Overear bis 500 €, Bluetooth + Audiophil = Unmöglich?

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oldpasha
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 15. Sep 2016, 08:38

Hallo zusammen,

ich suche einen kabellosen Overear für wöchentliche lange Bahnfahrten im Ruheabteil. Er soll einen einigermaßen audiophil/analytischen Sound liefern. Musikstil ist Prog-Rock à la Steven Wilson, Riverside, Genesis, Marillion. Habe mir über Versender die beiden Modelle Master & Audio MW60 (ca. 500 €) und Sennheiser Momentum 2.0 (ca. 400 €) kommen lassen und dachte damit nicht viel falsch machen zu können. Aber weit gefehlt: Beide klingen auf ihre Art brutal "gepanscht" und unpräzise. Die Bässe sind lauter als die ganze Combo zusammen, mittige Stimmen verschwinden im Mix, Bleche haben kaum Höhen. An denselben Ausgabegeräten klingt mein klappriger Beyerdynamik DT 860 dagegen wie eine Offenbarung. Auch die Verkabelung der Geräte bringt keine Änderung im Soundbild. Ich bin echt entsetzt! Und auch ein bisschen ratlos. Ja, die Verarbeitung beider ist superb, keine Frage. Aber was nützt das wenn der Ton total coloriert ist?
Suche ich in der falschen Ecke? Gibt es momentan nichts brauchbares in der Art? Noch den Bowens & Wilkins P7 dagegen testen? Die meisten Rezensenten waren von dem auch nicht sonderlich begeistert. Andererseits werden MW60 und Momentum oft in den Himmel gelobt - Gott weiß warum...

Vielleicht habt ihr ja wertvolle Tips oder Hinweise.

Lieben Dank!

Brotrinde
Stammgast

#2 erstellt: 28. Sep 2016, 10:42

Aloha,

schon mal an den Denon AH-GC 20 gedacht? Der macht vieles richtig. Leider habe ich die von Dir angesprochenen noch nicht hören können und kann so nicht vergleichen.

BR

badera
Inventar

#3 erstellt: 28. Sep 2016, 12:54

Ich habe mir vorhin u.a. den Beoplay H7 angehört - der macht vieles richtig, wäre momentan meine erste Wahl für einen geschlossenen over-ear KH mobil und mit bluetooth. Spielt m.E. deutlich sauberer als z.B. ein Bose QC25 (der allerdings noise cancelling hat und mir am Eierfon zu leise ist

).
Problematisch könnte auf Dauer höchstens der Tragekomfort werden.

BartSimpson1976
Inventar

#4 erstellt: 28. Sep 2016, 13:01

Pendulumic Stance 1S+, Sony MDR-1ABT oder die Bluetoothversion des ATH-MSR7

oldpasha
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 28. Sep 2016, 15:51

Schön, dass es doch noch Vorschläge gibt. Nachdem ich gestern den letzten Hoffnungsträger, den Sony MDR 1000x gehört und ebenfalls verworfen habe - der klingt zwar wie der MDR-1ABT recht gut, mir aber für 400€ nicht gut genug - wollte ich mich schon auf den Weg zum Ohrenarzt machen. Offensichtlich hören meine Ohren trotz 320kBit-Aufnahme und aptX auf allen Bluetooth-Headphones nur noch Bässe, absaufende Mitten und kaum Höhen. Da hab ich bei S****n nochmal den P7 über Kabel gehört. Siehe da, mein Trommelfell scheint doch nicht kaputt zu sein, denn der klang ziemlich klasse. Ich habe mal die BT-Version bestellt und bin sehr gespannt. Bose und B&O war für mich raus. Den AudioTechnica und Denon hatte ich leider noch nicht in der Hand, und von Pendulumic noch nie was gehört. Bin da aber gerne offen, die im Anschluss zu testen, wenn der Bowens & Wilkins als Bluetooth doch nicht mein Ding ist. Der soll angeblich als BT noch etwas runder klingen. Kann das jemand bestätigen?

LG

badera
Inventar

#6 erstellt: 28. Sep 2016, 22:06

oldpasha (Beitrag #5) schrieb:

Bose und B&O war für mich raus.

Warum?

oldpasha
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 01. Okt 2016, 17:04

Habe heute den P7 testen können. Toll aufgelöste Mitten. Höhen sind ok, aber nicht großartig. Aber mal wieder dasselbe Bässe-Problem wie bei allen anderen. Was ist nur los in der Headphone-Welt? Ich bin Bassist, ich liebe Bass. Aber der Mix kann doch nicht so gemeint sein, dass jeder Tritt auf die Bassdrum einem die Ohren wegfetzt. Dass man bei 'ner Lautstärke von 30% problemlos die Bassline studieren, nicht aberden Sänger hören kann. Selbst sowas wie das remasterte "Home by the sea" von Genesis ist nach unten so fett, dass es echt unangenehm wird. Hintergrund-Basseffekte auf der neuen Fish pushen sich überaufdringlich in den Vordergrund. Vergleiche ich den kabelgebundenen P7 mit einem - doch recht durchschnittlichen - Beyerdynamic DT 770 Pro 80 Ohm, dann sind dort alle Verhältnisse wieder recht gut proportioniert, wenngleich der Beyer auflösungstechnisch natürlich nicht mithalten kann. An der geschlossenen Bauform liegt es also nicht. Irgendwie verliere ich langsam die Hoffnung, dass es da doch noch ein wirklich lineares und studioorientiertes kabelloses Modell gibt. Aber für die kabelgebundene Alternative mach ich wahrscheinlich doch einen anderen Thread auf...

oldpasha
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 01. Okt 2016, 17:13

@badera:
Die Boses verändern mir den Origininalsound zusehr. Gerade in Verbindung mit ANC. Der B&O war ok, hat mich aber in Relation zum Preis nicht nachhaltig beeindruckt. :-)

badera
Inventar

#9 erstellt: 01. Okt 2016, 17:17

Hast Du den H7 gehört? Gut, für 340 wäre der mir auch zu teuer, aber bei 234 Euro konnte ich nicht widerstehen und finde den Preis durchaus angemessen.

oldpasha
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 01. Okt 2016, 17:57

Ja, der war wirklich nicht schlecht. Aber ich komme so selten zum Hören von Musik, dass ich dann auch eine Offenbarung auf den Ohren haben will. Dafür bin ich auch gerne bereit tiefer in die Tasche zu greifen, solange das Sounderlebnis dann stimmt. Die Kalkulation "für den Preis stimmt die Leistung" finde ich total in Ordnung, aber das passt nicht ganz zu meiner Bedürfnislage. :-))

badera
Inventar

#11 erstellt: 01. Okt 2016, 18:05

Na dann bin ich gespannt, ob Dir hier noch jemand einen KH empfehlen kann. Ich fand den H7 schon ziemlich beeindruckend und klanglich klar besser als die andere bluetooth-Empfehlung hier, Bose QC.