Raum.
Warum eigentlich nicht den SRH940? Probier ihn aus. Das A und O ist selber zu hören.

kopflastig
Inventar
#7 erstellt: 04. Jan 2013, 00:11

Hoerbuchhoerer schrieb:
Okay - grosse Bühne setzt den armen Rufus Beck mit seinem Harry Potter Buch also in einen leeren Saal.

Diese Aussage ist ebenso überspitzt wie meine, aber im Grunde zutreffend.


[...] wo ich doch schon fast beim Shure SRH 940 gelandet war - wegen des recht hellen Klangs und der Details.

Dann bestell ihn dir ganz einfach. Wie ZeeeM schon schrieb: es geht nix über das selbst Hören. Du musst ja erstmal keinen zweiten Kopfhörer dazu nehmen.

Einen separaten Kopfhörerverstärker würde ich erstmal bleiben lassen und nur dann ins Auge fassen, wenn's dir an einem deiner Quellgeräte zu leise ist.


ZeeeM schrieb:
Ein Hörer selbst macht keinen Raum.

Dann behauptest du also, die Bühne eines beliebigen Musikstücks weise z.B. über einen AKG K 272 die gleiche Größe/Räumlicheit auf wie über einen K 701?

Grüße,
Markus
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 04. Jan 2013, 00:35

kopflastig schrieb:


ZeeeM schrieb:
Ein Hörer selbst macht keinen Raum.

Dann behauptest du also, die Bühne eines beliebigen Musikstücks weise z.B. über einen AKG K 272 die gleiche Größe/Räumlicheit auf wie über einen K 701?


Das behaupte ich nicht.. Ich sagte der Hörer selber erzeugt keinen Raum. Nicht das seine Abstimmung Raumanteile im Signal mehr oder weniger betont. Eine Mono-Signal ohne jedweden indirekten Schallanteil wird über keinen KH räumlich. Missverständlich ist, das bestimmte wahrgenommene Eigenschaften gern als intrinsische Eigenschaft des Hörers interpretiert wird, es aber nicht ist.
Aber egal, tausende Beiträge zu lesen ersetzt keine halbe Stunde des Selberhörens. Bei Hörbüchern finde ich ein etwas zurückgesetzten Oberton recht angenehm also wenn nicht jeder Kiecks deutlich zu hören ist. Das wiederum könnte mich bei Klassik etwas stören. Den SRH940 würde ich da noch eine Chance geben.
Hoerbuchhoerer
Neuling
#9 erstellt: 04. Jan 2013, 00:48
na gut!

Hab mal den Shure SRH-940 E und den Sennheiser HD 600 bestellt.

... und werde berichten ...

vielen Dank ihr beiden!

Gruss, Gerd
Sheygetz
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Jan 2013, 01:02
Willst du wirklich zum Sansa immer noch einen KHV bedienen/ rumtragen etc.? Klanglich bietet das wenig/ keinen Gewinn (bei Sprache schon gar nicht), es geht halt nur um die "Verstärkung". Wenn du gleich einen KH mit geringer Ohm-Zahl nimmst, solltest du ohne KHV auskommen, oder?

Dann fallen AKG und der HD600 raus. AKG 171 und 271 hatte ich zum Testen hier, auch zu leise an meinem Cowon F2. Sennheiser HD-25-1 fand ich total unbequem. Als nächste Opfer habe ich--mit recht ähnlichen Vorgaben--den Shure und KRK KNS-8400 ausgekuckt. Im Augenblick aber wenig Zeit. Insofern bin ich auf dein Urteil zum SRH940 gespannt.

Hendrik
Hoerbuchhoerer
Neuling
#11 erstellt: 08. Jan 2013, 23:54
Sodele, nun habe ich den Sennheiser HD 600 und den Shure SRH-940 E seit drei Tagen auf dem Schreibtisch und beide mehrere Stunden auf den Ohren ...

Das offensichtliche zu Beginn:
Der Sennheiser ist anfangs deutlich angenehmer zu tragen, aber die schmalen Auflagen der Ohrmuscheln drücken nach einer Stunde; der Shure fühlt sich anfangs "bedrückend" an, nach einer Stunde merkt man nur noch dessen Gewicht ... Also ist der Shure schon einmal bequemer ...

Dann ist der Sennheiser - wie korrekt prophezeit - leiser als der Shure. Das ist beim Sansa MP3 (und flac / ape) Player egal, Rockbox sei Dank. Beim iPhone kann man voll aufdrehen und manchmal könnte es halt ein wenig mehr sein. Mit dem Shure ist voll aufdrehen zu laut.

Der Sound
Die beiden KH sind natürlich ziemlich verschieden - der Sennheiser offen, der Shure geschlossen. Bei Klassik, insbesondere Klavier und Streicher bildet der Sennheiser mehr Raum ab - was man wohl mit Bühne meint. Aber: ich habe das - durchaus subjektive - Gefühl, dass der Shure die Musik exakter abbildet. So höre ich bei einem Stück, wie Karajan mit dem Taktstock antippt bevor die Truppe loslegt. Auch mehrmaliger Versuche mit dem Sennheiser brachten das nicht zu Tage.
Der Sennheiser ist insgesamt etwas höher abgestimmt, was aber nur bei direktem Vergleich auffällt.

Geschlossen / offen
Für meine Bedürfnisse ist das geschlossene System besser, da ich mit dem Shure wenig von der Umwelt mitbekomme; beim Sennheiser hört man fast alles, was um einen passiert. Die Position der Instrumente ist beim Sennheiser etwas genauer, der Shure hat aber durchaus auch Bühne.

Schwierig war es, ein Hörbuch als flac zu finden. Hier hört man, bedingt durch nur eine einzige Vorleserstimme, die unterschiedlichen Klangfarben der beiden KH sehr stark. Der höhere HD 600 war da etwas dünn, der Schure bringt die Stimme voller.

Also sende ich nun den Sennheiser zurück und freue mich kräftig über den Shure!

Vielen Dank für eure Hilfe! Ohne das Forum und eure Antworten wäre ich immer noch rat- und KH-los...

Grüße
Gerd

Kurz und gut - nachdem ich beide
vanda_man
Inventar
#12 erstellt: 09. Jan 2013, 03:18
Verdammt, das macht mich zu neugierig, die Hörer selbst zu bestellen
Hoerbuchhoerer
Neuling
#13 erstellt: 07. Dez 2014, 23:11
Wie zu sehen, ist nun einige Zeit vergangen...

... und ich höre - beinahe - täglich mit dem Shure SHR 940 E am Sansa Fuze und bald am Clip Zip (beide mit Rockbox)

tolles Gerät!!!


[Beitrag von Hoerbuchhoerer am 07. Dez 2014, 23:16 bearbeitet]
kopflastig
Inventar
#14 erstellt: 08. Dez 2014, 00:34

Hoerbuchhoerer (Beitrag #13) schrieb:
[...] tolles Gerät!!! :D

Na dann noch viel (mehr) Spaß damit.
Hoerbuchhoerer
Neuling
#15 erstellt: 10. Dez 2014, 14:08
Merci! Der Spaß ist etwas getrübt...

Suche einen bezahlbaren Rockboxfähigen Player, der nicht so winzig wie der Clip Zip ist (der war mir nun wirklich zu klein und musste wieder die Heimreise antreten - als Brief )

Gibt's da einen Tipp?


[Beitrag von Hoerbuchhoerer am 10. Dez 2014, 14:09 bearbeitet]
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